[1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

[Mai'21]
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Il Canzoniere
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Malkavianer verharrte einen Augenblick, als ob er sich nicht ganz sicher war das er auch ja richtig gehört hatte. Muslimische Kainskinder? Nunja, früher oder später war ihm klar gewesen das solcherlei hier auftauchen würde. Aber die freiwillige Wahl der ewigen Verdammnis? Das war die wahre Ungeheuerlichkeit in der Aussage des Toreadors.

Ein Blick ging nun zu Iulia hinüber, ob sie das gleiche gehört hatte wie er, dann wandte er sich erneut Adamo zu. "Ihr würdet die unwiderbringliche Verdammung wählen? aus freien Stücken? Warum? Seid ihr solcherlei mit schuldbeladen das ihr euch selbst wünscht hundertausend Jahre lang kochendes Wasser trinken zu müssen? Habt ihr solcherlei Abartigkeiten begangen das man euch jeden Tag von nun an und für immer glühende Kohlen in die Augen pressen sollte? Ist eure Existenz so wertlos das man sie nicht nur zertrümmern sondern auch fein zermahlen und in alle Winde verstreuen sollte? Was habt ihr getan das ihr solcherlei Schrecken auf euer eigenes Haupt herabwünscht? Sicherlich ist es nicht der Islam, den ihr mit euch herumtragt wie eine Krankheit? Auch jene Ungläubige wünschen sich nicht solches Unglück auf ihr eigenes Haupt herab, soviel ist gewiss." führte er teils aus, teils fragte er. Noch war dabei das eher interessebasierte Rückfragen in der Oberhand. Auch wenn man sich bei ihm nie ganz sicher sein durfte, wie alle zu berichten wussten die mit ihm schon zu tun gehabt hatten.

"Was haltet ihr davon?" bezog der Iulia einfach mit ein, ihren fragenden Blick nach "Privatspähre" entweder missdeutend oder ignorierend.
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Adamo Manacres
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamos Gesichtsausdruck wurde nun doch eher ein ungläubiges Staunen aufgrund der Worte dieses Ancilla.

" Verehrter Ferrucio, soweit ich euch richtig verstanden habe, gab ihr mir die folgende Vorgabe von Dingen, die ihr mich fragtet. Zum einen fragtet ihr mich, ob der Fluch etwas sei, welchen wir abschütteln können, wenn wir es mit unserer ganzen Kraft wollen und um Hilfe ersuchen oder ob wir bereits unwiederbringlich verdammt sind. Aus diesen Vorgaben basierend erfolgte meine Antwort. Ich selber sehe meine Existenz nicht als ein Fluch an. Dies ist vielleicht eher ein Bereich eures Glaubens. Ich weiss, dass mein Einzug in das Paradies, welches meines Glaubens nach, sowohl Euch, als auch mir offensteht, abhängig ist von meinen guten Taten in dieser Welt. "

Adamo stand entspannt, schaute dem Ancilla fest in die Augen.

" Ich will es versuchen näher zu erläutern. Mein Glaube kennt keinen grundlegend verdorbenen Menschen. Mein Glaube erkennt aber an, dass es Menschen gibt, die verdorbene Dinge tun. Der Mensch an sich ist somit gut, aber böse Dinge werden von aussen an ihn heran getragen und bringen Ihn dazu, so zu handeln wie er es tut. Der Mensch sündigt somit, wenn er den Einflüsterungen folge leistet anstatt seine Zuflucht bei Gott zu suchen, und auf ihn zu vertrauen."

Dann führ Adamo fort.

" Verzeiht, wenn ich danach frage, aber ist dies der Grund meiner Einladung zu Euch? Möchtet ihr meinen Glauben kennen lernen und ihn diskutieren oder gibt es einen anderen Grund für meine Anwesenheit in eurem Hause? "
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Iulia Cornelia
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Offenkundig hatte Iulia dasselbe gehört wie der Malkavianer und es störte die Harpyie nicht im Geringsten, dass der Vates sie hier miteinbezog. Doch anstatt umgehend zu antworten, wie es der Toreador tat, dachte sie stattdessen darüber nach, was sie davon hielt und wog ihre Worte entsprechend ab.

„Es ist mir unverständlich.“, erklärte die Kainitin schließlich unaufgeregt und mit einer gewissen Nachdenklichkeit gegenüber dem Malkavianer, nachdem die Rose geendet hatte, dem Ancilla dabei höflich die Wahl überlassend, ob er zuerst auf das Gesagte Adamos eingehen oder er sich ihre Meinung hierzu anhören wollte. „Ich bin, wie ihr wisst, christlich erzogen worden und habe als Kainit von euch selbst die Bluttaufe erhalten.“, widerholte Iulia das Offensichtliche und inzwischen gemeinhin Bekannte, bevor sie weiter meinte: „Für mich stellte sich entsprechend nie die Frage, ob der Fluch, welchen der Herr dereinst über Kain sprach, wohl auch auf meinem Dasein, meiner Seele und somit auch auf mir, die sich selbst Kainit und Kain unser aller Vater nennt, lastet.“

„Ich bin jedoch nicht im Islam bewandert.“, erklärte sie milde weiter, nachdem sie kurz zu dem Muslim geblickt hatte, bevor sie weiter an Ferrucio gewandt höflich bat: „Weshalb ihr mir mein womöglich unvollständiges Wissen in dieser Angelegenheit nachsehen mögt, verehrter Vates, doch ich ging bisher immer davon aus, dass selbst die Muselmanen, dem selben einen Herrn huldigen würden und sich einzig ihre Rituale, sowie die Art ihrer Anbetung, zu der unseren, grundlegend unterscheiden würden, nicht aber, dass sie den Kern der Entstehung unser aller Art, sowie die Erlösung von dem Fluch durch Kain den Vater und durch die Gnade des Herrn allein, selbst in Frage stellen würden.“
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Il Canzoniere
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Wenn schon Adamos Worte in der Miene des Malkavianers zu Abscheu und offener Missgunst führten war eine Sache die Iulia da erwähnt es offenbar mindestens genauso schlimm. Heftig schüttelte er den Kopf.

"Dem selben Herren huldigen?" entgegenete er ihr daraufhin erbost. "Das ist nicht nur Unsinn, sondern gar Ketzerei. Solch naives Geplapper führt geradewegs in die Hölle, denn von genau dort kommt jene sogenannte Religion. Es ist ein Irrweg. Ist der Weg ins Paradies nicht ohnehin schon schwierig genug ist ein Weg ohne Anleitung dorthin, ohne Priester, ohne Konzilien, ohne Kirche, ohne Mönche. Nur ein Haufen sich ständig widersprechender Gelehrter die ihre sogenannte Schrift auslegen wie sie wollen. Sie erkennen nicht einmal an das Jesus für unser aller Sünden gestorben ist, was eine Gottesferne, ganz ohne Sühne nahelegt. Es ist eine Anleitung zum scheitern. Wer dem Islam folgt hat ein ganzes Leben um dann wegen eines kleinsten Vergehen in der Hölle zu landen. Eine gefährliche Irrlehre die vom Demiurgen für den einzigen Zweck erdacht wurde: alle Seelen auf der Welt in die Hölle zu reissen. Ich weine um all jene die nie die Chance bekommen haben die Lehren Jesu Christus anzunehmen." ereiferte er sich, mit zunehmend lauterer Stimme. Dann als er seine Hasstirade soweit ausgeführt hatte, hielt er inne. Immer noch an Iulia gewandt: "Für unsereins Kainiten ist es ohnehin ein langer, unbeschreiblich schwerer Weg zur Erlösung. Würden wir nicht die Anleitung des Herren, der Seeligen und der Priesterschaft haben, wenn wir uns nicht an Jesus Beispiel orientieren könnten, dann wäre es wie in der Finsternis einen Berg zu besteigen während die Hände auf dem Rücken gebunden wären, sich Flammen eilig den Hang hinaufverteilten und ein stetiger Strom einer riesigen Ochsenherde panisch die Klippen, die man zu erklimmen gedenkt, hinabstürzt. Ein Erreichen des Ziels wäre allenfalls hypothetisch denkbar."

Dann wandte er sich Adamo zu, den er misstrauisch abschätzte: "Ihr sprecht die ganze Zeit davon was der Islam dem Menschen vorschreiben würde. Haltet ihr euch für einen solchen? Oder glaubt ihr nicht auch, seht ihr nicht auch, das ihr kein solcher mehr seid? Was ist hierfür eure Erklärung? Streitet ihr auch den Kainsfluch ab und steigt freiwillig hinab in die Hölle?" dann einen Moment schweigen, eine Überlegung ging durch seinen Kopf, wie es schien.
"Wäret ihr bereit einzusehen das die Irrlehre, der ihr folgt, eine solche ist und euch der Christenheit anzuschliessen? Ihr könntet dann auf meine Unterstützung zählen, bei euren zukünftigen Unternehmungen." der stechende Blick der blauen Augen lag unvermittelt auf dem Toreador. Wohl wissend das dessen nächste Worte weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen konnten. Ganz gleich in welche Richtung.
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Adamo Manacres
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo verdrehte ein wenig die Augen als der Ancilla so abfällig über seinen Glauben sprach. Dies kannte er bereits zu genüge und führte erfahrungsgemäß zu nichts. Dementsprechend überlegte er einen kurzen Moment bevor er dem Ancilla antwortete.

"Verehrter Ancilla, ich bin eurer Einladung an diesem Abend gefolgt weil mich der Grund für eben diese interessierte. Es interessierte mich euch kennenzulernen. Jedoch habe ich mir diese Zeit, welche ich mit anderen Verpflichtungen verbringen müsste, nicht genommen um mit Euch meinen Glauben oder meine Existenz zu diskutieren oder mich gar für das zu rechtfertigen, was meinen Glauben ausmacht. Solltet ihr kein anderes Gesprächsthema kennen, würde ich mich dann wieder meinen Verpflichtungen widmen."

Fragen kreisten im Kopf des Toreador herum.
Wie hatte dieser Kerl es geschafft seine Zeit als Neugeborener zu überstehen? Wie schaffte es jemand ohne Anstand und Benimm in den Status als Ancilla? Was war seine Funktion im Geflecht der Domäne?
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Iulia Cornelia
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue war auf die erbosten Worte des Malkavianers hin, geradezu instinktiv einen halben Schritt vor ihm zurückgewichen, während sie ihren Oberkörper leicht verneigt und ihr Haupt tief gesenkt hatte. Sichtlich ergeben, aufmerksam und lernwillig hatte sie dem Hofgelehrten anschließend zugehört.

Nachdem dieser geendet hatte, hatte die Kainitin stumm zustimmend genickt, bevor sie Ferrucio demütig ersuchte: „Seht mir meine Unerfahrenheit nach, die Muselmanen und ihr Glaube sind mir noch immer völlig fremd. Mir war entsprechend nie bewusst, wie schlecht es wahrlich um deren Seele bestimmt sein mag.“

Iulia schwieg für einen Moment, blickte kurz mit einem gewissen Mitleid in den blaugrauen Augen auf den Toreador, bevor sie wieder zu Ferrucio sah und diesem respektzollend zu verstehen gab: „Entsprechend danke ich euch vielmals für eure aufklärenden Worte diesbezüglich, verehrter Vates.“ Sie verneigte sich noch einmal vor dem Malkavianer, bevor sie vorsichtig wieder einen Schritt nähertrat, um seiner Unterhaltung mit Adamo weiter zuzuhören.

Nachdem Adamo Ferrucio geantwortet hatte, hatten sich die Lippen der Harpyie leicht geöffnet, doch sie schwieg vorerst. Stattdessen wanderten ihre blaugrauen Augen respektvoll auf den Hofgelehrten, während sie ihren Mund dabei schloss und diesem das Wort überließ.
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Il Canzoniere
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Wie als ob er aus dem Blick seines Gegenübers, dem verdrehen von dessen Augen oder vielleicht auch dutzenden, hunderten (?), gleichartigen Gesprächen an Erfahrung mitnahm, der Reihe nach beantwortete der Malkavianer all jene Fragen die seinem Gegenüber durch den Kopf schossen. Nur auf eine Weise die diesem sicher nicht passen würde: er wendete sich an Iulia.

"Vielen Dank für euer beispielhaftes Verhalten, eure Erziehung erscheint mir rundherum gelungen. Leider kann ich dies nicht von jenem hier behaupten, der gar vorgibt das Kind eines welchen zu sein der etikettellen Anstand lehrt. Unterstellt er mir gerade das ich seine Zeit stehle? Und impliziert er damit nicht auch das seine Zeit wertvoller sei als meine? Glaubt er wirklich irgendwelche Verpflichtungen in der heutigen Nacht, die er vorschieben kann wie ein Signal zum Rückzug, seien wichtiger als seine offizielle Vorsprache beim Hofgelehrten für religiöse Angelegenheiten? Und ist seine Begründung dafür wirklich das er nicht über Glaube und Existenz reden möchte?" er seufzte. Hatte er sich in den letzten Jahren doch zu häufig mit Neugeborenen auseinandersetzen müssen die glaubten das sie auf der gleichen Stufe standen. Dann stiegen Erinnerungen in sein Gesicht. War nicht auch er einst so gewesen?

Sein starrer Blick suchte und fand Iulias Augen, die eisblauen Augen kratzen dabei wie eine Gabel über ihre porzellanfarbene Haut: "Ich würde mich freuen euch dabei zuschauen zu können wie ihr diesem hier ein Beispiel an Umgangsformen bleibt, an dem er sich orientieren kann."

Erst dann wandte er sich Adamo zu viel ruhiger, ja einfühlsamer als man soeben noch gedacht hatte. Als ob er sich selbst in seinen Gedanken zur Ordnung gerufen hätte: "Jene hier, die werte Iulia Cornelia, ist die an der ihr euch neu ordnen solltet. Sicherlich seid ihr noch nie so plump einem Ancilla entflohen, nur weil das Thema euch nicht behagt, daher solltet ihr hier nicht damit anfangen. Falls ihr nämlich glaubt eure Religion ist eure private Angelegenheit, dann muss ich euch enttäuschen. Ihre Majestät ist selbst zum Christentum konvertiert und hat jene Beichte eingeführt. Es ist keine Gängelei eines manchmal zu lauten Predigers, der euch hierher gelockt hat um euch mit heiligem Wasser zu überschütten. Es ist der Brauch und das Gesetz in dieser Domäne. Und da es im Islam nun einmal keine Beichte gibt, müsst ihr konvertieren oder die Stadt verlassen." er deutete eine Art Achselzucken an. Als ob er sagen wollen würde: "Eure Wahl.", was er jedoch nicht laut artikulierte.

Er ließ den Blick nun auf dem Toreador liegen, ihn weder rechts noch links an ihm vorbeiblicken um einen Ausweg zu erkennen. Es war klar: dieses Gespräch endete wenn Ferrucio es beenden würde.
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Adamo Manacres
Toreador
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo, immer noch entspannt in sich selber ruhend, hörte die Worte des Ancilla in Richtung der Harpye. Dann vernahm er auch die Worte des Malkavianers in seine Richtung. Die Aussage kam nicht unerwartet und führte nahtlos das fort, was der Malkavianer bereits vorher begonnen hatte.

" Aber, aber, verehrte Ferrucio. Ich glaube, wir geraten hier nun ein wenig durcheinander. Ich habe nicht vor, einem Ancilla zu entfliehen, welcher mich in seine Räumlichkeiten eingeladen hat. Ich sagte lediglich, dass ich mit Euch nicht weiter über meinen Glauben diskutieren oder mich für diesen zu rechtfertigen gedenke. Das Thema meines Glaubens behagt mir durchaus, nur sehe ich es nicht als notwendig an, mich für diesen von euch belehren oder beleidigen zu lassen. Mein Glaube ist bisher meine private Angelegenheit, denn ich trage diesen nicht nach aussen, ich lehre ihn nicht, ich belehre darüber niemanden und ich halte darüber auch keine Predikten. Man könnte also zu der Einschätzung kommen, dass dieser Glaube recht privat ist, wie ihr es nanntet."

Adamo, mitlerweile mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht fuhr mit seiner Antwort fort.

"Ich danke euch für die Information, dass ihre höchstverehrte Majestät zum Christentum konvertiert ist. Dies war mir bisher noch nicht bekannt. Des Weiteren war mir nicht bekannt, dass die höchstverehrte Aurore in der Domäne die Beichte eingeführt hat und dazu die Notwendigkeit besteht. Ich werde mich selbstverständlich zeitnah hiernach erkundigen und die Anforderungen hierzu einholen. Des Weiteren muss ich noch einmal festhalten, dass ich mitnichten hierher gelockt wurde, sondern von Euch eingeladen wurde. Des Weiteren kam ich gewaschen und in sauberer und angemessener Kleidung, so dass es nicht notwendig sein sollte, mich mit heiligem Wasser zu überschütten. Ich entschuldige mich für die Missinformationen, denen ich anscheinend aufgesessen bin, doch weder haben mich die Herolde über diesen Brauch in der Domäne informiert, noch haben mich die Liktoren über das Gesetz zur Beichte informiert. Sofern dies hier Brauch ist, werde ich selbstverständlich gerne diesem Brauch fröhnen und mir einen Beichtvater meines Vertrauens in der Domäne suchen, wenn dies denn noch erforderlich ist. Und zu guter letzt glaube ich, dass ihr weder in der Funktion, noch in der Position seid, um mir zu sagen, dass ich konvertieren oder die Domäne verlassen muss. Dies scheint mir nun doch ein wenig über eurem Amt und Würden zu sein. Somit bin ich gerne bereit, diese Entscheidung in die Hände ihrer höchstverehrten Majestät zu legen. Ein Konvertieren meinerseits schließe ich jedoch in dieser Situation und in Eurer Gegenwart ersteinmal aus, verehrter Ferrucio. Und, um damit wieder zu einem Ende meines Monologes zu kommen. Möchtet ihr dieses Gespräch weiterhin fortführen, so ist dies aus meiner Sicht selbstverständlich möglich, jedoch in Bezug auf meinen Glauben ist es an diesem Abend aus meiner Sicht beendet."

Adamos Gesicht blieb weiterhin freundlich und aufgeschlossen, als würde er an einem Hoftag mit anderen Kainiten einen Plausch über Kunst und Kultur halten.
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Il Canzoniere
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Vates hörte Adamo eine Weile schweigend zu und wurde dabei immer ruhiger. Das dies kein gutes Zeichen war, machten seine ersten Worte klar, aber es zeigte auch wie gefährlich es war dieser Kreatur auch nur ein wenig Macht zu gewähren. Und als Hofgelehrter und Ancilla hatte er bereits mehr Macht angesammelt als gut für jeden innerhalb Genuas war - mit Ausnahme seiner selbst natürlich.

Ein einfangender Seitenblick glitt zu Iulia hinüber, dann legte er los: "Ihr seid nicht in der Situation zu entscheiden über was wir sprechen. Ihr könnt mir aber gerne vorschlagen worüber ihr gerne sprechen würdet. Bisher habe ich nur Gestammel gehört. Die Herolde seien schuld das ihr so unbedarft umherstolpert und die Liktoren das ihr so ahnungslos seid. Ich nehme diese offizielle Beschwerde daher gerne entgegen und bitte meinerseits die Harpyie diese doch bitte an Herolde wie Liktoren zu übermitteln. Der werte Adamo Manacres habe sich beim Hofgelehrten über sie beschwert." während er soeben Iulia aus senen eisblauen Augen angestarrt hatte, wandte er sich nun mit einem langsamen Schwenk des Kopfes wieder dem Toreador zu.

"Was mich jedoch zumindest etwas Milde stimmt ist euer Versprechen jene irreführende Religion, der ihr zugebt Anhänger zu sein, nicht weiterzugeben oder gar öffentlich zu praktizieren. So zieht ihr keine Unschuldigen in den Strudel eurer eigenen Verdammnis hinein. Davon das ihr euch einen Beichtvater suchen wollt, sobald ihr ihre Majestät damit belastet habt bei ihr abzufragen was ihr eigener Hofgelehrter, der von ihr damit beauftragt worden sei solcherlei durchzuführen damit sie nicht mit solcherlei Nachfragen belastet werden würde, kann ich jedoch nur abraten. Sie ist vielbeschäftigt und hat keine Zeit für solcherlei Verifizierungsunsinn. Solltet ihr euch jedoch über den Ratschlag des Hofgelehrten, mit Aurores eigenem Kind als Zeugin, hinwegsetzen, dann ist das eure Entscheidung. Macht euch jedoch sicher wenig neue Freunde. Zumal ich euch darauf hinweise das auch in der Beichte zum Schutze der Wahrung der Stille kein Sterblicher Beichtvater involviert sein darf." ...beschnitt er die Optionen Adamos gleich um ein vielfaches weiter.

Einen Augenblick machte er eine Pause, dann fuhr er mit einem leicht veränderten Tonfall, einfach fort: "Trotzdem stellt ihr einen guten Präzedenzfall dar. Ich werde mit ihrer Majestät darüber sprechen müssen wie wir mit solchen unchristlichen Kainiten in Zukunft umgehen sollten, wenn sie sich als radikal konvertierungsfeindlich entpuppen und nicht dem Beispiel ihrer Majestät folgen möchten." sein Blick glitt wieder zurück zu Iulia, wohl weil er laut über dieses Thema nachdachte.

Dann fokussierte sich sein Blick mit einem mal auf sie: "Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?"
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Iulia Cornelia
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Re: [1048] Seltsame Einladung [Adamo, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Das Kind des Prinzen hatte sich leicht verneigt auf das Lob des Ancilla hin bezüglich ihrer Erziehung, nur um dann schweigend den rhetorischen Fragen des Hofgelehrten zu lauschen. Ihr sanft vor ihm gesenkter, ernsthafter Blick und ihre fehlende Überraschung darin verrieten, dass sie wohl sehr ähnlich, wenn nicht sogar gleich, wie der Malkavianer über die Worte des Toreadors denken mochte. Entsprechend hatte sie das Kratzen seiner blauen Augen zwar auf ihrem makellosen Körper wahrgenommen, doch empfand sie es selbst anscheinend als weit weniger unangenehm oder zumindest nicht als so unerträglich, als dass sie es nicht hätte aushalten können. „Ich will mich weiter in Demut üben und mein möglichstes Tun.“, hatte die junge Neugeborene Ferrucio schließlich mit einer ruhigen Stimme zugesichert, bevor sie seinen Worten weiter zugehört hatte. Als Adamo dann erneut diesem geantwortet hatte, hatten sich die Lippen der Harpyie zum wiederholten Mal nur leicht geöffnet, doch erneut schwieg sie, schloss ihren Mund und überließ das Wort dem ranghöheren Kainiten.

Auf Ferrucios Frage hin, antwortete die junge Kainitin schließlich diesem mit einer unaufgeregten und respektvollen Stimme: „Mit Verlaub, verehrter Ferrucio, ihr seid der vom Prinzen ernannte Hofgelehrte und somit Ansprechpartner in derartigen Angelegenheiten, weshalb ich mich bei allem gebotenen Respekt nicht erdreisten möchte, mich in derlei Entscheidung als Harpyie einzumischen. Als diese werde ich jedoch gerne die Herolde und Liktoren über die bei euch eingegangene Beschwerde in Kenntnis setzen.“ Ihr Blick aus blaugrauen Augen wanderte kurz auf den Toreador, bevor sie zurück zu dem Malkavianer blickte und meinte: „Ich möchte allerdings anmerken, dass ich die Behauptung von Adamo Manacres ihm wäre nicht bekannt gewesen, dass der Prinz die Beichte eingeführt hat, als überaus interessant empfinde. Schließlich war der Toreador doch selbst in jener Nacht zugegen, als zwei Kainiten dem Tophet überstellt wurden auf Grund ihrer Weigerung der Anweisung des Prinzen nachzukommen bei euch, verehrter Ferrucio, die Beichte abzulegen, Andere dafür eine kollektive Strafe als gesamter Clan erhalten haben und ein Einziger nur auf Grund seiner Verdienste überhaupt die Chance erhalten hat, die Beichte bei euch nachholen zu dürfen.“
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