[1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

[Februar '21]
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Valerios
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios bedeutet Francesco doch zu warten. Dieser verdreht stumm die Augen und lehnt dann gegen die Reling.
Mit diesen grimmigen Muselmanen ist wahrscheinlich nicht gut würfeln, denkt er sich und lässt seine Augen weiter über das Schiff wandern.

Sein Meister hingegen folgt Euphemia in Richtung Karosse.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Euphemia
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Euphemia »

Als Valerios kurz nach Euphemia durch den Vorhang des Zeltes hindurch in das Innere schritt, erblickte er zu erst einen Raumteiler, der aus fünf miteinander verbundenen Paneelen bestand, welcher zu beiden Seiten umgangen werden konnten und offenkundig als Sichtschutz für den Inneren Bereich diente. Jedoch war die Sicht nicht direkt vollkommen zum Bereich hinter den Paneelen genommen, zierten doch wunderschöne geschnitzte islamische Muster – welche durch ihre geometrischen Form und den flächige stilisierte Rankenornamente auffielen – die solide Konstruktion, welche kleine Gitter oder Sichtfenster erschaffen hatten. Als wäre diese Handarbeit nicht bereits genug Symbolische Kraft für den Reichtum, zierten metallische Scharnieren und feine Verzierung die Ränder. Und offenkundig war es auch Absicht, diesen Eindruck zu mehreren, betrachtete man die orientalischen Teppiche, welche hier über den hölzernen Boden im gesamten Zelt ausgelegt worden waren. Direkt hinter den Sichtschirm, konnte Valerios dann auch Euphemia erblicken, welch e sich gerade in einen Haufen Kissen niederließ. Nachdem er dann ins Innere vorgedrungen war, wobei ihn Lucrezia unterstützte, die direkt hinter ihn war, konnte er auch einen Tisch in der Mitte erkennen und seitlich nochmal zwei gleiche Raumteiler wie jener am Eingang. Dabei befand sich hinter den linken Raumteiler ein Zuber und ebenso waren Kissen rund um den Tisch und vor den Innenbereich allen drei Raumteiler als Liegeecken ausgelegt worden war.

Nun war man nur noch zu dritt und Euphemia streckte die Hand aus. „nhin nantazir muqadimatuha.[1] Erklärte sie dann ruhig unter ihren mehrlagigen Schleier hindurch und fixierte ihn mit diesen düsteren Augen, welche förmlich in die Seele des anderen blickten und dabei die Tiefe des Abyss offenbarten und als würde der Abgrund zurückblicken. Doch war es nicht direkt als etwas übernatürliches zu erkennen, eher ein Gefühl. Als dann die letzte Silbe von Euphemia verklangen war, erhob auch Lucrezia ihre Stimme, welche sich neben ihrer Herrin niederkniete. „Meine Herrin teilt Euch mit, dass Ihr Euch nun vorstellen dürft.

Übersetzung:
Spoiler!
[1] „Wir warten auf seine Vorstellung.“
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Valerios
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Pflichtschuldig, doch nicht ohne Bewunderung lies Valerios seinen Blick über die Holzarbeiten schweifen, bevor er sich der Lasombra und Ihrer Übersetzerin zu wandte.

"Ich muss vorauschicken, dass ich gelegentlich im Überschwang etwa ausschweifend werde, eure Herrin mag mich sehr gerne jederzeit unterbrechen, wenn es ihr gefällt.
Keines Falles meint Ausführlichkeit Hybrisund Anmaßung, nur Genauigkeit.

Es ist mir eine Freude und eine Ehre mich euch nach Tradition und Sitte vorzustellen:

Valerios Hyakinthos Pieros, Neugeborerener im Clan des Seth,
Vasall des höchstverehrten Prinzen Calistus von Pisa, Ahn des Clans Lasombra
Bürger der Domäne Caliagri in Nordsardinien unter dem verehrten Regenten Mohammed al Shaik, Ancilla des Clan Lasombra

Erstgeborener des verehrten Timotheus Maniakes, Anchilla und Hüter der Elysien der Domäne Marsā ʿAliyy in der See der Schatten,
Erstgeborener des verehrten Azmi at-Sahra, Anchilla und Harpyie der Domäne Tunis
aus der Linie der höchstverehrten königlichen Gemahlin Nefertiti, Ahnherrin des Clan des Seth

Gesandter des Akolythen Polyeidos ibn Nakir, Ancilla des Clans des Seth beider Sardinien
an den gastfreundlichen Hof Ihrer höchstverehrten königlichen Hoheit Prinz Aurore von Genua, Ahn des Clans der Könige"


Und wie er sagt, kein Hauch von Arroganz in der Stimme, viel mehr die routinierte Aufzählung im gleichbleibenden ruhigen Singsang eines Schreibers.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Euphemia
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Euphemia »

Man lauschte Aufmerksam den vorgetragenen Worten von Valerios, jenes Kainskind vom Blute Seths, wobei Euphemia kurz in Richtung ihrer Gefährtin blickte, als die Namen Calistus, wie auch Mohammed al Shaik fielen. Jedoch war es nur den Bruchteil eines Augenblicks, ehe man direkt den dunklen Blick der beiden smaragdgrünen Augen wieder auf Valerios legte und ihn verdeutlichte, dass ihn die gesamte Aufmerksamkeit gebührte. Erst als er zum Schweigen überging, erhob Lucrezia ihre Stimme und übersetze seine Vorstellung. „sa'al muqadamaan "sydti aleazizat, ghazaratuh fi altafasil qalilanaan fi eardih, daeuna naetani bih, lm yakun alghatrasat walghatrisat, faqat aldaqa. hataa law lm yamnahk alwaqt li'iiblaghik 'anah yumkinuk muqataeatah fi 'ayi waqt.[1] Und neigte sanft das Haupt, worauf Euphemia ihren Oberkörper langsam und sinnlich aus den Kissen erhob, ihre beiden Armen hinter sich herzog. „al'aemal 'aelaa sawtaan min alkalamat. lkn 'akhbarani alan, laqad samiet Calistus, mithl Pisa, waism walidayin, ma aldhy kan yaquluh baldbt ya eazizaty?[2] Und ließ dabei Valerios nicht aus ihren furchterregenden Blick.

yseiduh wayushrifuh 'an yuqadim nafsih ealaa 'asas aleadat waltaqalid. aismuh Valerios Hykinthos Pieros, almawlud hdythana fi eashirat syth, tabae lil'amir al'akthar ahtramana Calistus min Pisa, salaf eashirat lazwmibra, muatin almajal Caliagri fy shamal sardinia alwasia almuaqar Mohammed al Shaik, sulalatan min eashirat lazwmibra.[3] Dann wendet die blasse Italienerin, welche neben Euphemia kniet, ihren Blick zu Valerios. „bkuru aljaliyl Timotheus Maniakes, 'anshila walwasia ealaa 'iilisia almajal Marsa 'Aliyy fi bahr alzilal, bikr aljalil Azmi at-Sahra, 'anshilaan w harpy of the domain Tunis min sulalat alzawjat almalakiat al'akthar ahtramana Nefertiti, salaf eashiratan syth.[4] Und erst danach schaut sie wieder zu Euphemia. „mbieuth almusaeid Polyeidos ibn Nakir, sulalatan min eashirat sith fi sardinia, 'iilaa albilat almudyaf lisahib alsumui almalakii al'amir Aurore min Genua, salaf aleashirat min almuluk.[5] Und sachte senkt sie das Haupt. „wnaem ya sayidati, kanat hadhih kalamatiha: lisahib alsumui almalakii.[6]

Nun erst erhob sich Euphemia aus den Kissen und legt ihre beiden Hände auf den Griff ihrer Klingen, die an der Schärpe ihrer Hüfte befestigt sind. „akhabaruh ma 'iidha kan yusi' maratan 'ukhraa li'aezam 'amhiruh, al'amir al'akthar ahtramana Calistus min Pisa, salaf eashirat alzilal, fi al'amir alakhar, min nafs alrutbat, kama lahaz sahib alsumui almalakii, 'ashab jasadih, mfswlana ean 'atrafih, 'iilaa bilat al'amir al'akthar ahtramana Calistus min Pisa hataa yatub ean khatiyatuh hnak.[7] Ihre charmanten Stimme war förmlich die Wut zu nehmen und die Bedrohlichkeit der Situation, in welche sich Valerios durch irgend etwas in seiner Vorstellung begeben hatte. „mthul ma tatamanaa.[8] Erwidert Lucrezia, welche dabei weiterhin ungerührt auf ihre Knien am Rand der Kissen verweilt, bevor sie zu Valerios blickt und ihre Stimme erhebt. „Meine Herrin, so könnt Ihr sicherlich ohne Kenntnis der Sprache entnehmen, ist erzürnt, werter Valerios Hykinthos Pieros. Ich teile Euch nun ihre Worte mit: Solltet Ihr noch einmal Euren höchst verehrten Herrn, den höchst verehrten Prinzen Calistus von Pisa, Ahn des Clan der Schatten, beleidigen, in den Ihr einen anderen Prinzen, von gleichen Rang, als königliche Hoheit bezeichnet, schleift Sie Euren Leib mit abgetrennten Gliedern zum Hofe des höchst verehrten Prinzen Calistus von Pisa, auf dass Ihr dort die Sünde bereuen könnt.

Übersetzung:
Spoiler!
[1] „Werte Herrin, sein Überschwang etwas ausführlich zu werden bei seiner Vorstellung mögen wir Ihn .nachsehen, es sei keine Hybris und Anmaßung, nur Genauigkeit, so bat er im voraus. Auch wenn er keine Zeit einräumte Euch dies mitzuteilen, dass Ihr ihn jeder Zeit unterbrechen könnt.“
[2] „Taten sprechen mehr als Worte. Aber nun sag mir, ich hörte Calistus, wie Pisa, und den Namen meines Erzeugers, was gab er da genau von sich, meine Liebe?“
[3] „Es sei ihn eine Freude und Ehre, sich gemäß den Traditionen und Sitten vorzustellen. Sein Name lautet Valerios Hykinthos Pieros, Neugeborerner im Clan des Seth, Vasall des höchst verehrten Prinzen Calistus von Pisa, Ahn des Clan Lasombra, Bürger der Domäne Caliagri in Nordsardinien unter dem verehrten Regenten Mohammed al Shaik, Ancilla des Clan Lasombra.“
[4] „Erstgeborener des verehrten Timotheus Maniakes, Anchilla und Hüter des Elysien der Domäne Marsa 'Aliyy in der See der Schatten, Erstgeborener des verehrten Azmi at-Sahra, Ancilla und Harpyie der Domäne Tunis aus der Linie der höchst verehrten königlichen Gemahlin Nefertiti, Ahnherrin des Clan des Seth.“
[5] „Gesandter des Akolythen Polyeidos ibn Nakir, Ancilla des Clan des Seth beider Sardinien an den gastfreundlichen Hof ihrer höchst verehrten königlichen Hoheit Prinz Aurore von Genua, Ahn des Clans der Könige.“
[6] „Und ja, Herrin, dies waren seine Worte: Königliche Hoheit.“
[7] „Sagt Ihn, wenn er noch einmal seinen höchst verehrten Herrn, den höchst verehrten Prinzen Calistus von Pisa, Ahn des Clan der Schatten, beleidigt, in der einen anderen Prinzen, von gleichen Rang, als königliche Hoheit bezeichnet, schleife ich seinen Leib, abgetrennt von seinen Gliedern, zum Hofe des höchst verehrten Prinzen Calistus von Pisa, auf dass er seine Sünde dort bereuen kann.“
[8] „Wie Ihr wünscht.“
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Valerios
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

War dieses kleine Mädchen, das bei jeder Gelegenheit quakte und zeterte, wie eine frischgerupfte Gans, wirklich das Kind des ruhigen und besonnenen Piratenfürsten Mohammed al Shaik, der sich durch kluges Taktieren und verlässliche Händel den Respekt der sardischen Setiten verdient hatte?
Wen wollte sie mit diesem Schwall an unflätigen Beleidigungen und lächerlichen Empörungen beeindrucken? Machte ihre Arroganz sie so blind, das sie den Verbündeten nicht erkannte, der sich ihr eben zu erkennen gegeben hatte?


Valerios Mund schwieg. Allein seine hochgezogene rechte Augenbraue gab den Fragen in seinem Kopf Ausdruck.

Das Protokoll, so wie er es gelernt hatte, gebot nun die Vorstellung des Gegenüber. Und genau damit gedachte er fortzufahren.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Euphemia
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Euphemia »

Als der Mann von fremden Geblüt nur seine rechte Augenbraue hoch hob, schloss Euphemia ihren smaragdgrünen Augen und offenbarte dabei den schwarzen Lidschatten aus Kohle, welchen sie zusätzlich zu der Umrandung ihrer Augen mit den gleichen Stoff trug, ehe sie einige Augenblicke stillschweigend abwartete und dabei den Kopf senkte. Erst dann erhob sie das Haupt wieder, schlug die Augen auf und legte dabei beide Hände – die zuvor noch die Griffe der Krummschwerter umgriffen hatten – mit den Handflächen auf den Knauf jener Klinge. „amamak taqif Manal, almawludat almieta'at walsikhiyat min 'aezam eashirat alzilal almuhtaramat, aibnat almuhtarim walwiqar Mohammed al Shaik, min bilat muhib Calistus min Pisa, 'amir Pisa al'akthar tkrymana. 'iinaha farhati.[1] Und betrachtet den Mann noch einmal aufmerksam. „iidha kunt 'uwmin bifikratik, mundh 'an 'asbahat tabeana lilmuhib Calistus min Pisa, 'amir Pisa al'akthar tkrymana, hal ladayk 'ayu dalil ealaa kalamk?[2] Haucht sie ihn sanft entgegen, ehe sie die rechte Hand anhebt und damit ihrer Dienerin andeutet, zu übersetzen.

Sofort erhebt diese das Haupt und schaut wieder zu Valerios auf, während sie auf ihren Kissen weiterhin kniend ruht und offenkundig nicht vor hat, sich von diesen zu erheben. „Vor Euch steht Manal, wohlwerte und großmütige Neugeborene von höchst ehrwürdigen hohen Clan der Schatten, Tochter des verehrten und ehrwürdigen Mohammed al Shaik, vom Hofe des majestätischen Calistus von Pisa, höchst verehrter gnädiger Prinz von Pisa.“ Wobei sie mit beiden Händen zu Euphemia deutet und das Haupt leicht senkt, ehe sie es kurz darauf wieder anhebt und weiterspricht. „Es sei Ihr eine Freude Euch nun endlich wirklich kennenzulernen, und doch fragt Sie sich, ob Eurer Vorstellung, ob Ihr ein Beweis Eures Vasallenstatus besitzt.

Übersetzung:
Spoiler!
[1] „Vor Euch steht Manal, wohlwerte und großmütige Neugeborene von höchst ehrwürdigen hohen Clan der Schatten, Tochter des verehrten und ehrwürdigen Mohammed al Shaik, vom Hofe des majestätischen Calistus von Pisa, höchst verehrter gnädiger Prinz von Pisa. Es ist mir eine Freude.“
[2] „Wenn ich Eure Vorstellung glauben mag, seit Ihr ein Vasall des majestätischen Calistus von Pisa, höchst verehrter gnädiger Prinz von Pisa, doch habt Ihr ein Beweis für Eure Worte?“
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Valerios
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Kurz senkte er die Augen, als Euphemia endlich ihre Hände von den Schwertgriffen löste.

Er grüßte seine Gegenüber erneut mit einem tiefen Nicken.
"Es ist mir eine Ehre und eine Freude euch kennen zu lernen, wohlwerte und großmütige Manal, Neugeborene im höchst ehrwürdigen hohen Clan der Schatten, Tochter des verehrten und ehrwürdigen Regenten Mohammed al Shaik vom Hofe des majestätischen Calistus von Pisa, höchst verehrter gnädiger Prinz von Pisa.

Wohlwerte und großmütige Manal, wie ihr wisst ist ein Treueeid weder Stück- noch Schüttgut, das man herumreicht und vorzeigt. Diese ehrenwerte beiderseitige Verpflichtung offenbart sich in Hilfe und Ratschlag, die der Vasall seinem höchst verehrten Lehnsherren schuldet und der Lehnsherr seinem treuen Vasallen gewährt. Und wie eine weitgereiste Dame wie ihr sicherlich weiß: Der Clan des Set steht zu seinem Wort und ehrte seine Pakte.

Gleiches tut euer verehrter und ehrwürdiger Erzeuger, mit dem wir die Freude und Ehre hatten, in Caliagri Seite an Seite gegen die Feinde Pisas zu kämpfen und dem ihr sicherlich auf dem Weg der Könige nachfolgt.

Hat euch der Herold des höchstverehrten Prinzen Aurore von Genua, Ahn des hohen Clans der Könige bereits in der Domäne willkommen geheißen?"
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Euphemia
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Euphemia »

Sofort machte sich Lucrezia an die Übersetzung der Worte, welche so förmlich aus den Jünger des Seth herausflossen, als wäre eine Bergquelle, welche einen Fluss näheren müsste und dabei mit seiner ausschweifenden Art und heimlichen Angriffen, die ihr in seinen Worten versteckte, fast zu einen Monolog verkommen ließ. Doch dann hatte die Italienerin, welche ruhig und besonnen jedes Wort einzeln korrekt übersetzt hatte, ihre Stimme niedergelegt und schien zu warten, während sich Euphemia wieder zu ihren Kissen zurück begab und sich in diese niederlegte. „'iidhin 'ant taetamid ealaa al'iiman...[1] Haucht sie dabei in Richtung von Valerios und betrachtete ihn ruhig, nachdem sie sich in den Kissen nicht nur niedergelassen hat, sondern es sich gar bequem machte. „lkuniy last ealaa eilm baed ma 'iidha kan bi'iimkanii alwuthuq bikalimatik ya eazizi faliryws. ldhlk satafham bialtaakid 'anani 'atafaeal maeak bialtahafuzat, khasatan wa'anani tarakt alnbilt Pisa w'ana alan 'utalib bialhaqi fi albaqa' fy Genua.[2] Und sie wirkt bei den letzten Worten in ihrer Stimme amüsiert, wahrlich amüsiert ob eines kurzen Moments, in den sie sich in ihren Gedanken verloren hatte. „lyakn.[3] Sie hebt die rechte Hand und winkt ab. „s'ustafsir min almuntaj eank, eazizi Valerios, li'anah kama taelamun bialtaakid, la yumkin lilmir' 'an yusadiq kl shay' fi almudun hadhih al'ayaam min hadnat al'afea. lkn ealaa sualik...[4] Es folgt kurz ein sanftes anheben des Hauptes, womit die Frau auf die Laterne an der Decke des schwarzen Zeltes blickt, die durch seine geometrischen Mustern deutlich der Kultur der Sarazenen zugeschrieben werden kann. „...laqad dhahabna balfel 'iilaa Signore Toma Ianos Navodeanu alty tahzaa biaihtiram kabir, mae tarhib lm namlaha.[5] Und lacht dann amüsiert, womit Lucrezia beginnt das Wort zu ergreifen.

Verzeiht, Werter Valerios, Eure Worte haben bei meiner Herrin eine bittersüße Erinnerung beschworen.“ Und es dauert noch ein Moment der Heiterkeit, ehe Euphemia die rechte Hand hebt und diese sanft dreht. Das Zeichen, dass die Italienerin die Worte übersetzen durfte, wie es den geneigten Beobachter aufgefallen seien dürfte. „Nun meine Herrin teilt Euch mit, dass Sie Euren Worten nur mit Vorbehalt glauben schenken kann, schließlich habe sie das noble Pisa verlassen um hier, im erbaulichen Genua das Recht auf Aufenthalt zu erhalten. Aber sie wird sich mit ihren Erzeuger, den verehrten und ehrwürdigen Mohammed al Shaik, Euch bezüglich in Kontakt setzen.“ Dann schaut sie kurz zur Seite, zu ihrer Herrin, welche mittlerweile offenkundig ihre alte Fassung wieder hat, ehe sie fortfährt. „Und zu Euer Frage, sie wurde von wohlwerten Signore Toma Ianos Navodeanu willkommen geheißen, auch wenn es sich nicht so anfühlte.

Übersetzung:
Spoiler!
[1] „Ihr setzt also auf Glauben...“
[2] „Aber ob ich Eure Worte trauen kann, werter Valerios, ist mir noch nicht bewusst. Ihr versteht also sicherlich, dass ich mit Vorbehalt auf Euch reagiere, allen voran, da ich das noble Pisa verlassen habe und nun um das Recht des Aufenthalts im erbaulichen Genua ersuche.“
[3] „Aber sei es drum.“
[4] „Ich werde mich bei meinen Erzeuger für Euch erkundigen, werter Valerios, denn wir Ihr sicherlich wisst, kann man dieser Tagen der Vipernbrut in den Städten nicht alles glauben. Aber zu Euer Frage...“
[5] „...wir waren bereits vorstellig beim wohlwerten Signore Toma Ianos Navodeanu, wobei Willkommen haben wir uns nicht gefüllt.“
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Valerios
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Welche eine Ehre wurde euch zu teil, von Ihnen, dem Ersten Herold willkommen geheißen worden zu sein. Sie sind wahrlich eine schillernde Person, die sich für die wichtigen Gäste aufsparen. Auch der wohlwerte Herold Galeno Fiore, Neugeborener im hohen Clan des Kappadozius ist ein fähiger und freundlicher Mann, der seine Arbeit mit Fleiß erledigt, doch ist er als Gelehrter sehr viel weniger gesprächig als der wohlwerte Herold Toma." - Was die Übersetzerin wohl mit der Tatsache machen würde, dass er von Toma im Plural sprach?

"Dann seid ihr sicher über das Übel der marodierenden entlaufenen Blutsdiener, den Stillebrüchen in den fünf Nächten, der Hetzjagd der Offiziellen der Stadt rund um Senatore Brambilla auf die Kainiten Genuas, den kirchlichen Sondergesandten für dämonische Umtriebe und nicht zu Letzt den antimoslemischen Unruhen, insbesondere die Versenkung des sarazenischen Sklavenschiffs Sabah im Bilde.", faste der Setit all die Gefahren, die der Lasombra in dieser Stadt von sterblicher Seite drohen würden in einen Satz zusammen. "Es ist für uns Kinder der Nacht wahrlich keine einfach Zeit"
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Euphemia
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Re: [1045] Auxilium et consilium [Euphemia, Valerios]

Beitrag von Euphemia »

Kurz schaute Lucrezia recht skeptisch zu Valerios, ehe sie ihre Stimme erhob und sich daran machte, dass 'Pluralis reverentiae', welche Valerios für Toma nutzte und eine Umgedrehte Form des 'Plural maiestatis' darstellte, mit in ihrer Übersetzung für ihre Herrin einzubauen. „ya lah min sharaf tama manhak altarhib min qablik, 'awal hirald. 'ant hqana shakhsiatan rayieatan tudakhir lilduyuf almahimiyna. 'aydaan albashir aljdyr Galeno Fiore, [...][1] Es folgten weitere Wörter auf Arabisch, und man hörte nochmal Toma Ianos Navodeanu heraus und so fern man der Sprache mächtig war auch eine wortgetreue Übersetzung. Offenbar legte Lucrezia viel wert darauf, den Herold stets mit vollen Namen zu nennen, ehe sie am kurz darauf zu Valerios deutet. „Deilawatan ealaa dhlk, yatahadath alrajul ean edt 'ahdath ghyr sar. ldhlk yatasa'al, ealaa aiftirad 'anah yudrik hqyqt wujud shari aledyd min khaddam aldam alharibin, wainqitae alsamt khilal hadithat tusamaa alliyaliu alkhms, wamutaradat kibar alshakhsiat fi almadinat almujawirat alsinatur Brambilla en 'atfal Genua, almabeuth alkunsia alkhasa lil'anshitat alshaytaniat, wakhyraan walays akhraan, almudhbihat ealaa almuslimin, mithl gharaq safinat aleubayd Sabah almslimun.[2] Dann wendet sie das Haupt, während sie spricht wieder zu Euphemia und senkt dabei ihre Hand, ehe sie nach einer Weile der fließenden Worten zu einen Ende kommt. „iinah lays wqtana shlaan hqana li'abna' qayin, laqad daea 'abna'ak fi allayla.[3] Und dann schwieg sie.

Mit ausgestreckten Armen, wie auf den seidigen Bezug der Kissen ihres bequemen Horts ruhen, liegt Euphemia mit den geschmeidigen Oberkörper auf den kleinen bequemen Kissenhaufen und hat ihre langen und grazilen Beine zur Seite gedreht in eine aufreizende verführerische Pose, wobei die Gegebenheit, dass sie noch immer ihrer kriegerischen Montur am Leibe trägt, die Szenerie gar eine Prise von verbotenen Verlangen gibt. Das Haupt nach hinten in den Nacken gelegt, blickt sie zu den dunklen Leinen des Zeltes hinauf und betrachtet das flimmernde Licht der Laterne, während sie ihre charmante Stimme erhebt. „hsnana, ybdw 'an mujtamaeak qad waqae dahiat alshari aleazim, Signore Valerios Hykinthos Pieros.[4] Und richtet sich die Sirene auf und blickt direkt in der Richtung von Valerios. Es dauert ein Augenblick, welcher durch die Stille erfüllt wird, ehe Lucrezia beginnt zu übersetzen, auch wenn diesmal keine Gestik durch die rechte Hand ihrer Herrin gefallen ist. Dabei klingt ihre Stimme nach wie vor sanft. „Eure Gemeinde scheint den großen Übel anheimgefallen zu sein, Werter Signore Valerios Hykinthos Pieros.“ Und dann beginnt Euphemia fortzufahren mit ihrer Stimme, wobei Lucrezia die arabischen Worte sofort zu übersetzen beginnt, während Euphemia noch spricht. „Aber es sei Euch gesagt, dass Sie weiß, wie man Schrecken über die Sterblichen bringt, wenn sie töricht genug seien sollten, ihre Waffen zu erheben.“ Und als ob Euphemia die Worte unterstreichen will, hebt Euphemia ihre Hand in die Luft und ballt sie zur Faust, doch eher langsam, als würde sie jemanden das Leben dabei ausquetschen.

Übersetzung:
Spoiler!
[1] „Welch eine Ehre wurde Euch zu teil, von Ihnen, dem ersten Herold willkommen geheißen worden zu seien. Wahrlich sind Sie eine schillernde Gestalt, die sich für wichtige Gäste aufspart. Auch der wohlwerte Herold Galeno Fiore, [...]“
[2] „Des Weiteren berichtet der Mann von mehren unerfreulichen Ereignissen. So erkundigt er sich, wobei er es in Wort Euch unterstellt im Bilde zu seien, dass es das Übel mehrere marodierende entlaufene Blutsdiener gab, den Bruch der Stille während eines Vorfall namens die fünf Nächte, die Hetzjagd der Würdenträger der Stadt rund um Senator Brambilla auf die Kainskinder von Genua, den kirchlichen Sondergesandten für dämonische Umtriebe und nicht zu Letzt das Pogrom auf die Sarazenen, wie die Versenkung des Sklavenschiffs Sabah der Sarazenen.“
[3] „Es ist für die Kinder Kains, er nannte die Euren Kinder der Nacht, wahrlich keine einfache Zeit.“
[4] „Nun Eure Gemeinde scheint wahrlich den großen Übel anheimgefallen zu sein, Werter Signore Valerios Hykinthos Pieros.“
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