[1043] Festa dei Serpari [Valerios, Achilla, Adamo, Angelique]

[Dezember '20]
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Valerios
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Valerios »

"Das ist wahr, ein dämonischer Mönch, der Wolfsangriff auf einen Priester, der wilde Riese im Wald - Stadt und Land scheinen voller Monster zu sein.
Da dürfen wir doch froh sein, dass Pater Georgio geschickt wurde, um an der Seite von Rafaelle Brambilla und des Bischofs diesen Kreaturen Einhalt zu gebieten.

Ich meine sie spazieren offen auf unseren Straßen herum und schmieden ihre Pläne. Der gute Francesco meinte er hätte diesen schwarzen Mönch vor der Kirche St. Giorgio gesehen. Besorgnis erregend, nicht wahr? Früher war diese Gegend nachts ein stiller und friedlicher Sestieri."


Unmut mischt sich unter die freundliche Stimme des Setiten.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Adamo Manacres
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo zuckt mit den Schultern.

" Dazu kann ich leider nichts sagen. Ich habe mich über diese Umstände noch nicht ausreichend informieren können. Angriffe in der Stadt und darüber hinaus jedoch betrachte ich als besorgniserregend, egal ob durch einen Mönch, einen Wolf oder einen Riesen. Es ist unser aller Aufgabe, diesen Dingen angemessen zu begegnen und Umstände und Hintergründe dieser Anschuldigungen und Gerüchte zu hinterfragen."

Dann scheint er ein wenig darüber nachzudenken.

"Ich muss jedoch auch sagen, dass ich es als recht unwahrscheinlich ansehe, dass die Menschen derzeit noch lange das Augenmerk auf solcherlei Umstände werfen werden, und sich mehr über die eigenen Sorgen und Nöte Gedanken machen werden. Zumindest komme ich aufgrund der Gerüchte in Bezug auf Lebensmittelknappheit zu diesem Gedanken."
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Valerios
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Valerios »

"Ja, aber auch diese Knappheit geht wieder vorbei. Und viele Kräfte dieser Stadt sind auf der Suche, nicht nur die marodierenden Freigelassenen.
Ich könnte mir ja ganz unterschiedliche Urheber vorstellen bei der Sache mit dem Mönch: Euren Freund, den werten Pater, oder den wohlwerten Ordensbruder, oder den verehrten Beichtvater der Allerhöchsten. Auf jeden Fall belastet es das Leben in der Stadt."

"Aber sagt, wenn ihr Schiffseigner seid und Künstler darüber hinaus.."
, er reicht dem Toreador einen Lederschlauch, der dem Geruch nach mit Wein gefüllt ist, "seid ihr doch sicher weit herumgekommen in der Welt?"

Angesichts des Gespräches, seiner Aufmachung, der Lebendigkeit seines Körpers und jetzt dieses Weinschlauches ist es offensichtlich: Valerios nimmt es mit der menschlichen Fassade (?) und der Stille sehr sehr, fast schon obsessiv genau.
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Adamo Manacres
Toreador
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo nimmt den Weinschlauch an die Lippen und deutet an, einen tiefen Schluck aus dem Schlauch zu nehmen. Dabei läuft ein wenig Wein aus dem Mundwinkel an seinem Kinn und seinen Hals hinab. Nachdem er den Schlauch abgesetzt hat, wischt er sich den Tropfen, und die Spur, die er hinterlassen hat, mit dem linken Handrücken wieder ab.

" Nun, ich bin Schiffseigner und bin von Syrakus nach Genua gereist, das ist wohl richtig. Aber ich bin bei Weitem kein Seefahrer geschweige denn ein Reisender. Ein Künstler mit Sicherheit. Aber ich erwarb das Schiff und alles was darinnen ist, vor einigen Jahren und erfreue mich somit einer Loyalität bei der Besatzung, aber es ist nicht so, dass es meine Schritte in unterschiedliche Länder lenkte. Man könnte vielleicht sagen, dass ich einige Häfen in einigen Ländern gesehen habe, aber weiter darüber hinaus, bin ich nicht gekommen. Wieso fragt ihr ?"
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Valerios
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Valerios »

"Ah, Syrakus - ein wunderschönes Städtchen. Ich selbst stamme aus Palermo. Hat Syrakus die Eroberung durch die Normannen gut überstanden? Die Familie meines Erzeugers ist involviert in den Feldzug in Sizilien. Wie man hört schlagen sich die Nordmänner gut gegen die Muselmanen.

Falls ihr den Rat eines Seehändlers braucht, sei es beim Handel oder auch bei dem Schiff, scheut euch nicht zu fragen. Falls ihr einmal nach Byzanz segelt und noch Platz habt, sagt gerne Bescheid. Ich verhandle gerade über eine Lieferung Indigoblau von dort.

Welche Kunst war es noch einmal, der ihr nachgeht? Malerei? Poesie?"
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Adamo Manacres
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo tut so, als würde er auf den Boden spucken

" Die Normannen haben gewütet und gemordet, aber Syrakus hat es überstanden. Wie Syrakus bisher alles überstanden hat. Aber es bleibt die Erinnerung an das was geschah. Es ist ein Schmerz, welcher vermutlich niemals vergehen wird", murmelt der Toreador mehr zu sich selber, als zu seinem Gesprächspartner.

Seine Stimme klingt ein wenig fröhlicher, als er fortfährt.

" Ach wisst ihr, man ist immer viel unterwegs. In Byzanz war das Schiff schon eine zeitlang nicht mehr, daher könnte es sich lohnen, dort einmal wieder vorbei zu fahren. Es soll dort, neben dem Indigoblau, von dem ihr sprecht, auch noch andere schöne Dinge geben, die es sich lohnen soll zu transportieren. Und ihr habt selbstverständlich Recht, es ist die Dichtkunst, welcher ich mich von Zeit zu Zeit widme. Ich habe einem gewissen Anspruch gerecht zu werden. Wie ist es bei Euch? Habt ihr auch einen solchen Zeitvertreib oder ist der Handel euer eigentlicher Zeitvertreib?"

Er schmunzelt verschmitzt.
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Signora Achilla
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Signora Achilla »

Als das Gespräch über das Schauspiel selbst so langsam zum Erliegen kam, schlug Achilla ein paar vorsichtigere, leisere Töne an.

“Seht Euch einmal hier um”, begann sie behutsam, ihren eigenen Wunsch an Angelique vorzubereiten. “Der Hof der Wunder ist flüchtig in seiner Pracht und im Tageslicht kann man doch noch immer die Spuren von Brand und Zerfall sehen.”
Sie hatte sich mit Angelique einen im Vergleich etwas stilleren Platz gesucht, auch wenn wohl nichts hier am Ort wahrhaftig still war. Zu viele Menschen, zu viele Klänge, Gerüche, Bewegung, dünne Wände aus Tierhaut oder Tuch, ineinander gebaute Verschläge und verwirrende Requisiten für diese oder jene Vorstellung, die schon dutzende Male neu bearbeitet worden waren.

Achilla deutete in einer gezierten Geste nach Clavicula hinein, der stinkenden Kloake Genuas, wo die Gassen so schmal und verwinkelt wurden, dass der Unrat stecken blieb und kaum ein Karren gut seinen Weg machen konnte.
“Ihr erinnert Euch noch an die Kämpfe und den Krieg zwischen allen vom Blut. Doch so viele von uns auch einander anheim gefallen sind, hat’s doch unter den Menschen einen höheren Blutzoll gefordert. Ich erinnere mich an das Feuer in Clavicula und ich weiß, woher’s kam.”
Sie machte hier eine kleine Pause, in der sie ein paar Tänzern, die langsam die Bühne für sich eroberten, zusah. Nackte Haut, junge Menschen - sie ließ ihren Blick wandern und kostete den Anblick aus, der auf seine Weise so flüchtig war wie der Moment des Gesprächs, der Genuss eines Kusses in einer Nacht, sogar wie die Angst aus jener Nacht der Feuer.

“Die Bitterkeit war groß, danach. So viele Tote, hier in den Gassen. So viel aufzubauen… .” Die Signora neigte ihren Kopf ein wenig auf die Seite.

“Würdet Ihr mir helfen, heraus zu finden, wer die Feuer tatsächlich fliegen ließ? Wer von uns sich gegen Clavicula gerichtet hat? Ich bin die feigen Lügen leid. Wer den Mut hat, Feuer auf eine Stadt zu regnen, der sollte auch den Mut besitzen, sich zur Tat zu bekennen.”
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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Angelique
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Angelique »

"Ich war es nicht, obwohl ich manch Händel mit Geodoc hatte und ihm manches nie verzeihen werde. Brandstiftung würde ich nie in einer Stadt begehen. Feuer unterscheidet nicht zwischen Schuldigen und Unschuldigen.

Wenn Ihr den Schuldigen daran sucht, Segnora Achilla, so sollte Euch klar sein, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit einer der Unsrigen war, der dahinter steckt - wenn er oder sie oder es den Brand wohl auch nicht selbst gelegt haben wird, scheuen wir alle doch die Flammen.

Ich helfe Euch nur, wenn Ihr versprecht, keinen faulen Kompromiss mit dem Schuldigen zu schließen. Aber helfen kann ich Euch. Ich bin ein Orakel und zwar ein echtes, nicht wie die Frau mit den bemalten Holzplättchen.

Eine schöne Idee im Übrigen. Ich werde solche Plättchen auch mal benutzen, um zu schauen, ob man damit Mantie betreiben kann. Oder zumindest findet das Kind im mir sie unglaublich schön. So bunt und mit geheimnisvollen Bildchen! Bestimmt könnte man daraus sogar ein Spiel machen, das so spannend wie Würfeln ist."
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Valerios
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Valerios »

"Gut verbrachte Zeit auf jeden Fall. Ist es uns doch durch unser besonderes Wesen ein Reichtum möglich, der die Möglichkeiten vieler anderer übersteigt.
Und was für eine Schaffenskraft liegt im Handel. Und was für ein tiefer Blick in die Seele derer die er verbindet. Enger als es die Liebe je könnte."
, geriet der Setit ins Schwärmen.

"Ja, der Handel beseelt mich, könnte man sagen. Auch, wenn mir die Zeit auf See schon fehlt, die Weite, das Abenteuer. Nur das grausame Schlachten und Morden, mein alter Broterwerb, das fehlt mir nicht. Das sinnlose Töten für Geld und Gold ist ein seelenloses Handwerk. Jetzt wächst meine Börse, ganz ohne Grausamkeit.

Was reizt euch an der Poesie? Ist Sie der Ausdruck eures inneren Wesens? Ewiger Schönheit? Oder habt ihr eine Botschaft für die Welt?"
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Adamo Manacres
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Re: [1043] Festa dei Serpari [Valerios, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

" Nun ich denke es ist eher das letztere. Es ist weniger eine Botschaft an die Welt, sondern eher eine Botschaft an andere. Für den einen können ein paar Worte das schöneste Liebesgedicht sein, weil er viel in das Gedicht hineininterpretiert, für den anderen jedoch sind belagloses Gefasel, Gefühlsduselei oder einfach das verweichlichte Gedicht an jemand unbekannten. Aber für denjenigen, der weiss, wie er Worte interpretieren und verstehen muss, sind es wichtige Informationen."

Er scheint einen Moment nachzudenken.

" Eigentlich sind Gedichte wie die Konversation im Elysium oder auf der Justitia. Man muss nicht immer reden, um dem anderen eine Botschaft zu schicken. Wenn jemand den Blick eines anderen nicht versteht, oder richtig interpretiert, können beide Seiten mit der Information oder der wichtigen Nachricht nichts anfangen."
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