[1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

[April'21]
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Davide
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[1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Ein weiteres Jahr neigte sich langsam dem Ende zu und die Nächte waren von einer spürbaren Kälte erfüllt. Der Herbst hatte die Blätter bunt gefärbt und in seinem Schatten zog langsam aber sicher der nächste Winter heran.
Als Davide diesmal an der Pforte des Heilerhauses klopfte erwartete man ihn. Es war eine ganze Weile ins Land gegangen seit er den Salubri das erste Mal getroffen hatte. Doch wichtigere Angelegenheiten hatten ihnen bisher keine Zeit gelassen sich noch einmal zusammenzusetzen und so waren die Monate fast unbemerkt verflogen. Heute Abend jedoch wollte Davide sein Versprechen einlösen und sich von Nicolo über die Wege und Überzeugungen unterrichten lassen denen ihresgleichen folgte.
Er trug den selben alten, aber gut gepflegten Mantel wie gewöhnlich und hatte sich außerdem einen dunkelgrünen Wollschal umgebunden, den er eigentlich nicht benötigte, aber den er sehr mochte und den er schon seit seiner Jugend besaß. Eine der positiven Seiten die er dem Untot abgewinnen konnte. Die Winter im Freien waren weniger hart wenn man nicht frieren konnte. Geduldig wartete er bis man ihm die Tür öffnete.
"Beware of Davide: Dem schwarzen Widder der Nacht."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Ein hagerer, aber drahtiger Mann öffnete diesmal die Tür, gekleidet war er in einem abgetragenen Gambeson und an seinem Gürtel war ein Dolch zu sehen. Er verbeugte sich einmal tief vor Davide, während er leise "Willkommen verehrter Davide, Giove ist mein Name" sagte, dabei besah er ihn musternd und sein Blick blieb kurz an seinem Schal hängen. Schließlich nickte er und bat, ihm zu folgen.
Schweigend marschierte er dann durch die Davide bereits bekannten Bereiche des Heilerhauses, bis er schließlich jedoch an einer unbekannten Tür kam. Diese öffnete er und legte somit die Sicht auf eine Art Hof frei.
Zielstrebig ging er auf das Tor in einer kleinen, hüfthohen Mauer zu. Davide konnte derweil den Blick auf eine Schmiede linkerhand sehen und gerade aus auf einen Stall, vor welchem ein Ochsengespann stand. Der Stall ging nahtlos in ein größeres Lagerhaus über. Davide konnte gerade noch den Blick auf mehrere Säcke im Lagerhaus erhaschen, dann wurde er schon durch das Tor geführt.
HIerinter befand sich eine Mischung aus Gemüse, Getreide und Kräutergarten, wobei selbst die Kräuter eher nach Pflanzen aussahen, die dazu bestimmt waren in einem Kochtopf zu landen.
Voraus war eine weitere hüfthohe Mauer und ein weiteres kleines Tor zu erkennen. Zu diesem führte auch der Weg, welchen sie gerade beschritten.

Jedoch bog Giove links zu einem kleineren, unscheinbaren Gebäude ab, aus welchem ein Lichtschein drang. Das Gebäude schmiegte sich an eine Hecke, die wohl die Grenze zwischen diesem Anwesen und dem benachbarten war.
Das Gebäude war klein und man mochte es eher einen Werkstattschuppen nennen. Giove öffnete die Tür und bat Davide einzutreten, währenddessen er sich selber entfernte.

Das innere der Werkstatt wurde von einer Feuerstelle beleuchtet,welche den Innenraum in ein schattiges Licht hüllte.
Überall an den Wänden waren kleinere Tische auf denen sich verschiedenste Steingutgefäße befanden. Außerdem Holzbottiche, Mörser und Pistillien und anderes Werkzeug, was man eher bei einem Kräuterweib vermutete. Außerdem war dort ein größerer Tisch zu sehen, der von zwei Bänken eingerahmt wurde.
Nicolò stand an einem der kleineren Tische und räumte wohl einen gerade noch gebrauchten Mörser auf Seite. Er trug wieder einen wollenen Kittel, diesmal jedoch keinen Umhang mit Kapuze. Wieder war auf seiner Stirn dieser seltsame Knoten in einem sonst unauffälligen Gesicht zu sehen. Als Davide eintrat, nickte Nicolò ihm zu.

"Sei gegrüßt, werter Davide. Willkommen in meiner kleinen Werkstatt." Dabei öffnete sich sein Arm zu einer weit ausholenden Geste, wie um durch den Raum zu führen.
"Ich war bis eben noch in der Arbeit vertieft. Leider sind die Zeiten seit unserem letzten Treffen nur überschaubar besser geworden, weshalb ich jede freie Minute nutze... Ich hoffe, Dir ist es besser ergangen. Was macht Deine Schafsherde?"
Während er sprach, deutete Nicolò auf den Tisch und ging selber zur Bank herüber, um sich dort zu setzen.
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Davide
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Er nickte Giove grüßend zu und nahm die Verbeugung mit einem Moment sichtlicher Irritation zur Kenntnis. Er war es nicht gewohnt dass man so auf ihn reagierte. Auch die sterblichen nicht und er kommentierte das ganze mit einem Murren in das man mit viel Fantasie ein irgendwie verlegenes: Is nicht nötig sowas... hineininterpretieren konnte.
Dann folgte er dem Mann durch das Haus und über den Hof zu Nicolos Werkstatt. Es war fast ungewohnt geworden einen so fruchtbaren Garten zu sehen, waren die Äcker der Menschen doch immer noch leer und karg. Es war ein hoffnungsvoller Anblick.

Er betrat den Schuppen... Hütte... Im Vergleich zu dem großen Gebäude des Heilerhauses konnte man es kaum Haus nennen, nahm den Hut ab und ließ den Blick kurz durch den Raum wandern, bevor er dem Salubri grüßend zunickte und ein kurzes ehrliches Lächeln über seine Züge huschte.
"Buona Notte. F... Falls ich doch un... ungelegen komme k... können wir uns einen anderen Abend wiedertreffen."
Er wollte den Heiler nicht von der Arbeit abhalten, trat aber näher als Nicolo ihn wortlos einlud sich zu setzen und nahm platz.
"Sie i... ist so sicher wie sie sein k... kann, dem Herrn sei Dank. Hab leider ein T... Tier an eine Kolik verloren. S`ging zu schnell u... um noch was zu u... unternehmen."
Man konnte hören und sehen dass es ihn bekümmerte, wenn seine Schafe auf diese Weise starben. Aber Verluste gab es leider immer. Er konnte froh sein wenn es nur so wenig waren. Gerade in diesen Zeiten.
"Wird Z... zeit dass der Hunger ein ein... einsehen mit d... den Leuten hat."
Er seufzte leise um das Gefühl von Hilflosigkeit auszudrücken dass er bei diesem Gedanken hatte. Dann griff er in seine Tasche und holte ein kleines Bündel hervor das er auf den Tisch legte und zu dem Salubri hinüber schob. Einige Streifen Weidenrinde die er auf seinen `Jagdausflügen` gesammelt hatte. Auch wenn man seine Art sich zu nähren derzeit kaum jagen nennen konnte.
"Ist n... nicht viel aber hilft v... vielleicht trotzdem."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Ein Lächeln huschte über Nicolò's Gesicht, als er des Bundes Weidenrinde ansichtig wurde.
"Hab Dank - ich kann es gut gebrauchen und bin für jedes bisschen dankbar, dass ich bekomme. Und Du kommst nicht ungelegen, aber ich nutze einfach jede freie Minute in dieser Zeit."

Nicolò fuhr sich kurz mit der linken Hand durch den Bart, während er Davide ernst ansah.
"Es tut mir Leid wegen deinem Schaf. Gerade jetzt wohl ein umso schmerzlicherer Verlust."
Auch wenn Nicolò einem Tierleben wohl weniger Bedeutung beimaß, hatte er erkannte, wie wichtig Davide seine Schafe waren und was der Verlust für ihn bedeuten mochte. Kurz legte er ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Seine Augen blickten ihm dabei warm an.

Dann nahm er sie zurück und lehnte sich selbst etwas zurück.

"Wie sagst, es wird Zeit, dass die Hungersnot ein Ende findet. Ich könnte etwas Land pachten und ich hoffe, dass ich dort Getreide und anderes anpflanzen kann. Es ist nicht viel, aber ein weiterer Schritt in Richtung Hoffnung etwas ändern zu können. Solltest Du neue Weidengründe suchen, wäre dort auch noch etwas Platz."

Wieder hob seine Hand sich seine Hand um durch seinen Bart zu fahren und Nicolò zögerte etwas bevor er weiter sprach.
"Bevor... Ich mit dem Unterricht in den Wegen unserer Art beginne, würde ich Dich gerne zunächst etwas anderes fragen. Welche Clans der Kinder Kains sind Dir bekannt und was weißt Du über sie und ihre Legenden, einschließlich meines eigenen Clans."
Nicolò sah etwas unsicher aus, als er diese Frage stellte und es schien ihn etwas zu beschäftigen.
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Davide
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Er seufzte tonlos.
"S`is i... immer schade wenn s... sie sterben. V.... vor allem wenn sie vorher leiden."
Obwohl es letztendlich Nutztiere waren verbrachte er doch die meiste Zeit der Nacht in Gesellschaft seiner Schafe. Er war ihr Hirte. Er hatte Verantwortung für sie. Und obwohl er natürlich keinerlei Schuld daran trug wenn ein Blähbauch oder die Hufrehe sie holten war es trotzdem ein Verlust der ihn schmerzte. Unter anderem gerade deshalb weil er nichts dagegen tun konnte außer ein krankes Tier zu erlösen wenn es nötig wurde. Und die ehrliche Freundlichkeit und Anteilnahme die Nicolo ausstrahlte waren Balsam für die Seele.

"D... das klingt nach einer guten Sache. S... sollte Angelique m... meiner Schafe ü... überdrüssig werden komme ich g... gern darauf zurück.", antwortete er und ein Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht. Er ging allerdings derzeit nicht davon aus dass er einen Grund haben würde sich neue Weidegründe zu suchen.
"A... aber wenn d... du Tiere h... halten willst und H... Hilfe brauchst dann l... lass es mich wissen, dann k... kann ich dir zu... zumindest mit Rat zur Seite stehen."

Die Frage nach Legenden über Clan Salubri ließ ihn einen Moment stumm nachdenken.
"Ich w... weiß nicht viel über d... deinen Clan. M... Man erzählt sich i... ihr hättet einen Krieg gekämpft. V... Vor langer Zeit. Gegen Dämonen oder v... vielleicht auch andere Vam... Vampire. Man s... spricht sehr gut ü... über euch. Von eurer Hi... Hilfsbereitschaft und dass ihr ein bis bisschen Licht in unsere dunkle W... Welt bringt. Zyn... zynische Kainiten sagen allerdings i... ihr könnt das Menschsein ei... einfach nicht loslassen. M... Mann trifft aber l... leider nicht v... viele von euch."
Das waren ziemlich viele unzusammenhängende Informationen. Lauter kleine Puzzleteile die Davide hier und dort zusammengesammelt und aufbewahrt hatte.

Spoiler!
Int + Folklore:
@🐺 Davide (Sabrina) I rolled 6d10 for you which resulted in 33.
Results: 5 4 3 7 4 10.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò seufzte, aber es war ein mitfühlendes Geräusch.
"Zu einer anderen Nacht kann ich Dir das ein oder andere Kraut zeigen, welches vermag den Schmerz zu nehmen... zumindest bei Menschen, das könntest Du vielleicht deinen Schafen geben, sollte noch einmal solch ein Unglück passieren. Warte..."

Und damit stand Nicolò auf und kramte etwas auf einem der kleineren Ablegetische herum. Schließlich schien er gefunden zu haben, was er suchte und kehrte mit einer Pflanze mit einer blau-violetten Blüte zurück.

"Das ist Helmkraut und wächst an fließenden Gewässern und Waldteichen. Es löst Krämpfe und vermag leichten Schmerz zu lindern. Nimm es ruhig, damit Du weißt, wonach Du suchen musst. Eigentlich macht man auch hiervon einen Sud, aber vielleicht kannst Du es ihnen auch so geben."
Mit diesen Worten legte er die Pflanze vor Davide ab und obwohl ihm scheinbar noch etwas auf der Zunge lag, wechselte er das Thema.
"Leider habe ich bisher keine Tiere erstehen können, aber ich bin Dir dankbar für Dein Angebot."

Dann hörte Nicolò gespannt zu, sein Gesicht war zunächst grimmig, als Davide über die Kriege sprach - so grimmig, dass der Schäfer es ihm womöglich niemals zugetraut hätte.
"Mein Clan führte tatsächlich Krieg und zwar gegen jene Kainiten, die sich des Patkierens mit Dämonen und Teufeln schuldig machten. Wären wir nicht eingeschritten, hätten sie die Welt schon lange in Chaos und Tod versinken lassen, so wie ihre Dämonischen Herrn und der Teufel es verlangten. Man trifft nicht mehr viele von uns, weil wir uns in den Kriegen gegen die Baali, so heißt dieses Gezücht, aufgerieben haben."
Der Salubri spuckte das Wort Baali nahezu aus und man konnte die Verachtung aus seinem Mund hören.
Bei Davides folgenden Worten musste Nicolò allerdings dann doch lächeln.
"Es ist wohl von beiden etwas. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn man auch über mich sozusagen als Vermächtnis sagen könnte, ich hätte etwas Licht ins Dunkle gebracht. Aber es stimmt wohl auch, dass wir am Menschsein festhalten. Ich selbst bin wohl ein gutes Beispiel dafür. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen und dies auf alle meines Clan beziehen...", sagte Nicolò etwas ernster hinterher. "Du bist gut über meinen Clan informiert und Dein Wissen beeindruckt mich."

"Ich habe allerdings auch gefragt, weil wir Salubri etwas ungewöhnlich sind. Man nennt uns auch Einhörner wegen... nun ich zeige es Dir vielleicht am besten..."
Und mit diesen Worten öffnete Nicolò das Auge auf seiner Stirn, genau betrachtet sah es vollkommen normal aus -es hatte die gleiche dunkle Farbe wie die anderen beiden, nur die Ränder waren auf beiden Seiten symmetrisch, da die trennende Nasenwurzel fehlte.
"Es mag die ein oder andere Situation kommen, in dem ich mein Auge öffnen muss und ich wollte Dich vorwarnen, aber wo Du bereits einiges über meinen Clan weißt, ist Dir bestimmt auch wohl diese Eigenart bekannt."
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Davide
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Davide »

Davide nahm die Pflanze vorsichtig in die Hand um sie zu betrachten.
"Oh, d... das Kraut k... kenn ich. Ich w... wusste nicht dass es Krämpfe löst. Aber ich weiß wo es w... wächst. Danke."
Er legte das Helmkraut zurück auf den Tisch. Er wollte es nicht jetzt schon in die Tasche stecken um es nicht ausversehen zu zerdrücken.
"M... manchmal denke ich, i... ich sollte mehr ü... über solche Dinge wissen. S`gibt so viele h... hilfreiche Kräuter und ich l... laufe b... beständig an i... ihnen vorbei weil ich s... sie nicht als h... hilfreich erkenne."
Alles was über Kamille und Minze hinausging erforderte mehr Kenntnisse als er besaß. Und irgendwie kam ihm das schade vor, weil er nicht weit zu gehen und nicht weit zu sehen hatte. Er verbrachte Nacht um Nacht draußen vor den Toren.

Davide war überrascht von der bitteren Grimmigkeit und der rechtschaffenen Abscheu die er in Nicolos Zügen lesen konnte während er über die Geschichten sprach die er gehört hatte. Der Salubri wirkte auf ihn bisher immer sehr in sich ruhend und diese negativen Empfindungen so deutlich in seinem Gesicht zu sehen ließ erahnen wie tief sie eingebrannt waren.
Dass es Teufel und Dämonen gab das hatte er nie angezweifelt. Die Bibel sprach davon und letztendlich war wohl ihre eigene Existenz mehr als genug Beweis dafür dass all die Fabeln und Geschichten nicht nur leere Worte waren um Kinder zu erschrecken. Er war überzeugt davon dass es mehr Übernatürliches gab als er ahnte. Und dass es gut war davor auf der Hut zu sein. Denn hatte er nicht schon oft einen sachten Schauer verspürt... Den Blick von fremden Augen die keinen Körper hatten aus dem sie schauten... Andere würden dass wohl als Aberglauben bezeichnen. Aber es überraschte ihn nicht im mindesten dass Nicolo von Paktierern sprach. Von dunklen Mächten.

Doch er ließ das Thema im Raum stehen ohne es aufzugreifen. Sprach man zu laut von solchen Wesen machte man sie nur unnötig auf sich aufmerksam.
"D... das tun sie sicher schon.", antwortete er und griff lieber den Hoffnungsvolleren Teil der Unterhaltung auf.
"F... für die M... menschen denen du hier h... hilfst bist du ein b... bisschen Licht in einer d... dunklen Stunde."

Er lächelte schief und rieb sich etwas verlegen den Arm, als der Salubri sich von seinem Wissen beeindruckt zeigte. So beeindruckend kam es ihm gar nicht vor.
"N... Naja es si... sind n... nur Geschichten.", erklärte er kleinlaut.

Wäre er sich nicht der Fähigkeiten seines eigenen Körpers zur Veränderung bewusst gewesen, hätte ihn das dritte Auge des Salubri vermutlich deutlich mehr aus der Fassung gebracht. Aber er hatte gesehen wie aus seinen eigenen Händen klauen wurden und das dämpfte den Unglauben und die Irritation ein wenig. Er war überrascht. Aber er empfand keinen Schrecken darüber, wie er es noch vor ein paar Jahren als Mensch getan hätte. Damals hätte er in heilloser Panik die Flucht ergriffen oder wäre erstarrt vor Entsetzen. Hätte Gott und alle Engel angefleht ihn vor dieser Höllenkreatur zu beschützen. Aber er hatte all diese Dinge an seinen eigenen Blutkräften bereits abgearbeitet. Die ganze Palette von Leugnen über Angst und Selbstabscheu bis hin zu einer brüchigen Akzeptanz ohne die Selbstabscheu jemals ganz abgelegt zu haben. Trotzdem starrte er den Heiler einen Moment in einer Mischung aus Erstaunen, und einer unleugbaren Faszination wie der Grusel vor dem Unmöglichen sie einem bereitete, an, bevor er sich dessen bewusst wurde und hastig den Blick senkte.
"Ich... ent... entschuldige, ich w... wollte nicht starren. D... Das w... wusste ich nicht. T... tut mir leid."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò starrte mehrere Augenblicke auf das Helmkraut, das nun vor Davide lag. Schließlich hob er den Blick und mühte sich um ein freundliches Gesicht, dennoch sah man die Strapazen, welche die Hungersnot wohl bei ihm gelassen hatte, durchschimmern.
"Wenn ich mehr Zeit hätte und andere Umstände vorlägen, würde ich es Dir beibringen. Leider würde es erfordern, dass wir länger in der hiesigen Umgebung unterwegs sind und ich müsste die Wäldern von Luccoli meiden, denn Dein Clansältester machte mir unmissverständlich klar, dass ich dort nicht erwünscht bin, bis Brimir gefunden wurde oder klar ist, dass er dort nicht mehr ist."

Auf Davides nächste Worte hin, seufzte Nicolò abermals, wieder schimmerte eine gewisse Schwermut durch, die aber zunehmend verblasste.
"Uns Salubri Heilern ist eine besondere Gabe gegeben. Wir vermögen andere noch von den schlimmsten Verletzungen zu heilen. Nur der Tod ist unsere Grenze und es ist die Domäne der Kappadozianer. Aber unsere Gabe ist auffällig und bricht die Stille, daher bin ich kaum in der Lage meine wahren Fähigkeiten einzusetzen. Ich könnte also dieses Licht sein, doch ich muss mich mit einfacheren Mitteln begnügen. Daher strebe ich auch an, stets mehr in der Heilkunst zu erlernen, wozu eben auch das Handwerk gehört, aus Kräutern Arzneien zu fertigen und darin bin ich recht gut geworden. Vor allem aber unterrichte ich hier einige Lehrlinge, so dass die Leut sich auch selbst helfen können. So gesehen kann ich bereits Stolz darauf sein, was ich hier bereits in rund 10 Jahren schon erreicht habe," schloss Nicolò nun wieder mit einem milden lächeln auf den Lippen.

"Schon gut, wir alle starren, wenn wir etwas ungewohntes sehen," immer noch war das nachsehende lächeln auf seinen Lippen. "Und bevor dies in einer unglücklichen Situation passiert, wollte ich Dich vorwarnen."
Dann rieb Nicolò sich die Hände, legte sie danach aber auf dem Tisch ab, wobei immer mal wieder eine Hand vorschnellte und gestikulierte, um seine folgenden Erklärungen zu untermalen.
"Gut nachdem diese Dinge geklärt sind, will ich anfangen Dir etwas über die Wege zu vermitteln. Ich denke, wir fangen zunächst damit an. Dass ich Dir diejenigen aufzähle, Die ich kenne.
Die beiden ursprünglichsten Pfade sind wohl derjenige, den wir beschreiten, die Via Hummanitas und dann noch die Via Bestiae. Ersteren muss ich vermutlich nicht weiter erläutern?"
Nicolò sah Davide fragend an, während er eine kurze Pause machte, um die Reaktion des Gangrels abzuwarten.
"Letztere setzt auf Kooperation mit dem Tier in uns, gibt ihm sozusagen mehr Freiheiten und arrangiert sich so mit diesem. Dann gibt es die Via Coeli, die Via Regum und die Via Peccati. Das sind wohl die verbreitesten Wege. Daneben gibt es noch den Pfad der Dornen und den Pfad der Knochen, die wohl weniger bekannt sind. Zumindest kannte ich sie auch nicht, bis zu einem Gespräch mit dem werten Herold.
Auf den einzelnen Wegen gibt es dazu noch Unterpfade, zumindest ist mir dies von der Via Hummanitas und der Via Regum bekannt. Ich wandere zum Beispiel auf dem Via Spiritus. Ihm liegt ein einfaches Prinzip zu Grunde, denn um sich sein selbst zu erhalten, gebietet er unter den Menschen zu leben und zu handeln. Er legt einem auf, seine Gaben zu nutzen, um den Schwachen zu helfen und sie vor Leid zu bewahren, so man es vermag. So sie es denn immer noch tut, wandert die höchst Verehrte Princeps ebenfalls auf einem Pfad der Menschlichkeit. Aber es ist ebenso möglich, dass sie durch den Einfluss des Beichtvaters, des verehrten Ferrucios, auf die Via Coeli wechselte."

An dieser Stelle hielt Nicolò zunächst inne und gab Davide somit die Gelegenheit Fragen zu dem bisher gesagten zu stellen.
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Seresa
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Re: [1047] Viele Wege führen nach Rom [Nicolo, Davide]

Beitrag von Seresa »

Alles weitere würden die beiden Kainiten in einer anderen Nacht besprechen.



Zusammenfassung:
Nicolo und Davide trafen sich in der Werkstatt des Salubri. Dieser erkundigte sich nach der Schafsherde des Gangrel. Er erzählte, dass er etwas Land pachten könnte und bot Davide an, dort mit seinen Schafen zu weiden. Des Weiteren gibt er ihm krampflösende Kräuter mit. Da Nicolo den Gangrel in den Wegen unterweisen sollte, erkundigte dieser sich zuerst, welche Clans Davide überhaupt bekannt seien, sowie Legenden über diese. Davide erzählte ihm, was er über den Clan Salubri bisher gehört hatte. Der Salubri öffnete im Verlauf des Gespräches sein dritte Auge für den Gangrel, damit es diesen nicht erschrecke. Im Anschluss erläutere Nicolo Davide, dass es mehrere Hauptwege gibt, sowie einige Unterpfade in welche sie sich weiter aufteilen können.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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