[1044] Brenzliges Pflaster San Donato [Liutprand, Adamo]

[Liutprand]

"Der Auftrag meines Mentors führt mich in diese Stadt. Und es ist auch mein eigener Wunsch mich hier niederzulassen. Und nein der Verfall der Sitten war nicht die eigentliche Motivation hier her zu kommen auch wenn ich mittlerweile der Meinung bin, dass ich dessen Bekämpfung mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen sollte. Auch wenn das vielleicht etablierten Neugeborenen in der Domäne vor den Kopf stößt. Doch was nimmt man nicht alles auf sich, um die Gesellschaft der Kainiten zu verbessern. Als ein Mitglied der Hohen Clans im Allgemeinen und als Neugeborener der Blutes der Könige im Besonderen fällt mir dadurch eine Gewisse Verantwortung zu, die ich zum Wohle der Domäne bereit bin anzunehmen. Ich gehe davon aus, Euch geht es da ähnlich, werter Adamo?"

Einer ihm nicht gewogenen Seele mochten seine Worte furchtbar arrogant vorkommen. Doch der Klang seiner Stimme suggerierte, dass dies Tatsächlich so war...die hohen Clans waren die hohen Clans und unter ihnen die Ventrue die höchsten.

[Adamo Manacres]

Adamo kichert ein wenig, als er die Worte des Ventrue vernimmt.

" Oh ich kann euch was eure Meinung angeht nur absolut zustimmen. Auch ich wurde nach Genua entsand, jedoch gefiel mir die Stadt und das was sich die Seeleute über Genua erzählten auch schon vorher. Noch heute finde ich es immer wieder schön, wenn ich des Nachts durch die Straßen schlendern und die Architektur und das Lebensgefühl der Stadt beobachten kann. Ich bin und bleibe wahrscheinlich auch der Einschätzung, dass manche Dinge in Syrakus einfacher waren als sie es hier sind, aber das hat weniger mit unsereins, sondern eher mit den sonstigen Abläufen und Problemen in der Stadt zu tun. "

Er zuckt mit den Schultern und fährt ernst fort.

" Was den Verfall der Sitten angeht, so ist es, wie es ist. Manche wissen, oder sind in der Lage zu verstehen, dass eine klare Struktur und Regelung von Abläufen nun einmal gewisse Vorteile bringt und sich diese nicht umsonst üner eine Lange Zeit etabliert haben. Dass sie es nicht gelernt haben, ist eine Verfehlung des Erzeugers, dass sie es aber nicht verstehen wollen, ist einzig und alleine Belang des Individuums. Aber auch hierfür gibt es eine Lösung: Lernen durch Strafe"

[Liutprand]

"Lernen durch Strafe ist ein bewährtes Mittel. Doch auch hier macht die Dosis den Unterschied zwischen Gift und Arzenei. Sie muss hart genug sein, um die Verfehlung angemessen zu bestrafen und das dem Schuldigen spüren zu lassen. Und sie muss hart genug sein, um als abschreckendes Beispiel zu dienen für Andere. Doch zu drakonische Strafen bewirken in vielen Fällen eine nicht zu unterschätzende Gegenreaktion. So muss es ein Maß haben...ein hartes, aber ein Maß."

Er musterte Adadmo.

"Ich stelle fest, dass wir in diesem Fall ähnliche Ansichten und Gedanken haben und das gefällt mir. Ich gehe davon aus, dass auch Ihr an dem Strang ziehen wollt, den die Gesellschaft in dieser Stadt braucht, um zu wachsen. Es wäre Gut Euch in diesem Belang an der Seite zu wissen, auch in Unterstützung des sehr verehrten Hüters und den wohlwerten Harpien?"

[Adamo Manacres]

Adamo nickt zu den abschließenden Worten des Ventrue.

" Aber selbstverstöndlich stehe ich da voll und ganz auf der Seite der höchstverehrten Aurore. Die Aufrechterhaltung eines Mindestmaßes von Form und Anstand sollte die grundlegende Anforderung an die ersten Jahre sein. Eine, nun nennen wir es einmal, Erziehung zu besseren Umgangsformen. Wenn schon auf wichtigen Treffen mit wie der Justitia nicht mehr auf die grundlegenden Umgangsformen geachtet wird, ist ein Handeln unabdingbar, egal ob Harpie, Hüter oder sonstiges Amt. Ein jeder ist in diesen Situationen gefordert, seine Stimme zu erheben."

[Liutprand]

Er blickte ihn an, und sein Ausdruck im Gesicht bekam etwas prüfendes. Doch kurz bevor sein Blick unangenehm oder merkwürdig wurde lächelte er wieder und nickte.

"Das ist gut zu wissen, werter Adamo. Was treibt Euch in diesen Nächten noch um? Gibt es weitere Themen, über die Ihr gerne reden würdet?"

Scheinbar schien für ihn das letzte Thema ausgeschöpft.

[Adamo Manacres]

Nun war es an dem Toreador, einen prüfenden, irritierten Blick zu zeigen.

"Aber ich bitte Euch, werter Liutprand, ein einfaches das ist gut zu wissen wirkt denke ich ein wenig überstürzt, um dieses Thema zu beenden und zu einem anderen über zu gehen, findet ihr nicht? Teilt ihr nicht meine Meinung, so dürft ihr dies gerne sagen. Und solltet ihr ein anderes Thema wünschen als ein gesellschaftliches, so bin ich jederzeit andere Themen vorzuschlagen, um eure Meinung zu diversen Dingen zu erfahren. Ich denke da an Themen wie die Hungersnot, die zunehmenden Schwierigkeiten beim Handel auf dem Seeweg, wären nur einige Themen, welche ich gerne mit Euch erläutern würde."

Seine Miene ist weiterhin freundlich, jedoch ist der Toreador weiterhin sichtlich irritiert.

[Liutprand]

Liutprand lächelte entschuldigend und hob beschwichtigend eine Hand.

"Verzeiht, werter Adamo, so war das nicht gemeint. Tatsächlich bin ich in der Frage, bessere Umgangsformen innerhalb der Gesellschaft Genuas einzuführen, absolut Euerer Meinung. Doch wollte ich in diesem Gespräch Euch die Möglichkeit geben ein Thema anzuschneiden, das Euch wohlmöglich zusätzlich am Herzen liegt. Vielleicht kommen wir im späteren Verlauf unserers GEspräches darauf zurück. Erzählt Ihr mir, was Ihr für Ideen habt, vielleicht Projekte, die unsere Vorstellung voran bringen könne."

[Adamo Manacres]

Adamo lächelt ebenfalls, eher verzeihend.

" Ah, nun das ist selbstverständlich etwas anderes. Tatsächlich beschäftigte ich mich derzeit mit der Hungersnot in der Stadt und allem, was damit verbunden ist. Das bedeutet, dass es mir derzeit ein Anliegen ist, den Hunger in der Stadt nach besten Möglichkeiten zu mildern und in, nun nennen wir es einmal geordnete Bahnen zu lenken. Selbstverständlich kann ich nicht an allen Stellen gleichzeitig Hilfe leisten, aber ich bin mir sicher, dass auch die anderen Bürger der Domäne diesbezüglich einen ordentlichen Anteil leisten werden. Grundgedanke hierbei ist in aller erster Linie kleine Feuer und Brände zu löschen, bevor daraus ein Flächenbrand in Form einer marodierenden Horde wird. Ich muss jedoch gestehen, dass ich auch Bemühungen unternommen habe, Informationen in Bezug auf den gesuchten Brimir zu erlangen, welches jedoch aufgrund mangelnder Kontakte in diese Richtung noch nicht von sonderlichem Erfolg gekrönt waren. Aber meine Späher sind diesbezüglich bereits ausgeschickt und geben immer wieder eine Rückmeldung."

Zwei Themen, von großer aktueller Brisanz und Wichtigkeit, nach Einschätzung des Toreador. Er schmunzelte zufrieden.

" Für eigene Ideen war diesbezüglich noch recht wenig Zeit. Ich arbeite noch an der Planung eines Bauvorhabens, jedoch haben die Baumeister vielfach einfach auch andere Sachen zu tun. Wie ist es bei Euch, als Liktor seid ihr denke ich deutlich mehr gefordert als ich es bin. Kommt ihr noch dazu eigene Projekte zu verfolgen, und wenn ja, seid ihr gewillt, über diese zu reden?"

[Liutprand]

Er nickte.

"Ja die Hungersnot macht mir auch sorgen, bedroht sie doch auch indirekt auch unsere Versorgung. Als aller erstes muss die Ordnung gewahrt bleiben, mit dem Hunger kommt die Unzufriedenheit und treibt die Menschen dazu sich über Recht und Gesetz zu erheben, um ihr eigenes Leben zu retten. Ich mache ihnen keinen Vorwurf daraus...eine verständliche Reaktion, doch wir, die sie lenken und beeinflussen wollen, müssen das große ganze im Bild haben. Chaos tötet im Zweifel mehr Menschen und gefährdet unsere Sicherheit. Deswegen sollte sich unser Bestreben auch unser Wille die Not der Menschen zu lindern an dieser Maxime orientieren. Ich glaube Euer Gleichnis mit den Bränden ist da treffend...da wo es droht organisierte Aufstände und Gewalt anzufachen...da sollte man löschen."

[Adamo Manacres]

"Wie ich sehe sind wir was dieserlei Dinge angeht, einer Meinung."

Adamo überlegte einen Moment.

"Derzeit versuche ich in Genua mit Nahrung zu helfen, wo es nur geht. Versorge die Armen, als auch die Reichen, die Kranken, die Schwachen und alle die ich erreichen und versorgen kann. Auf Wunsch der werten Iulia Cornelia habe ich zusätzlich noch die Unterstützung der Versorgung von Nervi übernommen, sowohl was Nahrung, Heiler, Bader oder sonstiges angeht. Ich hoffe, dass ich damit einige kleinere Brände löschen kann, da ich leider nicht allzu sehr in der Kunst des Kampfes bewandert bin. Aber ich hoffe, dass jeder versucht, einen Beitrag zu leisten wo er nur kann. "

Er seufzte ein wenig.

" Derzeit muss man weit segeln um etwas zu essen zu bekommen."