[1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

[Februar '21]
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Signora Achilla
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

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Da lachte die Signora. Es war ein Mädchenlachen und es klang sorglos, hübsch und frei über das stille Wasser hinweg. Es klang schön und schrecklich menschlich aus einer Kehle, die verrottete, vom Gesicht eines Monsters.

“Das hieße, die Welt wäre gerecht. Doch das ist sie nicht. Sie ist hässlich und ungerecht und niemals wird die Ungerechtigkeit getilgt wenn wir sie nicht selber tilgen, für uns selbst, für unsere Sache, unsere Lust, unseren Willen. Nein, an einen Ausgleich glaube ich nicht, in nichts. So wenig wie an ein Gottgericht am Ende aller Zeit, einen jüngsten Tag und die Waagschale von Sünden und guten Taten.”
Sie schüttelte den Kopf.

“Doch ich lache nicht über euch, werte Toma. Ihr habt einen Verstand wie scharfe Messer, die mit Fragen die Welt auseinander trennen, dass Ihr ihr innerstes aufblättert so wie Ihr einen Körper aufschneidet.”

“Ich lache über mich: Denn ich habe so lange, lange, lange mit eben dieser Frage gehadert. Damit, wie ungerecht dies doch war: Ich wurde aus dem Leben gerissen! Ich war schön und glücklich und vor mir lag ein ganzes Leben!”

“Und dann kam die Nacht mit ihren Klauen und Zähnen und riss mich an sich, zerstörte mein Leben, verdarb meine Seele, zerstörte mein Angesicht und machte mich zum abscheulichsten Alptraum, zum Bodensatz, zum widerwärtigen Abschaum selbst unter den Verdammten.”

Die Signora, demaskiert für den Moment, hob ihre Arme und schüttelte die Fäuste gegen die Nacht. Es war eine ohnmächtige, wütende und vollkommen übertriebene Geste: Eine Geste für die Bühne, für irgendein Schaustück, damit auch der tumbeste Zuschauer den hilflosen Zorn und die tiefe Verzweiflung erkennen konnte.

“Ich sehe in all die wunderschönen Gesichter der Unsterblichen! Einer hübscher als der nächste, makellos, zeitlos, gnadenlos. Ich schaue auf das unschuldige Glück der Sterblichen, der Menschen mit Heim und Herd, in ihren vollständigen Leben und ihrem Fortleben in ihren Kindern und Liebsten. Was bin ich, wenn nicht das Monster, das ausgesperrt ist? Wie der Hund am Tisch der Adligen, der sich um die Knochen balgen darf? Wie der Fuchs und Wolf, der nachts um das Heim einer Familie schleicht und ab und zu einen Blick auf das Herdfeuer und seine Wärme stiehlt?”

Sie lachte wieder und diesmal klang es hart und hässlich. Mädchenhaft, ja, doch so wie Mädchen spotten konnten, mit scharfen Zungen, harten Herzen und gnadenloser Bosheit im Sinn.
“Ja, so lache ich über mich und meine Fragen. Jahrzehnte haben sie mich umgetrieben. All das Selbstmitleid! All der Selbsthass! Der Schrecken wenn ich in mein eigenes Gesicht sehen musste, wenn ich’s geschaut hab im Wasser oder in den Mienen und Augen jener, die es sahen. Ha!”

Und dann sah sie Toma an, ganz ohne Lachen oder Spott oder Zorn. Sie ließ die Rollen fallen, für den kurzen Moment. Sie hatte genug davon, dass sie sie jederzeit wieder annehmen konnte. Was war wirklich echt an ihr?

“Ich habe gehadert, Toma, il mutevole! Ich habe Gott und die Welt verflucht! Oh, und meine Erzeugerin! Ich hätte sie noch viel länger verflucht, hätte sie mir für meine Worte nicht alle Knochen gebrochen!”
Wieder ein Lachen, ungespielt schamlos über die eigene Dummheit aus Kindszeiten.

“Und es gab und gibt und wird noch geben dutzende und hunderte wie mich. Gezeugt und in die Nacht geschleudert. Und von hundert von meiner Sorte überleben zehn die ersten Nächte. Und von hundert dieser ersten Überlebenden überlebt einer das erste Jahr. Und warum? Weil der eine aufgehört hat, so blöde zu sein.”

Sie senkte die Hände und faltete sie im Schoß. “Ich habe aufgehört, so blöde zu sein und mit meinem Schicksal oder mir zu hadern. Ich kann nicht zurück. Und selbst Ihr könnt mir nicht mein Gesicht zurückgeben. Oder mein Blut zu etwas anderem machen als es ist, als ich bin. Und ich kann darüber heulen, nachtein, nachtaus, jahrein, jahraus. Oder ich kann’s nicht tun und der Welt in ihr nicht minder hässliches Gesicht zurücksehen und lächeln.”

Achilla lächelte. Es war ein schreckliches Lächeln so wie das faulige Fleisch sich über ihre Knochen zog, wie Sehnen und Muskeln sich verschoben und hier und da braune, winzige Leiber daraus hervorgepresst wurden oder sich darin verkrochen.
Und auf einmal blitzten ihre Zähne auf, scharf gesplittert, lang und tödlich.

“Und dann kann ich ihr an die Kehle springen und von ihr kosten, dieser Welt. Ich muss mich nicht verstellen. Ich weiß, wer ich bin. Ich werde so hässlich krepieren wie ich gelebt habe, gestorben bin und trotzdem weiterlebte. Doch ich werd’ sie sehen, diese Welt, sie auskosten, umarmen und den wilden Ritt mit ihr machen, eh?” Das klang unverstellt obszön und das war es auch. Die Fänge verschwanden schon wieder, doch das machte nichts besser. Es hieß nur, dass sie nun wieder verborgen waren.

“Das ist der Ausgleich, den ich mir nehme. Und dann ist’s auch ein Preis und Wert, so gerecht wie sie nur sein können.”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma unterbrach sie nicht in ihrer Erinnerung und Pathos. Diese Emotionen die die Nosferatu preis gab waren sogar interessant zu beobachten und schlussendlich gab es wohl wirklich keine andere Möglichkeit mit diesem Schicksal umzugehen, wenn man nicht daran zugrunde gehen wollte und verging.

Doch es gefiel ihnen auch nicht. Es stand gegen das was sie immer geglaubt hatten. Wenn es keinen Ausgleich gab und keine Balance. Keinen Gewinn zu einem Preis...dann war alles zufällig oder manche doch ungeliebter vom Herren als andere und wenn das so war...hatte Gott sie dann wirklich auserwählt oder...

Oder gab es schlicht einen Grund warum die Nosferatu so tief gefallen waren? War es eine größere Prüfung oder eine größere Strafe.

Der nachdenklich und verhärmte Ausdruck in dem Gesicht des Tzimisce war deutlich zu sehen.

"Ihr sprecht etwas an, dass doch große Fragen in uns aufbringt. Doch wir zwei werden sie wohl nicht enträtseln können. Wir hoffen dass es nicht so ist, dass ihr verflucht seid...oder wir. Vielleicht ist es eine Strafe? Doch wir haben so viele Gebote der Menschen gebrochen und uns nie bestraft gefühlt..."

Sie verstummten. Sie konnten keine Antwort darauf finden was nun wahr war und was nicht.
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Signora Achilla
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Signora Achilla »

“Und vielleicht ist es eine Belohnung”, setzte die Signora dagegen. “Wie viele Menschen würden dafür töten, zu bekommen, was wir haben? Wir altern nicht und sind vor Krankheiten gefeit. Wir gebieten über Kräfte in unserem Blut, welche der Stoff ihrer Träume und Alpträume sein könnten! In der Gesellschaft der Nacht finden sich so viel Pracht, Reichtum und Macht, dass jedem Sterblichen, selbst den nobelsten Herrschern, den größten Denkern, den mutigsten Helden, nur schwindlig werden könnte!”

Interessiert studierte sie nun Tomas Miene. “Sagt mir, warum denkt Ihr, dass dies eine Strafe sei?”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Meint ihr nicht dass es eine ist? Das was ihr seid? Natürlich ist das was wir alle nun sind ein Geschenk, aber auch eine Prüfung, zum AUfstieg in eine neue Rolle oder Existenz oder etwas das uns vielleicht noch fremd ist. Wir ließen das Leben der Menschen zurück und wir werden eines nachts dieses Leben auch zurücklassen. Doch unterscheiden wir uns doch sehr. Euer Körper zerfällt und wer weiss ob er nicht irgendwann von selbst zu Asche wird. Dabei habt ihr keine Möglichkeit dies zu ändern. Niemals." Sie konnten das kleine Entsetzen das sie dabei verspürten nicht unterdrücken zu zeigen.

"Wir sind uns dahingehend vermutlich zu unterschiedlich, doch ein Gesicht für alle Ewigkeit tragen zu müssen...ist die größte Strafe die man uns aufbürden kann und wenn es ein solches wäre, wie ihr es ertragen müsst." Sie schüttelten den Kopf.
"Ihr seid erstaunlich und faszinierend, doch wenn wir einander vergleichen, so könnten wir euer Sein nicht völllig als Belohnung ansehen. Doch sagt, wer wart ihr als Mensch?"
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Signora Achilla
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Signora Achilla »

Es war vielleicht merkwürdig - oder wäre für andere als diese beiden im Gespräch merkwürdig gewesen - doch die Signora schien Toma ihre Worte nicht übel zu nehmen. Im Gegenteil, sie lauschte ihm mit einer Intensität und Aufmerksamkeit, die darauf deutete, wie sehr sie selbst über eben diese Dinge nachdachte, von denen Toma sprachen.

“Ich war eine wie tausend andere”, sagte sie. “Und zugleich ganz und gar kostbar in dieser flüchtigen Vergänglichkeit. Ein junges Ding, so gerade eben zwischen Mädchen und Frau, so gerade eben noch zu jung, um verheiratet zu werden. Ein wenig zu wild vielleicht auch und viel, viel zu hübsch als gut sein kann.”
Sie legte ihre Hände an ihre Wangen und blinzelte kokett, wie ein hässliches Zerrbild der einstigen Schönheit. Schnell hörte sie damit auch wieder auf. Es war ein hässlicher Moment, voll mit bitterem Spott über sich selbst.
“Vielleicht das Gegenteil von jetzt.”

“Und doch glaube ich nicht, dass es eine Strafe ist, was mir geschah. Ich habe das geglaubt, habe geschrien und gehadert und geheult. Doch das ist unendlich töricht.”

“Was ich nun bin, öffnet mir Tore, die ich sonst niemals auch nur erkannt hätte, geschweige denn durchschritten. Die unseres Daseins, die unseres Hungers, die unseres Blickes auf die Welt. Wissen, Blicke auf die Sterblichen, die ich als eine von ihnen nicht haben könnte. Und die Erfahrung mit dem hier, was Euch entsetzt und so viele andere auch, aus tausend verschiedenen Gründen.”
Für einen Moment legte sie ihre Hand mit gespreizten Fingern über ihr Gesicht als wäre es auch nur eine Maske, die sie so abnehmen könnte. Sie konnte nicht, starrte zwischen ihren Fingern hindurch.

“Ihr und Alain habt mir beide etwas gegeben. Ihr mit Eurem Werk, er mit seiner Angst, seiner Abscheu und dann doch dem Verlangen des Blutes, vielleicht auch der Neugier? Ich weiß nun: ich kann nicht zurück, weder ins Leben noch in das Licht der Bewunderung für die glatte Schönheit, die so viele, viele von uns jede Nacht der Welt zeigen. Und das habe ich verstanden. Ich habe es genommen und zu einem Teil von mir gemacht. Und jetzt? Jetzt bin ich im Reinen mit mir. Ich bin jenseits von diesem Entsetzen und der Angst, weil ich gar keine andere Wahl habe, eh?”

Sie nahm die Hand wieder von ihrem Gesicht herunter und unterstrich ihre folgenden Worte mit einer weiten, vielleicht ein wenig hilflosen Geste:

“Und ich kann Euch gar nicht beschreiben… Worte reichen nicht aus, um Euch auszumalen, wie groß diese Befreiung ist. Es ist keine Sache im Körper. Es ist eine im Kopf. Ich bin noch immer dabei, es zu verstehen. Doch ich glaube… ich glaube, dass ich dank dieser Gabe durch meinen Verfall und den letzten Stoß, den mir Euer Werk gegeben hat, mir selbst, den Menschen und der Welt näher bin als je zuvor. Ich liebe meine Existenz mit jedem Augenblick. Jetzt und jetzt und jetzt und jetzt.”
Mit jedem “jetzt” schnippte sie einmal mit den Fingern. Tote Haut krümelte von ihrer Hand herunter, eine einzelne Mottenlarve fiel ihr in den Schoß, ein paar Falter flatterten ihr um die Finger.
“Das kann keine Strafe sein. Ich glaube, ich habe eine Wahrheit in der Welt verstanden und brauche nur die Gelehrtheit und die Worte, um sie auch zu fassen. Ist es vielleicht die Liebe für die Welt und das Leben, die einer hat, der zum Tode verurteilt wurde und nur noch eine Nacht übrig hat? Ergibt irgend etwas davon für Euch einen Sinn?”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Mehr als ihr denkt vermutlich. Wir hatten diese...unsere höchste Strafe bereits erhalten. Wir haben...nein Ich habe ebenfalls geschrien, geweint, es abgelehnt mit jeder Faser meines Seins und doch führte kein Weg damals drumherum. Es hat mich zu Boden gerissen, meine Wahrnehmung über die Welt und mich selbst verändert.
Wir wünschen es uns nicht zurück."
Nein, sie würden es trotz der Erfahrung die sie gemacht haben, nie wieder so haben wollen, nie für immer stillstehen wollen... "doch auch wir haben dadurch etwas erkannt, dass wir uns nicht nur körperlich entwickeln müssen, sondern auch geistig. Dass das was wir sind in diesem Körper steckt und diese Seele irgendwann das ist was ohenhin den Körper zurücklassen muss. Der Körper ist ein Mittel zur Erfahrung und Erkenntnis. Wir sehen, fühlen, riechen und schmecken mit ihm, doch wir sind nicht was wir sind durch unser Aussehen."
Sie strichen sich über ihr eigenes Gesicht. Die glatte Haut, die Lippen, die Nase. "Doch das ist keine Freiheit. Wir könnten viel mehr sein und ausprobieren, wenn die Menschen uns nicht dafür vernichten würden wenn sie uns sehen." Sie seufzten und blickten ins dunkle Wasser, wo sich nur schemenhaft ihr Spiegelbild zeigte.
"Wir haben die Maske nie abgelegt, sie nur lebendiger gemacht." sagten sie mehr zu sich selbst. Das war Achilla auch nicht neu, darüber hatten sie schon einmal gesprochen.
"Diese Befreiung die ihr empfindet, die empfinden wir nicht so...nicht so genau wie ihr."

Sie schwiegen einen Moment und blickten dann zurück zu ihr.
"Doch wenn wir schon bei Masken und Menschen sind. Wir hätten eine Frage, einen Wunsch an euch. Ihr umgebt euch mit jenen die Theater und Spiel vorführen. Wir bräuchten solch einen Menschen, der sein kann was er sein soll...für ein neues großes Kunstwerk!" erklärten sie und ihre Augen wurden dabei etwas größer voller Begeisterung.
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Signora Achilla »

“Hmmhh…”, machte die Signora und überlegte einen Moment. Sie wirkte verschmitzt, als sie dann fortfuhr: “Ich werde ein Theaterstück geben und darin sind Sterbliche die Spieler. Weil sie bei jenem Stück zu viel sehen und zu viel hören könnten, ist es wohl das letzte Spiel, das sie je machen.”
Hier machte sie eine kleine Pause, ließ den Worten ihren Raum. Ihr war dies nicht gleichgültig, so wie es schien.

“Doch vielleicht gibt es einen oder eine, die Ihr dann auf der Bühne gesehen habt, den oder die Ihr Euch ansehen wolltet. Oder vielleicht sogar mehr als nur einen von ihnen?”
Sie hob das Kinn ein wenig an.

“Ihr würdet die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie die Stille nicht brechen. Doch dann könntet ihr sie haben. Zugleich hättet Ihr schon gesehen, was sie können. Was sagt Ihr dazu?”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

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"Oh, ein Theaterstück für unsereins demnach? Äußerst Spannend. Um was wird es handeln?" fragten sie sichtlich neugierig geworden.
"Und diese Schauspieler. Das wäre hervorragend. Wenn sie wirklich gut sind und fest im Geiste."
Sie hatten zwar noch keine Verwendung für mehrere, aber da würde sich schon etwas finden lassen.
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Signora Achilla
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

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“Noch niemals in all meiner Zeit auf, hinter und neben der Bühne habe ich jemals einen wirklich guten Schauspieler gesehen, welcher zugleich fest im Geiste ist”, bemerkte die Signora da recht trocken. “Ich habe den Verdacht, dass diese beiden Dinge einander ganz unweigerlich ausschließen.”

Sie tippte sich nachdenklich an ihr Kinn, was dazu führte, dass ein paar Flocken ihrer Pergamenthaut bröckelten und in ihren Ärmel fielen.
“Ai, aber die, die ich auswählte, sind gut. Und ich habe sie sonst kaum je für die Bühne verbraucht, jedenfalls nicht so. Denn dies Stück, von dem ich spreche, geht vor!”

Ihr Lächeln blitzte auf, schneidig und ein wenig verwegen. Eigentlich war es schade, dass es wohl die meiste Zeit hinter einer Maske verborgen war.
“Es wird ein Stück aus den Fünf Nächten, hoffentlich mit einer Lehre aus allen Zeiten und auch für alle Zeiten, ein Stück für unsereins. ‘s wird bitter aufstoßen, dem einen oder der anderen, so wie es eben sein muss bei der Kunst.”
Die Signora neigte das Haupt ein wenig. “Ich fürchte fast, das wird mich auch einiges kosten. Hoffentlich nicht sogleich meinen Kopf, eh? Und wenn doch… tja! Dann müsste ich ihn immerhin nicht verlieren und bereuen, etwas nicht getan zu haben.”

Sie schauderte. “Das wär’ vielleicht die grausigste Sache von allen, die man mit in das ewige Grab nehmen könnte… diese Frage, was gewesen wär’, hätt’ man doch dies oder das gewagt, getan, gekostet… .”

Damit sah sie zu Toma hin. “Habt Ihr solche grauen Flecken in Eurer Vergangenheit?”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1045] Hab keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen [Achilla, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Achilla davon sprach, dass kein Schauspieler fest im Geiste sei, neigten sie den Kopf ein wenig zur Seite und schauten nachdenklich.
"Das würde es schwer machen. Meint ihr man könnte dem einen oder anderen immerhin etwas einreden, dass er von ganzem Herzen glauben würde? Eine Rolle spielen sollte ihnen ja liegen, nicht wahr?"

Als sie von grauen Flecken sprach, von Bedenken und Zweifeln, da neigten sie wieder den Kopf in die andere Richtung. Wiegten ihn leicht hin und her.
"Selten haben wir Zweifel an unseren Entscheidungen gehabt. Oder gar bereut was wir taten. Wir ergreifen jede Möglichkeit die sich uns bietet so sie uns einen Gewinn bringen möge."
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