[1046] Aus der Asche lesen [Achilla, Angelique]

[März '21]
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Signora Achilla
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Re: [1046] Aus der Asche lesen [Achilla, Angelique]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ohh.. “, machte die Signora. “Oh, nicht doch! Ich wollte nicht mit meinen Worten für Euch so eine Sache anrühren!” Bestürzt suchte sie ein wenig in den Falten ihres Kleides herum und fischte letztlich aus ihrem Ärmel ein kleines Taschentüchlein, aus dem wenigstens ein halbes Dutzend Motten eilig flohen, als sie es ausschüttelte und Angelique hinreichte.

“Trauert nicht um den Verlust. Seid froh darum, sie gekannt zu haben, diese Menschen, die kostbar sind, einzigartig, wie strahlende Lichter in einem sonst so grauen, grauen Dunst in dunkler Nacht”, flüsterte sie. “Das ist, was mir hilft. Und doch ist es manchmal, als würde es einen aufzehren… .”
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Angelique
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Re: [1046] Aus der Asche lesen [Achilla, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Die kleine Untote schüttelte den Kopf und wehrte dankend ab. "Nein, schon gut! Ich habe gelernt, damit umzugehen. Die Zeiten sind vorbei, dass ich an die Sonne gehen wollte deswegen oder mich in Stücke reißen lassen, indem ich manch hohem Verwandten gesagt hätte, was ich wirklich denke."

Sie lächelte schon wieder schief. "Das Stück muss weiter gehen, nicht wahr? Und ich möchte keinen Akt dieser Komödie verpassen."

Sie summte wieder fröhlich und hüpfte von Kopfstein zu Kopfstein, als hätte sie nicht gerade eben ihren tiefsten Seelenschmerz offenbart.
Wenn es stimmte, dass Malkavianer nicht ganz richtig bei Verstand waren, so hatte Achilla wohl bei Angelique gerade den Grund dafür erahnen können.
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Signora Achilla
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Re: [1046] Aus der Asche lesen [Achilla, Angelique]

Beitrag von Signora Achilla »

Es gab sie auch in den endlosen Nächten, diese kurzen Momente, die ewig waren. Achilla, die eigentlich nicht so hieß und sich nur aus einer Laune heraus so genannt hatte, konnte sie manchmal entdecken. Es war dann als träte sie selbst einen Schritt zurück, als könnte sie die Bühne vor ihr wenigstens für einen Moment zur Gänze sehen. Vielleicht, so dachte sie manchmal, war dies ein Teil des Fluches und Segens ihres eigenen Blutes: Die Verborgenen wurden stiller und stiller, zogen sich weiter und weiter zurück. Sie konnten die Welt betrachten, die an ihnen vorbeizog ohne sich um die Monster zu kümmern, die im Dunkel unter ihren Fenstern kauerten und hinein sahen, in die Welt.

Dies war ein solcher Moment, einer, den sie mit sich durch die Nacht nehmen und niemals vergessen wollte. Sie hatte keine Worte dafür, die sie mit dem ewigjungen Mädchen teilen konnte.

“Ja”, sagte sie stattdessen. “Das Stück muss immer weitergehen, komme was wolle.”
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Signora Achilla
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Re: [1046] Aus der Asche lesen [Achilla, Angelique]

Beitrag von Signora Achilla »


Nachdem ein voriges Treffen in Raserei, Chaos und Tod geendet und jäh auseinandergegangen war, hat nun die Signora Angelique zu einem erneuten Treffen eingeladen. Sie wollte gern erfahren, ob die Malkavianerin einen Orakelspruch um Genuas Hafen während der Fünf Nächte für sie habe. Auch wenn die Signora hier nicht die Antworten bekam, die sie sich vielleicht erhofft hat, kamen beide ins Gespräch - was sich vielleicht als wertvoller herausstellte als Achillas Geisterjagd um lange zurückliegende Ereignisse im genuesischen Hafen.
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