[1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

[März '21]
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Davide
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[1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Der junge Iliano hatte ihm den Weg zum Heilerhaus beschrieben, bevor er ihn zu Bett geschickt hatte. Endlich, endlich hatte der Junge zu weinen aufgehört, nachdem er ihm kurz nach Sonnenuntergang in Tränen aufgelöst entgegen gestolpert war. Die Hände und den Umhang blutig. Unfähig ein klares Wort herauszubringen. Er war noch nie gut darin gewesen Jemanden zu trösten. Erst recht kein halbes Kind wie sein Lehrling es noch immer war, ganz egal wie erwachsen und pflichtbewusst er sich gab.
Die Aue hatte sich den rechten Hinterlauf mit einer tiefen Wunde aufgerissen und er konnte sich auch beim besten Willen nicht aus Ilianos halb geschluchzt Erklärung zusammenreimen wie genau sich das Tier verletzt hatte. Also hatte er getan was nötig gewesen war und das Tier versorgt, genau wie den Jungen. Das eine besser als das Andere. Aber schließlich hatte sich auch der Junge weit genug beruhigt dass er es verantworten konnte ihn allein zu lassen.
Es missfiel ihm eigentlich die Aue angehobbelt bei der Herde zurückzulassen. Aber der Weg war zu weit um das verängstige Tier zu tragen und er hatte die Wunde gut genug versorgt dass sie heilen würde. Wenn sie nicht brandig wurde. Wenn. Das war es was ihm am meisten Sorgen bereitete.
Es war nicht schwer das zweistöckige Gebäude zu finden, denn es brannte hinter einzelnen Fenstern noch Licht. Wies ihm mitten in der Nacht den Weg zu einer Tür an der Klopfen und um Einlass fragen konnte.
Das Gelände war deutlich größer als er es sich vorgestellt hatte. Offenbar hatte ein spendabler Gönner hier seine Mildtätigkeit gezeigt. Er pochte mit der Hand gegen das Holz.
"Beware of Davide: Dem schwarzen Widder der Nacht."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Das zweistöckige Gebäude war in der Tat Recht groß und mit ausreichend Fensterläden ausgekleidet, um tagsüber genug Licht in das Gebäude zu lassen.
Des nachts wurde es natürlich mit Öllampen beleuchtet. Das Haus schmiegte sich linker Hand an ein anderes Gebäude an, während sich rechter Hand Hecken bis zu einem Tor fortsetzten, welches wohl den Eingang zu einem Lagerhaus und Ställen bot.
Auf der Straße waren jedenfalls deutliche Fahrspuren von Lastkarren zu sehen.

Die Tür selber war nicht verziert, machte aber einen sehr stabilen Eindruck. Dumpf klang das Klopfen wieder. Und so hörte der Klopfende auch bald das ein schwerer Riegel zurück geschoben wurde.

Ein großer Junge, oder eher auf dem zweiten Blick ein junger Erwachsener, öffnete die Tür. Er beäugte sein Gegenüber stirnrunzelnd als suche er sein Gegenüber auf Wunden oder Anzeichen von Krankheiten ab. Als er nichts dergleichen fand, sagte er mit einem leichten Stirnrunzeln:
"Seid gegrüßt, zu dieser späten Stunde. Was können wir für Euch tun?"
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Davide
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Davides Hoffnung erfüllte sich und sein Klopfen wurde erhört. Wie er vermutet hatte gab es wohl eine Nachtwache die in den dunklen Stunden nach Sonnenuntergang Patienten überwachte und Hilfesuchenden die Tür öffnete.
Er musterte den jungen Mann kurz, bevor er sein Problem in knappen, wenn auch stockenden Worten schilderte.
"Grüß euch."
Wie immer hörte man deutlich das Stottern in seiner Stimme.
"H... hab ein verletztes Sch... Schaf. Kanns mir nich... nicht leisten es zu verlieren. Brauch was damit die Wunde nicht b... brandig wird."
Es war eine wahrlich schlechte Zeit um ein Tier an Wundbrand verenden zu sehen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Offenbar war dem jungen Mann so etwas noch nicht untergekommen -er rieb sich jedenfalls die Wange mit dem Flaum von Bart, der sich dort zeigte.

"Äh, eigentlich behandeln wir hier nur Menschen und keine Tiere. Da kann ich nichts für Euch tun..."
Dann zuckte er etwas zusammen als er den wohl leicht verzweifelten Blick Davides sah.
"Ehm, vielleicht führ ich Euch einfach zum Meister, vielleicht kann er Euch ja trotzdem weiterhelfen."

Damit öffnete der junge Mann die Tür ganz und nuschelte ein "Folgt mir". Mit schnellen Schritten führte er Davide durch einen Gang in einen großen mit Säulen abgeschützten Saal.
Hier waren mehrere Lager zu sehen die mit Vorhängen voneinander abgetrennt waren und so vor neugierigen Blicken zumindest etwas geschützt waren.
Zielstrebig steuerte der junge Mann die zweite Lagerstätte an, dessen Vorhang zurück gezogen war und so den Blick auf einen Medicus freigab, der gerade die Stirn eines abgemagerten Mannes mit einem Tuch befeuchtete, welcher sich im Fieberdelirium hin- und herwälzte.
Seltsamerweise trug der Medicus auch hier im Inneren eine Kapuze.


"Äh Meister Nicolò, entschuldigt die Störung, der Mann hier braucht Eure Hilfe."

Nicolò drehte sich um und bedachte beide mit einem abschätzenden Blick, bevor er schließlich mit einer angenehm ruhigen, tiefen Bariton Stimme sprach.
"Umberto übernimm hier bitte."

Dann stand Nicolò auf - er war ein durchschnittlich großer Mann, seine Statur war weder dünn, noch dick zu nennen und unter seiner Kapuze war gerade noch ein bärtiges Gesicht zu erkennen. Gekleidet war er in einem wollenen Kittel von heller Farbe und auch wenn der Kittel schlicht gehalten war, sah er dennoch so aus, als wäre er von guter Qualität.

Nicolò schloss den Vorhang hinter Umberto, der seinen Platz eingenommen hatte und trat auf den Gang auf Davide zu.

"Seid gegrüßt, Messere. Was kann ich für Euch tun."
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Davide
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

"D... danke."
Er nahm den Hut ab bevor er durch die Tür trat und folgte dem jungen Mann dann in den Saal. Der charakteristische Geruch nach Kräutern und Siechtum schlug ihm entgegen, als er einen bewussten Atemzug tat. Ein irgendwie saurer Unterton der einen leichten Nachgeschmack auf der Zunge hinterließ. Hier zeigte die Hungersnot eines ihrer hässlichsten Gesichter.

Schweigend wartete Davide bis der Medicus seine Arbeit beendet hatte. Musterte ihn aufmerksam bis der Mann sich zu ihm umwand. Dem Schäfer selbst war seine Profession anzusehen, trug er doch den typischen Hut und Mantel der heute Nacht an den Säumen mit Schafblut befleckt war.
"Ent... schuldige die sp... späte Störung Medicus. Ein... eins meiner Schafe ist v... verunglückt und w... wenn du was gegen Wundbrand für mich h... hast wäre ich dir sehr dankbar.", erklärte er sein Anliegen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Überrascht zog Nicolò die Augenbrauen hoch, aber es musste schwer für Davide sein, dass unter seiner Kapuze überhaupt zu sehen.
"Eigentlich ist dieses Haus für Menschen gedacht..." seine Stimme war jedoch immer noch ruhig und freundlich.
"Aber in diesen Zeiten ist ein Schaf wohl durchaus wertvoll für einen jeden... und ein guter Christ hilft schließlich in der Not... Bitte folgt mir."

Und damit wandte sich Nicolò um und ging zum einen Ende des Saales, wo ein Türrahmen zu weiteren Räumen führte. In einem von diesem führte Nicolò seinen Gast nun, in welchem verschiedene Töpfchen, Amphoren und andere Gefäße auf mehreren kleinen Tischen standen. An der einen Stellen roch es harzig, an einer war eine feine Zitrusnote zu erhaschen, aus einer anderen wiederum würzig und aromatisch, was sich zu einem Wirrwarr verschiedenster Gerüche vereinte.

Dann drehte er sich wieder zu Davide um.

"Auch wenn es nicht so aussieht, aber meine Vorräte sind derzeit knapp... Normalerweise Stelle ich eine Salbe her, die hilft. Daneben gibt es noch einen Sud oder aber einen speziellen Brei, den man auf die Wunde gibt... aber seid Ihr sicher, dass es schon an Wundbrand leidet? In dem Fall wäre es vielleicht besser, Euer Schaf direkt zu schlachten, bevor es sich weiter ausbreitet und so wenigstens das Fleisch zum Nähren zu nutzen..."
Während er sprach hob Nicolò beruhigend die Hände.

"Versteht mich nicht falsch, aber die Zeiten sind schlecht und ich Stelle das Wohl der Menschen über das von Tieren. Wenn Ihr es dennoch versuchen wollt... Könnte ich Euch zeigen, welche Pflanzen Ihr nutzen solltet und wie oder Ihr sucht diese für mich und ich lasse Euch eine Arznei daraus herstellen.
Doch wenn Euer Schaf wirklich an Wundbrand leidet, wird dieses Vorgehen wohl zu lange dauern... Es tut mir Leid, dass ich Euch keine bessere Kunde geben kann."

Mit den letzten Worten legte Nicolò schließlich in einer beruhigenden und Trost spendenden Geste eine Hand auf seine Schulter.
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Davide
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Davide folgte dem Medikus in den kleinen Nebenraum der ihm ein wenig wie eine Mischung aus Lager und Küche erschien. Hier überdeckte der Duft frischer Kräuter den allgegenwärtigen Geruch von Siechtum und Verfall. Er schüttelte bedacht den Kopf wenn auch nicht um dem anderen direkt zu widersprechen.
»D... das tu ich n... nicht. Ist scho... schon richtig wie du die Di... Dinge siehst. Und wenn ich w... wüsste das Sch... Schaf wär verloren dann würd ichs n... nicht verkommen lassen. Aber d... die Wund ist noch f... frisch. Und ich denk mir je... jetzt kann man noch ver... verhüten dass es so weit kommt. Es i... ist nicht so als würd ich d... den Leuten das Fleisch nicht g... gönnen. Aber auch w... wenn die Zeiten besser werden wirds Schafe b... brauchen. Und eine Aue nährt n... nicht nur ihr Lamm mit ihrer Mi... Milch.«
Er rieb über einen der Flecken am Saum wo das getrocknete Blut den dicken Stoff steif hatte werden lassen. Wenn er die leeren Wiesen und Weiden sah dass erfüllte ihn das mit tiefem Bedauern. Dort sollten Tiere stehen. Ziegen und Schafe.
»W... wenn du mir sagst was h... helfen kann und wo es wächst dann werd ichs selbst besorgen. Ich versteh dass du das w... was du hast für die Menschen hier auf... aufwenden willst.«
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Nicolo Trevisan
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Tatsächlich war der Raum mehr Lager als Küche, obwohl in einer Ecke eine Feuerstelle zu sehen war, in dem zur Zeit aber kein Feuer brannte.

Nicolò nickte bei Davides Worten und schien sie wohlwollend aufzunehmen.
"Ihr scheint mir ein guter Mann zu sein und vor allem das große Ganze im Blick zu haben. Das kann man leider nicht von vielen behaupten, die Hunger leiden."

Dann ging er in die Nähe der Feuerstelle und nahm von dort mehrere Holzstücke - scheinbar Weidenrinde - welche auf einem Tuch lagen. Er umwickelte die Rinde mit dem Tuch und reichte sie an Davide weiter.

"Zunächst solltet Ihr die Wunde sauber halten und wenn es möglich ist, mit Leinen verbinden, auch wenn Eurem Schaf das nicht gefällt. Wenn Ihr es habt, solltet Ihr Kohlblätter mit in den Verband nehmen. Diese müssen vorher in kleinere Teile zerrupft, dann durchgeknetet und schließlich auf die Wunde gelegt werden.
Da Ihr vermutlich aber kein Kohl besitzt gibt es auch die Möglichkeit, dass Ihr Weidenrinde mit kochenden Wasser übergießt. Sobald das Wasser abgekühlt ist, schüttet Ihr es durch dieses Tuch hier in ein Gefäß und gebt es Eurem Schaf zu trinken. Oder Ihr lasst Euer Schaff direkt die Rinde knabbern, wenn es diese ißt. Zugeben fußt mein Wissen hier eher auf den Umgang mit Menschen... aber Weidenrinde ist leicht zu finden und der Sud ist einfach herzustellen. Ihr nehmt ungefähr die gleiche Menge wie das hier für einen Sud."

Nachdem Davide die Weidenrinde wohl genommen hatte, ging Nicolò zu einem anderen Tisch und nahm aus einem Töpfchen eine Art Salbe oder Wachs heraus, dabei drang der Geruch von Kiefer, Tanne und Mastix an Davides Nase. Er füllte eine winzige Menge der Salbe in einen Tiegel und verschloss diesen fest mit einem Wachstuch. Dann kam er wieder auf Davide zu. Auf der einen Hand lag der Tiegel und mit der anderen hielt er ihn vorsichtig fest, bevor er ihn jedoch übergab richtete Nicolò noch mal das Wort an ihn.
"Dieses hier ist etwas komplizierter herzustellen, aber je nach Größe der Wunde sollte es für ein oder vielleicht zwei Tage reichen, wenn Ihr sie dünn auftragt und genau dieses rate ich Euch. Seht es als Geschenk und wenn Euer Schaf nicht an der Verletzung sterben sollte, würde ich mich ab und an über etwas Milch in dieser schweren Zeit freuen."

Erstmals erschien ein lächeln auf dem bärtigen Gesicht, welches unter seiner Kapuze gerade noch erkennbar war.

"Verzeiht, ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt, aber ich schätze, Euch ist auch zunächst die Versorgung eues Schafes wichtiger. Ich heiße Nicolò Trevisan."

Und mit den Worten hob er den Tiegel an und legte ihn sehr vorsichtig in Davides freier Hand, gleichzeitig legte er die andere Hand unter der von Davide, wie um sorgfältig ein Geschenk - was es ja auch war - zu übergeben. Die Hand des Medicus fühlte sich dabei warm und angenehm an.
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Davide
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Davides Gedanken blieben an den Worten des Heilers einen Moment hängen. Andere die Hunger leiden... was für ein Bemerkenswerter Widerspruch dass in diesen Zeiten doch war. Kannte ihre Art den Hunger doch so gut und hatte ihn trotzdem im Moment am wenigsten zu fürchten. Selbst er kam über die Runden jetzt wo das Wild in den Wäldern knapp war. Es war diese nachdenklichen, ruhigen Augenblicke in denen ihm fast deutlicher bewusst war dass er kein Sterblicher unter Sterblichen mehr war als wenn er Blut trank oder mit dem Tier rang. Irgendwie... sickerten diese Gedanken weiter in die Tiefe als die Gewalt des Momentes.
Davide schüttelte bestätigend den Kopf, während er die Rinde entgegen nahm. Er hatte keinen Kohl, so wenig wie Niemand derzeit. Und eigentlich brauchte er auch keinen. Aber er nahm jede Information die der Heiler ihm gab sehr aufmerksam auf. Er hatte ein ganz grundsätzliches Verständnis davon wie man Wunden versorgte. Aber kaum welches davon was die Natur um ihm herum ihm geben konnte um ihm damit zu helfen. Und er bedauerte das nicht zum ersten Mal. Weidenrinde jedenfalls würde einfacher zu beschaffen sein. Viel einfacher.

Davide zögerte einen Moment den Tiegel anzunehmen. Hin und hergerissen zwischen seinem eigenen Problem und dem unangenehmen Gefühl den Leuten hier etwas wegzunehmen dass sie dringend brauchten. Schließlich jedoch streckte er die freie Hand mit der Handfläche nach oben aus um die kleine Portion Salbe in Empfang zu nehmen. Davides Haut war furchtbar kalt. Nichts was man nicht erklären konnte wenn man denn überhaupt einen Gedanken daran verschwenden wollte. Er kam von draußen. Mitten in der Nacht. Stand unter dem Druck ein verletztes Tier versorgen zu müssen. Hatte sich vielleicht eben noch die Hände mit kaltem Wasser gewaschen um das Blut abzuspülen. Doch ein anderes Kainskind mochte darin etwas vertrautes wiedererkennen. Die Kälte des Todes.

»Ich d... danke dir Mei... Meister Medicus.«, antwortete er und auch über das eher grimmige, harte Gesicht des Schäfers wanderte ein ehrliches, dankbares Lächeln. Das war sehr viel mehr Hilfsbereitschaft als er hätte erwarten dürfen.
»Davide. E... Einfach nur Davide.«

Er betrachtete das Bündel Rindenstreifen in seiner Hand, wog es prüfend um die Menge besser einschätzen zu können und wollte es dann dem Medicus zurückgeben. Er konnte sich selbst darum kümmern und wollte dem Mann seine Vorräte nicht wegnehmen.

»D... dann nimm w... wenigstens die R... rinde zurück. Die ist l... leicht zu bekommen und d... du brauchst sie sicher auch.«
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Nicolo Trevisan
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Re: [1046] Blutige Wolle [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hatte das Zögern des Schäfers bemerkt, weshalb er noch folgende Worte hinterher setzte:
"Ihr könnt die Salbe ruhig an Euch nehmen. Leider kann ich Euch nur wenig geben, wenn Ihr aber mit der Milch Eures Schafes dafür den Hunger eines anderen lindern könnt, hat die Salbe auch so ihren Zweck erfüllt."
Dabei lächelte Nicolò weiterhin aufmuntert den Schäfer an. Im nächsten Moment zuckte er jedoch sichtlich zusammen als er die Kälte seiner Hände spürte. Es war nicht umhin zu kommen, dass Davide dieses Zucken bemerkte, denn kurz zitterte die rechte Hand des Medicus.

Nachdem Davide den Tiegel genommen hatte, wich Nicolò gar einen Schritt zurück und starrte ihn längere Zeit an - es schien als sei Nicolò völlig abwesend und so reagierte er auch mit keiner Miene auf Davides Worte - hatte er ihn überhaupt gehört?

Schließlich schüttelte Nicolò den Kopf, als er sich bewusst wurde, dass die Worte an ihn gerichtet waren und mit dieser Geste schien wieder ins hier und jetzt zurück zu kommen. Nun nahm Nicolò langsam die Kapuze ab.
Ein bärtiges Gesicht mit dunklen Augen kam zum Vorschein - es wäre wohl eher unauffällig zu nennen, wenn nicht ein gar seltsamer Knoten gewesen wäre, der recht dominant auf der Stirn prangte.

"Ich... bitte um Entschuldigung, Eure letzten Worte habe ich wohl nicht richtig vernommen..., w... werter Davide?"
Seine letzen Worte waren eindeutig eine Frage und das 'werte' sprach er halb verschluckt aus, so dass ein uneingeweihter damit vielleicht nicht unbedingt etwas anfangen würde. Für den Eingeweihten war es aber auffällig genug, zumal Nicolò Davide aufmerksam beobachtete.


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