[1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

[Februar '21]
Der Nubier
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Der Nubier »

Der Nubier folgt der kleinen Frau mit der Aufmerksamkeit eines Kindes, das zum ersten mal den Markt brauchen darf. Es ist offensichtlich, dass er manche Dinge - wie das Pellegrino - gewohnt ist, aber scheinbar nie in der Rolle des umworbenen (und zahlenden) Gastes. Er bemüht sich stets, Anastasia im Blick zu behalten, da er keinem der anderen Monster vertrauen will, doch verliert er ihre flinke Gestalt immer wieder aus den Augen, sobald andere Dinge oder Menschen seine Aufmerksamkeit fesseln.
Der Nubier behandelt die Hure, von der er trinken darf vorsichtig, beinahe so, als sei sie zerbrechlich, und steckt ihr einige Münzen zu, die sicher das Doppelte zählen mögen, als sie sonst an einem Abend verdient mag, zumindest der Erfahrung seines früheren Lebens nach.
"Ich will hier bleiben, Anastasia. Mir ein gutes, rechtschaffenes Leben aufbauen. Wenn man es Leben nennen kann..."
Er bleibt stehen und sieht sie wieder mit diesem ernsten, fast feierlichen Blick an. "Ich werde Freunde brauchen. Und ich werde mir ihre Freundschaft VERDIENEN. Du hast mir in dieser Nacht Obdach, Informationen und Nahrung geschenkt, und das werde ich night vergessen. Nun würde ich gerne wissen, was ich für DICH tun kann."
Dann sieht er wieder mit weitem Blick in die Stadt.
"Ich will mich hier niederlassen. Ein Haus. Sterbliche, die für mich arbeiten. Weniger Sterbliche, mit denen ich zusammenarbeiten kann, so dass wir alle davon profitieren. Alle. Denkst Du, das ist möglich?
Und ja, ich würde Deine Freundin gerne kennenlernen, aber ich muß auf die Etikette achten. Stell mich bitte zuerst meinem Ältesten oder dem Prinzen vor. Ich möchte es mir nicht gleich zu Anfang mit den Mächtigen verscherzen."
Er lächelt und es ist schwer zu entscheiden, ob er naiv ist oder weise.
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Anastasia
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia nickt, streckt die Hand nach dem Gepäck aus. "Bitte warte kurz hier." Dann trägt sie sie scheinbar mühelos hinein. Als sie herauskommt, nimmt sie vorsichtig die große Hand des Nubier und führt ihn in die Schleiferei. "Hey, Diego! Das ist ein Freund. Falls ich nicht da sein sollte, zwei Säcke, sein Gepäck, steht in der Stube." Der junge Mann am Schleifstein nickt und winkt kurz, bevor er sich dann wieder in seine Arbeit vertieft. Dann geht sie ein paar Schritte, lässt ihre Hand lose in seiner. "Falls es dich nicht stört, ist es so unauffälliger. Übrigens, meine Leute sind nicht eingeweiht. Also benimm dich menschlich." Sie führt dich hinaus aus der Stadt. Dafür muss man über die Mauer klettern, aber Anastasia passt für beide auf. Sobald man ausserhalb der Stadt ist. "Was du für mich tun kannst, das werden wir noch sehen. Falls du nach den amtlichen Vorstellungen eine Bleibe brauchst, melde dich, wir werden schon was finden. Aber ich denke dein Ältester wird sich vielleicht deiner annehmen. Dein Ältester hier heißt Arash. Er ist ein Freund." Anastasia bewegt sich geschickt, schnell und ziemlich lautlos durch die Nacht, würde aber ihr Tempo dem des Nubiers anpassen, falls er labgsamer sein sollte. Sie rennen in Richtung Vottori. "Ich werde meiner Freundin von dir erzählen, ich denke sie wird sich unbedingt mit dir treffen wollen." Beim Rennen fällt auf, dass ihre Röcke seitlich bis zur Taille aufgeschlitzt sind, so dass sie beim Bewegen nicht behindern. Ihre Arme und beide sehen seltsam krumm aus.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


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Der Nubier
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Der Nubier »

Während der Nubier die Stadtmauer erklimmt, denkt er über das Verhalten der Kainitin nach, die ihn durch die fremde Stadt führt.
Wann war das letzte mal, dass eine Frau seine Hand gehalten und dies sogar öffentlich gezeigt hatte? Mit anderen Sklavinnen hatte er sich geliebt, aber der banale Akt des Haltens der Hand war seltsamerweise viel intimer als Sex. Fast wäre es ihm lieber gewesen, dass sie seine Hand nur genommen hätte, um seine Bewegungsfreiheit im Kampf einzuschränken. Offensichtlich war sie stärker als er und bewegte sich trotz ihres krummen Wuchses sehr geschickt. Er hoffte, dass sie die in ihm aufsteigende Panik und Kampfbereitschaft nicht bemerkt hatte, als sie seine Hand genommen hatte. Er war verwirrt und bemerkte, wie er immer wieder Blicke in ihre Richtung warf und Anastasias Gesicht zu lesen versuchte. Gleich, außerhalb der Stadt konnte er sich erlauben, die Kraft seines Blutes zu nutzen, um die sie umgebende Dunkelheit zu durchdringen und zu erkennen, was ihr Schleier nicht verhüllte. War sie etwa schön? Das konnte kaum sein, wenn sie eine Verborgene war. Oder doch?
Der Nubier schüttelte den Kopf, um diese müßigen Gedanken zu vertreiben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
"Was ist dieses Vottori?", sagt er harscher, als beabsichtigt, während er mit ihr durch die Nacht läuft.
"Werden wir dort Deine Freundin treffen? Ich bin offen dafür, aber möchte auch Arash und den Prinzen treffen. Die Regeln der Etikette müssen eingehalten werden!"
"Ich bin ein Idiot und lasse mich von einer Fremden in einer fremden Stadt irgendwohin führen, ohne Plan B
," denkt er und knirscht mit den Zähnen.
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Anastasia
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Abrupt dreht sich Anastasia um. Ihr Blick wirkt wilder als in der Stadt. Sie bleibt stehen, das Tier lauernd, nah an der Oberfläche. Doch dann wird ihr Blick weicher, als wäre ihr etwas eingefallen.
"Verzeih, du hattest gefragt. Setz dich, wir werden so oder so einen Tag in der Wildnis tagen müssen. Ein Liktor ist ein Jäger und ein Wächter des Prinzen. Er wacht über die Stille und jagt die, die sündigen. Allein dass du mit mir unterwegs bist, ist Etikette. Du schleichst nicht herum. Du versteckst dich nicht. Du bist auf dem Weg zu deinem Ältesten um dann, nach eueren Bräuchen, dem Herold vorgestellt zu werden. Der Herold erledigt das Willkommenheißen für den Prinzen." Sie erklärt dies alles sehr sehr leise. Alles in allem ist sie meist nur so laut, wie nötig. "Vottori ist ein Ort, der das Revier von Arash markiert." Sie seufzt. Dann lacht sie leise. "Das ganze muss dir seltsam vorkommen. Aber, Arash ist ein Freund. Ein Jagdgefährte." So wie sie es sagt, klingt das bewundernd, begehrend und freundlich zugleich. "Ich möchte ihm einen Gefallen tun, und dich zuerst zu ihm bringen. Mache dir keine Sorgen, der Etikette wird genüge getan. Und meine Freundin wird dich erst irgendwann danach kennenlernen." Sie mustert den Nubier und dann scheint ihr noch ein Gedanke zu kommen. "Willst du dich vorab ankündigen? Du könntest ein paar Wölfe rufen, ihnen auftragen, dass sie dich ankündigen. Vielleicht kommt uns Arash entgegen."
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Der Nubier
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Der Nubier »

Der Nubier hatte Platz genommen und sich mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt, irgendwo fernab eines Weges, zumindest glaubte er das.
"Nein, ich mache das selbst. Ich kenne die Tiere in dieser Gegend nicht." Er hebt seinen Blick gen Himmel und seine Augen durchzieht ein roter Schimmer. Der nächtliche Himmel breitet sich nun hell und gut erkennbar vor seinen Augen aus. "Gibt es Wanderfalken in dieser Gegend? Ich mag sie." Sein Blick wandert zurück zu Anastasia, so dass er sie endlich in Ruhe mustern kann. Er ist unsicher, wie er sie einschätzen soll. Eine Liktorin... Wie viele Winter mochte sie gesehen haben? Wie viele Jahre mochte ihr verschleiertes Gesicht als Sterbliche erblickt haben? Kainskinder waren geheimnisvoll und gefährlich, das hatten ihm seine Clansgeschwister klar gemacht.
"Was für ein Mann ist der Herrscher von Genua?" Der Nubier lehnt sich vor und flüstert. "Er muss mächtig sein! Wie kann er all dieses Land für sich beanspruchen? Wie kann er mehrere Liktoren und Herolde und ich weiß nicht was noch, so zufrieden stellen, dass er nicht Nacht für Nacht aufs Neue herausgefordert wird??"
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Anastasia
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anstasia sieht ihn an. "Ich kenne diese Vögel nicht genau. Sehen sie gut im Dunkeln? Das andere solltest du ausprobieren. Auf keinen Fall solltest du Eulen wählen. Sag ihnen, sie sollen auch erzählen, dass ich dabei bin." Dann sieht sie ihn langsam an. "Die Prinz ist wunderschön. Mächtig, ja, auch. Manchmal erscheint sie grausam. Aber wer versteht schon die Ahnen. Ich bin froh, wenn ich nicht bei der Politik mittanzen muss. Geht immer schlecht aus für unsereins. Und falls jemand die Prinz herausfordern will, so muss er erst an den Liktoren, Geißeln, Seneschallen und all dem anderen vorbei." Plötzlich trifft ein strenger Blick den Nubier, als wäre durch seine Frage eine Idee in ihrem Koof entstanden, die sie vorher nicht hatte und die sie nicht mochte. Prüfend wird er länger angeschaut. "Wenn du es wagen solltest, die Prinz anzugreifen, werde ich dich töten." Dann breitet sie die Hände aus. "Das gleiche gilt für meine Freunde." Sie klingt nicht aggressiv oder drohend. Sie klingt sogar recht freundlich und ein wenig betrübt.
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Der Nubier »

Der Nubier macht große Augen, als er Anastasias Antwort vernimmt. "Der Prinz ist eine Frau?!" Er lehnt sich gedankenverloren langsam wieder zurück, bis er mit dem Rücken am Baum lehnt. Viele Sekunden vergehen, in denen er mit überraschtem Blick ins Dunkle starrt und nachdenkt. Dann bohrt sich sein ernster Blick in Anastasias Augen. "Ich wünsche dem Prinzen keinen Schaden und ich begehre mit Sicherheit nicht ihre Domäne. Ich schwöre Dir, dass das die Wahrheit ist, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Sollte sie mir natürlich nach dem Leben trachten oder irgendwer sonst, . . ." Er zuckt entschuldigend die Schultern.
"Ich bin sehr neugierig, Anastasia. Ich WILL mittanzen bei der Politik der sogenannten hohen Clans!" Er grinst wie ein Kind, dass sich auf ein neues Spielzeug freut.
Dann wird sein Blick wieder ernst und fragend. "Was mich aber vor allen Dingen interessiert, ist die Frage, WARUM Du bereit bist, mich zu töten für Deinen Prinzen. Warum solltest Du Deine Existenz für sie riskieren? Warum würden andere Liktoren, Geißeln und Seneschalle das tun? Ist sie eine gute Anführerin? Habt ihr alle die gleichen Ziele? Bezahlt sie euch auf die eine oder andere Art für eure Loyalität oder hat sie euch in irgendeiner Form in der Hand?
Ich weiß, Du kannst nicht offen auf diese Frage antworten,
" er deutet in die Schwärze um sie herum, "die Dunkelheit hat Ohren. Ich möchte nur verstehen, wie ein einzelnes Kainskind soviel Macht über andere haben kann." Er hebt die leeren Hände in einer Geste, die wohl unschuldig wirken soll. "Ich will nicht sagen, dass sie Dich vielleicht manipuliert. Ich versuche nur zu verstehen, wie die Ahnen in den Städten ihre Macht festigen. Oder anders gefragt, was den Prinzen zu einer Frau macht, der Di gerne folgst."
Er sitzt noch immer bequem an den Baum gelehnt, aber so, dass er sowohl sofort aufspringen, als auch zu beiden Seiten wegrollen kann.
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Anastasia
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia lacht leise. Dann sieht sie ihn neugierig an. "Vielleicht solltest du deine Fragen überdenken. Die Prinz ist einfach. Aber warum und wer sind meine Freunde." Sie steht auf und streckt sich, setzt sich dann wieder hin, wobei man beobachten kann, dass sie ungeduldig ist. "Das andere ist eine gute Frage, Angelique wäre begeistert sie mit dir zu erörtern, aber ich hinterfrage Macht im Moment nicht. Ich will nicht herrschen. Zu viel Verantwortung, zu viele, die einen mit ihren Dingen belästigen oder umbringen wollen. Ich bin eine Jägerin, eine Kämpferin, kein Polikischer Mensch." Dann lacht sie, leise, aber ehrlich erheitert. "Und natürlich manipuliert sie mich. Sie ist ein Ahn!"
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Der Nubier »

Der Nubier schaut sie aufmerksam an und nickt. "Ich danke Dir. Und ich glaube Dir."
Er steht auf und wirkt zufrieden. "Ich bin bereit, wenn Du es bist."
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Anastasia
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Re: [1045] Auf, zu neuen Ufern! [Der Nubier, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia stellt sich auf. "Einen Moment." Sie heult in die Nacht, wie ein Wolf, kraftvoll, rufend. Drei Wölfe kommen aus dem Unterholz, sie jault und kläfft leise, dann verschwinden die drei im Unterholz. "Rennen wir."
Schnell und leise rennen sie zusammen durch den Wald. Bevor die Sonne zu drückend wird, führt Anastasia, wie eine perfekte Gastgeberin, zu einer Höhle, wo man den Tag verbringt. Am nächsten Abend rennen sie erneut los. Nach einer Weile heult sie noch mehrfach wie ein Wolf, aber ohne zu rufen. Sie führte ihn langsam und vorsichtig in die Nähe des Ortes, der ihr von Arash als Teritorium genannt wurde. Sie hoffte, dass er sie jagen und finden würde und sie als Beute nicht den Jäger suchen musste.
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