[1047] Rapport [Galeno, Adamo]

[Adamo Manacres]

An einem Herbsttag erreichte ein Bote die Tür des Hauses von Galeno. Er überbrachte dem Blutdiener eine Nachricht für seinen Herrn. Der Brief war versiegelt und auf ordentlichem Papyrus geschrieben

Spoiler!

Wohlwerter Galeno, Herold der Domäne Genua, Neugeborener vom Clan des Todes,

im Jahre 1042 gabt ihr mir 5 Jahre Zeit, um euch zu beweisen, dass ich ein Gewinn für die Domäne zu sein vermag. Diese 5 Jahre sind bald verstrichen und so möchte ich euch einerseits gerne aufsuchen, um euch von meinen Fortschritten zu berichten oder euch einladen, einen Teil meiner Fortschritte in der Siedlung Nord zu besichtigen. Ich richte mich hierbei nach euren Wünschen und bitte Euch darum, mir eine Zeit vorzuschlagen, an welchem ihr Zeit für mich erübrigen könnt und wo ihr mich treffen möchtet.

Ich freue mich auf Eure Nachricht. Der Bote ist angehalten, am kommenden Tag eine Antwort eurerseits in Empfang zu nehmen.

Mit ergebenen Grüßen

Adamo Manacres
Neugeborener der Rose
Gast Genuas

[Nubis]

Der Bote erhielt am folgenden Tage auch eine Nachricht auf einfachem Pergament.

Spoiler!

Werter Adamo Manacres, Neugeborener vom Clan der Rosen,

gerne besichtige ich euren Fortschritt in der Siedlung Nord. Ich schlage ein Treffen zur mitternächtlichen Stunde zum nächsten Halbmond vor und dies in der Schenke "Gusto di vivere".

Ergebene Grüsse
Galeno Fiore; Herold der Domäne Genuas

Und so würde Galeno mit seinem Diener in eben jener Schenke warten, ruhig in einer dunklen Ecke ausharrend und beobachtend. Dunkle, normale Kleider liessen ihn wie viele andere hier wirken, vielleicht etwas edler vom Stoff her. Und auch sein Diener, Luciano, hielt sich bedeckt und unter der Kapuze verborgen. Zwei Kelche standen vor ihnen, leer, doch der Wirt schenkte auch nicht nach. Anderen schon.

Das Gasthaus selbst war eine ganz angenehme Gastwirtschaft für die Arbeiter der Umgebung. Neben dem Schankraum hatte es noch ein paar Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung. Eben ein Gasthaus, in dem auch reisende Händler ab und an unter kommen sollten.

[Adamo Manacres]

Pünktlich zur vereinbarten Stunde erreichte Adamo die Schenke. Er trug einfache Kleidung und passte damit ohne Umschweife zu den anderen Besuchern der Schenke. Er sah sich in der Schenke um, erkannte den Kappadozianer und nickte ihm einmal zu, um zu verdeutlichen, dass er ihn gesehen habe.

Dann ging er an den Tresen zum Wirt, bestellte sich einen halben Becher Wein, welchen er direkt bezahlte und gesellte sich ohne Umschweife an den Tisch des Kappadozianers.

" Einen guten Abend, wohlwerter Herr." Er nickte dem Kappadozianer zu. " Es ist schon spät und die Schenke ist leer, jedoch möchte ich meinen Wein nur ungerne alleine trinken. Ist es erlaubt, dass ich mich für einen kurzen Moment zu Euch geselle?"

Adamo wartet geduldig auf eine Antwort des Kappadozianers und setzt sich dann nach der Gewährung der Bitte.

Kaum hat er sich gesetzt, als er an dem Wein nippt, sein Gesicht verzieht sich ein wenig und dann stellt er den Wein ab und stellte den Becher mit einem leicht verzogenen Gesichtsausdruck ein wenig an die Seite, als würde er ihm nicht schmecken.

Dann sagte er leise " Seid gegrüßt, ich freue mich, dass ihr meine Einladung zu unserem Treffen folgen konntet."

[Nubis]

Der Kappadozianer hatte aufmerksam beobachtet, wie sein zukünftiger Geprächspartner in die Schenke trat und unter den wenigen Gästen, die zu dieser Stunde anwesend waren, ihn ausmachte und sich zu ihm gesellte. Kaum stand jene Frage im Raum, reichte eine höfliche Geste mit der Hand aus, um diese zu beantworten und so setzte sich die Rose.

Erst einmal folgte ein Nicken, ehe sich der Herold mit leisen Worten an sein Gegenüber wandt, welcher soeben erst sein Getränk verschmäht hatte.

"Für wichtige Unterredungen nehme ich mir gern die Zeit, selbst zu solch einer eher ungewöhnlichen Stunde."
Sein Blick huschte kurz zum Wirt, welcher ihnen den Rücken zugewandt hatte und irgendwas bei einer Ablage tat, dann wieder zu Adamo und er lächelte.
"Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Ich denke, ihr habt viel zu erzählen, oder gar zu zeigen?
Doch für weit tragende Informationen würde ich einen privateren Rahmen vorschlagen. Vielleicht auch während der Begutachtug eurer Fortschritte?"

[Adamo Manacres]

Adamo nickte zustimmend.

" Ich sehe dies genauso wie ihr. Vielleicht sollten wir einen kleinen Spaziergang in die Siedlung Nord machen um uns dort die Fortschritte anzuschauen. "

Er zog den Becher mit Wein noch einmal zu sich heran und machte einen zweiten Versuch mit dem Wein, welcher erneut am Geschmack des Weins zu scheitern schien.

"Solltet ihr bereit sein aufzubrechen soll es an mir nicht liegen. Ich möchte Euch ungerne Zeit rauben, welche ihr vielleicht für wichtigere Dinge benötigt. Vielleicht kann ich euch bereits auf dem Wege in die Siedlung über einige Dinge unterrichten, ohne dass wir die Stille der lauen Nacht zu sehr stören. Ich wollte euch jedoch persönlich noch einmal für euren Ansprechpartner im Westen danken. Es haben sich vor Ort einige gute Geschäfte für Genua ergeben, die jedoch in Anbetracht auf den Hunger eher ein Tropfen auf dem heissen Stein zu sein scheinen. "

Geduldig wartete der Toreador auf ein Zeichen des Aufbruchs und würde bis dahin die Konversation in diesem Rahmen fortführen, jedoch dem Herold umgehend folgen, sofern dieser aufbrechen würde.

[Nubis]

"Der Krug ist schon länger leer und der Wirt kann es nicht leiden, wenn man zu viel anschreiben lässt.." meinte Galeno dann lächelnd und sah zu seinem Ghul, der durchaus etwas rosig um die Wangen zu sein schien. "Hätte ich gewusst, dass mein Freund hier solch ungestümen Durst hat, hätte ich ihn wohl kaum eingeladen. Gebt Acht, er trinkt sonst noch den Euren..."
Der Diener schielte auf das Getränk von Adamo und der Blick lag fragen auf dem roten, gegorenen Saft. Er würde ihn trinken, liesse es Adamo zu.
"Man wills ja nich verkommen lassen..." meinte dieser dann leicht belustigt und schien bei Galenos Spiel einfach mitzuspielen. "Ich zahls euch zurück...doch ists doch so, dass wir heute froh drum sind, wenigstens etwas in den Bauch zu bekommen und sei es nur eine flüssige Wonne, statt Brot und Käs."
"Wie wahr..." meinte Galeno und nickte, richtete seinen Blick dann wieder auf Adamo.
"Es freut mich, dass der Handel scheinbar Früchte zu tragen scheint. Doch ja, die Zeiten geben wenig Möglichkeiten für den grossen Aufschwung, weder im Handel, noch im Bau. Die Grundversorgung zu gewährleisten, fordert doch immense Mittel. Aber als Ehrenmänner ist es nun einmal unsere Pflicht so gut es geht zu helfen."

Er blickte noch einmal zum Wirt und setzte sich dann auf, bereit zu gehen.
"Mein guter Freund," und damit richtete er sich nicht an seinen Diener, sondern nutzte die Worte gleich einem Gespräch unter Handelsmännern. "So geht voran, denn ihr kennt den Weg und lasst mich heut doch noch etwas erfreuliches erblicken. Erfreulicher, als ein paar hungernde Arbeiter, die ihre letzten Sorgen mit billigem Bier ertränken wird es sicherlich werden. Oder nicht?"
So vollführte er, als er dann nun neben dem Tisch stand und sein Diener sich auch anschickte aufzustehen, eine einladende Geste in Richtung Tür, wartete auf Adamo, während der Diener noch einen Gruss an den Wirt los wurde und ihm das Beste in dies schweren Zeiten wünschte. Die Rechnung würde am kommenden Tage beglichen werden.

[Adamo Manacres]

Adamo schob verstohlen den Becher zu dem Diener hinüber, dankbar des Angebotes.

"Trinkt es ruhig. Ich denke es ist eher euer Geschmack denn meiner. "

Als Galeno zum Aufbruch aufforderte stand auch Adamo auf. Seine Zeche war bereits beglichen und so folgte er der Aufforderung des Herolds und verließ die Taverne nach einem fröhlichen Gruß und wartete draußen, bis auch der Kappadozianer nach draussen kam. Dann, ohne Umschweife wies er den Weg in Richtung des Theaters.

" Nun denn, lasst uns zum Theater aufbrechen um dort zu beginnen." Adamo schritt voraus." Wie ihr sehen werdet ist der Bau mitlerweile recht gut voran gekommen und die untere Ebene besteht bereits aus Mauern und einer Deckenkonstruktion. Die Arbeiter kommen gut voran, so daß ich freudig damit rechnen kann, dass der Bau im kommenden Jahr fertig werden wird, sofern alles weiterhin in den geordneten Bahnen verläuft. Das Theater ist nicht riesig, bietet aber trotzdem die Möglichkeit, Aufführungen mit vielen Darstellern, aber auch kleinere Disputatios oder anderen Anlässen einen von äusserlichen Einflüssen geschützten Raum zu bieten. "

Er schritt neben dem Kappadozianer her und führte weiterhin aus.

" Ich habe darauf geachtet, dass es sehr stabil gebaut wird. Diverse Kammern sind ebenfalls vorhanden, um sowohl Material unterzubringen, aber auch, um auch einmal ein ruhiges Gespräch unter 4 Augen führen zu können. EIn Turm dient sowohl als Signal für den Betrieb, dient aber auch noch als Ausguck, um anstürmende Mengen von Besucher besser im Blick behalten zu können. Einem solchen Ansturm kann ohne weiteres mit, nun sagen wir einmal 4 Mitarbeitern für eine längere Zeit stand gehalten werden, bis der Einlass oder der Auslass geordnet von statten gegangen ist. Ausgänge gibt es mehrere, sowohl offensichtliche, als auch verborgene, um die Illusion von unendlich vielen Darstellern aufrecht zu erhalten. "

Dann waren sie auch schon am Bau des Hauses angekommen. Das Mondlicht beleuchtete die dunklen Wände nur spärlich, so dass Adamo kurz in einem der Räume verschwand und wenig später mit einer kleinen Laterne wieder hervortrat.

" Ich habe eine kleine Erleuchtung vorbereitet, wenn ihr Euch umsehen wollt. "

Nun war es an ihn, eine einladende Geste zu vollführen.

[Nubis]

Galeno schritt ruhig neben dem Toreador, während dieser erzählte. Er nickte ab und an, um der Konversation ein gewisses Interesse deutlich zu machen und besah sich dann den Bau, sobald Adamo mit dem Licht dazu einlud.
"Interessant..." meinte er, während er sich umsah und recht interessiert vor allem am Grundriss war. Ein Theater war wohl nicht so seine Bühne, doch dennoch hatte der Kappadozianer einen wachen Blick dafür und schätzte ab, inwieweit es der Beschreibung Adamos glich oder abwich. Doch natürlich war er selbst auch kein Baumeister, sondern nur ein Freskenmaler, der sich schon etwas Wissen zur Beschaffenheit von Mauern für sein Handwerk besitzen musste.

"Die Idee mit dem Turm ist wirklich keine Schlechte. Licht und ein besticktes oder bemaltes Banner würden sicherlich von Weitem das Interesse der Menschen schüren und deutlich machen, dass etwas darin statt findet. Ich würde es relativ zeitig an eurer Stelle schon bewerben, mündlich an die Senatoren herantragen oder an die höheren Familien, damit das Wort schnell Umlauf findet und ihr am erste Tage schon mit ertragreichem Besuch rechnen könnt. Und natürlich mit der Anmerkung, dass auch zu den Abendstunden etwas statt finden wird. So haltet ihr euch neugierige Leute vom Leibe, die sich um ein Nachtgeschehen wundern. Nur falls ihr dies nicht ohnehin schon in Betracht gezogen habt."

Er lächelte leicht und während sein Ghul ein wenig die Umgebung im Auge behielt und die beiden in Ruhe liess, auf gutem Abstand, strich er sich über seinen Bart und sprach weiter.

"Ich denke, solch ein Theater mit dem Inhalt, den ihr vor habt, fehlt uns hier in Genua noch deutlich. Wir besitzen zwar den Hof der Wunder, doch ist dies Unterhaltung für das einfache Volk. Genua fehlt es allerdings auch an Inhalten, die Philosophen beschrieben. An Geschichten aus alten Zeiten, die über Helden singen. An Musikanten, die für höfische Klänge bekannt sind und die dem Adel und den reichen Familien der Stadt Verzückung bieten kann."

Dann folgte ein Nicken.

"Sehr schön, dass ihr schon so weit seid. Ich weiss, dass gerade in den heutigen Zeiten das Geld für Bauten eher spärlich ausfällt. Das Ende meiner eigenen Unternehmung wurde davon leider auch recht in Mitleidenschaft gezogen, weswegen ich umso glücklicher war, dass es wirklich nur noch die letzten Züge waren."

Dann war die Aufmerksamkeit weniger bei dem Haus, als wieder beinahe komplett bei Adamo.
"Benötigt ihr denn noch etwas für das Theater?"

[Adamo Manacres]

Adamo schüttelt den Kopf, nachdem der Kappadozianer geendet hatte.

" Nein, derzeit ist soweit alles vorbereitet und es gibt keinen Grund zu Klage. Ich hoffe darauf, in Anbetracht der Einrichtung des Theaters auf den ausgezeichneten Geschwack der Harpye vom Clan der Könige, Iulia Cornelia, zurück zu greifen, sofern sie denn in diesem Falle geneigt ist, die Absprachen mit mir einzuhalten."

Dann fuhr er weiter fort, während sie Mitten im dunklen Theater standen, nur von der Laterne in Adamos Hand erhellt und beleuchtet.

" Die Finanzierung des Baus ist erleichternswerter Weise gesichert und das ist ein wichtiger Aspekt. Es haben sich hierfür einige Unterstützer gefunden, sowohl Bürger Genuas, als auch Bürger der Domäne Genua, was es mir erleichtert, nebenbei neben vielen anderen hauptsächlich Genua und Nervi mit Nahrungsmitteln zu versorgen, welche ich jedoch leider nicht, wie vorher gewohnt, aus dem Süden beziehen kann, da Pisa uns hier einen Strich durch die Rechnung macht. Aber ich stehe was diese Aufgaben angeht in einem engen Austausch mit dem Hofmedikus Nicolo, welcher freundlicherweise geneigt war einer gegenseitigen Unterstützung in dem Belang zuzustimmen."

Dann zuckte er mit den Schultern.

" Sogesehen wäre ich was den Bau des Theaters und die Sicherung des Baus angeht, höchstzufrieden. Wenn ihr jedoch fragt was es noch benötigt, so wäre dies eine sinnvolle Gestaltung der Wände, sowohl was Wandteppiche, Bilder oder ähnliches angeht. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gehofft, ihr wüsstet jemanden in Genua oder seiner Umgebung, der Interesse daran hätte, seine Kunstgegenstände auszustellen, aber auch einen gewissen Geschmack in Bezug auf Kunst, Malerei, Bildhauerei und dergleichen hat."

[Nubis]

"Nervi.." meinte der Kappadozianer murmelnd und nachdenklich, kam aber dann erst einmal nicht weiter darauf zu sprechen, sondern schien sich vorerst tatsächlich mehr für das Theater zu interessieren.

"Ich kenne einige Kunsthandwerker, darunter Tischler, Steinmetze und Maler. Ihr saht selbst, welch Kunst möglich ist, als ihr meine Werkstatt betreten habt. Fresken an den Wänden, feine Banner und andere Zierde ist möglich. Die Vermittlung fähiger Kräfte wäre ein kleiner Gefallen und der Arbeits- und Materialaufwand sollten beglichen werden, auch wenn dieser sich sicherlich attraktiver gestalten würde, als die Preise jeder Konkurrenz. Falls ihr auch das Aussergewöhnliche sucht, das besonders verzücken kann und den Fingern unserer Art entwächst, so könnte dies natürlich Zusatzkosten bedeuten, je nachdem wen ihr fragen müsstet."

Er hatte die Hände hinterm Rücken zusammengenommen und liess den Blick noch einmal schweifen.
"Gerne könnt ihr auch einen Gefallen bei den Verborgenen von mir übernehmen, falls ihr ihnen möglicherweise lieber etwas schulden wollt.
Oder aber, ihr helft mir im Gegenzug mit Nerfi und Bavari, statt einen offenen Gefallen zu schulden. Zumal ihr dort ohnehin schon wirkt und eine gewisse Bekanntheit unter den Menschen dort erlangt habt?"