[1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

[Januar '21]
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Valerios
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Fragen, ist ein Möglichkeit in der Unterhaltung Interesse an seinen Gegenüber zu zeigen, eine Beziehung einzugehen, in dem man sich nach Befinden, Wesen, Bedürfnissen oder Leistung des anderen erkundigt. Aber eure Bescheidenheit ehrt euch."

Der Setit lächelte bemüht. Er bedrängte sein Gegenüber nicht weiter mit Fragen, sondern schob noch einen Witz hinterher:

"Was Zahlungsmoral angeht, bin ich mit der Faustregel immer gut gefahren: Ein Handwerker schaut auf den Einkaufspreis, ein Künstler auf den Verkaufspreis."
und überlies die Initiative seinem Gesprächspartner.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Vergonzo Faro
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Blick und sein Gesichtsausdruck zeigte seinem Gegenüber nicht was er dachte, es zeigte nur ein freundliches Grinsen aus einer monströsen Fratze, was alles hätte bedeuten können.
Der Baumeister lauschte der der recht knappen und oberflächlich gehaltenen Antwort des Fremden.

"Bescheiden oder faul? Vielleicht sogar böswillig?" er grinste nun noch breiter.
"Glaubt ihr Genua steht gut da, was die Gepflogenheiten des Handels anbelangt? Ihr erfahrt sicher viel über euer Gegenüber beim Handel, daher könnte es sein, dass dies der weniger offensichtliche Weg ist, sich kennen zu lernen. Interessiert es euch wirklich, was in Genua aus meiner Feder stammt?" fragte er dann und musterte Valerios freundlich.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Valerios
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Wahrscheinlich faul und böswillig.." erwiderte er in flapsigem Ton Vergonzos Antwort. Valerios grinst ebenfalls.
Erst auf den zweiten oder dritten Blick würde einem auffallen, das dieses Grinsen etwas breiter ist, als es einem normalen Körper möglich sein sollte.
"Niemand erledigt komplexe Aufgaben so einfach wie ein Faulpelz und niemand ist so gefährlich, wie ein ehrlicher Geschäftsmann.."

Mit einem Zucken seiner Mundwinkel schnurrt das Grinsen routiniert in sich zusammen, so wie als würde er achtlos eine Maske beiseite legen, bevor er mit ernst und ruhig fortfährt: "Ja, mein Eindruck von Genua ist ein guter. Man ist aufgeschlossen und besonnen, die Preise angemessen, aber es macht sie auch niemand kaputt, in dem er gute Waren achtlos verschenkt. Und die die versprechen, liefern ihre Ware prompt und in guter Qualität. Das sich hier und da einer oder eine an der ihm anvertrauten Aufgabe bereichert, fällt da nur unwesentlich ins Gewicht."

"Und ja, es interessiert mich wirklich." Er unterstreicht dieses Interesse noch durch weitgeöffnete Augen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Baumeister nickte, scheinbar zufrieden.
Die körperlich seltsam anmutenden Details Valerios registrierte er sicher, doch schien ihn dies nicht zu irritieren, was vermutlich am Alter des Nosferatu lag.

"Danke für eure Einschätzung. Es sollte stets in gewissen Abständen dazu kommen, dass man sich selber einer Überprüfung unterzieht. Als außenstehender Händler, wie ihr es seid, war dies eine willkommene Chance."
Ein kaum merkbares nicken folgte, ohne das der Blick Vergonzo das Antlitz Valerios verließ.
"Es mag durchaus Ausnahmen der Regel in Genua geben."

Er machte ein kurze Pause und atmete hörbar rasseln Luft in die alten Lungen ein.
"Nun Platz inerhalb der Mauern war bereits knapp als ich Genua erreichte. Ich würde sagen das 10 von 100 Häusern von meiner Seite stammen. Dazu zwei mal das Medicorum, einige Kirchen wie die in Quinto wo auch der Hafen von mir stammt, Umbauten und Neubauten wie das Klsoter St. Agnese oder die Basilisca San Siro, Lagerhäuser, stallungen und Kontore, Straßenbau der alten Römerstraße im vergessen alten Stil der Römer, Der Geschlechterturm am Hafen, Wachtavernen und Wachtürme, die Burg in Pontedecimo, oh und der schöne große Garten in Mascharana, der Palast am Meer und ich habe die Grundstücke von Nicolo und Galeno bebaut. Ach und es scheint Mode zu werden, sichere Untergeschosse anlegen zu wollen. Wissen über das ich als einziger Verfüge." endete er nach einer recht monotonen Aufzählung.
"Weitere fallen mir derzeit nicht ein, verzeiht, das Alter, ihr versteht sicher." nicht ergänzte er in Gedanken und klimperte kurz mit den Augen.

"Nun habt ihr eine Menge an Wissen über mich erhalten und ich denke ihr werdet dies in Erinnerung behalten und, wenn nicht heute Nacht, euch wohlwollend daran erinnern." sein freundlich schiefes Grinsen blieb, doch die klaren hellblauen Augen fixierten Valerios. Auch wenn dies weder drohend noch unfreundlich erschien, zeigte sich doch eine gewisse Art von Schuldeneintreiberei in seinem Blick.
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Valerios
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Als der Baumeister die Ausnahmen erwähnt, nickte Valerios. Gleichzeitig klemmte er allerdings die Lippen zusammen, als wollte er den Namen der Person dem Baumeister gegenüber nicht ansprechen.

"Ein Zehntel aller Häuser". Das rang dem Setiten wahrlich Bewunderung ab, was er nicht verhehlte. Bei Pontedecimo schien er aufzuhorchen - allerdings wiederum unkommentiert, als würde er noch überlegen. "Dann müsst wahrlich über Einfluss im Baugewerbe der Stadt verfügen."

"Albano? Oder Joseo Carpentier? Valente Brigori? Embriaci oder Spinola?" überlegte er laut - der Stimmlage nach deutlich nicht als Frage - mehr um zu zeigen, das er sich in diesem Bereich der Stadt auskannte. Hatte er inzwischen gelernt, die unsichtbare Haltelinien in den Gesprächen mit den Nosferatu zu respektieren. Ebenso wie ihre Einflussbereiche.
"Bei diesen Mengen an Baumaterial, das ihr umschlagt, brauche ich gar nicht erst versuchen euch Marmor zu verkaufen, wie günstig ich den Preis auch gestalten kann", verwarf er eine seiner Ideen, eine geschäftliche Beziehung zu dem Verborgenen zu knüpfen. "Vielleicht war sogar mein Kontor unter euren Schöpfungen.."

"Ja Kellergewölbe sind schwierig, nicht wahr. Der Boden hier in Genua ist an manchen Stellen sandig und als Fundament eher schlecht geeignet, nicht wahr?
Der Palast der Meere ist eine beeindruckende Festung, unerfreulich, das er jetzt verwaist ist.."


Der Setit schien offen und freigebig mit Information - sowohl durch das, was er sagt, als auch durch das was er unerwähnt lies.
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Vergonzo Faro
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er lauschte den Worten und erkannte natürlich das ihm gegenüber ein Mann stand, der schon Erfahrung im Bereich Handel hatte und sich in Genua bereits informiert hatte.
Somit nickte er und ließ Valerios in Ruhe aussprechen.

"Nun, ich habe stets ein offenes Ohr für neue Angebote und so ihr Abnehmer sucht, werde ich gerne beim nächsten Projekt eine Anfrage an euch richten. Es ist stets wichtig vorhandene Kontakte zu überprüfen. Nichts ist so beständig wie der Wandel." sprach er etwas nachdenklich. Vielleicht rechnete er Dinge durch.
"In Zukunft wird es auf jeden Fall Bedarf geben. Unterstützt ihr ebenfalls Sonderprojekte oder liegen euch solche Wohltätigkeiten eher fern?" fragte er dann während seine Hand die von Angelique streichelte.

"Welches ist euer Kontor? Es liegt im Bereich des Möglichen. Nun was die Keller angeht, so ist dies unter anderem ein Punkt der zu bedenken ist."
Mehr sagte er nicht und schien auf die letzte Anmerkung nicht einzugehen.
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Wenn das so ist. Was haltet ihr von dem Marmor der Spinola?

Nein, als Wohltäter würde ich mich nicht bezeichnen, für eigene Bauten fehlt mir, wie ihr vermutlich wisst, das nötige Kapital.
Aber ja, es gibt durchaus Teile der Stadt, die ich unterstütze, unter anderem die neue Gilde der Kunsthandwerker. In interessantes, wenn auch gewagtes Projekt. Aber profitabel. Und wir ihr vermutlich von euerer wohlwerten Schwester wisst, versuche ich gerade die Bande der Bastieri... einzuhegen. Neben einem dämonischen Mönch braucht die Stadt nicht auch noch einen Menschenfresser.."


"Der Kontor meines Bediensteten Francesco Mancini ist auf dem Gelände der Spinola direkt am Hafen."
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Angelique
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Angelique »

Angelique mischte sich kurz ein; "Na, na, keiner mag ihn, aber Ferrucio sollte man nicht als dämonischen Mönch bezeichnen! Das schickt sich nicht!
Aber Menschenfresser interessieren mich sehr! Besonders, wie man sie stoppt. Erzählt mir mehr davon."
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Valerios
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Nicht der sehr verehrte Hofgelehrte, ich bitte euch! Es ist ein anderes Wesen, das da in Domus umgeht. Wenn es einer der Unseren ist, dann ist er sehr unvorsichtig.

Wie man den Menschenfresser stoppt, das ist von Interesse, ja. Eine scharfe Klinge hat bei Sterblichen noch immer geholfen, nicht wahr. Ich habe keine Indizien, das er etwas anderes ist. Und es sind ja vor allem seine brutalen Schläger, die die unschuldigen Bewohner Claviculas so quälen und ihnen das Essen aus dem Mund rauben. Aber ich bin ihnen auf der Spur."
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Vergonzo Faro
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Re: [1044] Am Fuß des Pharos [Vergonzo, Angelique, Valerios]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Marmor ist Marmor, solange damit kein Fusch betrieben wurde." entgegnete der Baumeister.
"Gute Ware hat seinen Preis, wobei auch dieser schwankt. Ich werde gespannt sein, wie günstig ihr den Preis halten werdet." ergänzte er dann noch.

Zur anstehenden Gilde der Kunsthandwerker, seiner fehlenden Möglichkeit Projekte zu unterstützen und auch dem Kontor erwiderte erstmal nichts. Er schwieg als Angelique das Wort ergriff und Valerios darauf antwortete.
Auch war nicht zu erkennen, was er davon hielt, worüber der Kainit bezüglich Clavicula, den Banden und den Gesuchten erzählte.
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