[1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

[Januar '21]
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Arash
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[1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Arash »

Es war noch früh im neuen Jahr und der Wind blies kalt vom Meer über die Stadt, während ein Rabe langsam auf den Böen dahin glitt. Sein schwarzes Gefieder war nicht sonderlich pompös und doch flatterte es schön im Wind, während er sich kreisend zu dem Haus hinabschwang in dem sich eine Messerschleiferei befand. Gekonnt mit schlagenden Flügeln landete der Vogel mit dem gelben Schnabel und den Schwarzen Knopfaugen im Hof der Schleiferei. Beschienen vom Mond krächzte er ein einzelnes Wort. Fremdartig schien es. Aber der Vogel konnte die menschliche Sprache nachahmen.

"Anastasia!"
Es ist das Tier in mir!
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Anastasia
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Anastasia »

Es gab nur einen Kainiten, der ihr so eine Nachricht zukommen lassen würde. War ihr erster Gedanke. Und doch fielen ihr dann mehrere ein, im zweiten Gedanken. Sie wickelte sich ein Tuch um die Hand und nach etwas von den Abschnitten, die für die Hunde gedacht waren, damit trat sie vor die Tür. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass dort sonst keiner ist, krähte sie dem Vogel in seiner Sprache entgegen. "Nachricht drin, komm." Und hielt ihm die Hand, mit Stoff umwickelt, ein Stück Fleisch festhaltend entgegen.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


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Arash
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Arash »

Der Rabe legte den Kopf schief und hüpfte dann langsam, vorsichtig näher, als er das Stück Fleisch erblickte.
Mit einem schnellen zucken des Schnabels riss er es aus der Hand und verschlang es.

Dann flatterte er an der Hand vorbei ins innere der Schleiferei.

"Treffen, Reiher, gleiche Lichtung, Drei Nächte", krächzte er dann.
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Anastasia
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia reicht ihm noch ein Fleischstück und nickt. "Werde kommen. Danke, kleiner Freund."
Sie legt ihm noch ein paar Fleischstücke auf das offene Fenster und beginnt ihr Haar hochzustecken, wie immer, mit den Metalnadeln befestigt.

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Drei Nächte später sieht sich Anastasia verdunkelt sorgfältig auf Lichtung und in der Umgebung um. Wenn kein Sterblicher zu sehen ist, wird sich Anastasia auf dem Baumstamm gemütlich hinsetzen und dann entspannt sichtbar werden.
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Arash
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Arash »

Der Rabe schlang die Fleischstücke herunter und krähte noch einmal in Richtung Anastasia, bevor er aus dem Fenster flatterte und in der Nacht verschwand.
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Während Anastasia sichtbar wurde konnte sie hören wie der Wind durch die Äste der Bäume um sie herum fuhr. Ein leises Rascheln ertönte und im Unterholz raschelte es lauter, als würde sich etwas anschleichen.
Arash beobachtete die Lichtung aus der Luft. Hoch oben in den Baumkronen. ER leckte sich über die Lippen und grinste. Manchmal sollte man nicht zu Vertrauensseelig in die Wälder gehen.

Lautlos kippte er vornüber und versuchte hinter Anastasia zu landen und zu ergreifen.

--------------------------
Geschick + Handgemenge:
@🐺Arash (Daniel) rolled 31. (1 + 6 + 1 + 5 + 2 + 2 + 5 + 3 + 6 = 31)
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Anastasia
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Anastasia »

Enstpannt saß Anastasia da, sah sich um. Genoss den Mond, genoss die leisen Geräusche der Umwelt. Seltsam Aufgeregt. Sie freute sich auf Arash, aber sie vermochte sich keinen guten Grund vorstellen, warum er sie rufen sollte. Ging es um eine echte Jagd? Eine um ein großes Tier zu legen? Ein Brimtier?
Oder hatte er sie vermisst? Vielleicht war auch Avelina der Grund. Dafür, dass sie ihn heiraten sollte, war sie seltsam schweigsam und unauffällig geworden. Eigentlich ungewöhnlich, für eine Rose. Sie schüttelte den Kopf. Sorgen konnte sie sich später auch noch machen. Der Moment war so schön. Dinge, die sie nie erlebt hat, zogen ihr durch den Sinn. Warten auf den Liebsten. Fast könnte man das hiermit vergleichen. Sie lächelte leise. Es war ja keiner da, dem sie das Unsichtbare hätte zeigen müssen. Ein Vogel, leise Flügelschläge über ihr. Verträumt sah sie hoch. Sah dir Eule. Und Arash. Wie er auf sie niederfuhr. Eher reflexartig hob sie die Arme, die Hände, fing ** den Mann aus seinem Sturz. War es teil des Spiels? Wollte er sie testen? Oder überraschen? Es war egal. Sanft schloss sie den Mann in ihre Arme, federte seine Landung ab und sah ihn grinsend an. "Vorsicht, kleiner." Wie ein Baby bettete sie ihn in ihren Arm. Hielt ihn sanft und fest. Lächelte ihn an, grinste ihn an und kicherte leise.

------

**
Spoiler!
@Anastasia (Krissa): 7d10 = (7+9+4+5+9+6+6)
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Arash
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Arash »

Arash stieß ein überraschtes Knurren aus, als Anastasia sich umdrehte und ihn tatsächlich auffing. Diese Verborgene hatte mehr als nur ein verborgenes Talent. "Klein?" knurrte er, als er in ihren Armen zum liegen kam und die Bewegung schlussendlich gestoppt war. Immer noch verströmte er den intensiven Geruch nach Moschus, nach Wildtier und Wildnis. Seine Kleidung war die eines Jägersmannes. Braune, einfache Kleidung, die schon mehrfach geflickt wurde.

Er ruckte leicht an der Umarmung, ohne direkt einen ernsten Fluchtversuch zu unternehmen. "Was hat mich verraten?" immer noch war das leise Knurren in seiner Stimme zu vernehmen. Er wirkte unzufrieden.
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Anastasia
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia lächelt und drückt ihn nochmal kurz an sich, saugt seinen Duft ein, genießt einen Augenblick, bevor sie die Arme lockert. Der Augenblick ist durchaus bemerkbar. Dann lacht sie leise. "Die Geheimnisse einer Frau sind ihre. Und ich bin zudem eine Verborgene. Aber manchmal verrät man sich nicht selbst, manchmal ist es eine fliegende Eule, der man nachsieht." Dann steht sie auf. Abermals wird deutlich, wie klein sie ist. Arash geht sie gerademal bis zur Schulter. Aufmerksam blickt sie sich um. Äußerst aufmerksam. Nichts scheint ihr zu entgehen. Ihre Augen gleiten über die Szenerie, lassen nichts aus und scheinen alles zu erfassen.
Schnuppernd steht sie neben ihm, sieht an ihm hoch.
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Arash
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Arash »

Arash blieb regungslos, während Anastasia ihn noch einmal drückte. Erst, als sie sich aufrichtete und über die Eule sprach, knurrte Arash überraschend aggressiv und sah zu den Baumwipfeln. "Trădător!"* knurrte er in Richtung des Himmels. Dann sah er auf Anastasia hinunter, die wirklich deutlich kleiner als er war. "Es geht um die Jagd...um mehrere Jagden um genau zu sein." Das Knurren wich nicht aus seiner Stimme. Die Muskeln schienen zwar nicht angespannt zu sein, aber wer genau hinsah konnte das Raubtier sehen, welches jederzeit zum Sprung bereit war.

"Aber zuvor...sollten wir jagen." ein raubtierhaftes Grinsen legte sich über seine Züge. "Ich habe heute Nacht noch nichts getrunken." Mit diesen Worten kam auch weitere Beregung in den Körper. Er wartete nicht darauf, ob Anastasia ihm folgte. Er ging scheinbar stillschweigend davon aus, dass sie es tun würde. Und so verfiel er schnell in einen lockeren Lauf durch die Finsternis der Wälder. Die Unwegbarkeiten und die Unebenheiten des Terrains schienen ihn dabei überhaupt nicht zu beeinflussen. Der Gangrel schien seine Füße instinktiv richtig zu setzen und so Wurzeln und anderen Hindernissen auszuweichen.

*
Spoiler!
Rumänisch: Verräter
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Anastasia
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Re: [1044] Wenn Tiere sprechen [Anastasia, Arash]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia folgt ihm, auch ihr scheint das unwegsame Gelände nichts auszumachen und ihre Bewegungen erinnern beim Hinsehen an eine Katze. Ihr Gesicht zeugt von Aufregung und ihre Augen verraten ihr Grinsen. Und dennoch, wie ist wachsamer als beim letztenmal. Deutlich. Sie folgt ihm, ohne weitere Fragen, aber scheint bereit zu sein, jederzeit einem Angriff zu trotzen, egal aus welcher Richtung. Als sie es selbst merkt, huscht ein Zug des Bedauerns über ihr Gesicht. Auch so kann man eine Art Unschuld verlieren. Dieser Drecksack. Dann spiegelt sich Entschlossenheit in ihrem Gesicht. Sie würde ihm vertrauen. Nur weil Drecksack ein Drecksack ist, ist es kein Grund allen zu misstrauen. Aber die Wachsamkeit bleibt. Das Tier ist zwar ihrer Meinung, aber es will auch leben. Wachsamkeit schadet niemals. Und so versuchen ihre Sinne alles zu erfassen. Ihre Augen versuchen jeden Schatten zu durchleuchten. Dann lächeln die Augen erneut. Es ist nur für sie, so dass die sonst so bewährte akustische Untermalung fehlt. Es ist ein bisschen, wie erwachsen werden. Bedeutet wohl, dass alle Erwachsenen ihre Unschuld verloren.
Leise ist es hinter Arash, denn leise rennt die Verborgene Anastasia. Nur sehr gute Ohren mögen sie hören. Ist sie überhaupt noch da? Engegen bisheriger Begegnungen scheint sie nicht ein zusätzliches Geräusch zu machen, damit er sie hört. Falls er sich umdreht, ist sie aber da, die Augen glänzen im Mondlich, scheinen zu lächeln und alles um sich herum abzutasten. Wie sein Schatten, leise, aber doch verlässlich da.
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