[1046] Incontro di cospiratione [Galeno, Ilario, Liutprand]

[Liutprand]

Im Frühjahr des Jahres 1046 erreichen Boten sowohl Galeno als auch Ilario.

Die Botschaften enthalten den jeweiligen Empfängern angemessene Ansprachen. Liutptand bittet in diesen um ein gemeinsames Treffen unter sechs Augen. Er entschuldigt sich, dass er selbst noch nicht in der Lage ist, geeignete Räumlichkeiten für ein solches Treffen zur Verfügung zu stellen. Doch die Zeit drängt und so bittet er entweder Galeno, sollte sein Gasthaus schon zur Verfügung stehen, oder Ilario zu sich einzuladen. Da Elysium hält er für ein solches Treffen für zu öffentlich.

Um welches Thema es konkret geht nennt er in der Botschaft nicht.

[Nubis]

Galeno teilt beiden mittels einem flotten, jungen Boten mit, dass sein Gildenhaus zwischen Genua und Maddalena bereits genutzt werden könne. Über Tage würde noch an den Lagerhäusern gebaut werden, aber dies stört sie bekanntlich ja nicht.

Wenn sie beim Haus ankämen, würde sie ein junger Diener dann zum Treffen geleiten.

Sollte es Ilario nicht recht sein und er einen anderen Ort vorschlagen wollen, so richte er sich natürlich nach ihm.

[Ilario]

Ilario erklärte sich mit dem Ort des Zusammentreffens einverstanden, war ihm dies doch aus mehreren Gründen mehr als recht. Angesichts der speziellen Umstände des Treffens und der Teilnehmer verzichtete der Hüter auf seine übliche Entourage an Bewaffneten. Er kam allein und ungesehen auf schattigen Wegen, erschien an der Pforte und klopfte an.

Als der Diener ihn zu den anderen führte, schlug Ilario die Kapuze des dunklen Umhangs zurück und strich sich über das silberne Kruzifix, das er über der nachtschwarzen Tunika trug. Die meergrauen Augen sahen jedem der Anwesenden in die ihren und begrüßte jeden mit einem Nicken.

[Liutprand]

Liutprand trug seine kriegerische Kleidung, ein mit ehernen Nieten beschlagenen Lederwams, der mit Fell besetzt war. Effektiv aber unglaublich altmodisch. Darunter trug er polsternde Wolle und Leinen. Seine Füße steckten in römischen Sandalen und an einem Gürtel trug er sein Gladius in einer bemalten Holzscheide. Das Heft des Schwertes war mit einem Lederband und einem Friedensknoten an der Scheide befestigt, so dass er sich nicht all zu leicht ziehen lies. Das Motiv auf der Holzscheide zeigte einen Jüngling mit einer phrygischen Mütze, der einen Stier mit einem Schwertstich in den Nacken erstach.

Mit großem Respekt verneigte er sich vor Ilario und nickte dem Kappadozianer zu.

Als er die Stimme erhob erklang sie mit ernstem Respekt, der Ventrue hatte das Latein, was er sprach offenbar ein wenig besser gelernt, auch wenn immer noch dieser grobe Akzent darin mitschwang.

"Verehrter Ilario, ich bedanke mich, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid und ich Danke Euch, werter Galeno, dass wir dieses Treffen in diesem Gildehaus durchführen können. Meiner Kenntnis nach sind wir drei die einzigen, die auf der Via Regalis wandeln und ihre Ideale und Tugenden vertreten. Mir kam zu Ohren, dass einige neue Kainiten in die Stadt gekommen sind seit der Nacht der Justitia, doch ich konnte von jenen noch nicht erfahren oder erraten ob einer unter ihnen unserem ehrwürdigen Weg folgt."

Er machte eine kurze Pause.

"Das was ich mit Euch besprechen will enthält Informationen und Geheimnisse aus der Vergangenheit. Und deshalb möchte ich Euch nun bitten, sollte Euch ein Eid binden, der Euch dazu bringt, dass diese Geheimnisse nach Außen an jene, die nicht eingeweiht sind, weitergegeben werden, dies jetzt kund zu tun."

Die Stimme hatte sich ein wenig gewandelt, sie wurde gedämpfter und tiefer, so als fürchtete er gar, dass in diesem Raum oder vor der Tür jemand lauschte. Dabei blickte er geheimnisvoll sowohl Ilario als auch Galeno an.

[Nubis]

Es gab eine Besonderheit in diesem Gildenhaus, nein, eigentlich sogar zwei. Die erste war, dass nächtliches Treiben hier eher normal schien. Auch beim Kontor wurde noch hier und da gearbeitet, etwas entladen oder verteilt, damit es schon am nächsten Morgen bereit stehen konnte. Auch im Gildenhaus war es möglich, dass man sich nach getaner Arbeit noch treffen konnte und so mochte die Bevölkerung vielleicht gerade hier weniger misstrauisch sein, wenn sich des Abends Gestalten hier aufhielten, um ein Treffen abzuhalten.
Zum anderen führte der Diener die beiden Herrschaften aber nicht in einen gewöhnlichen Raum, sondern einem, der hinter einer Wandverkleidung lag, einer Art versteckter Tür, die nach Aussen hin nicht wie eine wirkte. Also zusätzliche Abdeckung war ein Banner davor gehängt, welches, nebst anderen Bannern, einen Aspekt der Handwerkervereinigung zeigte.

Der Kappadozianer kam in dunklen Leinen daher, ein dunkles Blau, die allerdings verziert waren. Feine Stickerei zog sich die Säume entlang. Zwei Ringe an seiner rechten Hand zeugten von einem gewissen Stand. Insgesamt schien er etwas mit der Mode zu gehen, wenn auch nicht komplett. Ein Schwert trug er nicht, wohl aber ein Messer am Gürtel, welches in einer Lederscheide steckte.

Galeno hatte beide ebenfalls begrüsst, wie es sich gehörte, Ilario mit einer Verneigung, Liutprand mit einem Nicken und hatte dann abgewartet was jener zum Besten gab. Doch Liutprand kam recht mysteriös daher und Galeno blickte zu Ilario, erst einmal still und abwartend. Er liess den Ancilla zuerst sprechen und hielt sich seiner Stellung entsprechend zurück.

[Ilario]

Er sah von einem zum anderen und nickte langsam, verstehend.

"Kein Eid bindet mich, außer jenem den ich als Vasall Genuas und ihrer höchstverehrten Majestät leistete. Solange diese nicht durch eure Worte in Gefahr geraten... sei euch meine Diskretion versichert."

Mit einer sachten Geste lud er nun Galeno ein zu sprechen, die freie Konversation war eröffnet.

[Nubis]

Galeno nickte Ilario zu und antwortete dann Liutprand ebenfalls.

"Meine Eide gelten Genua und dem höchst verehrten Prinzen, sowie meinem Mentor... Somit schliesse ich mich der Aussage des verehrten Ilario an. Solange diese nicht durch euch gefährdet werden, so werdet ihr nichts zu befürchten haben."

Bei "Mentor" nickte er noch einmal knapp zu Ilario, behielt aber die Aufmerksamkeit bei seinem Gesprächspartner.

[Liutprand]

Liutprand nickte feierlich.

"Eine neue Macht hat sich erhoben und hat mich zu sich gerufen...hat mich aus einem langen Schlaf erweckt. Eine Macht in Gestalt der Inkarnation meines Ahnherren Mithras, jenem, der als Erster auf dem Weg der Könige wandelte. Jener hat einen Pakt geschlossen mit ihrer höchst verehrten Majestät selbst, denn der, der erwacht ist, schüttelt noch den Staub der Jahrhunderte ab...er sammelt im Verborgenen jene um sich, die dem Weg der Könige folgen. Er wird sie zu sich rufen...einer nach dem anderen."

Er blickte erst zu Ialrio, dann auf Galeno.

"Der Rücken der Prinzessin muss gestärkt werden...so lautet sein Versprechen und so lautet unser Befehl. Doch bis seine Macht soweit erstarkt ist, dass er sich allen offenbaren kann, muss sein Wirken und seine Existenz durch uns verborgen werden. Denn ein alter Feind lauert im Verborgenen und wird früher oder später dem alten Widersacher gewahr werden. Bis dies geschieht müssen wir seine Macht gestärkt haben, auf dass diese nicht hinweggefegt werden kann. Deshalb müssen wir Stillschweigen und sein Geheimnis bewahren."

Die tiefe Stimme hatte dieses mysteriösen geheimnisvollen Ton, seine Miene war ernst und feierlich...doch auch fest entschlossen.

[Nubis]

Galeno folgte still den Worten Liutprands. Wieder sagte er kein Wort, wartete erneut ab. Jedoch konnte man eine gewisse Neugierde in seinem Blick erkennen und eine unausgesprochene Frage, die er wiederum an Ilario stellte, indem sich sein Haupt und seine Aufmerksamkeit erneut ihm zugewandt hatten.

[Ilario]

"So ist es und so wird es sein."

Ilario nickte bedeutungsvoll, andächtig geradezu. All das war ihm nicht neu, hatte er ihn doch gefunden... Dem Hüter war bewusst, dass jene Worte Luitprands vor allem Galeno galten und so bestätigte er ihm mit dem Nicken auch seine Vermutung.

"Vielleicht vermag unsere Unterstützung als Wandler auf der Via Regalis auch ein wenig den Ruf der Höchstverehrten unter denen die dem Weg folgen wiederherzustellen."