[1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

[Nicolo Trevisan]

"Sehr gut, dann haben wir einen Handel", nickte Nicolò bekräftigend. Er blickte den Herold noch ein zwei Augenblicke weiter an, denn ihm war sein Nachdenken aufgefallen, aber schließlich zuckte er nur mit den Schultern.

"Würdet ihr mich ein Stück des Weges begleiten," fragte Nicolò unvermittelt und deutete dabei auf den Weg der von dem Casa weg in Richtung des Teiches führte. Sollte Toma dem Salubri folgen, sprach Nicolò nach einigen Schritten weiter. Seine Stimme war gedämpft und trug nicht weit:
"Erinnert Ihr Euch an unser letztes Gespräch, als wir ihr mir die Eigenheiten des menschlichen Körpers zeigtet? Damals deutet Ihr an, dass man sich über den Geist austauschen könnte? Damals war ich... nicht... willens über dieses Thema zu sprechen. Doch gerne würde ich es noch einmal aufgreifen."

Auch wenn Nicolò kurz stockte, blieb seine Stimme ansonsten unverändert und auch auf seinem Gesicht war keine Regung zu erkennen. Er hatte schließlich akzeptiert, was damals auf ihn gelastet hatte und Sühne geleistet- in mehrfacher Hinsicht sogar, dachte Nicolò bei sich. Inzwischen hatte er eine gewisse Gelassenheit erlangt und es war ihm möglich frei darüber zu reden. Trotzdem gemahnte er sich zur Vorsicht - nicht auszudenken, was passieren konnte, wenn andere Kainiten im Detail von den Möglichkeiten seiner Kaste erführen.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma nickte ebenfalls dazu als die Abmachung besiegelt wurde.

Dann folgten sie Nicolo hinaus in den Garten und auf dem schmalen Weg zu Teich entlang.

Als der Salubri über den Geist zu sprechen begann, schauten sie eindeutig neugierig geworden.

"Hm ja, wir haben auch immer noch ein Interesse daran. Der menschliche aber auch der Kainitische Geist sind ein großes Mysterium. Wie sie genau funktionieren, wo sie sitzen..." ...wie man sie verändern kann...
"Habt ihr dazu denn Erkenntisse gewonnen die ihr zu teilen gedenkt?"

[Nicolo Trevisan]

"Ich würde eher sagen, mir sind einige Dinge klarer geworden. Dinge über die ich bei unserer letzten Besprechung noch nicht sprechen konnte. Dies ist eher..." Nicolò suchte nach den richtigen Worten und schien mit sich über des Unvermögens zu hadern. Schließlich gab er es auf und setzte erneut an, "...Es beschränkt sich auf meine Arbeit mit sterblichen Patienten.
Habt Ihr jemals jemanden Untersuchen können, dessen Geist sich komplett zurück gezogen hat?"

Fragend sah Nicolò Toma an, doch er führte es zunächst nicht weiter aus.
Stattdessen wartete er noch einige Atemzüge ab, bevor er schließlich zögerlich weitersprach:
"Wenn Ihr wollt, könnten wir uns auf diesem Gebiet austauschen und jeder für sich weitere Untersuchungen anstellen, die man teilen könnte. Wir gehen auf verschiedene Weise heran, denke ich, welche sich möglicherweise ergänzen könnten."

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma dachte über die Frage des Salubri nach und sprach dann:
"Hm ja mehr oder weniger. Noch nicht völlig verloren, doch...beschädigt. Das Problem daran ist, dass man in diesem Zustand nichts nützliches mehr aus ihnen herausbekommt. Um den Geist zu verstehen muss man ihn auch..hören können." Dies klang ominöser als sie es hatten sagen wollen aber machte doch auch gleichzeitig sind, wenn keiner seine Gedanken sprechen konnte, konnte sie auch keiner hören.

"Der menschliche Geist ist sehr zerbrechlich. Wenn ihr an ihm forscht, dann besteht das Risiko dass er zerfällt. ist dies kein Problem mehr für euch? Oder wie gedenkt ihr diesen Dingen auf den Grund zu gehen? An einem Austausch wäre uns in jedem Fall gelegen."

[Nicolo Trevisan]

Nicolò faltete die Hände hinter seinen Rücken und blickte auf den Boden. So schritt er eine weile schweigend neben Toma her.
Dann blickte er plötzlich unvermittelt auf und sah Toma direkt an.
"Und wenn es doch möglich wäre, selbst in diesem Zustand mehr zu erfahren? Es gibt vielleicht für mich einen Weg, möglicherweise auch nicht... Genau das würde ich aber gerne näher erforschen..."
Nicolò unterbrach sich und räusperte sich kurz, er schien um eine nichtssagende Stimme und ein ausdrucksloses Gesicht bemüht, aber das gelang ihm nicht vollends - es schimmerte immer noch etwas hindurch - so wie seine Stimme klang, mochte es Scham oder Reue sein. Und er schien etwas zu verschweigen, worin wohl der Ursprung seiner Gefühle lag.*

"Ich hatte einst einen Patienten, der völlig abwesend war. Auf nichts mehr reagierte... sein Lebenswille erloschen, lag er nur noch vor sich hin. Ich hatte ihn untersucht mit dem Gaben meines Blutes und..."
Kurz brach Nicolò ab und setzte schließlich neu an.
"Jedenfalls habe ich es lange Zeit nicht verstanden, aber heute weiß ich, dass seine... Seele nicht mehr... in seinem Körper war. Schließlich ist er... verstorben, weil es mir nicht gelang, seine Seele... in seinen Körper... zurück zu bringen."
Nicolò sprach zögerlich und abgehakt, seine Worte lügend strafend, schien ihn dieses Thema immer noch zu beschäftigen, obwohl er sich mühte dies nicht Toma zu zeigen.


Wieder dauerte es etwas, bis Nicolò antwortete:
"Das musste auch ich feststellen und ihr geht recht damit, dass ich etwas nicht absichtlich herbei führen würde, um daran zu forschen. Aber manch einmal ergeben sich solche... Möglichkeiten, bei Patienten, die zu mir gebracht werden oder welche ich auf Wunsch ihrer Angehörigen untersuche.
In solchen Fällen ist es mir ohnehin daran gelegen, ihnen zu helfen, was Forschung mit einschließt. Meine Gaben ermöglichen mir einige Einsichten, die anderen nicht gegeben sein mögen. Wir könnten also unabhängig agieren, uns aber die Ergebnisse der Untersuchungen mitteilen. Um Euch die Ernsthaftigkeit dieses Angebots zu zeigen - ich habe genaue Notizen über den Verlauf meines vorhin genannten Patienten geführt. Ich würde Sie Euch zur Verfügung stellen, allerdings muss ich sie zuerst ins italienische übersetzen oder beherrscht Ihr inzwischen das Lateinische?"

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Manipulation + Ausflüchte um Emotionen zu Verbergen
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[Toma Ianos Navodeanu]

Toma hörte dem Salubri aufmerksam zu und blieb dann sogar vor Überraschung stehen als dieser davon sprach dass einem Menschen dessen Seele gefehlt hatte.
"Ihm fehlte die Seele? Wie sollte das möglich sein?" fragten sie verwundert.

"Aber was genau wollt ihr uns damit sagen? Dass ihr eine Kraft über die Seele hättet und die solle für eine Forschung am Geiste hilfreich sein?" Toma zog neugierig und ein wenig skeptisch eine Augenbraue hoch.
"Was wir benötigen ist ein Verständnis des Geistes. Meint ihr der Geist und die Seele sind ein und dasselbe eigentlich? und was glaubt oder wisst ihr wo die Seele sitzt? Wenn ihr wisst dass sie weg war dann müsst ihr wissen wo sie sein sollte oder?"
Das fanden sie doch sehr interessant diese Thematik.

[Nicolo Trevisan]

Nicolò schritt noch unbeirrt ein paar Schritte weiter, bis er bemerkte, dass Toma stehen geblieben war. Nun blieb auch er stehen und ging sogar zurück, damit er seine Stimme nicht heben musste.

"Seht Ihr, das gilt es ja herauszufinden. Wie kann die Seele verloren gehen? Aber dennoch war sie es oder viel mehr sein Geist. Um genau zu sein, glaube ich eben jenes, dass Geist und Seele ein und dasselbe sind. Aber wissen tue ich es nicht. Ich hatte nur diesen einen Patienten, den ich untersuchte und wo ich genau dies feststellte. Ich habe selbst lange gebraucht, bis ich es zumindest in Ansätzen verstanden habe und die Hilfe eines Ahnen meines Clans war nötig. Dazu ist es nicht... eindeutig oder gar präzise wiederholbar. Ich kann Euch nicht mehr dazu bieten, aber ich würde gerne mehr darüber in Erfahrung bringen. Genau deshalb habe ich Euch mein Angebot gemacht.
Es gäbe mehrere Möglichkeiten. Die eine wäre, ich würde den zuvor genannten Ahn erneut aufsuchen und versuchen mehr darüber zu lernen, aber dazu müsste ich ihm etwas bieten. Die andere ist, dass ich selber Versuche dazu unternehme. Wenn ich erneut an einen Patienten solch eine Gelegenheit bekäme, könnte ich ihn wieder untersuchen und vielleicht meine unbeholfenen Methoden dahingehend verbessern oder vielleicht etwas ableiten, wodurch ich dies alles... präziser erkennen kann oder es besser lerne."

Nicolò zuckte mit den Schultern - es war kein leichtes Thema und noch schwieriger in Worte zu fassen - zumindest für ihn.
"Wenn Ihr Erkenntnisse gewinnt und diese mit mir teilt, ist es für mich vielleicht möglich eben diesen Lernweg zu beschreiten. Umgekehrt würde ich Euch über meine Erkenntnisse wiederum berichten und Euch könnte die Frage klarer werden, ob der Geist und die Seele wirklich das gleiche sind, so wie ich es vermute und vielleicht sogar besser erkennen, wo diese sitzen mag."

[Toma Ianos Navodeanu]

"Gut, gehen wir diesen Handel ein: Ihr unterrichtet uns über eure Erkenntnise bezüglich Geist und Seele und wir euch."

"Wir sind uns zum Beispiel recht sicher dass der Geist im Kopf sitzt." antwortete Toma. Schließlich hatte der Salubri ihnen auch gerade etwas über die Seele gesagt und dass sie verschwinden konnte, so war es nur rechtens dass sie etwas von ihren Erfahrungen teilten.
"In diesem seltsamen Gekräuse." fuhren sie fort und zeigten auf ihren eigenen Schädel.
"Die Seele wiederum...könnte dasselbe sein, aber wir vermuten sie sitzt viel mehr im gesamten Körper." schließlich konnten sie ihre Schwingung sehen, die sie ausstrahlte, die den ganzen Körper umgab.

"Selbst Antworten zu finden und zu verstehen ist die höchste Kunst. Ihr würdet gut daran tun es zunächst selbst zu probieren. Wo jedoch findet man einen solchen Menschen der keine Seele besitzt? Wo fandet ihr den ersten?"

[Nicolo Trevisan]

"Einverstanden", dabei nickte Nicolò, um auch diesen Handel zu bekräftigen.

"Das was Ihr uns einst zeigtet, mit den vielen Falten?" Stellte nun Nicolò seine Rückfrage. Seine Hand fuhr zu seinem Bart und strich mehrere male über diesen.
"Hm, das würde Sinn machen denke ich. Doch war es so, dass meinem Patienten die Seele fehlte er aber keinerlei Verletzungen hier zeigte. Zumindest äußerlich war nichts zu sehen. Galeno untersuchte seine... Aura später und meinte sie sei verwaschen und nicht greifbar, ins nichts verschwindend. Aber vielleicht war es doch nur der Geist, welcher meinem Patienten fehlte und die Seele war mehr in ihm verborgen?"
Nicolò wirkte etwas abwesend während er die Worte sprach und es war nicht klar, ob er mit sich selbst sprach oder zu Toma, ob er unwissentlich wieder mehr verraten hatte oder nicht - jedenfalls schien er auch 'gewisse' Kenntnisse zu haben.


Nach einigen Augenblicken richtete er seinen Blick wieder auf Toma aus und ein trauriger Zug war in sein Gesicht geschrieben.

"Es war ein bedauernswerter Unfall..., nur so kam es zum ganzen..." aber mehr sagte Nicolò nicht, seine Augen schweiften wieder in die Ferne und nur noch leise murmelte er hinterher. "Vielleicht kann sie mir mehr dazu sagen..."

Dann schüttelte er den Kopf und richtete sein Augenmerk erneut auf Toma.
"Ihr wisst, dass ich einen etwas anderen Lernweg verfolge als ihr. Aber wenn ich wüsste, wo ich solche Menschen fände, würde ich diese natürlich sofort untersuchen. Habt Ihr bereits jemanden untersucht dessen Geist komplett abwesend ist? Also mit der Gabe die unseren Clans gegeben ist?"

Für Nicolò stand scheinbar fest, dass dies wohl eine Eigenart war, welche den Clan der Drachen, des Todes und der Einhörner verband - schließlich wusste er von mehreren Kainiten aus diesen Clans, dass sie diese Fähigkeiten besaßen.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ihr scheint von dieser Sache belastet." Meinte Toma nachdem Nicolo gesprochen hatte. Sie hatten sehr viele Jahre menschliche Emotionen kaum verstanden doch seit sie sich damit intensiv beschäftigt hatten, konnten sie diese sogar nützlich finden. Die kleinen Hinweise zu lesen, die sich in Mimik und Gestik abspielten. Doch Mitgefühl empfanden sie deshalb kaum.

"Was war dem Patienten passiert? Wie kam es zu diesem Unfall? Wie hätte Geist oder Seele verschwinden sollen ohne äußerliche Verletzung? Dies legt den Verdacht nahe dass es eine kainitische Kraft war?"

Toma starrte Nicolo durchdringend an und dieser konnte sich sicher sein hier gang genau gemustert zu werden.

Dass Nicolo also die Salubri eine Kraft besaßen wie ihre...und dies konnte vermutlich nur die Sinne betreffen, war ebenso interessant. Nicolo musste das von Alain erfahren haben und Galeno konnte also auch dasselbe.

Sie antworteten jedoch nicht darauf bevor Nicolo nicht noch einmal auf ihre Fragen geantwortet hatte.

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Wahrnehmung + Empathie
Results: 7 6 3 1 10 7.