[1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

[März '21]
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Benjamin
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[1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Im Frühling des Jahres 1046 nach Christi Geburt erreicht ein Bote den Kontor der Mancinis. Der Herr Benjamin bedaure dass ihre letzte Zusammenkunft so holprig verlief und würde sich freuen wenn der Herr Valerios bereit wäre sich erneut mit ihm zu treffen. Als Treffpunkt würde er hierfür das Refugium vorschlagen. Es gäbe einige neue Punkte bezüglich Pontedecimo zu besprechen. Als Zeitpunkt schlage er den Vollmond des gerade stattfindenden Zykluses vor. Er werde dort am genannten Zeitpunkt auf ihn warten.

In der besagten Nacht kniet Benjamin vor dem dunklen Teich und schaut dem Wellenspiel zu die die Steine die er hineinwirft verursachen. Er sieht immer noch etwas heruntergekommen aus, möglicherweise seine neue Kleidung... oder vielleicht eine Hommage an den verrückten Hofgelehrten?

Seine Waffen hat er bereitwillig bei der Wache abgegeben und er ist verdunkelt aber alleine bis zum Eingang gekommen.
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Valerios
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Pontedecimo?" - Francesco legte den Kopf schief. "Die Festung im Norden ist doch immer noch verschlossen, die Route dorthin ausgetrocknet.
Aber nun gut, der Herr wird dort sein."


--

Valerios betrat das Elysium von Ravecca aus und blieb nach dem Betreten am Pavillon stehen um sich zu orientieren. Als er den Liktor dort gedankenversunken am Rand des Teichs stehen sah, räusperte er sich aus der Ferne.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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Benjamin
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin hört das Räuspern und geht aus seiner Hocke in eine stehenden Position. Als Valerios das Gesicht des Jünglings sieht wird ihm sofort klar, dass dieser sich verändert hat. Seine Art, seine Haltung, sein Gesicht. Seine Augen lassen jede Emotion missen. Irgendetwas scheint hier ganz und gar nicht richtig zu sein.

Trotzdem zeichnet sich ein Lächeln auf Benjamins Gesicht ab, was aber die Augen nie ganz erreicht. "Wollen wir ein Stück gehen werter Valerios?" fragt er höflich.
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Valerios
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Immer gerne, wohlwerter Liktor. Was ist es, das euch beschäftigt?" Auch Valerios lächelt freundlich, wie meistens.
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Benjamin
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickt, verneigt sich leicht und läuft dann in Valerios Richtung den er aber seitlich passieren würde um ein paar Meter zu laufen. Während die beiden langsam nebeneinander hergehen beginnt Benjamin zu sprechen. Seine Stimme ist leise aber scharf.

"Hört mir genau, sehr genau zu werter Valerios. Ich werde meine Worte nicht wiederholen und sobald Ich euch informiert habe ruht die Sache erstmal... nun bis sie aus dem Grab gerissen wird." er seufzt einen leichten Seufzer.

"Was habt ihr euch gedacht werter Valerio als ihr zum selben Zeitpunkt an dem Alain mein Schiff angreifen ließ über den werten Hofmedicus Nicolo einen Gesetzesentwurf in den Senat eingebracht habt, der ganz offensichtlich gegen mich gerichtet war? Fast hättet Ihr euch an der Ermordung des Senators mitschuldig gemacht... Und was dachtet ihr damit zu erreichen vor verschiedensten Kainiten meine Loyalitäten in Frage zu stellen? Ihnen interessante Fragen über mich zu stellen. Dachtet ihr niemand von ihnen würde mir davon berichten? Dachtet ihr, Ihr könntet meine Gastfreundschaft in Pontedecimo genießen und gleichzeitg keinen Moment ungenutzt lassen meine Liktorenarbeit, von der ihr kaum etwas wisst, in den Schmutz ziehen?" die blauen Augen legen sich schwer auf die Gestalt des Sethiten.

"Was würde Ich wohl finden wenn Ich weiter graben würde werter Valerios? Würde Ich auf eine Beteiligung Eurerseits beim Angriff auf mein Schiff stoßen? Oder andere Dinge die lieber im Verborgenen bleiben sollten?" sollte Valerios den Blick nicht abwenden würde Benjamin diesen suchen und solange halten wie möglich.

"Wie dem auch sei. Dies hier ist meine letzte Warnung. Ich kann eure Feindseeligkeit mir gegenüber verstehen. Aber glaubt mir wenn Ich euch sage, dass dies keine Schlacht ist die ihr schlagen wollt. Vor allem bei dem was ihr alles zu verlieren habt...." der Ton wird etwas schneidender " ...zum Beispiel der Zusammenhalt der in eurem Trabantenhaus in Plateolonga herrscht. Oder die fröhlichen Kindernstimmen in Clavicula. Es ist schon etwas besonderes wenn einen die unbedarften Augen eines Kindes voller Freude anstrahlen oder? So etwas sollte man bewahren... finde Ich zumindest. Um es kurz zu machen. Sollten noch einmal die bereits beschriebenen Dinge zu Ohren kommen so werdet ihr nicht eurer Schwester folgen. Das wäre ein Verbrechen gegen die Traditionen des Vaters. Das gleiche gilt aber nicht für jene mit denen ihr euch umgebt." den letzten Satz ließ er in der Luft schweben, Valerios sollte schauen was er daraus machte. Benjamins Nerven sind gespannt und er bereitet sich unterbewusst vor, sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen.
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Valerios
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios lies der wütenden Stimme des Banu Haqim freien Raum. Er nickte ruhig und verständnisvoll und folgte den schnellen Worten ebenso wie den Schritten des jungen Mannes aufmerksam. Als dieser zum Ende kam, setzte sich Valerios auf die Stufen, die Hände auf die Knie gestützt, den Blick über die schwarzen Zypressen hinweg.

"Ich höre euch wohlwerter Liktor, und ich höre euren Ärger und euren Wunsch nach Sicherheit, Ruhe und Respekt.
Wohl war mein Einsatz für das Wohl der jüngsten und schwächsten unter den Christenmenschen etwas zu forsch. Wenn ich dabei eure geschäftlichen Interessen touchiert habe, dann tut es mir leid. Bis auf die Aufhebung der scharfen Kontrollen von Edelmaterialien und Holz und der Durchsuchung von Särgen, wurde ja auch jeglicher Vorstoß vom Senat kassiert.

Es tut mir wirklich leid, aber nach euer Offenbarung war es nötig, euch vor Augen zu führen, dass jeder aggressive Akt gegen die Kinder Seths Konsequenzen nach sich zieht. Ich bin der letzte, der möchte, das es dazu kommt. Ihr seid nicht mein Feind, wohlwerter Benjamin. Aber durch eure Tat seid ihr eine Gefahr.

Und um eine Gefahr einzuschätzen ist es doch wohl recht und billig Interessierte Fragen zu stellen.
Eure Gesprächsbereitschaft ehrt euch und bestätigt, das Vertrauen, das andere in euch setzen. Dann können wir diese lästige Säbelrasseln nun beenden, nicht wahr.

Was euer Schiff angeht - ich kenne diesen Verlust und fühle mit euch - aber das letzte Mal, dass ich ein Schiff versenkt habe: Ist über 50 Jahre her."
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin lacht leise auf. Er schmunzelt und schüttelt den Kopf. "Meint ihr Ich war mir nicht darüber bewusst das diese Tat Konsequenzen nach sich zieht? Aber da ihr meine Worte damals wohl nicht verstanden habt erkläre Ich es noch einmal in einer anderen Weise. Als euch während der Nacht der Bestrafung gesagt wurde Steine. Habt ihr da gezögert? Was wenn dort unten nun ein Clansbruder von mir gelegen hätte? Er wäre getötet worden... durch euren Stein. Ihr wäret zu mir gekommen. Hättet mir erzählt das es euer Stein gewesen sein der ihn getötet hatte. Nur damit es im Anschluss nicht aussieht als ob ihr verschleiern wolltet das es euer Stein gewesen war, um gerade eben bösem Blut und Feindschaften vorzubeugen." er macht eine Pause, der Setit würde schon wissen wie er seine Worte einzuordnen hätte.

"Ihr irrt euch außerdem. Ich bin verärgert... damit habt ihr Recht. Aber Ich hege keinen Wunsch nach Sicherheit, Ruhe und Respekt. Wäre es das wonach Ich suche so wäre Ich nicht Teil meines Clans geworden. Ich hätte den einfach Ausweg gewählt... den Tod. Ich bedauere nichts was geschehen ist und würde immer wieder so handeln wenn Ich es könnte. Ich verstehe nur nicht wie ihr nicht weiter denken konntet sondern stattdessen euren Ärger über den Tod eurer Schwester auf mich projeziert habt." er zuckt mit den Schultern.

"Ich habe alles dazu gesagt was gesagt werden muss. Aber eine Sache solltet ihr euch noch einmal vor Augen führen." während seiner Worte dreht sich Benjamin langsam in Valerios Richtung und sucht dessen Blick. "Es herrschte Krieg... und wenn ihr denkt Ich hatte eine Wahl dann macht ihr euch etwas vor. Ihr hättet genau das selbe getan und ihr wisst es. Hört also bitte auf euch und mir Geschichten aufzutischen."
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Valerios
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Auch wenn es Krieg war und ihr Befehle befolgt habt - und auch wenn ich damals sehr wahrscheinlich genauso gehandelt hätte wie ihr.
Weder das eine noch das andere entbindet euch von eurer Verantwortung. Ich erspare euch die Geschichten, dann erspart ihr mit bitte diese Ausflüchte.

Wenn ihr glaubt keine Wahl zu haben, Irrtum - eine Wahl haben wir immer, selbst wenn die Umstände eine der Optionen zu erzwingen scheinen.
Wie ihr eben selbst gesagt habt, sogar angesichts des Todes, habt ihr eine Wahl getroffen.

Wenn ihr keine Verantwortung für eure Wahl tragen wollt - aus welchem Grund auch immer, ist mir gleich - dann sagt mir doch: Wer gab euch den Befehl?"
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Benjamin
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Benjamin »

Benjamins Augen verengen sich. Er lässt abermals einen hörbaren Seufzer seiner Kehle entgleiten. „Was führt euch zu der Annahme Ich wolle keine Verantwortung übernehmen? Ich wollte euch nur eure Selbstgerechtigkeit vor Augen führen. Ihr seid verärgert weil es dieses Mal jemanden von eurem Clan erwischt hat. Und ihr lasst euch von falscher Gerechtigkeit und Zorn leiten anstatt die ganze Sache zu begraben und eurem selbst gewählten Kodex des Profits zu folgen. Wir hätten einander nützlich sein können. Können es noch immer. Ich habe nur ein Problem mit euch solange ihr eins mit mir habt aber Ich werde ebensowenig an der Seite stehen und euch gewähren lassen.“

Auf die letzte Frage des Setiten schmunzelt Benjamin leicht und sagt „Ihr wisst genauso gut wie Ich das Ich euch diese Frage nicht beantworten kann.“
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Valerios
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Re: [1046] Blut das auf Zedern fällt [Benjamin, Valerios]

Beitrag von Valerios »

"Ob ihr er könnt, kann ich nicht wissen. Aber schön, das ihr euch nicht mehr hinter den Befehlen anderer versteckt.
Aber dann tragt diese kleine Reiberei doch mit Fassung. Oder eben auch nicht."
entgegnet er angestrengt.

"Auch ich ärgere mich nicht, wohlwerter Benjamin. Und Gerechtigkeit ist das letzte, was mich interessiert.
Für mich ist alles begraben. Ich kannte die wohlwerte Livia ja nicht einmal."
antwortet er blasiert.

"Ihr braucht mir auch nicht zu drohen, ich weiß doch bereits, was ihr mit euren stummen Messern anrichten könnt. Ihr wisst nun auch, was ich zu tun vermag - da können wir das ganze doch nun so stehen lassen und uns wieder wichtigeren Dingen zuwenden, anstatt unser beider Zeit zu verschwenden."
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