[1045] Aello [Achilla, Iulia]

[Februar '21]
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Signora Achilla
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[1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

An die verehrte Iulia Cornelia,

Jahre habe ich auf diese Zeit gewartet, in der Ihr nun endlich ein Stück weit vortreten konntet, vor den Augen der gesamten Gesellschaft in Genua. Ich will mir nicht nehmen lassen, Euch dafür zu beglückwünschen und bitte Euch um ein Treffen, dass ich Euch von Angesicht zu Angesicht meine Freude und Erleichterung ausdrücken kann.

Zugleich ist es wohl klug, unser beider Zeit als Harpyien in Genua gemeinsam zu beginnen und zu sehen, worauf wir unser Augenmerk richten wollen, dass sich unsere Mühen gegenseitig bestärken anstatt sich zu behindern.

frohgemut mit Blick auf die Nächte, die vor uns liegen
Achilla
Achilla selbst überbringt diesen Brief, doch erwartet wohl keine sofortige Antwort. Ein paar Spielleute oder Bettler - es war wohl schwer, in dieser elenden Zeit einen Unterschied zu machen - begleiteten sie.
Sofern sie nicht gebeten werden, Halt zu machen, ziehen allesamt auch weiter in Genuas Nacht, wahrscheinlich auf der Suche nach einem Unterschlupf oder Lager für die Nacht.

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Iulias späterer Antwort folgend, kehrte Achilla eine Weile später wieder zurück. Dieses Mal ohne die Spielleute und stiller, mit nur einer einzigen Begleitung. Ihre Kleidung war dunkler und schlichter als üblich, ihre Maske grau, so dass die feinen, kleinen Muster darin erst auf einen genaueren Blick auffielen: Ein ganzes Labyrinth an Pinselstrichen, verschlungenen Linien und Farbtupfern, in denen sich allerlei Figuren und Fabelwesen zu verbergen schienen. Verschlungen und verborgen schien all dies, so sehr, dass es die Konturen des Gesichts unter der Maske gänzlich verfälschte und das Auge leicht ablenkte.

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Ein Geschenk - oder eher ein Zeitvertreib? - am Rande:
Spoiler!
Die Signora hatte auch ein Geschenk mitgebracht oder vielleicht sollte man dies eher als eine Art Leihgabe sehen, denn es handelte sich dabei um ein Mädchen, gerade an der Schwelle zur jungen Frau. Sie überließ das Mädchen den Wächtern oder Dienern des Hauses.
Wer dies war? Das Mädchen hieß Mariella und war eine junge Genuesin aus Clavicula. Vor allem aber war sie war geschickt darin, die Citole zu spielen - eben das Instrument, welches Achilla einst Iulia zum Geschenk gemacht hatte. Das Mädchen wusste nichts von der Nacht, aber wollte sich, wenn sie die Gelegenheit erhielt, in großer Demut vor der schönen Hausherrin vorstellen und ihren Dienst als Musikantin oder Lehrerin an der Citole anbieten. Ihre Kunst war deshalb besonders, weil sie selbst in ihren jungen Jahren - oder vielleicht genau wegen dieser jungen Jahre und raschen Auffassungsgabe? - nahezu alle landläufigen Tänze und Melodien gesammelt hatte, die über die letzten Jahre hinweg durch Genua getragen worden waren.
Würde sie letztlich abgewiesen fortgeschickt, so wäre Mariella gewiss traurig und enttäuscht, zugleich aber auch wie bezaubert, denn selbst dieser kurze Ausflug aus der Gosse und dem Elend heraus hatte ihr doch einen Ausblick auf die Welt geboten.

Doch würde sie angenommen, so wäre mit großem Eifer und Hingabe dabei sofern man bereit war, sie auszuhalten.
---

Als in der Nacht die beiden Harpyien zueinander fanden, nun tatsächlich unter Iulia Cornelias Dach, begann der Umgang der beiden miteinander höflich und heiter. Es war viel geschehen seit sie sich zum letzten Male nur zu zweit getroffen hatten. Viel hatte sich bewegt, war erreicht oder verworfen worden, hatte Blüten getrieben und Früchte getragen. Vielleicht war es bald Zeit für eine neue Saat?

“Ich bin froh darum wie die Dinge sich gefügt haben”, erklärte Achilla gerade. “Nie ist es gewiss wie die Dinge letztlich stehen werden: Es gibt zu viele Fäden in diesem Gewebe, zu viele Spieler am Tisch. Doch in diesen letzten Jahren habe ich dies nicht nur zu fürchten sondern auch zu lieben gelernt. Unsere Welt erhält neue Tiefe.”
Sie neigte den Kopf ein wenig für ihr Gegenüber, die junge Ventrue. “Ich glaube, hätten wir uns nicht vor Jahren getroffen, hätte ich nicht Eure Worte gehört, ich hätte wahrscheinlich gänzlich andere Wege gewählt.”
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia hatte das Geschenk der Nosferatu mit ruhigem Blick gemustert, diese vorspielen lassen, bevor sie nur genickt und Achilla für das Geschenk gedankt hatte. Das Mädchen wurde daraufhin vor die Tür gebeten, um dort bei den Wachen sich zu gedulden, bis die Hausherrin das Gespräch mit ihrem Gast beendet hatte.

Die Ventrue selbst ruhte wenig später entspannt auf der Liege über Eck zu Achilla, die an ihrer linken Seite auf der mittleren Liege lag. Ein sanftes Lächeln umspielte Iulias Lippen, als die Nosferatu geendet hatte und sie meinte: „Wer weiß.“ Sie zuckte sanft mit den Schultern, während sie noch immer mit angewinkeltem linken Arm auf dem Kissen lag. „Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht“, ergänzte Iulia mit einer angenehm warmen Stimme, bevor sie meinte: „Doch so ihr froh darum seid, ist dies schön zu hören, auch wenn ihr mit eurem Wunsch Aurore und somit der Domäne als Harpyie zu dienen, sicherlich einen eher ungewöhnlichen Weg eingeschlagen habt.“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie sich interessiert erkundigte: „Wie gehen eure Clansgeschwister mit eurem Vorstoß um? Findet ihr Rückhalt in ihren Reihen oder begegnete man euch mit Verachtung? Gerade oder vor allem auch in Hinblick darauf, da ihr wie es scheint, als Einzige dem Geheiß zur Beichte, überhaupt nachgekommen seid?“
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Signora Achilla
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

“Nicht ganz die einzige”, meinte Achilla milde und spielte wohl auf den einen Neugeborenen an, welcher ebenfalls nicht von Ferrucio genannt worden war. “Ist es wirklich so ungewöhnlich? Ich habe in den vergangenen Nächten viel darüber nachgedacht. Harpyien müssen in der Gesellschaft wirken und diese hat so viele Gesichter. Es gibt die hohen und die niederen Clans, die wohl gekannten und die fremden. Keiner und keine allein kann all dies auf jede Art erkennen oder durchwirken.”

“Jemandem wie Euch, in hoher Etikette und hoher Geburt, in schönstem Angesicht und gelehrter Bildung, in Tugend und Feinsinn, sind unsere Pflichten vielleicht sehr nahe. Doch Ihr besitzt nicht meine Mittel - so wie ich eben nicht die Euren besitze.”
Sie schnalzte einmal mit der Zunge und meinte dann: “Es war jedoch der verehrte Ferrucio, der mich auf diesen Schritt und zu dieser Bitte brachte.” Ja, da klang Humor mit, eine subtile Art von Selbstironie - wenn man denn solche Feinheiten heraushören mochte oder konnte.

“Was nun die meinen angeht… .” Achilla zögerte einen Moment. “Eure Frage ist weit. Um sie recht zu beantworten, lasst mich zuerst fragen: Erkundigt Ihr Euch aus Sorge um mich und meinen Weg? Oder erkundigt Ihr Euch, weil Ihr als eine Harpyie Genuas Eure Pflichten berührt seht?”
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich fürchte ich verstehe nicht, was ihr damit meint, weil ich als Harpyie Genuas meine Pflichten berührt sehe.“, erklärte die Ventrue mit einer ruhigen Stimme, bevor sie eine abwinkende Geste machte, als sie ernster und mit einer Mischung aus Unverständnis und unterschwelliger leichter Verärgerung ergänzte: „Davon ab wisst ihr sehr genau, dass ihr mir nicht egal seid.“ Iulia machte eine kurze Sprechpause, bevor sie nur den Kopf schüttelte und nichts weiter hierzu sagte.
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Signora Achilla
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

Da lachte die Signora und neigte den Kopf. “Ai, sowenig wie umgekehrt. Ich habe mit Euch gefiebert, dort im Rund, werde es nie vergessen.”
Sie strich sacht über den glatten Stoff auf jener Liege, auf der sie lag. Sie behielt den Blick gesenkt und meinte leise: “Ich kann noch nicht sagen, wie die meinen dies sehen werden. Ich glaube wohl, dass Il Ghiotto den Gewinn darin sieht und dies unterstützt. Doch ich fürchte auch, dass die anderen es nicht verstehen. Ich fürchte, dass ich Vergonzo Faro nicht verstehe - nicht gut genug.”


Sie zuckte mit den Schultern, ein wenig ratlos. “Am Ende sind dies Angelegenheiten in der Familie, eh? Es hilft kein Klagen. Die Nacht ist geduldig, doch sie ist auch unbarmherzig und kalt.”
Nun sah sie wieder auf.

“Wie steht es um Euch? Ihr seid auf die Bühne getreten, klar und deutlich. Was zuvor nur geflüstert wurde, verborgen und verdeckt, ist nun offenbar. Die Blicke richten sich auf Euch, begehrlich oder neidvoll, sehnsüchtig oder gierig, verächtlich oder ängstlich…? Wie ergeht es Euch?”
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Blick lag auf Achillas erste Worte hin noch einen kurzen Moment ernster auf ihr, bevor er wieder weicher und entspannter wurde. Sie nickte nur leicht und ließ es dann gut sein. Anscheinend glaubte sie der Nosferatu, auch wenn die Umstände es ihr wohl nicht einfach machten. „Mir ist es bisher gut ergangen.“, entgegnete die Ventrue dann auf deren letzte Frage hin. Ob dies nur eine höfliche Formulierung war oder ob sie dies tatsächlich so meinte, war nur schwer zu sagen. Vielleicht waren ihre eigenen Erwartungen an gut auch nicht sonderlich hoch. Oder womöglich auch andere.

„Und die Blicke, die ich ernte stören mich nicht.“, erklärte die außergewöhnlich hübsche junge Frau, die diese wohl bereits zu genüge in ihrem sterblichen Leben erfahren haben musste, mit einem gewissen Gleichmut in der Stimme, ohne dabei überheblich zu klingen. „Ich bin es gewohnt, dass sie auf mir ruhen und mein Erzeuger hatte mir nie verheimlicht, in was für eine Welt ich geboren wurde.“, ergänzte die Ventrue mit einer angenehm warmen und unaufgeregten Stimme. Offenkundig war sie sich dem was sie war bewusst, und auch dem, wie andere sie sahen.

„Was derweil die Euren angeht, so hat Vergonzo offengesagt keinen guten Stand inne, auch wenn ihm das selbst womöglich nicht bewusst ist. Womöglich kümmerte ihn dies bisher auch nicht.“, stellte die junge Kainitin unaufgeregt fest, bevor sie sanft mit den Schultern zuckte, um im Anschluss ernster zu werden: „Doch mit dem Urteil des Prinzen nicht nur über sein Blut, sondern über eure Familie als Ganzes, werden sich daraus vermutlich harte Konsequenzen für ihn ergeben.“ Die junge Ventrue machte eine bewusste Sprechpause und ihr Blick lag sorgenvoll auf Achilla, als sie meinte: „Für euch alle.“ Stille zog in dem kleinen Raum ein, indem nur das leise Knistern des niederen Feuers zu hören war. Dann schüttelte sie nur sanft den Kopf und schwieg.
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Signora Achilla
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ja”, meinte die Signora leise. “Viele zahlen für einen. Es ist eine ...denkwürdige Art von Urteil, so glaube ich. Wird es dazu führen, dass sich die vielen gegen den einen wenden? Oder dazu, dass die vielen den einen aufrichten und erfüllen helfen, was in kurzer Zeit unerfüllbar ist?”

“Auch wurde Claviculas Herz als ein Lohn versprochen, für jeden, der erfüllt, was die principessa sprach. Clavicula, die Domäne des Grafen der Gosse.” Achilla schauderte. “Es ist als würde ich zwischen Mühlsteinen zerrieben, die zu schwer und zu groß sind als dass ich sie abwenden könnte.”

“Doch was rede ich, eh? Ihr kennt dies selbst. Vielleicht sind Eure Mühlsteine ein wenig schöner anzuschauen, aus poliertem Marmor, gefasst in Silber und Gold.” Sie hob die Hand und zeichnete das langsame Drehen der Mühlsteine in der Luft nach, rund und rund.
“Was denkt Ihr, wie dies ausgehen wird? Wer wird die Hand nach Clavicula ausstrecken wollen? Wird Vergonzo es womöglich selbst versuchen?”
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Blick wanderte nachdenklich über Achilla, bevor er hin zum Herdfeuer abdriftete, welches sie schweigend und ohne zu blinzeln betrachtete. „Manches Mal frage ich mich, ob ihr all die Dinge die geschehen nicht sehen wollt, nicht sehen könnt oder ihr mich das einfach nur glauben lassen wollt.“, sprach die junge Ventrue beinahe traurig ins Leere gewandt.

Sanft schüttelte sie nur den Kopf, als sie weiter meinte: „Ich sehe die Mühlsteine von denen ihr sprecht nicht.“ Ihre blaugrauen Augen wanderten zurück zu Achilla, als sie mit sanfter Stimme ergänzte: „Und letztlich ist es doch so gleichgültig wie irrelevant, ob es am Ende Vergonzos Name sein wird, der über Clavicula prangert oder nicht. Ebenso, wie ob die euren ihn für seine Vergehen für immer verstoßen, womöglich gar vernichten, oder ihn wieder in ihrer Mitte aufnehmen werden.“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie erneut in die Augen der Nosferatu blickte, als sie meinte: „Das Einzige was für mich zählt und wichtig ist, ist die Frage, ob ihr bereut, dass ihr euch nicht dem Willen des Prinzen widersetzt habt, sondern wie euer Clansbruder Il Ghiotto zur Beichte gegangen seid.“
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Signora Achilla
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Signora Achilla »

“Oh”, machte Achilla da. “Ai, Ihr und ich sind aus verschiedenen Welten. Und wann immer ich mit Euch spreche, kann ich ein wenig mehr verstehen. ‘s ist einer der Gründe, weshalb ich Euch so schätze und nicht missen will.”

Sie wischte die gedachten Mühlsteine mit einem Wink aus der Luft. “Nicht einen Augenblick will ich bereuen, dass ich dem Befehl gefolgt bin und zu jener Beichte ging. Ha!” Sie lachte, doch es klang ein wenig brüchig, hatte eine beinahe fiebrige Note.
“Es war keine leichte Sache”, flüsterte sie dann. “Und während der Beichte habe ich allerlei bereut. Ich erinnere mich an vieles nicht allzu klar und an anderes mit dieser merkwürdigen Deutlichkeit, die manche Träume haben, die einen nie mehr recht loslassen. Doch eine Sache weiß ich ganz gewiss: Dieser Aschepriester, dieser verehrte Ferrucio, hat mir etwas gegeben, das mich ewig durch die Nächte begleiten und mich stärken wird. Eine Sicherheit, wenn Ihr so wollt, eine Heilung in der… .”
Hier unterbrach sie sich und suchte nach dem rechten Wort. Sie sah Iulia ein wenig hilflos an, zuckte sacht mit den Schultern. “...in der Seele.”

Dann schwieg sie als wäre sie selbst überrascht von diesem Moment der persönlichen Offenbarung.
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Iulia Cornelia
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Re: [1045] Aello [Achilla, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia schwieg für einen Moment, bevor sie nur sanft den Kopf schüttelte und weich meinte: „Nein, werte Achilla, wir sind nicht aus verschiedenen Welten. Wir sind beide Teil ein und derselben Gesellschaft. Doch wir blicken aus verschiedenen Seiten auf sie. Und vermutlich auch mit unterschiedlichen Zielen.“ Ihre zarten Lippen umspielte ein sanftes Lächeln, doch es erreichte ihre kühlergewordenen Augen nicht. Iulia wirkte gegenüber Achilla noch immer nicht abgeneigt, aber sie war spürbar distanzierter geworden und die Zärtlichkeiten, die sie einst mit der Nosferatu geteilt hatte, waren verhaltener geworden.

„Ich denke, solange man Diskussionen über den Glauben meidet, kann man mit Ferrucio an sich gut auskommen.“, erklärte die Ventrue beinahe sachlich distanziert, nach einem kurzen Lachen, bevor sie sich etwas öffnete und meinte: „Ich würde zwar nicht sagen er hat meine Seele geheilt, aber er brachte mich zum Nachdenken über mich selbst.“, teilte sie ihre Erfahrung mit der Beichte bei dem Malkavianer.

Iulia schwieg für einen kurzen Moment, bevor sie nur mit den Schultern zuckte und milder sprach: „Aber das war eigentlich nicht, was ich mit meiner Frage gemeint hatte.“ Offenbar war sie weniger an dem Malkavianer interessiert gewesen, als vielmehr ob Achilla bereue, sich dem Willen des Prinzen nicht widersetzt zu haben.
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