[1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

[Juni '21]
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Gawain Mercier
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[1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Gawain Mercier »

Der eintreffende Brief war auf kostbarem Pergament verfasst, vermutlich aus Schafhäuten hergestellt. Man hatte goldfarbene Tinte verwendet, um jeden noch so kleinen Zweifel über die Bedeutung des Schriftstückes auszuräumen. Der Inhalt las sich wie folgt:
Höchst verehrte Aurore,
Ahnin des Clans der Ventrue,
Prinz und Herrin über Genua,

von der Schönheit Genuas hört man selbst bis hier, hohe Herrin. Man hört viel von den unzähligen Möglichkeiten, die sich Kindern der Nacht unter eurer weisen Führung offenbaren. Von der Neugier auf die nördlichen Gefilde des Landes gepackt möchte ich Euch, in aller Bescheidenheit, den Vorschlag unterbreiten, meine Wenigkeit zu empfangen. Ich bin davon überzeugt, dass ich Eurer großartigen Domäne von Nutzen sein kann.

In tiefer Demut verbleibt untertänigst
Gawain Mercier,
Neugeborener des Clans der Gelehrten,
Kind von Gavaille,
freigesprochen von Ginevra Busca, Prinz und Herrin des goldenen Streifens. Ahn und Älteste des Clans der Schatten zu Kalabrien
What's the ugliest part of your body?
What's the ugliest part of your body?
Some say your nose,
some say your toes,
but I think it's your mind.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Aurore, Herolde]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es war keine Antwort des Prinzen die Gawain Wochen später über seinen Boten erreichte und doch bedeutete es für ihn dasselbe. Er hatte zu erscheinen und sich vorzustellen wie er es gewünscht hatte.
Werter Gawain Mercier,
Neugeborener des Clans der Gelehrten, Kind von Gavaille,

im Auftrag des Prinzen Genuas, Aurore di Genova, Ahnin der Ventrue, Enkelin des Ahnherren Alexander di Paris, laden wir euch in die Domäne zur Vorstellung euer Person, gemäß der zweiten Tradition.
Findet euch hierzu zum letzten Tage des August im Jahre 1051 im A Tarda Ora im Sesteri Broglio ein. In diesem ist es euch jedoch nicht gestattet eine Waffe zu tragen.
Ein Diener kann euch am Hafen Genuas in Empfang nehmen und hier her geleiten. Schickt hierzu eine Antwort wenn ihr dies wünscht.
Eine zeitweise Unterkunfr kann euch hier im Hause gestellt werden.

Gez.
Toma Ianos Navodeanu,
Erster Herold der Domäne Genua.
Neugeboren im Blute der Drachen,
Kind des Ancilla Navod Sorinescu.
Das Schreiben kam auf einem gewöhnlichen, aber neuem und guten Stück Pergament, war jedoch nicht so teuer wie das des Brujah und die Tinte war ebenso gewöhnlicher.

Gesiegelt war das Stück mit einem runden roten Symbol, das zwei nach oben geöffnete Hände vor Bergen und Meer zeigte, die Schriftrolle und Werkzeug hielten.
Im oberen Bogen des Siegels war der Name des Herold eingraviert.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Gawain Mercier
Brujah
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Aurore, Herolde]

Beitrag von Gawain Mercier »

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:
Wohlwerter Toma Ianos Navodeanu,
Erster Herold der Domäne Genua.
Neugeboren im Blute der Drachen,
Kind des Ancilla Navod Sorinescu,

ich danke Euch untertänigst für die rasche Antwort. Gerne nehme ich das Angebot an, mich zum besagten Ort geleiten zu lassen sowie fürs Erste im Hause unterzukomen.

Untertänigst verbleibt,
Gawain Mercier,
Neugeborener des Clans der Gelehrten,
Kind von Gavaille
Und dann, am letzten Tage des Augusts 1051, an dem in den späten Abendstunden ein wenig Nebel, beinahe trotzig angesichts des Sommers, durch die Straßen Genuas waberte, stand Gawain dort am Treffpunkt. Er trug teure und auffälige Kleidung: Ein mit am Hals und an den Ärmeln mit Pelz besetztes dunkelrotes Gewand mit goldenen Einlässen an den stark gepufften Schultern. Eine goldene Borte zog sich auch den Rand des massiven, lila-türkis gestreiften Hut entlang. Seine Statur war, soweit man das unter der weiten Kleidung betrachten konnte, durchaus kräftig zu nennen und er überragte den neben ihm stehenden Diener ein gutes Stück, ohne dass er aber auffällig hochgewachsen wäre.

Er hatte sich einen Platz unter einem Vordach gesucht, von wo aus er das Gebiet gut im Blick hatte, selbst aber nicht auf den ersten Blick zu sehen war, auf den zweiten aber schon.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Aurore, Herolde]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Da nicht sicher war wann der Gast ankommen würde, stand Johann sobald die Sonne unterging am Pier zwei in der Nähe der Kontore und wartete da wie ausgemacht. So sah er den auffälligen Edelmann schon von weitem, auch wenn dieser sich wohl erst einmal bedächtig am Rand halten wollte.
Seine teure Kleidung ließ ihn jedoch durchaus hervorstechen. Nicht dass es am Hafen nicht immer mal Händler und Senatoren in schöner teurer Kleidung zu sehen gab, doch kaum zu dieser Zeit und ohne größere Bewachung.

Der ältere Mann, der äußerlich um die 40 schien, trug selbst eine halbwegs ansehnliche dunkelblaue Tunika über heller Brouche und dunklen Lederbeinlingen.
Er schien kein Matrose zu sein, kein Bauer oder Handwerker. Womöglich ein kleinerer Händler?
Das kurze Haar war hier und da schon weiss geworden und dem länglichen Gesicht waren leichte Falten eingezeichnet.

Johann oder Alvaro wie er sich nun nannte, schritt auf den Neuankömmling zu, nach einem Moment indem er sich umgesehen hatte ob sonst noch jemand da war und begab sich zu den beiden.

Er deutete eine knappe Verbeugung an, ohne diese jedoch so tief auszuführen wie er es sonst getan hätte im Angesicht eines Kainskindes. Schließlich waren sie hier in der Öffentlichkeit der Sterblichen.

"Signore Mecier?" fragte er und würde sich dessen erst versichern bevor er weiter sprechen würde.
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Gawain Mercier
Brujah
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Gawain Mercier »

Der Begleiter des Kainskindes hatte schon lange vorher, während der Brujah noch vor sich hin gestiert hatte, den Fremden in den Blick gefasst und stand nun scheinbar reglos neben dem auffällig gekleideten Mann. Der Begleiter selbst trug eine vergleichsweise einfache Kleidung, kaum dem Reichtum angemessen, den das Kainskind zur Schau stellte. Hemd und Hose, soweit unter dem Umhang zu erkennen, waren von guter Qualität, aber, ebenso wie der Mantel selbst, schon ausgiebig getragen.

"Sehr wohl", erwiderte der Brujah und nickte dem Fremden zu. Der Blick, mit dem er den anderen maß, war ebenso freundlich wie das Lächeln auf seinen Lippen. "Dies ist mein Begleiter, Jacques." Dabei wies er zur Seite. "Und Ihr seid...?", erkundigte er sich.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Alvaro nennt man mich und ich bin hier um euch in Empfang zu nehmen für euer anstehende Treffen bei Signore Navodenau, verehrter Signore."

Der Guhl wartete einen Moment darauf, dass der brujah dem zustimmen würde und würde diesen und seinen Begleiter dann nach Broglio führen.

Dabei verließen sie den Hafen gen Südosten und liefen die steile lange Straße nach der das Sesterie benannt war hinab nach Mascharana hinab. In Platealonga waren noch einige Matrosen, Händler und Arbeiter unterwegs die sich nun in Schenken sammelten. Mittlerweile war die Hungersnot überstanden und es gab wieder mehr Nahrung auf dem Markt. Die Bilder des Elends von verhungerten und kranken Menschen war immer mehr gewichen auch wenn man natürlich dennoch hier und da weiterhin Bettler sah.

In Mascharana veränderte sich das Bild noch stärker zum Besseren. Bekannt für seine noble Bevölkerung war dieses Sesterie ohnehin stets vorzeigbar und sauber., aber auch ruhiger. Hier traf man nur wenige Menschen. Kaum jemand hielt sich in Gruppen draußen auf sondern war gezielt auf dem Weg wohin.
Auf einem Hügel in der Nähe des südlichen Stadttores thronte das Bischofskastell, erhaben über den Köpfen der Gläubigen Mascharanas, während auf der anderen Seite von der sie kamen San Giorgio sich erhob.

Auf ihrem Weg begann der Guhl ein wenig Plauderei.
"Hattet ihr eine angenehme Reise?"
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Gawain Mercier
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Gawain Mercier »

"Wohlan denn, Alvaro", erwiderte er auffordernd.

Der Brujah und sein Begleiter ließen die Eindrücke der unterschiedlichen Stadtviertel auf sich wirken. Stets wanderten die aufmerksamen Blicke umher und sogen die Details auf, die sich ihnen boten. Der Bettler, der das Trio ein bisschen zu aufmerksam beobachtete, die Matrosen, die sich teilweise verstohlene Blicke zuwarfen, als sie in die Gasthäuser strömten und die beinahe spießig sauberen Häuserfronten in Mascharana. So wirkte das Kainskind, als wäre es aus tiefen Gedanken gerissen worden, als Alvaro ihn ansprach.

"Ach, was unsereins so angenehm nennt, Alvaro. Den Umständen entsprechend. "Verratet Ihr mir, was dieses A Tarda Ora ist?", fragte er beiläufig.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Ein Gasthaus für die euren." erwiderte Alvaro.
"Und zugleich eine Art öffentlicher Sitz für die Herolde und den Seneschall der Domäne."
sprach er leiser weiter und immer nur dann wenn sie nicht an einem Passanten vorbei kamen.

"So ihr also einen von Ihnen kontaktieren müsstest, würde dies über diesen Ort laufen."

"Unter den Menschen ist es jedoch als Privatbesitz bekannt, eine ehemalige Villa, ein ehemaliger Sklavenhandelsplatz, die Nutzung variiert immer mal. Ihr solltet also nie einen Außenstehenden nach diesem Ort fragen oder ihn erwähnen. Die Menschen würden nichts mit dem Namen anfangen können, für sie wäre es eher noch die alte Villa Fieschi."

Auf ihrem Weg kamen sie bald nach Ravecca und es wurde sehr bald deutlich dass sie Mascharana hinter sich gelassen hatten. Die Hauptstraße war gut besucht und mit Leben gefüllt. Fröhliches wie auch trauriges. Hatten sie die Bettler in Mascharana doch so gut wie ganz hinter sich gelassen, gab es hier nun wieder mehr davon. Jedoch gab es auch mehr Tavernen und Gasthäuser in denen sich lachendes Volk traf.
Nach der Hungersnot war endlich wieder Zeit zum Feiern.

Irgendwo in der Ferne zu ihrer Linken läutete eine Glocke. Keine große dem Klang nach. Eilig und dringend klang es.

Zu ihrer rechten zog sich ein Hain an Obstbäumen nach dem anderen aneinander und schmiegte sich an die Stadtmauer. Es wirkte fast als wäre man hier gar nicht mehr in der Stadt. Doch das waren sie und bald darauf erreichten sie die Sesteriegrenze nach Broglio.
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Gawain Mercier
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Gawain Mercier »

"Ich verstehe", erwiderte der Brujah schlicht.

Genua - eine Stadt der Widersprüche. Zahnlose Bettler in der einen Straße, Obstbäume in der nächsten. Er schien alle Eindrücke aufnehmen zu wollen, denn sein Blick schweifte munter umher, während er dem Diener folgte. "Sagt, Alvaro... wem dient Ihr?", wollte der kräftige Kerl mit der teuren Kleidung dann wissen. "Oder anders gefragt: Wem schulde ich einen Gefallen für Eure Begleitung und die Unterkunft?" Der Mann tappte wohl nicht gerne im Dunkeln und es gab mindestens drei Personen, die hierfür in Frage kämen, und das war nur sein eingeschränkter Kenntnisstand.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1051] Eine formale Anmeldung [Gawain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Alvaro sah zu Gawain herüber.
"Oh...ich stehe im DIenste Toma Ianos Navodeanus, mit welchen ihr Kontakt hattet und nehme jedoch auch Nachrichten für die anderen beiden entgegen." Tatsächlich hatte er sogar den Brief geschrieben in Tomas Auftrag und so hatten sie beide eigentlch Kontakt gehabt, doch er war nur das Werkzeug, das wusste er. "Über jene werden euch meine Herrschaften sodann im Hause weiter aufklären."

Mittlerweile schritten sie durch Broglio, das wieder anders wirkte als die anderen beiden Stadtteile. Weniger lebhaft als Ravecca, bäuerlicher und doch mit mehr Wachen bestückt und auch hier fanden sich hin und wieder recht große Gebäude, die von Wohlstand sprachen.
Gasthäuser reihten sich an Schweine und Hühnerställen, die relativ leer wirkten und reihten sich weiter an große Handelshäuser oder andere Residenzen.
Zu welchem auch das A tarda Ora gehörte.

Das zweistöckige Gebäude befand sich recht mittig des Sesteries an einem kleinen Vorplatz, an dem noch ein weiteres kleines Gebäude stand. links und rechts des Eingangs standen Zitronenbäumchen und auf dem Platz brannten Feuerkörbe und Wachen bewachten diesen Platz.
Diese wirkten nicht gerade herrschaftlich. Eher etwas schmutzig, aber verrichteten wie man sehen konnte gehorsam ihre Arbeit.

Das ebäude besaß eine steinerne Grundauer und Untergeschoß, jedoch ein hölzernes Obergeschoss.

Alvaro winkte den Wachen zu und sie ließen ihn passieren. Auch an der Tür neben der zwei Speerträger standen ließ man sie ohne weiteres Aufsehen hinein.

Im Inneren stand Gawain nun in einem Foyer mit weissen Fließen und einem großen Fresko an der gegenüberliegenden Wand das ein wallendes Meer zeigte das sich an einer Küste brach. Daneben brannten Kerzenständer und in den Ecken stand jeweils eine Wache die jedoch viel ansehnlicher gekleidet war als die draußen. In dunkelblauen Stoff mit sauberen Kettenrüstungen.

Alvaro grüßte die Wachen, die daraufhin nur nickten und führte Gawain in einen Gang zu ihrer rechten von dem wiederum fünf Türen abgingen. Zwei auf der rechten und drei auf der linken Seite.

Er lieb einen Moment stehen und wandte sich zu den beiden Gästen um.

"Ich muss euch bitten euren Begleiter hier unten zu lassen, ich werde ihm dann Gesellschaft leisten, doch nur ihr selbst werdet dem Treffen mit meinen Herrschaften beiwohnen."
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