[1044] Königsgambit [Valerios, Liutprand]

[Valerios]

"Auch ich bin erst angereist nachdem der Pakt geschlossen wurde.
Doch aus den vielen Quellen, die ich dazu befragt habe ergibt sich ungefähr folgendes Bild:

Viele Clane waren gespalten in ihrer Loyalität zu einem der beiden hohen Häuser, vor allem durch unbedachte Neugeborene, die in dem Konflikt ihre Chance sahen, ihre Positionen am Hofe zu verbessern.

Nur Salubri und Setiten positionierten sich klar auf der Seite des Clans Ventrue,
nur die Banu Haquim und Brujah klar auf der Seite der Schatten. Vor allem der Clan Nosferatu zeigt sich nach außen zerstritten.
Der direkte Angriff mit Brandgeschossen auf Clavicula von See aus, hatte tiefe Wunden, nicht nur in der Stadt sondern auch unter den Verborgenen hinterlassen, von denen sich wohl der Clan nicht so schnell erholen wird.

Interessant finde ich die Positionierung Arash auf Seiten des höchst verehrten Prinzen, der die Pflicht des Amtes über die Loyalität zu seinem Clansältesten gestellt hat. Die andere interessante Geschichte, die ich gehört habe, das sich die Loyalitäten der Einzelnen während des Konflikts kaum verschoben - nur die wohlwerte Anastasia lief mit Verschiebung der Kräfteverhältnisse über auf die Seite der Schatten.

Seit der Befriedung der Domäne durch den aschenen Pakt scheint die Domäne in Frieden, nur wenige Konflikte zwischen Einzelnen dringen wirklich nach außen, wie die Rivalerie zwischen dem wohlwerten Benjamin und dem wohlwerten Arash, oder zwischen dem Clan Nosferatu und dem Clan Kappadozius.

Allerdings sind es nur wenige, die wirklich aktiv an einem dauerhaften Frieden arbeiten, wie eure Schwester im Blut, die wohlwerte Harpyie Iulia Cornelia und der verehrte Hüter des Elysiums Ilario.

Ich sehe aktuell keine wirkliche Bedrohung für diesen Frieden, obwohl ein unbeabsichtigter Konflikt zwischen Getreuen des höchst verehrten Prinzen und Gefolgsleiten des hochverehrten Seneschalls die Domäne schnell wieder in Aufruhr bringen könnte, vor allem da ja weitere Mitglieder des Clans Lasombra und auch des Clans Brujah in die Domäne eingereist sind. Angesichts der vielen Herausforderungen, durch die Blutegel, den kirchlichen Sondergesandten, die Senatoren und der Bischof alarmiert, was die Existenz von Kainiten angeht, kann ein weiterer Stillebruch uns von dieser Seite schnell in große Schwierigkeiten bringen."

Trotz seiner Schwäche in Etikette schien der Setit gut informiert über Politiken, Bündnisse und Ränkespiele zu sein. Und bisher kamen diese Informationen ohne Preisschild.

[Liutprand]

Liutprand horchte dem Setiten konzentriert zu und während er sprach hoben sich die Brauen des Ventrue allmählich an. Er schien sichtlich beeindruckt zu sein und er legte den Kopf leicht zu Seite, so als würde er den Setiten in einem neuen Licht sehen.

"Ihr scheint gut informiert zu sein...beeindruckend."

So wie er es sagte schien es eine ehrliche Anerkennung sein.

"Ich nehme an, dass Ihr auch Quellen außerhalb der Domäne habt, die Euch mit Informationen versorgen?"

Sein Interesse schien definitiv geweckt.

[Valerios]

"Ihr schmeichelt einem einfachem Händler, wohlwerter Liktor. Aber ja, ich spreche viel mit den Mitgliedern der Domäne über ihre Erfahrungen, Wünsche und Ansichten."

"Die meisten meiner Kontakte sind natürlich aktuell in Sardinien und Pisa, aber auch mit Tunis, Palermo und Marsala bin ich vertraut. Aktuell knüpfe ich auch Kontakte nach Korsika. Aber als Teil der See der Schatten beobachte ich natürlich auch die politische Großwetterlage in Italien.

Natürlich nur an der Oberfläche und aus den Augen eines Plebejers, mit den Details an den Höfen und den internen Angelegenheiten der hohen Clane bin ich nicht vertraut."

[Liutprand]

Liutprand nickte.

"Wenn ich zu Euch käme und Informationen aus bestimmten Gegenden erlangen wollen würde...was für Gefallen könne ich Euch im Gegenzug erfüllen?"

Und nun hatte sich die Art des Gespräches schlagartig geändert. Die nette, höfliche Plänkelei war gewichen und man konnte merken, dass Verhandlungen, Diplomatie und solcherlei Dinge, die mir Substanz hatten, mehr abgewinnen konnte...sprich mehr Vorteil daraus ziehen konnte.

[Valerios]

"Nun, es gibt eine Stadt, die für mich von Interesse ist. Das aktuell von den Lasombra abgeriegelte Turin.
Ein Kontakt, oder ein Weg hinein. Das wäre eine Information von gleichem Wert, die mich interessiert." erwiderte Valerios.

"Außerdem habe ich einen Kunden, der Bücher kaufen möchte, wenn ihr außer der werten Angelique weitere Kainiten kennt, die sie verkaufen?

Für die Erfüllung meiner Aufgabe ihrer höchstverehrten Majestät sind natürliche Kontakte und Informationen über Schmuggelrouten interessant.

Und nicht zuletzt, bin ich noch dabei, abzuwägen wen ich um seine Fürsprache ersuchen will, wenn ich bewiesen habe, dass ich es wert bin ihre höchstverehrte Majestät um Kommendation zu bitten."

Der Setit spielte seine Karten offensichtlich gerne offen.

[Liutprand]

Liutprand überlegte und betrachtete den Setit nachdenklich.

"Nun ich werde sehen was ich in Erfahrung bringen kann. Aber für meine Fürsprache habe ich eine konkrete Aufgabe für Euch. So Ihr gewillt seit sie zu erfüllen, so werde ich für Euch sprechen."

Er sah den Setiten erwartungsvoll an.

[Valerios]

"Ich bin ganz Ohr, wohlwerter Liktor, was habt ihr im Sinn?"
entgegnete er.

[Liutprand]

"Ich benötige einen Ort oder einen Kontakt dem ich eine Botschaft für Prinz Liutprand von Savona, Ancilla des Clans der Könige, zukommen lassen kann. Wenn ihr mir so einen Kontakt beschafft und ich dadurch Kontakt mit seiner Majestät Liutprand von Savona aufnehmen kann, so sei meine Fürsprache Euer."

[Valerios]

"Die Domäne Savona. Ja das wäre eine gute Gelegenheit mit unserer Nachbardomäne einmal in Kontakt zu treten. Bisher kenne ich niemanden von dort. Aber ich kann mich darum bemühen." stellt der Setit eine Erfüllung von Liutprands Anliegen in Aussicht.

"Sagt wohlwerter Liktor, eine andere Sache. Wenn ich euch damit nicht zu nahe trete. Was ist euer Eindruck von dem wohlwerten Liktoren Benjamin? Haltet Ihr Ihn für einen aufrichtigen Mann?"

[Liutprand]

Liutprand betrachtete Valerios so als ob er versuchte den Grund für diese Frage im Gesicht der Schlange abzulesen.

"Bisher hat der werte Benjamin mit noch keinen Anlass gegeben an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln...wobei ich zugeben muss, dass seine Glaubwürdigkeit mir gegenüber noch nicht auf die Probe gestellt wurde, um dies abschließend zu beurteilen. Wie ist Eure Meinung zu ihm...und aus welchem Grund fragt Ihr mich das?"