[1043] Festa dei Serpari [Valerios, Achilla, Adamo, Angelique]

[Signora Achilla]

Als Angelique sich ein Orakel nannte, neigte Achilla den Kopf. Das zweite Gesicht war eine seltene Gabe, halb ein Fluch, selten verstanden, niemals leicht getragen. Sie wusste dies so wie die meisten der Fahrenden es wussten.

“Das ist ein Versprechen, dass ich geben kann”, antwortete sie ernst. “Ja, ich denke auch, dass einer vom Blut dahinter steckt - und wohl aus der Ferne heraus, doch auch ohne jeden Mittelweg, ohne einen ...Kompromiss. Wer es auch war, einen faulen Handel habe ich mit ihm nicht vor, dies verspreche ich. Ich selbst war in den Feuern in jener Nacht, mitten darin.”
Bitter wie Asche klang das, schwarz wie Ruß.

“Was benötigt Ihr für Eure Weise, etwas herauszufinden? Oder wollt Ihr wissen, welche Wege ich bereits gegangen bin, hier und dort, mit ein paar Spuren, geflüsterten Worten, dunklen Geheimnissen und all jenen Dingen, mit denen meinesgleichen Handel treibt?”

[Valerios]

Valerios nickt verständig. "Ja man kann sich schon manchmal verlaufen, in dem Labyrinth der Bedeutungen und in der Sprache des anderen. Deswegen bevorzuge ich Geld. Mengen und Gewichte. Die sind einfacher und bieten weniger Raum für Missverständnisse.

Ich habe einiges gelernt die letzten Jahre über die Wörter dieser Stadt. Die Italiener sind soviel roher und direkter, viel weniger verspielt, wohlwollend, dezent als wir Südländer. Fast als wären die Legionen auf denen seine Macht gründet, noch immer in ihrer Sprache präsent. Ich habe begonnen seine alte Sprache zu lernen, doch ich muss sagen, es fällt mir schwer. Die Melange aus Sprachen, Zungen und Kulturen, die sich in den Häfen dieser Welt findet, schmeckt soviel süßer.. Aber was beklag ich mich bei einem Landsmann und Poeten. Euch ging das Protokoll ja sichtbar flüssig von der Hand."

[Adamo Manacres]

" Ja, das Protokoll. Das stimmt. Es ist ein immer wiederkehrender Ablauf von Worten, wo auch immer man ist und sich befindet. Man kann sagen, dass es ermüdent ist, immer wieder das gleiche zu wiederholen, aber auf der anderen Seite ist es ja beruhigend zu wissen, dass wenn man es einmal im Ansatz gelernt und verstanden hat, es immer leichter wird. Es gibt hierbei nur kleine Abweichungen, die neu angepasst werden müssen. Und man muss wissen, dass auch immer gerne kleine Fallstricke gespannt werden. "

Er lächelt gewinnend.

" Es wird leichter mit der Zeit und es macht sogar ein wenig Spass, mal abgesehen davon dass all diese Dinge wichtig für unsere Gesellschaft sind."

[Valerios]

"Ach ich find es gar nicht ermüdend, würd' aber auch sagen das die Abweichungen doch größer sind, aber das soll uns heute nicht kümmern, an diesem schönen Ort.

Sagt, verlief denn euer Gespräch mit dem Pater noch angenehm, er scheint ja ein gelehrter und findiger Zeitgenosse zu sein.." öffnete der Setit seine Flanke und ein ganz anderes Thema.

[Adamo Manacres]

" Welcher Pater?"

Er überlegt einen Moment

" Ich habe nur mit einem Pater gesprochen, vor der Kirche und das Gespräch verlief, nun nennen wir es einmal schleppend. Er ist ein sehr seltsames Wesen, allem Anschein nach nur auf das Erlangen von Informationen aus, anstatt einfach einmal ein wenig zu plaudern und das Gespräch in Gang zu halten. Aber nun ja, manche gehen einfach, wenn sie vermeinen zu wissen, was sie brauchen. "

[Valerios]

"Ja, die wohlwerte Scherenschleiferin aus Clavicula ist da ähnlich, sie plaudert auch nicht so gerne. In Nervi oder auch in Pontedecimo findet man sehr angenehme Gesprächspartner, aber auch die beiden Anwesenden sind Freunde der Konversation. Seid ihr bereits miteinander bekannt?"

[Adamo Manacres]

" Hmmm, lasst mich einen Moment nachdenken. Nervi, Nervi... Hmmm nein, ich wüsste niemanden, der in Nervi wohnt. Pontedecimo ebenfalls nicht. Wer sind diese Personen und die viel interessantere Frage ist, wieso habe ich diese Leute noch nicht kennengelernt. Und eine Scherenschleifering aus Clavicula sagt mir ebenfalls nichts. Um welche Personen handelt es sich? Muss man sie kennen ?"

Er schaut ein wenig verunsichert

[Valerios]

"Den schönen Herren von Nervi sollte man kennen. Wacht er doch ob seines Amtes über euren guten Ruf. Weiß er um einen Fehltritt, so weiß es jeder.
Aber sein Wort ist um jeden Zweifel erhaben.

Der Wächter von Pontedecimo, war der, der es sich erlauben konnte zu spät zu kommen. Auf ihn sollte man acht geben. Das er ein gedungener Mörder ist, ist mehr als nur eine Schreckgeschichte. Er ist gefährlich. Selbst wenn man ihn bezahlen kann.

Und die Scherenschleiferin, ist obwohl sie mit den gleichen Aufgaben betraut ist, das Gegenteil einer Gefahr. Wenn ihr mit den Gesichtslosen reden wollt, ist es einfacher mit ihr zu sprechen, als mit der Herrin des Hofes. Wenn ihr wisst, was ihr von den Katzen wollt. Allerdings kommen ihre Dienste nicht mit dem günstigsten Preis."

In der kurzen Zeit, in der er in Genua war, schien der Setit viele Kontakte geknüpft zu haben. Freigiebig teilte er sein Wissen mit dem Neuankömmling. Er sprach respektvoll von allen, doch hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.

[Adamo Manacres]

Adamo hebt einen Finger.

"Ah ja, ich könnte mit dem schönen Herren von Nervi eine Begegnung. Ich traf ihn in einer Schenke und er gab vor sich hemmungslos zu betrinken. Anschließend wollte er mit mir in ein Bordell, brachte aber dabei kaum einen Satz verständlich hervor, so dass ich ihn in der Schenke stehen ließ. Anscheinend schien keine Intention für eine gepflegte Konversation vorhanden zu sein, daher wundert es mich dass sein Wort über jeden Zweifel erhaben ist."

Dann hebt er den zweiten.
" Der Wächter von Pentecino ist dann dieser Benjamin, von dem ich einmal berichtet bekam. Aber ich brachte ihn nicht mit einem Amt in Verbindung.

Es folgt der dritte Finger.
" Eine Scherenschleiferin? Ebenfalls noch nichts von ihr gehört. Wer ist sie, wieso ist sie keine Gewfahr?"

[Valerios]

"Ja, er ist ein sehr.. äh.. lebendiger Zeitgenosse, aber er hält seine Zusagen, liefert zuverlässig und begleicht pünktlich und ohne Schliche seine Schulden.

Die anderen beiden, die Hüter der Stille hingegen.. Also, die Scherenschleiferin, ihr Bruder Toni führt den Laden, gleich hier um zwei Ecken, sie trägt stets einen Schleier, ihr habt sie sicherlich bei Hofe gesehen. Ich sollte wirklich nicht tratschen: Aber sie leistete sich vor einigen Jahren einen sehr unschönen Faux-Pax auf einer Einladung der wohlwerten Primogena, indem sie einen kleinen Welpen als Gastgeschenk mitbrachte. Dieser war natürlich außer sich vor Angst. Den Rest könnt ihr euch vermutlich vorstellen. Trotz ihres Amtes genießt sie wenig Ansehen und Vertrauen."

Immer mal wieder blickte er sich um, sich versichernd das sie keine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Suchte nach zu langen Blicken, gespitzten Ohren und nach Hunden und Katzen, die Ihnen zu nahe kamen.*

*Wahrnehmung + Aufmerksamkeit: Today at 11:10 AM: 2 Erfolge