[1047] Alles rein geschäftlich [Vergonzo, Toma]

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma nickte. „Kein Problem. Wir werden die Ohren und Augen offen halten.“

Bei der nächsten Frage des Bauemeisters zögerten sie. Schauten ein wenig nachdenklich und meinten dann: „Ist diese Information auch die Gegenleistung die ihr für diesen Kontakt fordert oder seid ihr einfach nur so neugierig?“

[Vergonzo Faro]

Offen und ehrlich sprach er, den Blick auf Toma gerichtet.
"Es interessiert mich persönlich und ich möchte diese Information als Gegenleistung für das Herstellen des Kontaktes zu einem Wanderer sehen."

Ihm war klar, das Toma den Grund für den Kontaktwunsch nicht kostenlos kund tun würde.
"Wäre das für euch annehmbar?"

[Toma Ianos Navodeanu]

Sie zogen die Augen etwas zusammen und einen Mundwinkel schief als sie darüber nachdachten.
Der Nosferstu war nicht dumm. Vermutlich machte er sich schon so seine eigenen Gedanken wofür sie die Wanderer gebrauchen könnten.

Der nachdenkliche Ausdruck war verschwunden als sie sagten:
"Wir müssen jemanden etwas liefern und dafür benötigen wir die speziellen Fähigkeiten die den Wanderern so nachgesagt werden."

Sie schwiegen kurz und fügten dann noch an:
"Wir sagten ja dass wir auch noch mit euch sprechen wollten außerhalb des geschäftlichen. Wie steht es nun mittlerweile um euch so einige Jahre nach dem Krieg und alle dem was euch noch durch die Hoftage widerfahren ist? Haltet ihr immer noch so sehr an Genua fest? Wenn ja aus welchen Gründen?"

[Vergonzo Faro]

Vergonzo kannte diese Fähigkeit von Sou.
"Ich verstehe. Natürlich interessiert mich was ihr wem liefern müsst. So es euch zusagt darüber zu verhandeln, wäre ich gern dazu bereit."

Auf die dann folgende Frage Tomas lächelte er sanft.
"Hegt ihr ernsthaft Interesse an meinen Ansicht dazu? Es steht gut um mich. Der Weg den ich mir aussuchte wird von mal zu mal klarer. Die Hungersnot war ein Segen für mich. Aber auch wenn man sich anschaut was daraus alles entstanden ist. Es ist somit auch ein Segen für Genua gewesen was alles passiert ist. Stetiger Wandel bedeutet Leben, Stillstand wäre der tot. Man muss hungrig bleiben und neugierig, vor allem wenn man soviel Zeit hat wie unsereins. Ich halte an Genua fest, weil sie an mich glaubt und an mir festhält. Eine Partnerschaft auf Lebzeiten. Habt ihr denn vor Genua zu verlassen?" wollte er dann von Toma wissen um auf den Grund seiner Frage zu kommen.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ein Segen." erwiderte Toma und grinste. "Es gibt vermutlich viele die das anders sehen würden. Auch aus einer pragmatischen Sicht können wir es kaum Segen nennen, diese Hungersnot, doch es hat uns Vorteile gebracht. Wie euch also auch? Uns gefällt jedoch eure Meinung zum Wandel und dem Hunger nach neuem. Sagt. Was ist es das ihr an Genua schätzt was euch keine andere Stadt geben könnte? Wir selbst haben kein Interesse daran die Domäne alsbald zu verlassen, nein."
antwortete Toma auf die letzte Frage und Meinung des Nosferatu, aber ließ die erste bewusst unkommentiert.

[Vergonzo Faro]

Kurz dachte er über die Worte Tomas nach, ehe er antwortete.
"Aus rein pragmatischer Sicht von welchem Standpunkt aus? Aus die der Menschen die hungerten und litten war es sicher kein Segen. Aber es schuf neuen Platz, schürte Hoffnung, lehrte manch einen Demut und machte manch einen stark. Und die, die ihr Leben liessen, wurden aus ihrem Elend erlöst und taten Genua damit ebenfalls einen Dienst. Der Antrieb der daraus entstand war wie ein frischer Aufwind in vielen Bereichen, so wie es nach solchen einschlägigen Ereignissen meist der Fall ist. Ständig neue Möglichkeiten und Herausforderungen zu wachsen. Das ist es auch was Genua einem bietet. Kaum eine Ort ist so wandelbar, verändert sich so schnell und bleibt doch irgendwo die gleiche. Noch immer kann man hier so viel erreichen. Mensch wie auch wir."
Fasste er seine Gedanken kurz zusammen und blickte Toma dann neugierig an.
"Was denkt ihr darüber? Was hält euch hier?"
Ein kurzes aber geräuschvolles kratzen am Kinn.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Wir uns selbst." sagten sie ominös. "Ihr kennt das vermutlich, als Baumeister. Ihr habt euch etwas aufgebaut hier. Warum es wegwerfen? Ihr habt diese Stadt mit gestaltet. Ihr habt etwas geformt und erschaffen und da gibt es keine Grenzen. Diese Stadt ist wandelbar, diese Domäne. Nicht wahr?"
fragte Toma und etwas klang da mit, das sich anfühlte als würde der Tzimisce mehr damit sagen wollen als nur ein Haus zwischen weitere zu bauen. Ihre Augen musterten den Nosferatu dabei aufmerksam und fast erwartungsvoll.

[Vergonzo Faro]

Oh ja. Auch er sah es so. Wandelbar. Die Stadt, ihre Bewohner am Tage und auch bei Nacht, aber vor allem die vermeintlichen Herrscher. Wenn sich nur die richtigen zusammen tun würden um das richtige für Genua zu erreichen.
Und so lag neben einem Blitzen auch ein wenig Wehmut in Vergonzos Blick. Er hatte einige Anläufe gestartet und wurde doch stets ausgebremst. Ob er stets die falschen Verbündeten gesucht hatte?
"Ich denke ich verstehe genau was ihr meint. Es ist eben genau so wie ihr es sagt. Wandelbar in all ihren Facetten."

Daraufhin schwieg er, ohne den Blick von Toma abgewendet zu haben.
Entweder ließ er Platz für mehr oder er dachte weiter über die Worte nach.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma nickte. Sie hatten gehofft, dass sie Vergonzo schon zuvor richtig eingeschätzt hatten und es schien so als wäre ihre Hoffnung nicht vergebens gewesen.

"Sprecht ihr eigentlich andere Sprachen als italienisch, werter Vergonzo?" fragten sie dann, scheinbar das Thema plötzlich wechselnd.
"Abgesehen davon. Wir verändern uns immer. Wenn wir euch das hier zeigen." Sie holten ein kleines geschnitztes Objekt aus einem Beutel an ihrem Gürtel. Es war eine geflügelte Figur, die wie ein seltsamer Vogel aussah, zumindest konnte Vergonzo nicht klar sagen, um was für einen Vogel es sich handeln sollte.
"Dann wisst ihr dass wir wir sind." Sie reichten das kleine Holztier dem Nosferatu.
Es war Holz eines Zitronenbaumes, falls Vergonzo dies erkennen konnte, so oder so würde er es von etwas wie Kiefer, Ahorn oder Kirsche unterscheiden können, denn es war sehr hell, fast weiss.
"Wir zeigen euch das, weil wir glauben dass wir noch einige Geschäfte miteinander haben werden und dies macht es uns beiden einfacher."
Sie streckten die Hand aus und verlangten die Figur zurück nachdem Vergonzo sie sich genau ansehen konnte.

[Vergonzo Faro]

Kurz legte er den Kopf schief.
"Nein, auch wenn man durch Berufung und dem Unleben das ein oder andere aufschnappt, spreche ich leider nur italienisch. Bisher fehlte mir die Zeit das zu ändern."

Er lauschte den Worten des Drachen und schien konzentriert über diese Handlung. Er nahm die Figur sanft entgegen und begutachtete sie. Drehte sie, bemerkte die Feinheiten und erkannte die geschickte Hand des Meister Steinmetz. Auch roch er kurz an der Figur.
Als er Toma die Figur zurück reichte sprach er: "Ein Zeichen also. Wieder einmal zeigt ihr Schläue und Voraussicht. Ich erinnere mich noch an eure, für mich erste Erscheinung, die mir gut gefallen hatte. Leider vermag unsereins nur immer hässlicher zu werden, ihr dagegen könnt beinahe jede Form des Äusseren wählen. Ich fühle mich geehrt das ihr mich in diesen erlesenen Kreis aufnehmt." er neigte respektvoll den Kopf.
"Ich werde mich an diese Figur erinnern und bin gerne zu jeder Zeit für euch zusprechen. Brauche ich ebenfalls ein Zeichen?"