[1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

[Juni '21]
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Im Gesicht der Ventrue zeigte sich kein Zeichen von Widererkennen oder gar Wissen darüber. Weder bei dem Spiegel noch bei dem Messer. Stattdessen nickte sie nur höflich bezüglich der Gegenstände. „Gut. Ich will dennoch sehen, ob sich ein angemessener Silberschmuck in der Kürze der Zeit in Genua finden lässt. Er mag zwar nicht essenziell sein, aber ich will dem Herrn nicht verweigern, was sein ist. Schließlich bin ich es, die um Hilfe und Rat sucht.“, erklärte die Ventrue mit einem Selbstverständnis ihrer Position in der Welt, der nicht nur christliche Züge, sondern auch römische eigen sein mochten. „Nun, ich denke nachdem ich nun weiß, was alles noch benötigt wird, dürfte es besser sein, so wir uns in der kommenden Nacht oder eine der kommenden Nächte erneut treffen würden? Ganz so wie ihr Zeit hierfür findet.“, sprach Iulia mit einer ruhigen und geduldigen Stimme. Zwar schwang ihre Sorge hörbar mit, aber sie war offenkundig auch gewohnt geduldig zu sein und gewisse Unsicherheiten aushalten zu müssen.
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Angelique
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Angelique »

"In der kommenden Nacht werde ich da sein und die Weissagung beginnen mit dem, was bis dahin zu finden ist."
Angelique würde sich dann verabschieden und eiligst zu ihren Unterschlüpfen eilen, um sich vorzubereiten.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia nickte und verabschiedete sich von dem Orakel in dieser Nacht. Noch tagsüber hatte ein Bote die Nachricht überbracht, es würde drei Tage dauern, dann jedoch hätte man alle Sachen, welche benötigt werden. Die Herrin ersuche so lange, um Geduld und Verständnis dafür, dass bei etwas für sie derart Wichtigem, sie nichts überstürzen wolle. Sie hoffe, sie würden sich in drei Nächten am Strand in der Nähe von Quinto treffen können.

Dort erwartete die Ventrue bereits die Malkavianerin, nickte dieser höflich zur Begrüßung zu, bevor sie auf ein kleines Boot deutete, mit welchem die beiden Kainiten zu einer Höhle in Richtung Genua gebracht werden würden, so dass diese zusammen diese betreten konnten. Die Höhle selbst grub sich tief in den Berg hinunter. Es fühlte sich feucht in ihr an, aber sie hatte eine gute Höhe, so dass selbst Iulia darinstehen und sich etwas bewegen konnte.

Im hinteren Teil befanden sich die Gegenstände in Kisten und Körben, um welche das Orakel Iulia gebeten hatte. Kreide, aber auch Kerzen fand die Malkavianerin dort, welche an den silbernen Windlichtern, die am Rand der Höhle auf dem feuchten Boden standen und sanftes Licht spendeten, sicher angezündet werden könnten, sofern Bedarf hieran bestand.

Selbst ein Käfig mit einer fetten Gans war offenbar in der Kürze der Zeit gefunden worden, welche trotz der Decke darüber, unruhig wurde und wild zu schnattern begann, als sie die Präsenz der Raubtiere in ihrer Nähe fühlte.

„Ich hoffe ihr findet alles zu eurer Zufriedenheit vor.“, erklärte die Ventrue ihrem Gegenüber, mit einer sanften Geste auf die Dinge deutend, gegen die Geräusche des panischen Tieres und dem dumpfen Donnern der Wellen, die gegen die Klippen in der Umgebung schlugen, an.

So Angelique sich die Körbe ansah, so fand sie darin sorgsam gefaltete Kleidung. Schlicht, aber durchaus von guter Qualität und der eines Händlers angemessen. Dabei lag ein anscheinend oft benutztes Schnitzmesser. „Ancus Habseligkeiten.“, erklärte die Ventrue mit einer unaufgeregten Stimme aus dem Hintergrund.

In einem anderen war ein weißes Kleid aus schlichtem Leinen, welches jedoch eine gute und dicke Qualität aufwies. Sowie ein zweites weißes Kleid aus Seide, dessen Stoff mit silbernen Fäden durchwoben war und dieses so verzierte. Kleine Stickereien, in Form von stilistischen Sternen und vollen Monden, die an den Säumen angebracht worden waren.

Beide Kleider waren offenkundig zu kurz, als dass sie der hochgewachsenen, schlanken Gestalt Iulias gepasst hätten, doch jemand kleinerem, wie Angelique mochten sie womöglich passen. „Die Beschreibung weißes Kleid war etwas wage gehalten. Ich hoffe eines der beiden wird dennoch Anklang bei euch finden und seinen Zweck erfüllen können.“, gab Iulia der Malkavianerin höflich zu verstehen.

Im selben Korb lag ein kleines Schmuckkästchen aus Holz, welches nordische Verzierungen aufwies. Darin befand sich auf weißer Seide gebettet ein Haarkamm aus Silber mit einer kleinen weißen Perle darauf, sowie ein kleiner Beutel aus weißer Seide mit einer feingearbeiteten Halskette aus Silber darin, die beide eher italienische Machart aufwiesen.

„Ich hoffe der Schmuck ist angemessen.“, meinte die Kainitin mit einer leichten Unsicherheit in ihrer Stimme. Offenkundig war sie bemüht, weder Kosten noch Mühen zu scheuen, auch wenn ihr die Hände auf Grund der Zeit, die gegen sie und das Leben eines der ihren ran, gebunden waren.
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Angelique
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Angelique »

Angelique betrachtete die Höhle staunend wie ein Kind, als sie dorthin gebracht wurde.
"Ja, das ist perfekt so", murmelte sie, während sie an den Kerzen vorbeiging.
Als sie die Kleidchen bemerkte, schlüpfte sie aus ihrer robusten Tracht und nahm das üppig verzierte, um es anzuziehen.
Mit heiligem Ernst und einer Anmut, die nicht zu einem scheinbaren Kind passen wollte, legte sie die Halskette an und bändigte die dunklen Locken mit dem Kamm.
Sie lächelte selig, als das Licht der Kerzen sich in ihren Augen und auf der Perle spiegelte. Die Gans schnatterte wie wahnsinnig.

"Ja, der Schmuck ist sehr angemessen. Auch die Perle ist eine sehr gute Wahl. Sie steht für die Liebe zu GOtt und ist wichtig in der Margaritomantik, die ich nun einfließen lassen kann in diese Weissagung."

Angelique drapierte die Habseligkeiten des Ancus in einem schwer zu verstehenden Muster und legte auch ihren Spiegel dazu.

Dann holte sie die Gans. "Verzeih mir", sagte sie mit Bedauern in der Stimme, "aber dein Tod wird vielleicht einem anderen das Leben retten!"
Dann, blitzschnell und schmerzlos, wie es Mädchen vom Lande konnten, drehte sie dem Vogel den Hals.

Dann erst drapierte sie ihn in der Mitte der Anordnung aus sympathetischen Paraphernalien.
Lächelnd und liebevoll den Kopf der toten Gans streichelnd, holte sie weit mit dem alten Messer aus und brach das Tier auf.
Mit blutbesudelten kleinen Händen holte sie die Leber hervor, die nach altem Aberglaube das Firmanent widerspiegelte.
Sie hielt sie vor den zerbrochenen Spiegel und betrachtete sie nur in diesem.

Iulia konnte erkennen, dass das sich wie zu ungehörter Melodie wiegende Kind bereits tief in Trance war und unfehlbar die Zeichen las und ihr den Orakelspruch kundtat.




Orakelwurf 1Wp für Autoerfolg — heute um 18:07 Uhr
@🌜 Angelique (Olaf) I rolled 7d10 for you which resulted in 46.
Results: 4 4 10 5 10 6 7.
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Iulia Cornelia
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue hatte anscheinend keine Ahnung, was das Orakel mit Margaritomantik meinte, aber es war offenkundig, dass sie ihr Gegenüber und ihre Künste ernst nahm. Für sie war das Ganze kein wilder Hokuspokus einer Verrückten, sondern eine Gabe, der man besser Achtung und Respekt zollte. Entsprechend lächelte sie erleichtert und nickte Angelique dankbar nach ihrer Aussage, dass der Schmuck sehr angemessen sei, zu.

Iulia schien nicht sonderlich überrascht, als die kindlich wirkende Angelique der Gans einfach den Hals umdrehte. Sie beide waren eher schlank gebaut und wirkten zierlich, aber sie beide waren eben auch Kainiten. Etwas, was viele wohl unterschätzen mochten, Iulia jedoch nicht, auch wenn der Anblick dessen und die darauffolgenden für sie eher ungewöhnlicher waren.

Dass Angelique sie dabei nicht wegschickte, wusste Iulia zu schätzen, auch wenn sie selbst wohl nicht so recht im Klaren darüber war, was nun geschehen würde oder auch, was sie bei dem Ganzen tun sollte. Entsprechend stand sie mit einer gewohnt kerzengerader und aufrechter Haltung einfach schweigend und sich geduldend da.
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Angelique
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Angelique »

Angeliques Lider begannen zu flattern, die Augäpfel drehten sich nach innen.
Sichtlich schien sie in Trance zu fallen.
Sie murmelte vor sich hin :

"Aufgehende Sterne... eine einsam wandernde Gestalt im Mondlicht... ein Tier, nein eine Bestie... Zähne im bleichen Mondlicht..."

Schließlich schrie sie voll Seelenpein:

"Gier... Angst... Erregung... Blut und Dunkelheit"

Das untote Mädchen schrak aus der Vision auf und schien unbewusst schwer zu atmen. Die Vision schien sie sehr mitzunehmen. Horror lag auf ihrem Gesichtchen, als hätte sie das grauenvolle Erlebnis selbst am eigenen Leib erfahren müssen.

"Es... es tut mir leid, Iulia", brachte Angelique hervor und rosa Tränen kullerten über ihre Wangen.
Wieder simulierte sie ein tiefes Einatmen - es klang wie das Röcheln eines am Keuchhusten sterbenden Kindes - um sich zu fangen.

Rationaler meinte sie dann:
"Es war ein zunehmender Mond, fast voll. Die Bestie trug Pelz und ging aufrecht. Schwer zu sagen, ob sie die riesenhafte Größe eines Lupines hatte oder ein verwandelter Verwandter war. Es war aber kein gewöhnliches Tier, was ich da sah, so viel ist man sicher!"

Die Tochter Malkavs zitterte am ganzen schmächtigen Leib. Die Macht der Visionen forderte einen hohen Preis und Iulia verstand nun, warum zumindest Angelique die Verrücktheit ihres Blutes redlich verdient hatte.
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Iulia Cornelia
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ruhig und ohne zu Blinzeln lagen die blaugrauen Augen der Ventrue auf dem hochgeschreckten Orakel. Angespannt durch deren Plötzlichkeit und Heftigkeit, aber auch aufgewühlt sein. Doch sichtlich noch immer in sich ruhend, während sie Angelique fragend musterte.

Im Gegensatz zu der Malkavianerin wirkte sie durch ihren fehlenden Atem und tiefversunkenen Nachdenklichkeit, mehr wie eine kühle Statue, die jedoch sichtlich selbst einen Moment benötigte, um ihren starren Blick von den süßen, zarten, verheißungsvollen und derart verlockenden Tränen des ihres Gegenübers loszureißen.

Sie war offenkundig nicht hungrig, noch unfähig die Gelüste ihres Tieres hintenanzustellen und so ließ Iulia ihrem Gegenüber die Zeit, die es brauchte, sich selbst wieder zu fangen, während die Ventrue noch immer eine innere Ruhe ausstrahlte, trotz der Worte, welche sie von dem Orakel in Trance vernommen hatte.

Offenkundig neigte sie nicht zu Kurzschlusshandlungen, noch war sie in Eile. Stattdessen geduldete sie sich, bis sich die Malkavianerin wieder etwas beruhigt hatte, dem zarten und rhythmischen Donnern der Wellen vor der Höhle eines entfernten, dunklen und langsamen Herzschlages, seine heilende Wirkung entfalten lassend.

„Lebt Ancus noch?“, stellte die Ventrue, die für sie wohl wichtigste Frage, die trotz dem bedeutungsschweren Worten der Malkavianerin für sie noch immer unklar schienen.
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Angelique
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Angelique »

Angelique schüttelte matt den Kopf. "Das weiß ich nicht. Blut und Dunkelheit mag den Tod bedeuten oder eine Ohnmacht. Ich sagte ja, ich deute die Visionen nicht."

Sie schaute ernst hoch. "Selbst die Wandlung zu einem der Unseren würde sich ähnlich anfühlen. Ein Renegat, der die Traditionen nicht achtet, könnte ihn sogar gewandelt haben und ich hätte ein ähnliches Ergebnis."

Angelique fing sich inzwischen auch wieder und begann zu sinnieren. "Hm, fest steht zumindest, Ancus ist etwas Gewaltsames zugestoßen."

Die Malkavianerin ließ die wachen Augen zwischen den Paraphernalien und der Leber der Gans hin- und herwandern und bedachte die einzelnen Segmente der Vision.
Schießlich weckte sie die Macht Malkavs, der die Wahrheit in allem kannte, was unter dem Mond geschah. Und da sah plötzlich sie schwarzes Blut aus der Leber quillen, das dann versiegte.

Sie schwieg kurz. Dann sagte sie mit einer Stimme, die wie aus den Äonen unheimlich in der Höhle hallte:

"Nein, er lebt nicht mehr."



Irssinn 3 1Wp
— heute um 12:38 Uhr
@🌜 Angelique (Olaf) I rolled 6d10 for you which resulted in 19.
Results: 4 2 2 8 1 2.
wohl ein Erfolg
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Iulia Cornelia
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Schweigend fixierte die Ventrue das wilde Sammelsurium an Dingen vor den Füßen der Malkavianerin, bevor sie nur sehr langsam, aber sichtlich um Kontrolle und Fassung bemüht nickte. Sie wirkte offenkundig nachdenklich, aber auch besorgt, bevor sie nach einem weiteren Moment des andauernden Schweigens fragte: „So es wahr ist, dass er nicht länger lebt, hattet ihr in eurer Vision einen Hinweis darauf ausmachen können, wo ich seinen Leichnam, sei er nun untot oder ewiglich, finden kann, um ihn zur Ruhe zu betten?“ Dass es wahr sein musste, daran schien die Ventrue keinerlei wirklichen Zweifel zu haben. Dennoch fiel es ihr hörbar schwer, sich mit dieser Tatsache abzufinden.
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Angelique
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Re: [1053] Vermisst [Angelique, Iulia]

Beitrag von Angelique »

"Nein, leider nicht und das schmerzt mich, hat doch selbst mein geliebter Roger nach seinem Märtyrium einen letzten Ruheplatz gefunden. Und ich würde so gerne helfen, Ancus zur Ruhe zu betten.

Aber die Vision gab nur Einblick in sein Schicksal und nicht, wo es ihn ereilte.
Vielleicht könnte man aber Gangrel fragen, ob sie die Witterung aufnehmen könnten, wenn Ihr Sachen von ihm ihnen zeigt.
Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber es scheint mir eher fern der Stadt in der Wildnis oder auf dem Lande passiert zu sein."

Sie schaute besorgt. "Habt Ihr Feinde, die von Eurer Beziehung zu Ancus wussten? Ich kann mir kaum vorstellen, was einen schwerer treffen kann, widerfuhr mir doch Ähnliches mit voller Absicht.
Aber Ihr seid eine so würdevolle Ergänzung Genuas und auch noch dazu... nett. Wer würde so etwas Abscheuliches bewusst tun?"
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