[1045] Gewächse der Nacht [Toma, Liutprand]

[Februar '21]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie strichen übers Kinn und schauten für einen Moment in die Ferne als sie darüber nachdachten.
"Hm...wir verstehen."
Dann schauten sie wieder Luitprand an.
"Ja, wir würden dem Duell gerne beiwohnen, da wir so etwas noch nie gesehen haben."

Sie nickten und beschlossen damit auch dieses Thema.
Nach einer kurzen Pause fuhren sie mit einem neuen fort:
"Woher stammt ihr eigentlich, werter Liutprand? Euer Name mutet etwas nördlicher an."
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Liutprand
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Liutprand »

"Ich werde daran denken und Euch gegebenenfalls eine Einladung zukommen lassen."

Schloss er das Thema ab.

"Ich wurde als Sohn meines Namensgebers in Pavia geboren. Diese Stadt war seinerzeit Herrschaftssitz des Reiches der Langobarden, aus dessen Geschlecht ich stamme. Das Langobardenreich ging dann schließlich durch Eroberung in das Frankenreich von Karl des Großen auf."

Er beobachtete dir Reaktion des Tzimisces ob er mit der Antwort zufrieden war oder weitere Nachfragen hatte.

"Darf ich Euch die Frage stellen, warum Ihr von Euch in der Mehrzahl sprecht? Etwas ungewöhnlich, so etwas habe ich noch nicht gehört. Oder ist da so üblich in dem Land, aus dem Ihr stammt. Denn Euer Name erscheint mir auch nicht unbedingt Italienisch anzumuten."

In seiner Stimme war eine ehrliche Neugier zu hören. Kein Spott oder Ärger.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schaute nachdenklich.

"Das ist lang her, nicht wahr?"
So gut kannten sie sich mit der Geschichte dieses Landes nicht aus, doch ein Reich der Langbarden gab es schon nicht mehr als sie sich hier her aufmachten.

Das bedeutete dass Liutprand sehr alt war. Älter als sie. Doch immer noch ein Neugeborener.
Sie blickten ihn nun etwas neugieriger an.

"Ihr existiert demnach schon eine lange Zeit. Was habt ihr bisher erlebt? Falls ihr darüber sprechen wollt?"

"Wir stammen in der Tat auch nicht aus Genua. Unsere Heimat ist der Norden der Karpaten, aber nein, es ist nicht üblich dort von sich in Mehrzahl zu sprechen. Wir tun das, weil wir erkannt haben, dass wir eben nicht allein sind in diesem Körper. Mit dem Übergang in die Nacht war immer etwas mit da. Ihr wisst wovon wir sprechen. Wir haben gelernt es anzunehmen und es als ein Teil unseres Selbst erkannt. Daher sprecht ihr nie allein mit Toma wenn ihr uns ansprecht, sondern auch immer mit dem Tier. Es anzunehmen und zu respektieren ist der Weg gemeinsam zu überleben."

Sie konnten sich gut daran erinnern wie der Moment gewesen war als sie sich fast an es verloren hätten.
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Liutprand
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Liutprand »

Liutprand dachte ein wenig nach.

"Als Mensch, Krieg, Eroberung und die Herrschaft meines Vaters, Liutprand, König der Langobarden. Doch als Kainit waren es nur wenige Jahrzehnte...bevor ich in einem Hinterhalt in Starre geschlagen wurde, bis ich schließlich vor fast vier Jahren in einem Grab unter Ravecca zu mir gekommen bin. Wie lange? Schwer zu sagen ich vermute etwas mehr als zwei Jahrhunderte."

Liutprand wurde plötzlich sehr nachdenklich, so als würde ihm gerade bewusst, wie lange diese Zeit tatsächlich war. Er blickte Toma an, forschte in seinem Gesicht.

"Von dem langen Schlaf kann ich Euch nicht viel Erzählen außer wirren Träumen und dem Hunger, den ich verspürte, als ich schließlich erwacht bin...."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma zog die Augen groß auf vor Faszination.
"Wie war es für euch in einer fremden Zeit zu erwachen?" fragten sie neugierig. Es war schon eine Sache an einem unbekannten Ort in unbekannter oder unerwarteter oder unerwünschter Gesellschaft zu erwachen, doch dazu noch in einer Welt die völlig fremd sein musste, ohne etwas das einem noch vertraut war....sie wussten nicht ob das unheimlich oder eigentlich spannend war. Sicherlich war es in jedem Fall schwierig und anstrengend sich wieder einen sicheren Platz zu beschaffen.
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Liutprand
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Liutprand »

"Es war...es ist...verwirrend. Der Menschenschlag aus dem ich entstamme...er existiert nicht mehr, er ist aufgegangen in die Völker die danach kamen. Hier und da erkenne ich noch den ein oder anderen Brauch, das ein oder andere Wort in ihrer Sprache."

Er betrachtete Toma.

"Ich schäme mich auch nicht dafür zuzugeben, dass ich auch Angst hatte...und ab und zu immer noch habe. Man fühlt sich entwurzelt, man versucht sich zurecht zu finden und alles was man denkt, fühlt und sagt erscheint vielen Menschen seltsam fremd. Ich erkenne noch die ein oder andere Kirche in der Stadt...doch Genua scheint in den letzten 200 Jahren durch eine Zeit der Zerstörung gegangen zu sein."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte. Sie hatten nur noch eines dass sie mit ihrer Heimat verband und wenn sie zurückgehen würden, wie viel würde sich mittlerweile verändert haben? Durch die Kriege und die unweigerliche Veränderung der alles Lebende unterworfen ist?

"Wir können uns vorstellen, dass dies ein schwieriger Umstand ist. Als wir unsere heimat verließen, waren die Dörfer klein, die Menschen einfach und das Christentum hielt nur langsam Einzug. Mittlerweile kamen Kriege und neue Menschen und sicher auch Kainiten aus dem Westen. Wie viel wird noch so sein, wie wir es in Erinnerung haben. Aber andererseits. Veränderung lässt sich nicht aufhalten. Je älter wir werden, desto öfter werden wir diese Erfahrungen machen. Nun wurde euch immerhin eine weitere Chance geschenkt diese neue Welt mit zu gestalten."

"Seid ihr ein Mann des Krieges, werter Liutprand oder der Diplomatie?" fügten sie dann noch eine Frage an.
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Liutprand
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Liutprand »

Er nickte zu dem, was Toma sagte verständlich. Mit der Frage, die er stellte wich die Nachdenklichkeit aus seinem Gesicht und seiner Stimme und er richtete sich wieder ein wenig auf.

"Jene Gesellschaft, der ich entspringe, sah Krieg als Mittel der Diplomatie an. So wie ich die Menschen in den heutigen Nächten beobachte und betrachte, so stelle ich fest, dass sich dies nicht all zu sehr geändert hat. Somit bin ich beides, um Eure Frage zu beantworten. Doch ist Krieg das letzte Mittel, das ich anzuwenden gedenke...wenn alle anderen Mittel der Diplomatie ausgeschöpft sind. Es ist immer gut auf Krieg vorbereitet zu sein und ihn nicht zu scheuen, sollte er eines Nachts unvermeidlich sein."

Er blickte dem Tzimisce in die Augen. Versuchte in diesem Gesicht zu lesen.

"Was ist mit Euch...auf welche Weise löst Ihr Eure Konflikte? Diplomatie oder Krieg?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Mit allem was nötig ist." gaben sie zur Antwort und blieben dabei ernst und sachlich, so dass das sicher kein Scherz oder eine übertrieben Floskel war.

"Mancher Konflikt bedarf Zeit, mancher direkte Gewalt. Mancher Geschick und mancher Diplomatie." Sie waren sich nicht in allen davon besonders bewandert, doch eines hatten sie gelernt...man musste stets wandelbar bleiben.
"Ihr habt in jedem Fall recht, man sollte immer vorbereitet sein."

"Wie empfindet ihr die derzeitige Situation unserer Domäne, wenn wir schon beim Thema Konflikt sind. Eine gespaltene Domäne."
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Liutprand
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Re: [1045] Gewächse der Nacht [Toma, offen]

Beitrag von Liutprand »

"Da Ihr weit länger Teil diese Domäne seid, werdet Ihr es sicher besser wissen als ich. Aber in der Nacht der Justitia konnte ich deutlich den Widerspruch spüren, den wohl einige Neugeborene unserem sehr verehrten Seneschall Lydidas entgegen bringen. Den Einfluss, den der See der Schatten in Genua hat scheint unter einigen nicht wirklich willkommen zu sein."

Er schien ein wenig nachdenklich.

"Ich glaube, wenn wir den Wohlstand dieser Stadt vermehren und somit die Macht Genuas, so wird auch der Einfluss des Sees der Schatten geringer werden."
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