[1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

[Februar '21]
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Er ging mit ihr weiter durch seine Werkstätte, von Bild zu Bild und überliess ihr als Betrachter weiterhin die Geschwindigkeit. Schliesslich kannte er alles hier...sie nicht.

"Ich verstehe, worauf ihr hinaus wollt, doch...."

Er räusperte sich etwas.
"Unser Dasein ist dennoch nicht unendlich.... ich habe schon einige, die dachten, ihr Aussehen würde ewig wären, zu Asche zerfallen sehen....oder sie tauchten nie wieder auf."

Etwas betrübt ging der Blick zu einem Bild, welches hinter anderen aber nur leicht hervor linste.

"Ein unbedarfter Künstler...wohl kaum. Dafür bezahlt werden? Ebenfalls nicht..."
Er wirkte wirklich getroffen und zeigte seinen leichten Unmut durchaus auch gegenüber Iulia, indem sein Ausdruck der Freude im Gesicht schon deutlich schwand... aber auch nicht gänzlich....

"Ich weiss um die Schwierigkeiten, die mit einem Kainiten als Modell einher gehen. Aber es gibt Möglichkeiten, diese zu umgehen. Ihr mögt euer Äusseres nicht verändern...für gewöhnlich...jedoch kann ein Künstler dies auf dem Malgrund.
Keines meiner Bildnisse gleicht absolut dem Modell, ausser jener zahlt tatsächlich dafür. Es kann schon vorkommen, dass ein kirchlicher Würdenträger sich gern auf einem Altarbildnis wiederfinden möchte. Doch meine...freien Arbeiten, die unter anderen daher entstehen, weil anders eine Weiterentwicklung kaum möglich ist, bilden nie die exakte Wirklichkeit ab. Und auch bei Auftragsarbeiten...nun...wenige mögen die Frauen vom Hafen auf einem gottesfürchtigen Bildnis wiedererkennen wollen und doch standen sie einst dafür Modell."


Dabei deutete er auf einen Entwurf einer der Musen, die er für einen besonderen Ort geschaffen hatte. Eine Frau, anmutig schön, die eine Flöte spielte.

"Die Vielfalt an Modellen gestaltet es übrigens einfacher, wenn es darum geht abzuwandeln. Der Fundus wird grösser. Gesichtsformen, Nase, Mund, Lippen und ganz besonders die Augen..aber auch der Körper...die Kombination diverser Aspekte verschiedener Personen zu einem neuen Bild. Hier und da ein paar Ähnlichkeiten, doch keine real erkennbare Person."


"Ein Gemälde von euch würde ich ebenso abwandeln. Meine Motivation...die künstlerische Weiterentwicklung...in der Übung bleiben.
Ihr wüsstet, dass ihr dafür Modell standet, doch niemand sonst. Oder ich würde es möglicherweise zu gegebener Zeit übermalen... Und ausstellen würde ich es ohnehin nicht, ausser ihr wollt es für euch selbst nutzen...bei euch ausstellen."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Vergesst bitte nicht, auch ich habe schon erhabene Prinzen verfallen sehen.“, erinnerte Iulia den Kappadozianer dezent an das Hundertjährige ihres Erzeugers, nachdem sie ihren Blick von diesem abgewandt hatte und kurz schweigend das Bild hinter dem Bild das er angesehen hatte nachdenklich betrachtete, bevor sie jedoch weiterschritt, den Blick auf Galeno zurückfinden lassend und seinem Fingerdeut folgend.

Auf seine letzten Worte hin, lachte die Ventrue leise und vergnügt, bevor sie sanft abwinkte und nur meinte: „Versteht mich nicht falsch, werter Galeno. Ich weiß eure Kunst zu schätzen. Auch den gewissen Humor hinter ihr. Aber nein, ich fürchte ich bin nicht selbstverliebt genug, um mich irgendwo ausgestellt zu wissen. Auch wenn ich es wohl ohnehin nicht verhindern kann, so es Jemand darauf anlegen würde.“

Ein zartes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie scherzte: „Wohl das Los der Schönheit, denn zumindest der Ruf meines Aussehens und mein damit verbundener Name, reist deutlich schneller und weiter, als es mir wohl manchmal selbst lieb sein kann.“ Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie weiterhin hörbar amüsiert meinte: „Vermute ich zumindest.“ Dass es offensichtlich nicht nur eine Vermutung war, versuchte sie erst gar nicht zu verheimlichen.

Vor dem Bild mit der Flöte angekommen, blieb sie stehen, um sich nach einem Moment ihm erneut zuzuwenden und sich bei ihm zu erkundigen, obwohl ihre Worte dabei nicht wie tatsächliche Fragen klangen: „Doch weshalb würdet ihr mich überhaupt malen wollen, so ihr mich ohnehin abwandeln wollen würdet. Spracht ihr denn nicht nur Momente zuvor noch von meiner Schönheit und bin ich denn nicht so wie ich bin, exakt so, wie mich mein Erzeuger im Moment meiner Wandlung hatte haben wollen. Und wäre ich es nicht gewesen, was hätte meinen Erzeuger davon abgehalten, mich in einer für dessen Augen perfekten Form zu schaffen.“

Ruhig und unaufgeregt lag ihr Blick auf ihrem Gegenüber, dass sich selbst hatte verwandeln lassen, während die Ventrue dagegen vollkommen zufrieden mit dem war, wie sie aussah und geschaffen worden war. Offenkundig besaß sie keinen Grund, weshalb sie überhaupt ihr Äußeres verändern mögen sollte, weshalb ihre tatsächliche Frage beinahe gefährlich wirken mochte, als sie sich bei dem Künstler erkundigte: „Was würdet ihr denn bei einem Gemälde von mir genau abwandeln wollen, werter Galeno?“
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Mhh...etwas, woraus euch ebenfalls irgendwann eine Schlinge gedreht werden kann, fernab der Kunst. Das Gerede der Leute, vor allem bei Auffälligkeiten, sei es nun Schönheit oder etwas anderes, wage ich sogar noch als gefährlicher einzustufen, als meine Kunst."

Zu den vorherigen Worten hatte er nichts gesagt, da es schlichtweg wohl nichts gab, was man darauf antworten konnte. Nichts, was wirklich Sinn machen würde, sondern nur Geschwafel wäre.

"Ich sagte...ich könnte...." meinte er zu ihr, der Ausdruck neutral, ihn schien es nicht zu kümmern, dass sie vielleicht gerade eine gefährliche Sache hier ansprach. Für ihn schien es gewisse Fakten oder Überzeugungen zu geben, die dies einfach an ihm abprallen liess.

"Natürlich wäre es angenehmer, euch in dem Bild wieder zu geben und dies zur Übung zu nutzen. Das Wirkliche einfangen und später damit arbeiten zu können. Etwas, das selbst bei einer Abwandlung dem Abwandlungsprozess voraus geht. Manch einer mag vielleicht sogar abgewandelt werden....in eurem Falle der Maskerade willen....möglicherweise.
Versteht mich nicht falsch. Ich will mit dem Bild an sich nichts bezwecken. Das Bild ist dabei ein Produkt, das entsteht, dem aber gar nicht diese hohe Wichtigkeit zu Teil werden sollte. Der Prozess der Erschaffung ist dabei der Wichtige. Ich vergleiche es einmal mit dem Gesang. Um perfekt singen zu können, würde ein Sänger stets ein Lied singen, vielleicht auch einmal ein schwereres oder ein besonders schwieriges. Er bleibt dabei in der Übung. Und genauso ist es bei mir. Würde ich immer nur mhh...sagen wir den Tisch dort drüben...malen, so kann ich zwar irgendwann perfekt diesen Tisch, doch nichts anderes. Ich könnte noch nicht einmal den Tisch umgestalten, da ich nie gelernt habe, wie andere Tische aussehen oder ob man auch etwas darauf stellen und das malen könnte..
Und so ist es auch mit Menschen oder Kainiten.

Ihr vereint verschiedene Aspekte der Schönheit, jede für sich schon ein Zeichen der Schönheit in einem Bild, die ich dann nutzen könnte. Die Gesamtheit aller Aspekte stellt ihr dar, etwas, was ich nicht so in einem öffentlichen Bild darstellen könnte, oder würde, aber....Es ist tatsächlich etwas schwierig auszudrücken..."


Er stiess hierbei etwas an seine Grenzen, denn solch ein guter Redner war er nun auch nicht.
"Jedenfalls.. um die Gesamtheit dennoch einmal zu erfahren, so wäre es mir eine Freude, sie einmal einfangen zu können...inwieweit ich sie dann wieder zerstöre oder für die Stille zu schützen gedenke, ist doch etwas ganz anderes..."

Er brach ab und lächelte dann.

"Aber ich verstehe, dass ihr es nicht wollt."
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Als würde es Jemanden kümmern, was man in dieser Welt will oder nicht.“, scherzte die junge Ventrue geradezu entspannt, auch wenn es nicht tatsächlich nach einem Scherz klang. Dann zuckte sie unbeschwert mit den Schultern, was widerspiegelte, dass es ihr wohl nicht gleichgültiger sein konnte, als sie feststellte: „Aber letztlich ist alles wohl nur eine Frage des richtigen Preises, nicht wahr?“ Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie hörbar ungerührt ergänzte: „Und ja, mein Dasein ist ein gefährliches, werter Galeno. Das war es schon immer.“ Dann beschrieb ihre Hand eine geradezu einladende Geste, als sie das anstrengend gewordene Thema höflich wechselte und meinte: „Aber ich glaube es ist an euch, die nächste Frage zu stellen.“
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

„Nun gut“.... auch er sagte dazu nichts mehr. Für ihn war es wohl erledigt und offensichtlich kam er auch mit keinem Angebot daher.

Der Raum wurde mittlerweile etwas kühler, denn auch wenn er mit ihr die Positionen immer mal gewechselt hatte, so war es ein abgeschlossener Raum, in dem die Luft oder Kälte nunmal nirgendwo anders hin konnte und die Durchlässigkeit des Mauerwerkes nutze wohl auch nicht sonderlich viel.

„Draussen herrscht das Elend. Wie steht ihr dazu?“
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„So ihr von Elend sprecht, bezieht ihr euch dann mit euer Frage dann auf die Hungersnot, werter Galeno?“, erkundigte sich die Ventrue bei ihrem Gegenüber. Offenkundig sah sie hier mehr als eine Ebene für diese Frage. „Und so ja, meint ihr mit wie ich dazu stehe, ob es mich kümmert oder ich mich selbst kümmere?“, fragte Iulia weiter, bevor sie meinte: „Oder bezieht ihr euch mit Elend auf das mangelhafte gesellschaftliche Betragen vieler Neugeborener in Genua und was ich davon halte?“
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Ihm Grunde auf die Zustände, die die Menschen in dieser Domäne betreffen. Also in erster Linie die Hungersnot und die damit verbundenen Schwierigkeiten.... Und für meine Begriffe kümmert sich nur jemand wirklich, wenn es ihn kümmert."

Was er sonst davon hielt, liess er offen.

"Jedoch.." setzte er hinzu und nickte ihr sogar bestätigend zu.
"Letzteres dürfte sicherlich auch einige Massnahmen notwendig machen."
Er räusperte sich und murmelte etwas, was annähernd nach "dieser Stein.." klang...
Er ärgerte sich wohl noch immer etwas über dieses Ereignis ein paar Jahre zuvor....war ihm möglicherweise recht peinlich...
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Augenbraue hob sich leicht auf sein Husten und Murmeln hin, bevor sie nur milde lächelte, aber nichts weiter dazu sagte. Womöglich war eben genau diese Schweigen der Harpyie, auch bereits selbst eine noch viel deutlichere und klare Botschaft an ihn, denn anstatt darauf einzugehen, widmete sie sich, als wäre nichts gewesen, der eigentlichen Frage, indem sie erklärte: „Gegen die Hungersnot tue ich was ich kann. Schon bereits als ich die ersten Gerüchte aus dem Norden vernommen hatte. Also ja, werter Galeno, es kümmert mich und mir ist die Herde des Prinzens nicht egal. Stattdessen bin ich bestrebt sie zu schützen, so wie jeder gute Vasall dies tun sollte.“

Nachdenklich glitt ihr Blick noch einmal auf dem Bild der Frau mit der Flöte, bevor sie weiterschritt, ihn anblickte und dabei erzählte: „Ich wies in den vergangenen Monaten unter dem Segen meines Erzeugers vier Kainiten dazu an, Strategien gegen künftige Hungersnöte zu präsentieren, so dass der Geeignetste davon die Umsetzung erfahren konnte. Ich tat zudem mein Möglichstes, um Lydiadas den Gefallen zu erweisen, um so einen Kontakt in den Süden zu erhalten, der bisher weitaus weniger stark von der Hungersnot betroffen scheint. Ich stellte weitere Sterbliche in Lohn und Brot und sorgte zudem dafür, dass diese gesund sind und bleiben. Ich kontaktiere alte Beziehungen auf der Suche nach Liefer- oder auch Handelsmöglichkeiten für Lebensmittel und weis auch meine eigenen Diener dazu an, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Des Weiteren tauschte ich selbst Gefallen mit anderen Kainiten ein, um die Sterblichen auch außerhalb der Stadt versorgt zu wissen. Vor allem, da sich diese Kainiten von sich selbst aus nicht gekümmert hätten, sondern stets nur auf ihren eigenen Gewinn geblickt hätten. Dabei ist und sollte der Schutz der Herde des Prinzen eines jeden von uns Belang sein, die wir in der Domäne Genua überhaupt erst existieren dürfen. Ich selbst bin zudem noch immer auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten das Leid zu lindern und möchte die hierdurch erworbenen Lebensmittel an Bedürftige spenden.“

Trotz der kühlen und distanzierten, beinahe unmenschlich, wirkenden Art der wunderschönen Kainitin, die nur atmete, wenn sie es offenbar musste oder nicht blinzelte, weil es für sie offenkundig keinen Anlass für solche einst sterblichen Bewegungen gab, in Gegenwart eines anderen Kainiten, schien ihr dennoch das Wohl der Menschen Genuas am Herzen zu liegen, denn sie kümmerte sich ganz offenkundig und ihre Worte darüber was sie tat klangen ehrlich. Auch als anfügte: „Doch gerade in Zeiten wie diesen, habe ich mehr und mehr das Gefühl, die Zeit würde mir unerbittlich wie Sand durch die Finger rieseln und mich schmerzt es zu sehen, dass ich weit weniger für sie tun kann, als mir lieb ist.“
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Nubis
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Er hörte aufmerksam zu und nickte ab und an, einfach nur als Zeichen, dass er der Konversation folgte. Iulia brachte ziemlich viel hervor. So ausführlich hatte er es gar nicht erwartet.
Langsam schloss er die Augen und nickte dann etwas langsamer, bedachter und nachdenklich wirkend.

"Leider können wir nicht alle vor dem Hunger retten. Zu viele, die leiden, zu wenig, was gegeben werden kann und zusätzlich noch weitere Hürden, die es erschweren. Die Zeit ist leider unerbitterlich und erschwerend kommt hinzu, dass wir nicht wissen, wann dies endlich enden wird. Es ist ein stetiges Reagieren. Und auch wenn die Bezeichnung meines Clans etwas anderes suggerieren mag, so bemühe ich mich, dass ein guter Teil Genuas versorgt werden kann, vor allem natürlich die Regionen, in denen ich vor allem tätig bin. Und ich habe vor zukünftigen Nöten dieser Art entgegen zu wirken. Falls ihr Ländereien besitz, oder Menschen kennt, die Land bestellen, so lasst euch etwas von meinem Diener mitgeben. Setzlinge einer Pflanze, die als Heilkraut in Klöstern bekannt ist, die aber auch bekömmlich ist und die wie Unkraut sich ausbreiten kann. Der werte Nicolo und ich halten dies für eine gute Alternative in der Not. Einen Zusatz, ehe Menschen dazu neigen anderes zu essen, was ihnen gar nicht bekommt. Vergiftungserscheinungen und Krankheiten, die nicht sein müssten, sind eine grosse Problematik, die zu dem Hunger noch dazu kommt. Die Menschen sterben nicht nur, weil sie nichts zu Essen haben, sondern weil sie das Falsche finden....oder angeboten bekommen. Dabei kann man einige Nahrungsmittel auf gesundem Weg strecken..."

Er schüttelte mit dem Kopf. Auch ihn kümmerte es wohl ehrlich.

"Ich ordere aus dem Süden und dem Westen Nahrungsmittel, auch unbekanntere, durch befreundete Händler und verteile diese hier. Leider besitze ich nicht weitere Schiffe, um sie jene auf dem Seeweg begleiten zu lassen und um mehr Lagerraum zur Verfügung zu stellen. Doch das wird sich wahrscheinlich auch sehr bald ändern. Doch Schiffe sind nicht so schnell zu erwerben... Leider erkennt man manche Notwendigkeiten zu spät, wenn die Not schon da ist."

Nachdenklich und beinahe schon mit finsterer Mine merkte er zudem noch eine weitere Frage an: "Welche Kainiten kümmern sich eurer Meinung nach nicht um ihre Schutzbefohlenen?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Kunst, Hunger und ... [Galeno, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich sage nicht, dass sie sich nicht um ihre Schutzbefohlenen kümmern, werter Galeno.“, antwortete Iulia auf die hinzugefügte Frage des Kappadozianers. „Doch die Welt endet nun einmal nicht vor der eigenen Haustür.“, ergänzte die Ventrue, bevor sie sanft lächelte und meinte: „Aber ich vermute, das ist wohl eine Frage der persönlichen Ideologie und Philosophie.“ Sie zuckte leicht mit den Schultern.

Dann erklärte sie im Anschluss: „Davon ab möchte ich euch vielmals für das großzügige Angebot danken, aber ich besitze in Genua weder Ländereien, die sich zum Ackerbau eigenen, noch pflege ich Beziehungen zu hiesigen Bauern.“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie sich erkundigte: „Ihr erwähntet, ihr ordert aus dem Süden und dem Westen Nahrungsmittel. Mit welchen Domänen steht ihr hierbei in Kontakt und sind die Kontakte dabei sterblicher oder kainitischer Natur?“
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