[1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

[Februar '21]
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Hmm sehr schade, dass es sich nicht verbinden liess...eure Verpflichtungen und der Gesang."
Er wirkte tatsächlich etwas traurig darüber, die Augen kurz nieder geschlagen, die Lippen kurz schmal gehalten.

"Doch ja, es mag je nach Art der Verpflichtung und der eigenen Sicht darauf zu einem Wechsel in den Tätigkeiten kommen. Für manches findet man tatsächlich schlicht keine Zeit mehr, ohne anderes schleifen zu lassen." Er nickte ruhig.

Dann aber schüttelte er auf ihre Frage hin den Kopf.
"Ich denke nicht, dass ich ihr damit einen Dolch in den Rücken getrieben habe. Ganz im Gegenteil. Es nimmt Last von ihr und eröffnet Möglichkeiten, die sie seit dem Krieg nicht besass. Es bleibt abzuwarten, wie sie darauf reagieren wird...
Und was das Wissen darum betrifft, nun, früh genug, würde ich sagen. Ich konnte darauf reagieren."

Er schmunzelte wieder, dann aber wurde er ernster.

"Da ich von einigen Kainiten schon darauf angesprochen wurde, stelle euch die Frage.. wie steht ihr zu mir? Gerade im Hinblick auf meine Positionierung in diesen fünf Nächten und der Tatsache, dass ich doch nun Herold bin..."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia betrachtete Galeno ernst und schweigend auf seine Antwort hin, dass es früh genug gewesen war. Offenkundig war sie damit nicht zufrieden, doch sie gab ihm die Möglichkeit seine ausweichende Antwort zu korrigieren, denn sie machte keine Anstalten seine darauffolgende Frage zu beantworten. Womöglich hing die Beantwortung dieser auch mit davon ab, was er nun tun würde.
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Er betrachtete die junge Frau vor sich.
"Ich müsste dazu nicht mehr sagen, denn auch das Auslassen ist eine Antwort...aber wenn ihr nicht zufrieden scheint, offensichtlich, so denke ich, dass ihr auch nicht solche Antworten geben werdet...Was ich wiederrum zu schätzen weiss."
Er lächelte offen.
"Gut, ein wenig mehr der Antwort... Ich wusste es in genau jener Nacht, als er seinen Wunsch an die höchst verehrte Aurore richtete."
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Gut, das soll mir als Antwort genügen.“, erklärte die Ventrue mit einer ruhigen und unaufgeregten Stimme beinahe schlicht, bevor sie nickte und schließlich meinte: „Ihr dient in eurem Amt als Herold Genua. Ich bin entsprechend als Harpyie durchaus an eurer Erfahrung, Einschätzung und Ansicht bezüglich Neuankömmlingen und ihrem gezeigten Verhalten bei ihrer Ankunft in der Domäne interessiert. Auch wer in ihr zugegen ist, wer nicht oder wer zu Gast kommen wird. Auch an dem Herstellen entsprechender Kontakte, sofern sie für mich von Interesse sein könnten.“ Sie machte eine kurze Sprechpause, bevor sie weiter sprach: „Ich erwarte jedoch keine Zusammenarbeit von euch mit mir, ohne hierfür eine entsprechende Gegenleistung zu erbringen. So euch also daran ist und euch Ideen vorschweben, werdet ihr auf ein offenes Ohr bei mir stoßen.“

Dann schwieg sie erneut kurz, als sie ihn musterte. „Was derweil eure Positionierung in den Nächten anbelangt.“, begann sie, bevor sie sanft mit den Schultern zuckte und ihm dann zu verstehen gab: „Ich weiß nichts darüber, noch ist mir bekannt was ihr damals getan habt, deshalb kann ich euch in Hinblick darauf auch keine Antwort geben. Aber ich bin heute Nacht hier.“ Ihre Fingerspitzen deuteten sanft in Richtung des Bodens, auf dem sie standen, als sie erklärte: „Allein. Auch euer Diener ist von mir unberührt und unbeeinflusst. Ich denke dies sollte Zeichen genug sein, dass ich euch derzeit nicht feindselig gegenüberstehe.“

„Wie seht ihr gesellschaftlich die Bitte Achillas, um das Amt der Harpyie?“, erkundigte sich ihre Amtskollegin bei dem Herold nach einem kurzen Moment des Schweigens.
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Stumm hatte er zugehört, ohne eine Regung in seiner Mimik. Erst am Ende nickte er und lächelte erneut, noch immer offen und zuvorkommend.

"Eure Worte sind gut gewählt und zeugen von einer Weisheit, die so manchem unserer Gesellschaft fehlt. Wir beide stehen im Amt im Dienste zu Genua und der höchst verehrten Prinzessin und wissen um unsere Pflichten und dass eine Zusammenarbeit gewinnbringend sein kann für uns und für jene, denen wir dienen. Streit und Missgunst dagegen nicht. Ich werde euch gern die Informationen zukommen lassen, würde aber selbiges von euch erwarten wollen. Gerüchte und Informationen, die ich wissen sollte, die möglicherweise Genua gefährden oder unsere höchst verehrte Prinzessin würde ich dagegen gern von euch erhalten, um dementsprechend auch rechtzeitig dies zu beobachten und darauf reagieren zu können ..."


Seine Worte klangen ernst, sein Blick unterstrich dies ebenfalls.

Dann schloss er für einen Moment seine Augen und schien genau darüber nachzudenken, was er antworten sollte.

"Schwierig, gewagt und doch spannend."

Tatsächlich musste er dabei schmunzeln.
"Sie besitzt Ambitionen und hat mit der Äusserung dieses Wunsches bewiesen, dass sie Mut besitzt. Ich denke, dass einige Mitglieder der hohen Clans dies belächeln werden. Sie wird sich dort durchsetzen müssen und zugleich kann sie ein Vorbild für die niederen Clans sein und zugleich ein...sagen wir Mahnmal für jene der höheren Clans, die sich schlechter zu benehmen wissen, als sie. Es kann ein gesellschaftliches Dilemma werden, doch bei ihr würde es mich nicht wundern, wenn sie viele überraschen würde. Ich für meinen Teil werde sie als Harpyie akzeptieren. Zudem war es auch noch immer die Entscheidung des höchst verehrten Prinzen gewesen, ihr diese Bitte zu gewähren. Sofern sie keine ihrem Amt unwürdigen Schnitzer zeigt ..."

Er liess offen, was er dann denken würde, vielleicht war es auch unnötig zu sagen.

"Aber nicht jeder in der Domäne wird es so halten. Manche werden es geradezu herausfordern wollen. Vielleicht nicht die Alteingesessenen, aber Neuzugänge möglicherweise. Es dürfte interessant werden zu sehen, wer sich daran stört und wer nicht und wie sie sich gegen diese auf dem gesellschaftlichen Parkett zu bewegen versteht"

Nun blickte er sie auffordernd an. "Nun aber ihr ... wie ist dazu eure Meinung?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia wirkte trotz Galenos ernsten Worten bezüglich den Gerüchten und Informationen und seinem damit verbundenen Blick entspannt und unaufgeregt. Sie schien sich durchaus bewusst zu sein, dass es ein gegenseitiges Geben und Nehmen in ihrer Gesellschaft war und sie entzog sich diesen unausgesprochenen Regeln offenkundig nicht, als sie bestätigte: „Ich werde euch die entsprechenden Gerüchte und Informationen zukommen lassen.“

Dann verfolgte sie schweigend seine Antwort auf ihre Frage. „Schwierig.“, widerholte sie dann eines von Galenos eigenen Worten, bevor sie nickte und weiter ausführte: „Ja, ich denke das trifft es ganz gut. Das Amt der Harpyie ist entgegen den meisten anderen Ämtern keines, um welches man für gewöhnlich bittet. Andererseits verstehe ich auch, weshalb Achilla sich nicht öffentlich gegen Jemanden wie Avelina oder auch Ilario gestellt hat, als dieser jüngst seine Hand nach dem Amt des Hüters ausgestreckt hat, obwohl sie dieses selbst begehrte.“

Iulia machte eine bewusste Pause, als sie für einen Moment offenkundig überlegte, was sie den Kappadozianer fragen wollen würde. Ihre blaugrauen Augen fanden auf das Gemälde an ihrer Seite und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich an Galeno zurückwandte und ihn fragte: „Weshalb wolltet ihr mich damals wirklich malen?“
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Er nickte und lächelte dabei. Dann fuhr sein Blick über die Bilder hinweg, die er gemalt hatte in all den Jahren. Manche waren schon mehrmals übermalt worden. Hier in diesem Raum war seine künstlerische Entwicklung zu sehen.

"Weshalb? Braucht es dafür einen speziellen Grund? Und vor allem warum in der Vergangenheitsform sprechen?"


Nun waren seine Augen wieder auf ihrem hübschen Gesicht liegen geblieben.

"Spricht denn etwas dagegen? Oder vermutet ihr einen tiefer liegenden Grund dahinter?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Sagt ihr es mir, werter Galeno.“, forderte die Ventrue den Kappadozianer mit einer samtig weichen Stimme geradezu spielerisch auf, als sie weiterhin lächelte und mit einem hörbaren Humor in der Stimme meinte: „Schließlich seid ihr es gerade, der der Frage auszuweichen versucht.“
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Nein, ich weiche ihr nicht aus, halte sie allerdings für sonderbar. Ihr seht, dass ich male, also woher diese Frage?"

Er zuckte mit den Schultern.
"Oder zweifelt ihr daran, dass ihr ein gutes Modell abgeben würdet? Ich denke noch immer, dass ein ausgezeichnetes Werk dabei entstehen könnte. Oder zweifelt ihr an meinem Blick für Schönheit oder dem perfekten Motiv?"
Kurz wirkte er beinahe beleidigt. Wie eben ein leicht gekränkter Künstler....

Er lächelte. "Aber nun, wenn ihr möglicherweise an tiefgründige Absichten denkt...nein.. der Kunst willen.. einfach der Kunst willen....würde ich eure Schönheit auf einem guten Holz mit edlen Farben festhalten wollen..."
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ein äußerst schmeichelhaftes Kompliment, werter Galeno.“, erklärte die Ventrue mit einem zarten Lächeln, während ihr Blick kurz auf das Werk bei ihnen fiel. Dann beschrieb ihre feingliedrige Hand eine einladende oder womöglich auch bittende Geste, weiter in dem Atelier herumzugehen. Nachdem sie ihre Hand sinken gelassen hatte, schüttelte sie sanft den Kopf und meinte: „Nein, weder bezweifle ich euren Blick, noch eure Kunstfertigkeit, noch meine Qualitäten.“ Für einen Moment schwieg sie und lächelte noch, bevor ihr Blick ernster wurde.

„Aber ja, ich hinterfrage durchaus eure Motivation.“, erklärte die Ventrue offen, als sie ergänzte: „Schließlich verändern wir unser Äußeres für gewöhnlich nicht. Ein solches Abbild, der eigenen Kunst willens oder womöglich auch des Willens eines anderen nach, bedeutet vor allem eines: Eine mögliche Gefahr.“ Iulia machte eine bewusste Sprechpause, in der sie dem Kappadozianer einfach nur in die Augen blickte.

„Nicht nur für mich selbst.“, stellte sie fest, bevor sie meinte: „Sondern für uns alle. Vor allem, sofern es willentlich oder auch unwillentlich in die falschen Hände gelangt. Also ja, natürlich frage ich mich durchaus, ob ich mit euch nur einen unbedarften Künstler vor mir habe, der sich womöglich über die Konsequenzen seines Tuns nicht völlig im Bilde ist oder ob ihr einzig wie so viele andere Künstler für eine solche Arbeit bezahlt werden würdet.“
Gesperrt

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