[1044] Brenzliges Pflaster San Donato [Liutprand, Adamo]

[Liutprand]

Diese Kirche, was bis vor einigen Jahren ein sicheres Elysium war und nun in den Ruf geraten war nicht mehr ganz so sicher zu sein, das wollte er sich ansehen. Er war schließlich neu in der Stadt, ein unbekanntes Gesicht und man sah ihm den Untot nicht an. Aber doch, als er auf dem Weg in Richtung des Einganges schritt, versicherte er sich, dass ihm niemand folgte oder beobachtete.

Er war in einen unauffälligen schlichten Mantel gekleidet und sollte somit nicht all zu viel Aufmerksamkeit eines möglichen Beobachters auf sich ziehen. Die Stoffe darunter waren jedoch von edler Machart und gekonntem Handwerk. Surcotte und Cotte aus dunkelgrün gefärbter Wolle, verziert mit dezenten Borten und Bändern zeugten von einem gewissen Stand, war aber nicht zu verspielt, um protzig zu wirken. Eine passende Filzkappe über einer Bundhaube aus Leinen bedeckten das Haupt beim Eintritt in das Gotteshaus San Donato. Als er die Kirche betrat, nahm er gottfürchtig seine Kappa ab, beließ die Bundhaube allerdings noch auf dem Kopf. Er bekreuzigte sich, nur für den Fall, das sterbliche Augen ihn beobachteten...oder vielleicht war er ja doch hergekommen um zu beten? Wer weiß das schon.

Den Anweisungen der sterblichen Wachen des Elysiums wurde folge geleistet, wenn diesen auch keines Blickes gewürdigt wurde, geschweige denn ein Wort an diese verschwendet. Auch an den Wächter an den Aushängen verschwendete er keinen Blick und kein Wort. Sollte er von diesem angesprochen werden, wurde dieser ignoriert.

Er studierte die Aushänge und wer weiß, vielleicht konnte man in dieser Stadt ja einen Funken von Gesellschaft erwarten.

[Adamo Manacres]

Es sind wenige Minuten seit dem Betreten des Elysiums durch den Ventrue vergangen als auch Adamo die Kirche Genuas betritt. Es ist ein erneuter Versuch, seine Clansschwester zu begegnen, jedoch hat er wenig Hoffnung, dass sie dieses mal mehr Zeit für ihn haben wird als beim letzten Mal. Nichtsdestotrotz hatte er sich auf den Weg gemacht, um einen neuen Versuch zu starten.

Er hatte nicht lange draussen auf dem Platz gestanden und diesen ins Auge genommen. Sicherer war es mit Sicherheit, Verfolger oder Beobachter auszuschließen, auch wenn er sich sehr wohl der Fluchtwege aus der Kirche bewusst war.

Seine Kleidung ist wie immer von gehobener Qualität, ein leichter Überwurf, welcher mit vielerlei Intarsien bestickt ist, wärmt neben einem Hemd und einer schwarzen, edlen Hose seinen Körper. Er trägt die Haare offen und gepflegt.

Schon lange hatte es keinen Aushang mehr im Elysium gegeben, weswegen er die Gestalt, die vor der Tafel stand zwar wahrnahm, jedoch sein Hauptaugenmerk an den verwaisten Platz seiner Clansschwester viel. Ein wenig genervt verdrehte er die Augen, zuckte dann aber mit den Schultern und wand sich der Gestalt an der Tafel zu. VIelleicht wollte sie ja etwas verkünden....

[Liutprand]

Er hatte die Aushänge überblickt, manche hatte er nur oberflächlich überflogen einige wenige hatte er aufmerksam gelesen. Dass jemand eingetreten war, hatte er registriert, ließ sich aber äußerlich davon nicht in seinem Tun ablenken. Jedoch zumindest ein Teil seiner Sinne verfolgte die Schritte.

Nach einer Weile drehte sich Liutprand zu dem Toreador um und betrachtete diesen. Sein Gesicht blieb ernst aber nicht verschlossen. Die Filzkappe, die er in den Händen hielt, wanderte an einen kleinen Haken an seinem Gürtel, so dass er die Hände frei hatte.

"Ich bin erfreut, Euch hier anzutreffen, werter Adamo Manacres. Ich grüße Euch und hoffe auf einen angenehmen Abend."

Er trat einige Schritte auf Adamo zu, weg von dem Aushang und dem Wächter. Außer diesem waren sie allein und er wollte unter keinenUmständen den Eindruck erwecken, dass jener Diener an dieser Konversation partizipieren könnte oder dürfte.

"Ich bin Liutprand, Neugeborener vom Blute der Könige aus der Linie des Mithras."

Seine Stimme war voll und der befehlsgewohnte Ton schwang mit, auch wenn dies eigentlich nur ein Gespräch war. Einzig der harte Akzent in dem Italienisch, das er sprach störte ein wenig und mutete etwas fremd an. Seine Augen blickten ohne Scheu aber auch ohne unangenehm zu sein in die von Adamo, sollte dieser einen direkten Augenkontakt zulassen.

[Adamo Manacres]

Adamo hatte geduldig gewartet, bis der Ventrue seine Lektüre beendet hatte. Als sich dieser ihm zuwendet, nickte der Toreador seinem Gegenüber zu.

" Auch mir ist es eine Freude euch zu sehen. Der bisherige Abend verlief in der Tat sehr angenehm und es macht den Anschein, als würde der weitere Verlauf des Abends dem Beginn nicht widersprechen."

Er lächelt den Ventrue offen und freudig an und hält dabei den Augenkontakt des Gesprächspartners.

"Ich freue mich, euch nach den Ereignissen im vergangenen Jahr hier zu sehen. Wie ist es euch seid der Justitia ergangen? Verlief alles zu eurer Zufriedenheit ?" Seine Stimme verfällt automatisch in einen lockeren Plauderton, wobei seine Augen durchaus Wachsamkeit verrieten. Sein Blick huschte durch den Raum, versuchte eventuell unbefugte Ohren zu identifizieren.

" Wie ich sehe, schaut ihr in die Bekanntmachungen. Gelüstet es Euch nach Informationen oder nach einem Zeitvertreib?"

Seine Haltung und sein Ausdruck verdeutlichen eher ein höfliches Interesse, denn an eine gezielte Neugier.

[Liutprand]

"Oh bisher hat sich alles zu meiner Zufriedenheit entwickelt. Ihr werdet sicher selbst wissen, was für Aufgaben vor einem liegen, wenn man neu in einer Domäne angekommen ist. Die ersten Schritte und Pläne in die Wege zu leiten und die grundlegenden Maßnahmen für einen dauerhaften Aufenthalt zu ergreifen. Ich hoffe in Eurem Fall ist dies ebenfalls erwartungsgemäß Erfolgreich geschehen?"

Der Ton war auf eine freundliche und höfliche Konversation ausgerichtet, wobei er es vermied zu plapperhaft daher zu sprechen.

"Wonach es mich gelüstet ist mich mit den Mitgliedern dieser Domäne bekannt zu machen und daher freut es mich um so mehr heute Nacht ein weiteres Mitglied eines hohen Clans zu treffen. Wonach gelüstete es Euch und was führt Euch heute Nacht in diese Hallen? Ich hörte, dass sie zumindest in der Vergangenheit öfter von Mitgliedern unserer Gesellschaft aufgesucht wurde als in den heutigen Nächten."

[Adamo Manacres]

" Das freut mich zu hören." Adamo nickte zustimmtend. Die Situation, in welcher sich der Ventrue befand, kam ihm nur allzu bekannt vor.
" Ah, ich freue mich zu hören, dass auch ihr vorhabt, euch dauerhaft in der Domäne Genua anzusiedeln. Eine Stärkung der hohen Clans ist vielfach in der Domäne von Nöten, soweit ich mich bisher informieren durfte. "

Adamo genoss die Konversation, stellte sich entspannt hin, und widmete die Aufmerksamkeit seinem Gegenüber.

"Bekanntschaften schließen ist etwas, was in den vergangenen Monaten in Genua von zunehmender Wichtigkeit gesehen werden muss. Das war auch mein Ansinnen, diese Räumlichkeiten aufzusuchen. Einerseits würde ich mich gerne mit meiner Clansschwester unterhalten und auf der anderern Seite bleibt immer wieder die Hoffnung, dass diese Hallen in unseren Kreisen das sind, wofür sie stehen. Ein Ort des Austausches und der Diskussion. EIn Platz zum Zeitvertreib und manchmal auch ein Ort der Genugtuung und der Demütigung, nicht wahr?"

Adamo schenkt dem Ventrue ein freundliches und aufrichtiges Lächeln.

[Liutprand]

"Das war, was auch ich gehört habe, dass der Umgang auf einem gesellschaftlichen Boden in dieser Domäne bisher brach lag. Meine werte Clanschwester Iulia hat vor einiger Zeit einen Versuch unternommen, das zu verändern, was von einigen Mitgliedern mit Verachtung von einzelnen sogar mir Schmähung belohnt wurde. Ich würde mich freuen in Euch einen Fürsprecher zu wissen, den gepflegten gesellschaftlichen Umgang miteinander mehr in dien Vordergrund zu rücken. Ihre höchstverehrte Majestät hat ein goldenes Zeitalter für Genua gefordert...ohne gepflegte gesellschaftliche Umgangsformen wird das ein Zeitalter ohne Glanz sein.."

Er machte eine Pause und das freundliches Lächeln vermochte das gewinnbringende Charisma noch verstärken.

"Seid Ihr bereit Eure Informationen zu teilen, die Ihr in Bezug auf die Situation der hohen Clans gesammelt habt?"

die Art und Weise, mit der er diese Frage stellte, akzeptierte offenbar auch ein Nein.

[Adamo Manacres]

Adamos Gesicht zeigt deutliches Entsetzen bei den ersten Worten des Ventrue. Als er erfährt, was aus den Bemühungen der Ventrue resultierte schlägt er erschrocken die Hände vor dem Mund zusammen.

" Ich kann nur inständig hoffen, dass dies nur ein sehr schlechter Scherz von Euch ist, jedoch komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass ihr die Wahrheit sprecht. So schmerzlich sie auch ist."

Dann scheint er einen Moment zu überlegen.

" Ich bin gerne bereit, meine tatsächlich bescheidenen Erkenntniss oder Informationen mit Euch zu teilen. Da es anscheinend Usus geworden ist, die hohen Clans, oder vielleicht auch nur den Clan der Rose in der Stadt zu meiden, sind diese, wie bereits gesagt, bescheidener Natur. Entweder ist der Stand der hohen Clans in den letzten Jahren mutwillig in den Schmutz gezogen worden, oder es wurde ein desaströses Verhalten präsentiert. Ich persönlich kenne nicht die Auslöser für das Resultat der heutigen Nächte, aber so etwas muss enden. "

[Liutprand]

Liutprand quittierte die Reaktion des Toreador mit einem leicht gequälten Lächeln.

"Ich selbst war nicht zugegen, da die Zusammenkunft vor meiner Zeit hier in Genua geschah. Doch habe ich es mir zum Ziel gesetzt, dass sich so etwas in meiner Gegenwart nicht ohne eine entsprechende Reaktion wiederholt. Die göttliche Ordnung, die seit Jahrhunderten Bestand hat, muss gewahrt und der ein oder andere an sie erinnert werden. Und die Mitglieder der hohen Clans müssen Ihrer Verantwortung für diese Ordnung bewusst bleiben. Ich bin froh zu hören, dass Ihr ebenfalls nicht bereit seid, diesen Zustand hinzunehmen."

Der Ventrue nickte Adamo zu.

"Darf ich fragen woher Ihr kommt und was Euch nach Genua geführt hat?"

Auch wenn die Informationen nicht unbedeutend waren, klang die Frage nach einem ehrlichen Interesse.

[Adamo Manacres]

Nachdem Adamo die Worte des Ventrue vernommen hat, antwortrete der Toreador.

"Ich stamme aus Syrakus, bin dort geboren und aufgewachsen. Vor 4 Jahren teilte mir mein Erzeuger, der verehrte Mnason, Ancilla vom Clan der Rose, mit, dass ich mich darauf vorbereiten solle, nach Genua zu reisen und mich hier anzusiedeln. Nun ja, es dauerte ein wenig aber mitlerweile bin ich hier. Wie ist es bei Euch? Was führt euch hierher? Doch hoffentlich nicht der Verfall der Sitten und Gebräuche in dieser Stadt!"