[1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

[April'21]
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Adamo Manacres
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo geleitete die Harpye in seine Räumlichkeiten. Ein einfaches Zimmer, mit einem ordentlichen breiten Bett, einem Schrank, mehreren Kerzen sowie einem kleinen Regal mit Tiegeln, Flaschen und Ölen. Des Weiteren findet sich in dem Raum ein länglicher Tisch, sowie zwei Stühle einfacher Machart.

Adamo bittet die Nosferatu Platz zu nehmen und lässt ihr dabei bewusst die Wahl, auf welchen der Stühle sie sich zu setzen wünscht. Den einen, welcher näher an den Tiegeln und Flaschen steht oder aber an dem anderen, welcher der Nosferatu einen Blick auf die Schriften auf dem Schreibtisch ermöglicht, welche sich auf Schiefertafeln, aber auch auf Pergament finden lassen.

" Nun denn, ich hoffe, die Nächte verlaufen angenehm für euch in den vergangenen Zeiten. Ich hatte bisher weiterhin Glück was die Arbeiten an dem Theater angeht, so dass ich denke, dass sie im kommenden Jahr sicherlich zum Abschluss kommen werden. Auch was die Inneneinrichtung angeht, habe ich bereits einige Ideen so dass ich mir sicher bin, dass es ein fulminantes Bauwerk sein wird, welches ich Euch für diese Nacht zur Verfügung stellen kann."
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Signora Achilla
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Signora Achilla »

Der Signora lag, wie so vielen ihres Blutes, die Neugier im Blut und so nahm sie gern Platz, wo sie auch einen Blick auf die Schriften werfen konnte ohne dass es sogleich allzu unhöflich scheinen musste.
Und zunächst hatte Adamo mit seinen Worten ohnehin ihre ganze Aufmerksamkeit: “Oh, das ist trefflich! Das heißt, dass ich mich langsam dem letzten Schliff und auch den ersten Einladungen widmen sollte!”

Interessiert neigte sie sich ein wenig vor zu ihm, wenn er sich denn bereits gesetzt hatte. “Und all diesen Feinheiten um die Plätze auch. Vielleicht wollt Ihr darin auch ein wenig eine Hand haben?”
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Adamo Manacres
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo hatte Platz genommen, als die Signora sich ebenfalls einen Platz gesucht hatte. Er lehnte sich entspannt auf dem Stuhl zurück und beobachtete die Nosferatu mit großer Gelassenheit und Ruhe.

"Nun, der zeitliche Rahmen ist, nennen wir es einmal, überschaubar. Das ist richtig. Die Vorbereitung der letzten Planungen erscheint mir angemessen, auch wenn bis dahin noch viel zu tun sein wird, sowohl von meiner Seite, als auch von der euren."

Dann beugte er sich ein wenig zu ihr vor.

" Feinheiten um die Plätze? Habt ihr dafür etwas bestimmtes geplant", fragte er ausgesprochen interessiert.
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Signora Achilla
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ja”, meinte die Signora da. “Wir müssen uns wohl darauf vorbereiten, dass wenigstens einer der Ahnen Genuas erscheinen könnte - und wenn einer von ihnen erscheint, so will es vielleicht auch der andere, dass es kein Ungleichgewicht gibt.”

“Ebenso ist möglich, dass dies zu unwichtig ist und keiner von ihnen erscheint - und nicht unbedingt werden sie mir dies klar zuvor anmelden, wie ich fürchte.” Sie schnalzte einmal mit der Zunge und seufzte. “Also müssen wir flexibel sein können, ja?

Dann neigte sie den Kopf. “Wisst Ihr, wie dies damals getan wurde? In den großen Theatern der Griechen und der Römer? Gewiss haben dort die Mächtigen auch nicht Seite an Seite mit den Ohnmächtigen gesessen?”
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Adamo Manacres
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo nickte. Die Nosferatu hatte einen interessanten Aspekt in ihren Planungen erreicht und machte sich vollkommen zurecht Gedanken über den Umgang mit den Ältesten in der Domäne.

" Ich kann eure Gedanken hierzu verstehen. Logen, wie es sie damals gegeben hat, wird es in dem Theater nicht geben. Ist es doch eher für eine freie Disputation gedacht, als für andere Dinge. Aber vom Grundsatz her wären mehrere Möglichkeiten denkbar. Es bestünde die Möglichkeit, den einzelnen Clans Plätze zuzuweisen. Die Hohen Clans in den oberen Rängen, sowohl mit einem vorab reservierten Platz für die höchstverehrten, hochverehrten und allen anderen. Ob sie dann tatsächlich kommen oder nicht ist unerheblich, aber wichtig wäre das sie bedacht wurden. Die Clans mit drumherum, damit sie gemeinsam sitzen und dem Stück folgen können."

Adamo zuckte die Schultern als er fortfuhr.

" Und wenn die Ahnen, Ancilla und höher stehenden Persönlichkeiten sich anders hinsetzen wollen, dann können sie dies selbstverständlich tun. Daran werdet ihr nichts ändern können. Aber aus meiner Sicht wäre es wichtig die Höchsten und Hohen zu bedenken. Und machen wir uns nichts vor. Es wird so oder so verkehrt sein."
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Signora Achilla
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Signora seufzte. “Ja, da habt Ihr ganz recht.”
“Dann schon das nächste: Ihr habt das Hausrecht, auch wenn ich die Einladung ausspreche. Ich werde sie so aussprechen, dass die Eingeladenen dies auch wissen, Ehre wem Ehre gebührt.”

“Euch als Hausherren gebührt das Hausrecht. Was wollt Ihr walten lassen? Und wie wollt Ihr’s präsentieren?”
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Adamo Manacres
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

"Das Hausrecht ist eine ernste Sache. Ich würde es so halten, dass im Theater die Regeln des Elysiums gelten."

Adamo zögert keinen Moment, als er fortfährt.

" Die Regeln sind klar. Jeder kennt sie und jeder weiss was das heisst. Auch wenn es kein Elysium an sich ist, so sollte man doch merken, welchen Umgang wir miteinander pflegen wollen an diesem Ort."

Er fährt weiter fort.

" Ich bin sehr darauf gespannt, wie die Gäste reagieren werden auf diesen Umstand. Ich halte es für vollkommen ausreichend, wenn wir zu Beginn am Einlass die Gäste darauf hinweisen. Wir sollten nicht zu viele Aushänge oder ähnliches schaffen."
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Signora Achilla
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Signora Achilla »

Der Blick der Signora ging eine kleine Weile über die Schriften und das Regal. Sie nahm sich Zeit, um ihre Worte zu überlegen.
Letztlich meinte sie milde: “Ich werde Einladungen schreiben und aussprechen. In ihnen kann ich auf Euer Hausrecht verweisen. Nur so kann’s recht sein. Ihr werdet Gebrauch davon machen.”

Sie neigte den Kopf ein wenig, sah Adamo nicht direkt an. “Seid sehr behutsam, wie Ihr diese Dinge in Worte kleidet, schöner Herr und Kapitän. Ihr seid nicht der Prinz, die ein Elysium gewähren kann. Ihr seid nicht der Hüter, der es weiht und hält. Gebt Ihr Euch dort eine Blöße in den Worten, so wird sie angegriffen. Hinter all diesen Dingen liegen Begehrlichkeiten, Begehren, Macht und und Ziele.”

Sie hob ihre Hand an und gab ein paar der Insekten frei, die ewig in ihrem Leib und den Kleidern krochen. Motten flatterten empor und im Kreis.

“Wenn ich Euch raten darf, so sprecht die Gebote und Wünsche Eures Hauses für sich selbst aus, ohne eine Anlehnung, ohne die mögliche Blöße einer Anmaßung.”
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Adamo Manacres
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo lässt die Worte der Nosferatu lange nachklingen und überlegt welche Möglichkeiten sich ihm bieten.

" Eure Worte sind weise, wohlwerte Signora Achilla. Natürlich bietet eine Aussage wie Auch wenn dies kein Elysium ist bitten wir darum, sich wie in einem solchen zu verhalten" einen massiven Interpretationsspielraum, würden aber den Eintritt in das Theater deutlich verkürzen. Jedem Neuankömmling zu sagen oder aufzuzählen, was man erwartet oder nicht, ist eine schwierige und vor allem langwierige Sache."

Dann nickte er.

" Begehrlichkeiten finden sich in allen Dingen, und ein Wesen, was keine Begehrlichkeiten und keine Instinkte in sich trägt ist meines Erachtens unglücklich und unzufrieden. Ich selber habe nicht vor, mir eine Blöße zu geben, aber die Wahl der Worte wird ausgesprochen schwierig sein. Vielleicht noch schwieriger, als sie in dem Theaterstück zu finden sind. Gerade wenn es sich eventuell um dauerhafte Worte handelt, die weiterhin für das Theater Gültigkeit haben."

Er beobachtete die Nosferatu, welche sich erstmals in seinem Raum bewusst umgesehen hatte.

" Ich denke, ich werde versuchen, diesbezüglich Worte zu finden und schauen, wie der Abend verlaufen wird. Wenn sich jemand nicht an die Regeln halten will, dann wird er es nicht tun. In diesem Fall seid ihr es als Harpye, hierüber im Nachhinein zu berichten."
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Signora Achilla
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Re: [1047] Hausbesuch bei einer Rose [Achilla, Adamo]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ganz gewiss, ebenso wie auch die werte Iulia Cornelia als Harpyie es tun wird - und sicherlich noch viele mehr in der Gesellschaft, denn wer auch immer in der Gesellschaft in der Nacht einen solchen Fehltritt täte und Hausrecht, Hausherren und Gastfreundschaft nicht achten würde, an den werden sich alle für die Zukunft erinnern.”

Die Signora setzte sich ein wenig zurecht, spielte die Rolle eines feinen Gastes bei einem noblen Kapitän.

“...ganz abseits davon, dass diejenigen vom Blut, die ein wenig Fein- oder Kunstsinn besitzen und denen die gesellschaftlichen Abende allzu rar gesäht sind, wohl auch größten Mißfallen an grobem Betragen und plumpen Gebaren hätten. Ich will nicht glauben, dass die Mitglieder der Gesellschaft Genuas sich ihrerseits solche Blößen geben wollten.”

Unweigerlich hatte eine der Schriften wohl ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Für einen Moment stockte sie in ihren Worten. Doch sie hatte die Übung, dann erst einmal fortzufahren:
“Mein Rat ist, dass Ihr es einfach haltet und wie es zu erwarten ist. Gastfreundschaft und Friedenhalten. Anstand und Benimm gegen den Schutz Eures Hauses und die Unterhaltung des Abends. Euer Recht, den Grobian, welcher sich nicht gepflegt zu verhalten weiß, Eures Hauses zu verweisen.”

Ihr Blick war von jenem Schriftstück wieder zu Adamo gewandert. Sie konnte schwerlich eine Augenbraue hochziehen - oder jedenfalls hätte Adamo dies wohl hinter der Maske nicht sehen können. Doch mit ihrem behandschuhten Zeigefinger machte sie einen feinen Deut in die Richtung jenes Schriftstücks und tippte zwei, dreimal sacht mit eben jenem Finger auf den Tisch. Die Geste war zart und sie kleidete nichts davon in Worte.
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