[1044] In trockenen Tüchern [Adamo, Iulia]

[Iulia Cornelia]

„Ihr gedenkt mir also als Zeichen eurer Suche nach meiner Vergebung etwas zu schenken, was ihr mir bereits wenige Momente zuvor schon zum Geschenk gemacht habt?“, erkundigte sich die Ventrue bei dem Toreador, während sie ihn weiterhin nachdenklich musterte, wohl unschlüssig darüber, ob es sich hierbei gerade um einen schlechten Scherz handelte oder welche Intensionen die Rose damit hegte.

„Eure Überlegung mit dem Gefallen gefällt mir jedoch.“, erklärte sie mit einer ruhigen und unaufgeregten Stimme, bevor sie ergänzte: „Sie ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Für einen Moment schwieg sie, bevor sie meinte: „Gut, ich nehme den Gefallen von euch an. Was denkt ihr, dass ihr für mich hierfür tun könntet, Signore Manacres?“

[Adamo Manacres]

Ein wissendes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht von Adamo.

" Wohlwerte Iulia Cornelia. Es ist mitnichten so, dass dieses Gespräch einen unerwarteten Verlauf nimmt. Ich war mir sehr wohl über diesen Verlauf bewusst und habe dementsprechende Vorkehrungen getroffen. Das ist alles. Erneut bitte ich euch darum, nicht mehr in meine Worten und Taten hinein zu interpretieren, als dort tatsächlich ist. Ich war mir sehr wohl bewusst, dass ich mich für mein Handeln am heutigen abend würde entschuldigen müssen, und ich war mir ebenfalls sehr wohl darüber im klaren, dass ich Euch einen Gefallen schulden werde. Aus diesem Grunde habe ich mich auf diesen Abend vorbereitet und war von vornherein bereit, euch einen Gefallen für meine Taten zu überlassen."

Adamo liegt weiterhin entspannt auf der Liege. Sein Ton ist entspannt, freundlich, gelassen. Wenn es sich um ein Schauspiel seinerseits handelt, ist es ausgezeichnet vorgetragen.

" Wohlwerte Harpye, ich übergab euch diesen Gefallen, er ist der Eure, ich werde keinerlei Bedingungen an diesen Gefallen verknüpfen, da es nicht mehr der meinige ist. Aus diesem Grunde steht es Euch zu, diesen Gefallen zu benennen und ich werde ihn nach besten Möglichkeiten erfüllen so fern es in meiner Macht steht und ich in Genua bin. "

[Iulia Cornelia]

„Ich werde euch den Gefallen benennen, sobald es soweit ist.“, stellte die Ventrue mit gleichmäßiger Stimme auf seine Erklärung hin fest, bevor sie meinte: „Ebenso wie ich mir eure Fortschritte bezüglich Nervi in den kommenden Jahren ansehen werde.“ Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie sich höflich bei ihrem Gast erkundigte: „Gibt es sonst noch etwas, was es heute Nacht von eurer Seite aus zu besprechen gäbe?“

[Adamo Manacres]

Ein breites Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des Toreador.

"Es steht euch selbstverständlich frei, meine Fortschritte in Nervi anzusehen. Das darf jeder gerne tun. Ich kann euch versichern, dass ich überall eure Großzügigkeit gegenüber Nervi erwähnen werde. "

Dann ist es an Adamo eine bewusste Sprechpause zu machen.

" Hättet ihr denn sonst noch etwas, was ihr mit mir besprechen oder planen wollt?" fragte Adamo mit einer absoluten Beiläufigkeit.

[Iulia Cornelia]

Iulia schüttelte nur sanft ihr Haupt, bevor sie sich in einer ruhigen Bewegung von der Liege erhob. „Nein.“, erklärte die Harpyie nachdem sie stand schließlich schlicht, bevor sie ihr Kleid glattstrich und dann meinte: „Denn ich denke es gibt keinen Grund euch daran erinnern zu müssen, was Diskretion bedeutet und dass sie Teil unseres Gefallenhandels ist.“ Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie erklärte: „Deshalb werde ich auch einen Blick auf Nervi halten. Nicht weil ich denke ihr wärt unfähig, sondern um zu sehen, wann ich meinen Teil einlösen muss.“ Ihre blaugrauen Augen lagen noch einmal länger auf dem Toreador, während sie mit ihrer hochgewachsenen Form vor ihm stand. Dann fand ein geübtes Lächeln auf ihre Lippen zurück, als sie höflich sprach: „Ich danke euch für euren heutigen Besuch, sowie eure mitgebrachten Geschenke. Bis wir uns Widersehen, allzeit sichere Wege.“ Ihre Worte wirkten unbeschwert und mehr wie eine höfliche Floskel denn eine Drohung, während ihre feingliedrige Hand sanft aber bestimmt in Richtung der Tür deutete.

[Adamo Manacres]

Adamo war ein wenig verwundert, als die junge Ventrue nicht noch auf weitere Themen eingehen wollte. Es bestand ja noch in gewisser Art und Weise eine Schuldigkeit. Aber was sollte es. Adamo erhob sich, als sie das Ende des Gespräches einleitete.

" Aber selbstverständlich werde ich über den Gefallenhandel stillschweigen bewahren. Ihr könnt euch da vollkommen auf mich verlassen."

Adamo deutet eine leichter Verbeugung an.

Dann wendet er sich zur Tür, öffnet sie und nickte der Ventrue zu.

" Auch euch allzeit sichere Wege, wohlwerte Iulia Cornelia."

In seiner sonst so warmen freundlichen Stimme lag eine Kälte, eine Schärfe die deutlich machte, dass etwas offen geblieben war in diesem Gespräch, eine Erwartung enttäuscht oder nicht ausgesprochen war.

Dann wendet er sich ab, und schließt die Tür.

Seine beschwingten Schritte sind kurzzeitig noch auf dem Boden zu vernehmen und dann verklingen sie in der Ferne.



Auf Einladung Iulias begibt sich Adamo zu einem Treffen. Nachdem Adamo Iulia auf die Probe gestellt und sie diese gemeistert hat, kommt es zu einer Entschuldigung und einem Gefallenhandel, welche Adamo offensichtlich erwartet und sich auf diese Situation vorbereitet hat. Adamo wird für Iulia die Versorgung Nervis in den nächsten Jahren übernehmen, während sie im Gegenzug Adamo bei der Einrichtung eines Theaters mit Rat unterstützen wird.

Als Adamo geht ist er sehr gefühlskalt. Vermutlich erwartete er noch etwas, was nicht erfüllt wurde.