[1046] Eine Rose, eine Verborgene und zwei Einhörner [Adamo, Aurora, Nicolò, Achilla]

[Nicolo Trevisan]

Es war eine laue Sommernacht, nachdem ein reinigendes Gewitter die Schwüle Hitze des Tages vertrieben hatte.
Die Luft roch noch frisch und etwas feucht, wie man es auch von manchen Frühlingstagen kannte.

Eine durchaus angenehme Nacht und vielleicht war es so möglich, das immer noch vorherrschende Elend so wenigsten einen Moment zu vergessen oder wenigstens zu ignorieren. Trotzdem wanderte Nicolò mit grüblerischen Miene durch das Elysium, welches er als Treffpunkt gewählt hatte.

Natürlich hatte er Aurora noch im Haus der Heiler persönlich Bescheid informiert und dann eine Botschaft zu Adamo gesendet, in dem er ihm mitteilte, dass er sein Versprechen einlöse und ihm Aurora vorstellen würde.
Nicolò war gespannt, was aus diesem Treffen wachsen würde - man könnte sich in Genua mit Sicherheit gut gegenseitig an verschiedenen Stellen unterstützen.

[Adamo Manacres]

Adamo erschien pünktlich mit beschwingtem Schritte. Er war offensichtlich in guter Stimmung und trug ein leichte sommerliche Kleidung, nicht edel sondern eher einfach. Gut gelaunt zeigte er den Wachen, das er unbewaffnet war, wie immer, und wanderte dann durch das Elysium. Als er den Salbei von weitem sah wendete er sich diesem zu und begrüßte diesen in angemessen Abstand.

"Einen angenehmen und erfrischenden Abend wünsche ich euch, wohlwerter Nicolo. Ich freue mich sehr eurer Einladung in das Elysium, welches von meiner Clansschwester geschaffen wurde, Folge leisten zu dürfen. Wie ergeht es euch derzeit? "

[Nicolo Trevisan]

Nicolò trug seinen üblichen beige-weißen Kittel, mit dem blauen Umhang darüber. Letzterer war verziert und mit Stickereien versetzt, trotzdem wirkte er unangebracht für solche eine angenehme Sommernacht.
Seine Kapuze hatte der Salubri hier im Elysium nicht ins Gesicht gezogen, so dass sein drittes Auge als Knoten auf der Stirn gut zu erkennen war - wie meistens war es verschlossen.
Als Nicolò die Rose entdeckte nickte er ihm respektvoll zu.
"Das wünsche ich Euch auch werter Adamo. Eure Clansschwester hat einen beeindruckendes Elysium geschaffen, sie verfügt hierin über großes Talent."
Kurz war Wehmut auf Nicolòs Gesicht zu sehen - es war schwer erkennbar, ob der Erwähnung von Avelina oder ob es an den derzeitigen Umständen lag.

"Mir selbst ergeht es weiterhin gut, aber ich mache mir Sorgen um meine Diener und Angestellten. Wie alle kämpfen sie mit der Nahrungsknappheit und nun ist es mir nicht mal mehr möglich über meine Handelsrouten weitere Lebensmittel heran zu schaffen, es sind düstere Aussichten... Ich hoffe, dass das nächste Jahr besser wird..."

[Adamo Manacres]

Offene Zustimmung war im Gesicht des Toreador zu sehen als er die Sorgen des Salubri vernahm.

"Ja, in der Tat. Die Situation war bereits schwierig vor 2 Jahren, dann wurde sie letztes Jahr desaströs aber dieses Jahr ist alleine durch das Verhalten Pisas eine Katastrophe. Ich habe bereits von mehreren Bauern gehört, die in anderen Domänen zu Blutsdienern gemacht wurden um für diese Domänen die Nahrung zu sichern."

Er verdrehte die Augen.

"Leider ist dies in dieser Domäne nicht praktikabel. Wenn mal allerdings einige Bauern in dieser Domäne kennt hätte ich vielleicht eine Lösung."

[Nicolo Trevisan]

"Das Verhalten Pisas bereitet mir ebenso Sorge, unsere Flotte sollte aufgestockt werden... doch könnte ohnehin nicht jedes Schiff Geleitschutz erhalten. Ich hoffe Euer Schiff wurde noch nicht abgefangen?"

Interessiert hob Nicolò eine Augenbraue.
"Nun es gibt auch andere Wege die Loyalität der sterblichen zu sichern. Aber ich bin durchaus neugierig auf Eure Idee. Vielleicht könnten Aurora und ich Euch sogar helfen, denn einige unserer Patienten sind auch Bauern."

[Adamo Manacres]

Adamo überlegte einen Moment.

"Bisher ist mir nichts zugetragen worden, dass es zu einem Überfall oder nennen wir es eher, einer Umleitung von Ressourcen kam. Aber das liegt auch wohl eher daran, dass ich Lebensmittel nicht aus dem Süden beziehe und somit gar nicht erst an Pisa vorbei fahre. Da müssten sie schon einen riesigen Umweg fahren um da was zu erreichen."

Er grinste frech.

" Oh ich bin bereits vor ein paar Monaten angefangen, mir zu dem Thema Wiederaufbau und Vermeidung erste Gedanken zu machen und habe diesbezüglich vielfältige Ideen, konnte sie aber, aufgrund der derzeitigen Situation und den damit verbundenen Einschränkungen noch nicht wirklich in die Planung und Umsetzung bringen. "

[Aurora]

Es gab viel zu erledigen, wohl wahr. Das Haus der Heiler, das Lager, die andauernde Hungersnot, Lena, Giacomo…inzwischen musste Aurora sich bei anderen Aufgaben etwas zurücknehmen. So musste der heutige Abend im Vorfeld geplant sein. Der Ort und die Anwesenden Personen waren ihr bekannt, zumindest dem Namen her.

Wie schon bei Achilla, betrat Aurora das Elysium durch den Eingang von Mascharana aus. Mit jedem Schritt, den sie weiter in den Garten durch den Gang aus Holzbögen und verziert mit Rosen entlang ging, löste sie in einer fließenden Bewegung das weiße Tuch, das zuvor als Wimpel gedient hatte von ihrem Haar und damit von ihrem menschlich aussehenden dritten Auge. Was würde den Anwesenden verraten, dass sie sich ihnen näherte? Ihr dunkles, einfaches, Kleid in der einfachen gedeckten dunkelgrünen Farbe, die durch die aufgehängten Laternen erkennbar wäre? Der Duft nach Lavendel, der aus einem der drei an ihrem Gürtel befestigten Säcke kam und sie wie eine sanfte Aura umgab? Oder das Geräusch, dass ihre einfachen Schuhe auf dem Kies hinterließen, als Aurora zielstrebig auf die Zweiergruppe zusteuerte und schließlich in Sicht – und Hörweite, aber dennoch mit einem gewissen Abstand zu beiden stehen blieb und sowohl Nicolo als auch Adamo ein höfliches, ehrliches Lächeln schenkte.

[Nicolo Trevisan]

"Das ist gut," sagte Nicolò zu Adamo gewandt, "vielleicht kann man sich gegenseitig unterstützten. Schließlich ist auch dieses Treffen hierzu gedacht."

Bevor er Aurora sah, hörte er bereits ihre leisen Schritte auf dem Kies.* Nachdem seine Worte an Adamo verklungen waren, drehte sich Nicolò um und schenkte Aurora ein warmes und aufrichtiges lächeln, dass eine zeitlang seine grüblerische Miene zurückdrängte. Er nickte ihr zu, während er sie mit schlichten Worten begrüßte - es war allerdings auch noch nicht allzu lange her, dass die beiden sich im Haus der Heiler gesehen hatten.
"Sei gegrüßt Schwester."
Dann nahm Nicolò beide Kainiten abwechselnd in Augenschein.
"Zunächst möchte ich mich bei Euch beiden bedanken, dass Ihr meiner Einladung folgegeleistet seid, bevor ich jedoch weiterespreche, möchte ich Euch meine Schwester im Blute vorstellen - Aurora, Neugeborene der Salubri, Kind des Matthias, Ancilla der Salubri.
Ich hoffe, dass durch diese Begegnung neue Möglichkeiten entstehen und wir gemeinsam eine Linderung für Genuas Probleme erreichen können."

Mit diesen Worten gab er den beiden zunächst die Gelegenheit sich auszutauschen, bevor der letzte eingeladene Gast - die Harpyie Achilla - eintreffen würde.

[Adamo Manacres]

Adamo wendet sich der jungen Salubri zu.

" Seid gegrüßt, Aurora, Neugeborene der Salubri, Kind des Matthias, Ancilla der Salubri. Mein Name ist Adamo Manacres, Neugeborener des Clans der Rose, Kind des Mnason, Ancilla vom Clan der Roese, Hüter der Schriften zu Syrakus. Es ist mir wahrlich eine Freude, eure Bekanntschaft zu machen. "

Er nickte der Neugeborenen zu, als die förmliche Vorstellung beendet war.

[Aurora]

Es war ihr, als ob die Wärme seines Lächelns auf das ihre abfärbte, was sich an der Art des Lächelns bemerkbar machte. Es war nicht das gleiche, aber es war das selbe warme, aufrichtige Lächeln, dass sie ihm nun auch schenkte, als er seine Vorstellung ihrer Person gegenüber dem ihr noch Unbekannten beendete.
„Hab Dank für eure guten Worte Bruder.“

Dann drehte sich Aurora ein wenig so, dass der Eindruck entstehen sollte, dass sie ihre Aufmerksamkeit nun dem Toreador entgegenbrachte, während dieser seine Worte an sie richtete und ihr abschließend zunickte.
„Ich freue mich ebenfalls ein Mitglied des Clans der Rose kennenlernen zu dürfen. Ihr habt in der Nacht der Justizia…“ für einen kurzen Augenblick verschwand ihr Lächeln und es war deutlich erkennbar, dass sie an diese besondere Nacht nicht nur mit Freude dachte, ehe sie ihr aufkommendes Gefühl unter Kontrolle brachte und ihm erneut ein Lächeln schenkte. „…ebenso wie meine Person das warme Willkommen ihrer höchst verehrten Majestät erhalten. Eine Gemeinsamkeit, die uns verbindet… Willkommen…“

Als Abschluss an ihr letztes Wort geknüpft, dass wie schon die Worte davor in einem warmen, gesprochenen Ton gehalten war, nickte sie dem Toreador ebenfalls einmal zu und verblieb für 2 bis 3 Herzschläge in dieser Position ehe sie sich wieder erhob.