[1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

[Juni '21]
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Nicolo Trevisan
Salubri
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[1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Der Winter näherte sich seinem Ende und das Kommen des Frühlings zeigte sich mehr und mehr an. Nicolò nutzte die Gelegenheit um noch einmal in das Elysium einzukehren, bevor er sich auf seine Reise aufmachen würde.
Gekleidet war er wie immer in einem wollenen Kittel. An seinem Gürtel hing die Ledertasche mit dem üblichen Besteck aus Zangen, Schere und Dorn. Ja sogar der Griff eines Messers war zu sehen, aber es war für jeden offensichtlich als Werkzeug zu erkennen - scheinbar dachte der Salubri nicht mal an die Möglichkeit, dass jemand auf die Idee kommen würde, es als Waffe zu nutzen.
Über den Kittel trug er seinen bestickten Umhang mit Kapuze, wobei diese nicht über seinen Kopf gezogen war. Ungewöhnlicherweise war sogar sein Auge auf der Stirn weit geöffnet, aber so konnte er im Dunkeln eben etwas besser sehen.

Der Salubri stand im Casa vor eben jenem Stück Holz wo Bekanntmachungen ausgehangen waren und studierte sie, dabei hielt er noch etwas unentschlossenen selber ein versiegeltes Pergamentblatt in den Händen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Auch Tomas Weg hatte sie erneut ins Elysium geführt. Nicht aus einem bestimmten Grund. Eher um einmal zu sehen ob man jemanden dort treffen würde oder ob sich etwas verändert hätte. Zudem gefiel ihnen der kleine Garten inmitten der Stadt. Nicht dass es ihnen an Natur groß mangelte, doch die Wälder draußen waren wild, wohingegen der Garten von fachmännischer Hand gestaltet war. Eine Art Kunstwerk. Eines das sie selbst kaum schaffen konnten und nicht dieselbe Faszination für aufbringen konnten wie für ihre Arten der Schaffenskunst, doch das sie zumindest wertschätzen konnten.

Sie trugen in dieser Nacht ein lockeres Kleid, das weit über ihren Körper fiel, der diesmal femininer wirkte als zuvor, etwas schmaler, aber doch noch athletisch und kräftig. Wie ein Mensch der harte Arbeit verrichten konnte, von der Haut her jedoch so typisch blass, wie es ihre Art nun einmal war und eher den Adligen nachgesagt wurde. Das Haar war offen und leicht lockig. Das Gesicht androgyn. Der Oberkörper wirkte etwas seltsam, hervorstehender jedoch ohne sich als zwei Rundungen einer weiblichen Brust abzuzeichnen. Viel mehr wirkte es als würden sie, wenn dann, noch etwas darunter tragen, dass die Form einebnete.

So oder so war diese Gestalt Nicolo jedoch völlig unbekannt, oder?

So war es Toma die auf den Salubri zuging, diesem zunickte und das Wort ergriff.

"Guten Abend, werter Nicolo. Bevor ihr fragt: Wir sind Toma. Führt euch ein Treffen dieser Nacht ins Elysium?"
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Nicolo Trevisan
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Kurz straffte sich Nicolòs Gestalt, als er die Stimme vernahm - er war wohl völlig in Gedanken gewesen und von Toma überrascht worden.
Dann drehte er sich um - sein drittes Auge war immer noch geöffnet und wo der Drache vornehm blaß war, waren Nicolò's Wangen eher leicht gerötet. Obwohl sein neues Dasein ihn stolz sein ließ, was er erreicht hatte, erkannte er nun auch, dass es gewisse Nachteile mit sich brachte. Zumindest wollte er sich dies für die Zukunt merken.

"Seid gegrüßt werter Toma," dabei nickte er ihm respektvoll zu, wie es der Stellung des Herolds zustand eine Spur tiefer, als dieser ihm selbst zugenickt hatte. Dann begutachtete er Tomas Gestalt und musterte ihn von unten bis oben, sich jedes Detail einprägend und der Neugier nachgebend. Nicolò hoffte, dass der Herold es nicht allzu unhöflich fand, andererseits provozierte er eine solche Reaktion beinahe schon.

"Ihr überrascht immer wieder und Eure Fähigkeiten sind erstaunlich," sprach er leise, nachdem er mit der Musterung fertig war.
"Seid Ihr eigentlich auf eine menschliche Gestalt begrenzt oder vermögt Ihr Euch völlig frei zu wandeln." Neugierde war in seinen Augen aufgeblitzt und die Frage war herausgerutscht, bevor er länger nachgedacht hatte - innerlich seufzte er, ein typischer Fehler, den er immer wiederholte...
Dann räusperte er sich.

"Ähem, nun... eigentlich nicht. Ich wollte ein letztes Mal das Elysium besuchen, bevor ich eine längere Reise unternehme. Das ich Euch hier antreffe, ist ein glücklicher Umstand, denn so spare ich mir, Euch mit diesem Schreiben über meine Reise zu informieren."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Rötung im Gesicht des Heilers nahmen sie mit eben solcher Neugier wahr wie der Salubri ihre Gestalt.

"Wir können alles sein was wir wollen. Doch die Wahrung der Stille macht dies mitunter schwer." antworteten sie und warfen kurz einen Blick nach unten, worauf genau, war aber nicht ganz klar. Ihre Stimme klang durchaus etwas verbittert.
"Wenn ihr schon so direkt fragt, dann würden wir gern auch fragen warum ihr eine rötliche Hautfärbung vorspielt hier im Elysium?" gaben sie eine Frage zurück, ohne eine Wertung in der Stimme. Nur reine Neugier. Schließlich waren hier keine Menschen die sie umgaben.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Beeindruckend," murmelte Nicolò, "die Größe spielt dabei wohl keine Rolle - Hm..."
Sein Blick war in die ferne gerichtet und es war nicht so ganz klar, ob er die Frage an den Herold oder mehr an sich gestellt hatte. Ihm wurde scheinbar plötzlich Tomas Frage bewusst und er richtete den Blick wieder auf ihn. Als Nicolò zu sprechen begann, zog er einige der Worte in die Länge:

"Die... Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, wie man es vielleicht meinen könnte. Dieses Vortäuschen ist mir ins Fleisch und Blut übergegangen, so dass man sogar sagen könnte, dass es gar kein Vortäuschen mehr ist... Jedenfalls geschieht es auf eine gewisse Art und Weise unbewusst. Es... ermöglicht mir meinen Pfad leichter zu gehen und gleichzeitig verdeutlicht es mir dennoch, dass ich noch viel mehr zu gehen und wohl zu lernen habe. Jene Nacht der Bestrafungen hat mir in gewisser Weise die Augen geöffnet und hat mich meiner Existenz mehr annehmen lassen, um tiefer fortzuschreiten auf dem Pfad welchen in wandle."

Er hielt inne und ein fragender Blick hatte sich in sein Gesicht geschlichen, ob Toma ihn überhaupt verstand. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
"Eigentlich wollte ich Euch mitteilen, dass ich in kürze eine Reise in Richtung der byzantinischen Städte unternehme. Ich bin mir nicht sicher wie lange diese Dauern wird, denn Byzanz ist weit weg und es ist alles etwas ungewiss. Dem werten Galeno habe ich bereits ebenfalls informiert."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie neigten kurz den Kopf von einer Seite auf die andere als sie ja und nein sagen wollten was die Größe anging, aber das war ein Detail, das den Salubri nichts anging wo ihre Grenzen lagen, also unterließen sie es darauf zu antworten.

Als Nicolo davon sprach dass es ihm ins Blut übergegangen war so menschlich zu wirken, hoben sie abschätzig beide Augenbrauen und waren hin und her gerissen zwischen Neugier und Abscheu.

"Meint ihr das dass euer Weg für alle Ewigkeit sein wird. So an der Menschlichkeit festzuhalten?"
War das tatsächlich etwas dass die Vampire konnten? Dass sie doch nie sich völlig von der alten Welt lösen konnten? Oder war es nur bei ihm so aufgrund seiner Taten und Wünsche.

"Byzanz ist ein Ort den wir selbst gern einmal besuchen würden." sprachen sie weiter und schauten nun begeisterter. "hm...würdet ihr uns einen Gefallen tun wenn es möglich sein sollte?"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Ein feines lächeln umspielte Nicolò's Lippen, als er Tomas Reaktion sah. Er versuchte es zu unterdrücken, hatte aber so seine Mühe damit - sein Weg war nicht jedermanns Sache, dass war ihm klar, im Gegenteil die meisten würden es abschätzig sehen. Aber aus seiner Stimme war nichts davon rauszuhören.

"Zumindest ist dies mein Ziel und auch wenn ich schon mehrere male beinahe gestrauchelt wäre, gelang es mir bisher daran festzuhalten und sogar mehr als das..." aber weiter führte der Salubri es zunächst nicht aus, es war an Toma dazu mehr Fragen zu stellen.

"Ja, ich ebenfalls." antwortete Nicolò mit einer gewissen Vorfreude auf diese Reise. "Bisher war es mir nicht vergönnt eine byzantinische Stadt zu sehen oder gar das prächtige Konstantinopel selbst. Und auch jetzt ist wird mir wohl letzteres verwehrt bleiben, aber ich gebe mich in dem Fall auch mit den kleinen Dingen zufrieden."
Nicolò nickte und seine rechte Hand fuhr sich öffnend nach außen, "bitte fahrt fort."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Oh. Nun unsere Anfrage hätte sich darauf bezogen, dass ihr Konstantinopel bereist. Hm...nun ja, solltet ihr auf euren Reisen dennoch in eine Situation kommen wo es euch möglich wäre, so würden wir uns darüber freuen wenn ihr uns eine Kontaktmöglichkeit zu den Drachen Byzanz' mitbringen würdet."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Da muss ich Euch leider enttäuschen..." Nicolò schüttelte den Kopf, "es mag sein, dass sich das Ziel meiner Reise unerwarterterweise in Konstantinopel finden mag, aber nach meinen bisherigen Informationen tut sie es nicht."
Nicolò's Hand fuhr überlegend durch seinen Bart, dabei schloss sich das dritte Auge auf seiner Stirn und er schien konzentriert nachzudenken.
"Man könnte allerdings... " dann räusperte er sich. "Ich hätte vielleicht einen Vorschlag... Wenn meine Reise vorbei ist und ich in Genua wieder soweit meine Dinge geregelt habe, könnte man das eine mit dem anderen verbinden. Oder anders ausgedrückt, ich würde gerne einen Handelszug nach Konstantinopel unternehmen, Ihr könntet mein Schiff nutzen oder sogar ihm die Route aufgeben, solange meine Handelswaren sicher in Konstantinopel ankommen und der Gewinn sicher wieder bei mir. Als Gegenleistung würde ich gerne direkt informiert werden, wenn ein Mitglied meines Clans Genua aufsucht. Als Herold werdet Ihr sicher auch vom werten Galeno über die Neuankömmlinge informiert."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1049] Wie der Zufall so will [Toma, Nicolò]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"sie"...nicht es...also war es eine Person und vermutlich eine weibliche. Nicht dass Toma groß etwas mit dieser Information anfangen konnte, aber jede Information war etwas wert, dachten sie sich.

Dann dachten sie über diesen Vorschlag nach. Die Option eines Transportes war gut, wenn auch ohne klares Ziel, aber immerhin könnten sie so selbst reisen. Wenn sie irgendwann je die Möglichkeit dazu fänden.
"Gut. Das lässt sich einrichten." stimmten sie dem Vorschlag des Salubri zu und nickten.
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