[1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

[Mai'21]
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Davide
Gangrel
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Davide »

Einen Moment lang versuchte Davide vergeblich mit einer ablehnenden Geste die Beutebücher von sich zu schieben. Doch der Schauspieler überrumpelte ihn dermaßen souverän und routiniert dass er dem Schäfer keine Lücke zur Flucht offen ließ. Mit absoluter Selbstverständlichkeit als sei Davide sein Mitverschwörer schob der Mann ihm Buch und Attrappe auf den Schoß. Ein Wolf der sich das schwächste Tier aus dem Rudel herauspickte um es einfach zu überwältigen. Natürlich nur bildlich gesprochen, denn er ließ einen sichtlich überforderten aber voll und ganz lebendigen Davide damit im Publikum sitzen. Ratlos wanderte der Blick des Schäfers von den Büchern zur Bühne, zu dem Schauspieler und wieder zurück. Er saß einfach da als wären die Bücher auf seinem Schoß mindestens eine Tonne schwer und als könnte er selbst dann nicht aufstehen wenn er gewollt hätte. Er hatte etwas das nicht ihm gehörte und er konnte nirgendwo damit hin.
Als dann zu allem Überfluss auch noch ein paar einzelne Motten zwischen den Seiten hervorkrochen und sich in die Luft erhoben hätte er Buch und Attrappe beinahe fallen gelassen. Stattdessen drückte er einfach in einer irgendwie hilflosen Geste fest die Hände auf den Deckel als müsse er irgendetwas darin halten dass ihm sonst an die Kehle springen könnte.
"Beware of Davide: Dem schwarzen Widder der Nacht."
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò nickte Aurora zu und verringerte gar noch etwas den Abstand, um auch nach außen zu zeigen, was wahrscheinlich ohnehin jedem hier klar sein dürfte - der Clan Salubri zumindest verströmte Einigkeit.
Er flüsterte seiner Clansschwester noch einen kurzen, persönlichen Gruß zu, danach konzentrierte er sich wieder voll und ganz auf das Stück.
Noch immer waren ihm einige Feinheiten nicht klar, aber der zweite Akt Schien langsam Klarheit zu bringen. Nicolò entsann sich eines gewissen Gesprächs zwischen dem Herold und ihm vor nun mehr als einem Jahrzehnt und unwillkürlich drehte sich sein Kopf zu Galeno um, seine Augenbrauen fragend hochgezogen und ihn musternd, bis ihm seine Bewegung bewusst wurde und er es mit einem schweifen über die anderen Kainiten zu kaschieren versuchte.*

Auch wenn er dem Stück folgen wollte, zog ihn seine Erinnerung in eine andere Nacht herab - der letzten der fünf Nächte, die eigentlich sieben hätten sein sollen - und dahin wohin Galeno ihn mitgenommen hatte, um einen gewissen Vorfall zu klären.
Seine Hand fuhr durch seinen Bart und sein Blick war nachdenklich geworden, kaum noch das Stück verfolgend, bis die er der Bewegung an den Büchern gewahr wurde. Er spürte es mehr, als dass er es direkt gesehen hätte, aber nun wanderte seine volle Aufmerksamkeit, in dem Bestreben mehr zu erkennen. Erneut riss er sein drittes Auge auf der Stirn weit auf, seufzte aber im nächsten Augenblick nur kurz, während er leicht den Kopf schüttelte. Schnell nahm er wieder eine gelassene Haltung ein und warf Galeno abermals einen flüchtigen Blick zu. Danach ließ er seinen Blick über die versammelten Kainiten schweifen. Sein Blick blieb kurz an Davide hängen und bohrte sich dann in das Buch, welches er auf seinen Schoß presste.
Nicolò's Stirn legte sich in Falten, während er so starrte, dann hob er wieder den Blick auf das Geschehen auf der Bühne. In seinem Gesicht war Sorge zu sehen, aber dennoch auch eine Form von Neugierde, was wohl als nächstes dargeboten werden würde.

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Verbergen von Emotionen/auffälligen Starren + Wahrnehumg & Aufmerksamkeit
Spoiler!
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Signora Achilla
Nosferatu
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Waffen sausen auf die nichtsahnenden, müden Weißen Soldaten herab. Viele fallen schon gleich zu Beginn, doch ihr Anführer, der Weiße Ritter mit der blutroten Geißel, begehrt auf. Er liefert sich einen dramatischen Kampf mit den gedungenen Soldaten, die ihm so nun zahlenmäßig überlegen sind.

Il Narratore muss sich wegducken, damit er selbst in den Kampf hinein gezogen wird. Er sammelt die letzten Bücher auf und schafft sie und den Beutesack beiseite. Verschwörerisch dreht er sich noch einmal um und bedeutet den Zuschauern, zu schweigen, doch die Geste kommt neben dem tobenden, spektakulären Kampf zu kurz.
Das Buch bei Davide bleibt wie ein anklagendes Beweisstück zurück.


Der Weiße Ritter schmettert mit seiner gepanzerten Faust einen der Angreifer nieder. Doch nun, da die übrigen Weißen Soldaten ermordet sind, ist er allein. Er wird umzingelt. Er schwingt die blutrote Geißel über seinem Kopf und alle müssen sich ducken. Er schwingt sie tief und alle müssen springen. Doch dann stößt einer vor und die Geißel windet sich um ihn. So können weitere hinzu springen. Der Weiße Ritter wird von hinten mit einem Bühnenschwert durchbohrt. Blutrote, weiche Blütenblätter fallen aus seinem Kostüm, als er wankt und im Todeskampf noch weitere Angreifer mit sich reißt. Sie stürzen gegen die Bühne, rote Blütenblätter fliegen, werden auch von den Seiten her auf die Bühne und sogar in den Zuschauerraum geworfen.

Weißer Ritter ruft im letzten, dramatischen Aufbäumen: Verrat! Verrat und Tücke sind unser Dasein! Und mein Fall ist nur der Vorbote für weitere! Die Welt, wie wir sie kannten, bricht entzwei! Kräfte, groß wie ganze Reiche, ringen miteinander und mein Blut schreibt nur eine kurze Zeile im langen Epos dieses Kampfes! Oh, grausamer Verrat! Wehe mir! Wehe dir, Stolze Stadt! Wehe dir, meine Heimat… .

Der Weiße Ritter fällt zu Boden und eine Erschütterung lässt die Bühne erbeben. Die Kulissen sinken zur Seite, die Bühnenbretter selbst sacken herunter als irgendwo ein Holz bricht. Die ganze Szenerie bricht entzwei und immer noch senken sich die Blütenblätter wie ein Regen aus Blut auf alles hernieder

Der zweite Akt endet. Die Lichter an der zerbrochenen Bühne erlöschen.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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Angelique
Autarkis
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Angelique »

Anders als Benedetto hatte Angelique nicht während der Szene geschrieben, sondern alle Sinne auf das Stück konzentriert.
Nun, in der Pause kritzelte sie wie eine Besessene auf ihrem Täfelchen herum.
Gleichzeitig versuchte sie die Reaktion und Gespräche des restlichen untoten Publikums zu erfassen.

Davide würde bestimmt wieder zuckersüß sein in seiner verwirrten Unschuld.

Bei dem Rest mochte man nicht sicher sein, ob sie nicht, wie einst die Mänaden Kritik am Werk des Orpheus übten, reagieren würden.
Monster konnten solche Sensibelchen sein.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Ilario
Lasombra
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Ilario »

Kalt blickte Ilario in Richtung der Bühne, dorthin wohin die Motten und Nachtschwärmer geflattert waren. Diese Gestalt... Sein Lächeln jedoch blieb, sicher eine Maske wie einjeder sie heute trug. Die meisten Anwesenden zwei davon.
Was nicht der Weiße Ritter ein Sinnbild für die Feinde der See der Schatten? Ein Feind der See der Schatten in Person? Ein gerissener Plan steckte sicher dahinter, überlegte Ilario sacht weiterlächelnd. Ein Lächeln welches sich vertiefte, denn wer auch immer jenen Weißen Ritter auf dem Gewissen hatte, hatte der See einen großen Dienst erwiesen. Das ließe sich verwenden... ein Gedanke der den kalten Zorn auf die Diebin ohne Ehre dämpfte.


Ilario applaudierte als die Blütenblätter fielen und die Lichter erloschen.

para te!
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Adamo Manacres
Toreador
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo stand auf und vertrat sich ein wenig die Beine. Auch wenn die Vorstellung interessant und mitreissend war, wurde auch ihn durch aus bewusst, dass er immer wieder angespannt saß, die Muskulatur belastet aufgrund dessen was auf der Bühne, aber auch davor und dahinter passierte. Langsam wurde es ein wenig angenehmer.

Er flanierte zwischen den Reihen einher, schaute seine Gäste an, um zu sehen, wie es ihnen erging, ob sie angespannt oder entspannt waren, in sich gekehrt oder Redebedarf hatten. Einen besonderen Blick warf er jedoch auf die Plätze der Ancilla und Ahnen, um zu sehen, wie es diesen erging.

Dann erreichte er Illario.

" Ich freue mich, dass euch das Stück gefällt, verehrter Illario. Ich hoffe, es wird auch weiterhin eure Zustimmung finden. "
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Benjamin
Assamit
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Benjamin »

Als der Vorhang fällt erhebt sich Benjamin und applaudiert ebenfalls im gedämpften Licht der indirekten Beleuchtung sind die Umrisse seines Körpers durch die Beschriftungen noch schwieriger zu definieren. Was man jedoch erkennen kann dass er sich, die Maske immer noch angelegt, umzuschauen scheint. Interessiert fährt sein Blick durch die Gesichter. Dann beginnt er ohne jede Eile in Davides Richtung zu laufen und würde jenem, sollte es dieser zulassen, ohne hastige Bewegungen, die Beutebücher aus den Händen nehmen und sie wieder an den Rand der Bühne legen. Dann beugt er sich hinunter und scheint dem Gangrel etwas ins Ohr zu flüstern, ehe er ihm die Hand reicht um ihm auf die Füße zu verhelfen. Dieser ergreift ebenjene nach einigen Augenblicken und richtet sich auf.

Im Anschluss machen die beiden ein Paar Schritte zusammen und kommen leicht abseits des Bogenganges zum stehen und wechseln ein Paar leise Worte miteinander, die man sicherlich, sollte man nur genug wollen und nah genug dran sein, belauschen könnte.
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Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Nachdem die beiden Ventrue den Platz eingenommen hatten, von dem aus sie das Theater verfolgen wollten, hatte Iulia Liutprand ein sichtbares Nicken geschenkt. Zwar war ihr Gesicht unter der Maske völlig verborgen, doch allein ihre Körpersprache spiegelte das Wohlwollen der Harpyie wider, welches ihr Gegenüber offensichtlich auf Grund seiner Umgangsformen genoss. Und so war es wenig verwunderlich, dass auch sie vorerst an der Seite ihres Clansbruders stehen geblieben war. Ihre Arme entspannt an ihrer Seite ruhend.

Wieviel die Harpyie von dem Geschehen mitbekam, worauf sie achtete oder was sie gar selbst davon halten mochte, war schwer zu sagen, denn ihr Körper war größtenteils völlig unbewegt, gleich einer in der Zeit gefrorenen Statue. Allgemein wirkte die Ventrue noch immer kühl und distanziert in ihrer Art. Ein Eindruck, welcher in der Nacht ihres Freispruchs begonnen und seitdem noch immer angedauert hatte.

Und auch heute wirkte sie eher reserviert, beinahe mehr einer unausgesprochenen Pflicht, denn einem persönlichen Vergnügen, hier folgend. Offenkundig gab es von ihrer Seite aus, keinerlei Bedarf, sich hier mit Jemandem der Anwesenden zu unterhalten oder gar gesellschaftliche Konversation zu betreiben, auch wenn ihre eigene Aufmerksamkeit der Höflichkeit folgend, dennoch regelmäßig zu den anwesenden Ancillae glitt und sie Blicke, die sie um ein Gespräch ersucht hätten, nicht abgelehnt hätte. Doch sie forcierte selbst nichts dergleichen.

Stattdessen wanderte ihr Kopf ruhig von links nach rechts und wieder zurück, doch ob diese völlig unaufgeregt wirkende Bewegung nun auf Grund dessen war, dass es die Harpyie dabei unterstützen mochte, ihren Blick unvorhersehbarer wandern zu lassen, ihr womöglich das Geschehen auf der Bühne missfiel oder gar das Verhalten der Zuschauer, war schwer zu deuten. Allerdings hatte sie augenscheinlich keinerlei Interesse daran, ihre Meinung bezüglich des Theaters mit Jemandem hier verbal zu teilen.

Zwar war ihr kühler Blick auch auf Davide gewandert, doch entgegen dem Banu Haqim, machte die Ventrue keine Anstalten diesem zur Hilfe zu eilen. Offenkundig sah sie es nicht als nötig an oder wollte ihn seine eigenen Erfahrungen machen und Entscheidungen treffen lassen. Sie würden später über den Abend und das Ganze sprechen, soviel mochte dem Gangrel, der die Harpyie verhältnismäßig häufig sah, bewusst sein, als ihr Blick prüfend auf ihn fiel, doch sie mischte sich nicht ein, sondern beobachtete das Ganze Theater hier weiter stumm.
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Nubis »

Galeno verfolgte das Schauspiel nun mit gemischten Gefühlen, eine Mischung aus Ärger und Unmut, aus Nachdenklichkeit und Traurigkeit. Freude allerdings keine.
Das, was dort gezeigt wurde spiegelte nicht mal ansatzweise wider, was wirklich in dieser Nacht geschehen war. Sein Blick lag auf Davide einen kleinen Moment, da jener dieses Buch hielt.
Besonders das mit den Büchern war für ihn verwirrend, denn das war, was er von den Nächten nicht kannte. Nur das Endergebnis. Und wenigstens sah es auch so aus, als würden Alina und Alino nicht direkt damit in Verbindung gebracht werden, sondern ganz andere.

Auch sein Blick wanderte einen Moment über die anderen Gäste, Toma, Niccolo...Ilario, als dieser klatschte. Er konnte diese Begeisterung nicht verstehen oder nicht teilen. Aber wahrscheinlich hatte Ilario hier seine ganz eigenen Interessen...in denen sie sich möglicherweise auch nicht wirklich glichen.

Sofern aber keiner auf ihn zukommen würde, blieb er sitzen. Kainiten benötigten nicht wirklich eine Pause. Aber sie war gut zum Nachdenken.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Ilario
Lasombra
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Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1048] Licentia poetica [Achilla, Adamo, offen]

Beitrag von Ilario »

Kurz musterte er den Toreador kritisch, dann stahl sich ein weiteres Lächeln auf das Gesicht unter der Maske.

"Oh ja, das tut es. In der Umsetzung zumindest, allein dass die Urheberin ihre eigene Rolle andeutet... zauberhaft.
Spannend erscheint mir auch die Handlung, wäre man dabei gewesen, man könnte mutmaßen, dass hintergründige Intention und beabsichtigte Wirkung auf etwas abzielen. Etwas mag hier beleuchtet werden, was besser verborgen geblieben wäre... Doch andererseits wird hier eine Heldentat aufgeführt, gezeigt wie ein Feind sein Ende fand."


Kalt war die Stimme geworden wie eine frostige Winternacht, während der Blick aus nachtschwarzen Augen jemanden in den Rängen der Zuschauer suchte.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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