[1047] Maris Imperare [Adamo, Aurora, Liutprand, Macario, Rino, Valerios, Lucio (SL)]

[Macario]

Auch Macario leistete der Offerte des Allesfressers Folge.

Bei der Wahl des Sitzplatzes, dies schien nicht vorgegeben, arrangierte es Macario unauffällig so, dass er nicht neben dem Setiten Platz nehmen würde.

Am Tisch sitzend nickte der Lasombra zur Bestätigung zu den Worten des Lucio in Richtung desselbigen. Er gab Acht darauf, dass er dies erst tat, nachdem der anwesende Liktor reagiert hatte.

[Aurora]

Es war wohl nur ein kurzer Weg, doch sie folgte auch hier dem Ghul des Prinzen, kein Ausscheren, stattdessen vollste Konzentration auf ihren Schritten. Sie blieb dabei immer in der Mitte der Gruppe, nicht am Ende aber auch nicht an ihrem Beginn. Erst als sie erfolgreich den Besprechungsraum betraten, scherte sie leicht nach links aus, um dann für wenige Sekunden einfach stehen zu bleiben, während sie sich das Bild des Raumes für die heutige Versammlung betrachtete und sich auf die Details konzentrierte. 8 Stühle waren vorhanden, doch nicht 8 Kainiten waren geladen worden. So scherte ihr Blick nach rechts und links, als meinte sie dort etwas Neues zu entdecken, was ihre Fragen zu beantworten vermochte.

Endlich trat sie aber nun auch näher an den Tisch, dessen Plätze nicht markiert waren. Dementsprechend hatte sie die Wahl, oder doch nicht? Zumindest Adamo, der Toreador würde sie an seiner rechten Seite erblicken, während ihre eigene rechte Seite zunächst leer blieb, bis die Wahl eines anderen auf diesen Platz fiel.

Nachdem sich alle gesetzt und Lucio seine einleitenden Worte gesprochen hatte, sprach Aurora mit einem gewissen zeitlichen Abstand „Mit besten Wissen und Möglichkeiten, ist es mir…eine Freude meinen Beitrag zum Wohle dieser Domäne zu leisten.“ Ein leichtes Nicken in Richtung von Lucio unterstrich dabei die Bestätigung ihrerseits.

[La Cronista]

Liutprand sprach dass er alles tun würde, was ihre Majestät wünscht zum Erhalt der Domäne und habe dafür bereits Vorkehrungen getroffen, die hier nützlich werden können.

Rino nickt stillschweigend und Valerios spricht, dass es ihm eine Ehre und Freude sei für die höchstverehrte Aurore den Handel und Sicherheit des Hafens hoch zu halten.

So nickt Lucio abschließend noch einmal und beginnt erneut zu sprechen:
"Es gibt folgende Hauptpunkte bzw. Orte, die es anzugehen gilt:
Die Werft der Brigori im Süden des Hafens.
Die Hafenmeisterei im Norden des Hafens.
Die übrigen Belagerungswaffen am Hafen, zwei Stück an der Zahl.
Die Hafengarde.
Die Flotte. Bedeutet alle Kapitäne die Kriegsschiffe befehligen unter eine Kontrolle zu bringen.
Der Handel am Hafen. Bedeutet ein Auge auf die Vorgänge dort zu haben. Ob es Schmuggel gibt, ob Schiffe mit Waffen beladen sind oder mit Soldaten oder anderes, was der Domäne gefährlich werden könnte.

Die Hafenmeisterei befindet sich aktuell unter meiner Kontrolle. Die Überwachung dieser, dass isch dort niemand einzunisten versucht oder den Capitano della mare umbringt obliege ich einem von euch.

Die Hafengarde steht unter der Kontrolle des Capitano della Mare. Francesco Doria. Dieser ist im Übrigen völlig uneingeweiht in unsere Welt und das soll auch so bleiben. Für ihn bin ich zum einen ein entfernt verwandter Onkel und Teil des Grafenhofes.

Nun, wer möchte sich welchen Punktes annehmen?"

[Adamo Manacres]

Ruhig und in aller Ruhe lauscht der Toreador den gesprochenen Worten. Auch den erneuten Ausführungen Lucios folgt der Toreador mit absoluter Ruhe und Aufmerksamkeit.

Dann stand er auf.

" Aufgrund der Tatsache, dass meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf den Handel der Stadt ausgerichtet sind, wäre ich ausgesprochen erfreut, mich um den Handel am Hafen kümmern zu dürfen. Ich habe diesbezüglich bereits einige Gedanken zu einer Idee verwoben, sowie einige Kontakte erstellt. Des Weitere erkläre ich mich bereit, andere im Bedarfsfalle bei ihren Aufgaben zu unterstützen."

Adamo blickte aufmerksam unter den Anwesenden hin und her, endete jedoch mit einem Blick zu Lucio, dann nahm Adamo Platz und nickte Lucio zu, als Zeichen, dass er geendet hatte.

[Liutprand]

Liutprand verfolgte die Ausführungen des langjährigen Ghuls der weißen Prinzessin aufmerksam, sowie den Ausführungen aller anwesenden. Als Lucio die Liste der zu verteilenden Aufgaben aufzählte, lehnte er sich auf seinem Stuhl einen Stück weit nach vorne und legte seine Stirn nachdenklich in Falten.

Nachdem Adamo das Wort ergriffen hatte und seinen Wunsch äußerte, sich um den Handel kümmern zu dürfen, nickte der Liktor wahrnehmbar. Offenbar war er mit dieser Idee einverstanden und drückte damit seine Zustimmung aus.

"Wenn es Ihrer höchstverehrten Majestät gefällt, so biete ich an, mich darum zu kümmern, dass die Flotte Genuas organisieren und unter eine Kontrolle gebracht werden wird. Ich habe bereits Vorkehrungen getroffen, die eine Entwicklung der Flotte in Zahl und Schlagkraft vorantreiben wird."

Er machte eine kurze Pause.

"Darüber hinaus möchte ich den werten Anwesenden anbieten innerhalb dieses Gremiums uns regelmäßig über den Fortschritt unserer Bemühungen zu informieren. So können wir gemeinsam Möglichkeiten schaffen, uns gegenseitig bei Herausforderungen zu unterstützen, die es mit Sicherheit geben wird."

Er blickte zu Lucio

"Und selbstverständlich wird Ihre höchstverehrte Majestät ebenfalls regelmäßig über die Fortschritte unserer Bemühungen informiert."

[Macario]

Macario hatte wieder abgewartet, bis der anwesende Amtsträger seine Position und Ambition auf die Einleitung des Allesfressers hin zum Ausdruck gebracht hatte.
Den Vorstoß des Toreadors hatte der Magister sehr wohl wahrgenommen; doch dazu nichts gesagt.

Mit ruhiger, etwas leiserer Stimme sprach Macario:
"Weder bin ich ein Krieger oder Händler noch mit der Seefahrt oder Hafen-Angelegenheiten derart vertraut. Doch sehr wohl stelle ich meine bescheidenen Möglichkeiten zur Erfüllung dieser neuen Aufgabe Jenen unter uns mit mehr Erfahrung in derlei Dingen bereitwillig zur Seite. So ein jemand in diesem Behufe um Beistand in Fragen des Glaubens, der Wahrheit und Bekennung vor Gott ersuche, so werde ich ihn nicht abweisen. Gottes Tür steht uns immer offen."

Sein Haupt und auch sein Blick blieben in Demut gesenkt.

[Adamo Manacres]

Adamo hatte den Worten der anderen sehr wohl zugehört.

Liutprands Worten schenkte er ein wohlgefälliges, zustimmendes Nicken.

Dann folgte der Lasombra. Adamos Kiefer klappte herunter vor Unglauben, als der Lasombra geendet hatte. Er hatte tatsächlich geendet, wie es schien und wollte seine Worte nicht noch um weitere ergänzen.

Dann ergriff Adamo erneut das Wort, unfähig, die Aussagen des Lasombra unkommentiert im Raume stehen zu lassen.

" Werter Macario, bitte sehr es mir nach, dass ich einmal nachfrage, aber verstehe ich es richtig, dass ihr nicht bereit seit, eine der sechs Aufgaben, welche uns die höchstverehrte Aurore, Prinz dieser Domäne, anträgt, zu übernehmen, sondern euch statt dessen bereit erklärt, in Fragen des Glaubens, der Wahrheit und der Bekennung vor Gott einen der Anwesenden nicht abzuweisen?

Die höchstverehrte Aurore erachtet euch durch die Einladung in dieser Runde bereits als zur Übernahme einer solchen Aufgabe geeignet und ihr möchtet sie wirklich enttäuschen?"

Adamo schaute den Lasombra ungläubig an. Immerhin konnte es noch sein, dass er sich verhört hatte.

[Macario]

Macario sah auf und wandte sich auch körperlich in Richtung des Fragestellers. Diesem gab er folgende Antwort:

"Euer Urteil erscheint mir vorschnell und gar gefährlich, wertester Adamo Manacares. Ist dies Eure Absicht? Sicherlich nicht. Gerne führe ich weiter aus... so dass Ihr meine Worte, so hoffe ich, richtig verstehen möget."

Macario rezitierte frei aus der heiligen Schrift mit fester Stimme:
"Im Evangelium des Markus steht so wahr geschrieben... und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener..."

Er fuhr fort:
"Doch, was mag dies, uns, hier und heute, bedeuten?"

Ein kurzer Moment verstrich, der es durchaus ermöglichte, dass eine Antwort auf die Frage gegeben werden konnte.

"'Wisse um Deinen Platz'."
Eine rhetorische Pause folgte, die dem vorangegangenem mehr Bedeutung verlieh.

"Die gestellte Aufgabe ist nicht die Aufgabe für die man einen einfachen Frater herbeirufen würde. Und doch bin ich hier, um mich auch dieser neuen Aufgabe zu stellen. Aber, was mag mehr Erfolg versprechen, einem Frater, der nie zur See gefahren ist oder dem erprobten Kapitano das Steuer eines großen Schiffes anzuvertrauen?"

Eine kurze Sprechpause folgte.

"Und doch mag ein so furchtbarer, unheilvoller Sturm heraufziehen, der alle erfahrenen Seeleute bleich und vor Schreck starr werden ließe. Wäre es da nicht klug, wenn dieser Frater, dem Fels in der Brandung gleich, Ihnen allen Erbauung und Fürbitte angedeihen ließe? Einem Jedem von Ihnen beistünde?"

Macarios Blick ging durch die Runde der Anwesenden und blieb letztlich auf der Salubri ruhen.

Macario wandte sich für diesen einen Satz, den er nun sprach, in Richtung des Allesfressers:
"Wenn es so heiße, dass Jedem in dieser Runde genau eine Aufgabe zu Teil werde, so trete ich vor den Anderen zurück und nehme die Aufgabe, die da übrigbleibt, als die meinige an."

An alle Anwesenden an der Tafel gewandt, sprach Macario final:
"Offenkundig, dass dem wohlwerten Liutprand vom hohen Blute der Könige aus der Linie des ehrwürdigen Mithras, Liktor Genuas der höchstverehrten Majestät, hier eine Führungsrolle obliegt."

[Adamo Manacres]

Sichtlich zufrieden lehnte sich Adamo zurück.

Den Aussagen des Lasombras war nichts mehr hinzuzufügen.

Offensichtlich erkannte er den Wunsch der Höchstverehrten nicht oder wollte ihn nicht erkennen.

Er schaute freundlich die anderen Anwesenden an

[Liutprand]

Liutprand wandte den Kopf erst in Richtung Adamo und dann in Richtung Macario. In seiner Miene war schwer zu lesen, doch als der Lasombra anfing zu predigen, verengten sich seine Augen ein wenig und er fixierte den Priester. Seine Stimme die erklang blieb höflich...

"Werter Macario, Eure Profession und Eure Hingabe an den Glauben in allen Ehren, doch möchte ich Euch bitten auf eine Predigt zu verzichten, denn sie ist hier nicht angebracht."

Eine kurze Pause, bevor er weiter sprach.

"Es mag stimmen, dass Euch persönlich geeignete Kenntnisse zu Handel oder Militär fehlen, doch wage ich zu behaupten, dass Ihr Menschen mit Euren Worten zu bewegen vermögt. Dass generell Männer der Kirche nicht wissen, wie man zu militärischer Stärke oder Reichtum gelangt, halte ich für einen fadenscheinigen Vorwand. Als Beweise führe ich das trutzige Bischofskastell und manch prunkvoll geschmückte Kirche in dieser und anderen Städten an. Niemand verlangt von Euch, dass Ihr persönlich Belagerungswaffen bedient, die Männer der Hafengarde befehligt oder Schiffe baut. Aber ich vermute, dass Ihr dazu in der Lage seid, mit den richtigen wohlüberlegten Worten in die richtigen Ohren, Menschen dazu zu bringen, das für Euch zu tun."