[1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

[Juni '21]
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Nubis
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, SL]

Beitrag von Nubis »

Ein kurzes Stutzen, dann verblieb der Herold bei der Katze. Natürlich nicht direkt, sondern etwas abseits. Es sollte schliesslich kein Aufsehen erregen. Also wendete er sich dem Schauspiel auf dem Platz zu und wartete so auf Kommendes.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Cronista
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, SL]

Beitrag von La Cronista »

Auf dem Platz der Wunder jonglierte einer mit einem abgebrochenem Stuhlbein, einem Messer und einem Stein. Irgendwo in einer anderen Ecke spielte einer eine leichte Musik auf einer Laute. Es war keine schlechte Musik, doch man merkte dass ihr etwas fehlte. Dass der Eifer und Freude dieser Nacht fehlte.
In anderen Ecken betranken sich die Menschen oder vollzogen den Geschlechtsakt.
Weiter hinten gen Clavicula hin gab es Geschrei von zwei aneinander geratenen Gruppen von Männern.

Es war kein angenehmes Pflaster, vor allem wenn man allein war und nicht so aussah als wäre man für den Rausch, Spaß oder Schlägerei hier.
Wie lange mochte es dauern bis die Katze sich wieder rühren würde?

Es dauerte nur gut eine Viertelstunde bis aus dem männlichen Gockelgehabe Schmerzensschreie wurden und noch einmal fünf bis zehn Minuten bis die eine Gruppe an Männern siegreich über den Platz stolzierte. Einen abgetrennten Kopf wie eine Trophäe herum zeigend.

Manche der Musikanten und Spielleute verzog sich nun in die dunklen Gassen woanders hin.
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Nubis
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, SL]

Beitrag von Nubis »

Kein schönes Pflaster. Nicht für jemanden vom Stande. Gut, dass er keiner war, sonst hätten ihn wohl schon längst Diebe versucht zu bestehlen.
Als der Platz plötzlich so sehr in der Stimmung umschwenkte und triumphieren ein Kopf hochgehalten wurde, blickte er auf dies Geschehen mit einem anfänglichen grotesken Interesse. Enthauptungen sah man nicht alle Nächte und nicht so offen...
Doch er zog sich ebenfalls etwas zurück. In die nächste Gasse bei der Katze. Er wollte nun sicher keine Aufmerksamkeit generieren. Er würde warten, bis diese Schau vorbei war, bis wieder Ruhe eintreten würde. Zurückhaltend, wie jemand, der hier in den Strassen noch überlegte, ob er gehen und eine andere Gasse suchen oder sich betten sollte. Gut auch, dass er und sein Diener sich zur Vorsicht mit Strassendreck eingerieben hatten, um nicht zu reinlich zu wirken, denn Reinlichkeit bedeudete auch Geld zu haben.
Wenn er hier her kam, trat er ohnehin nicht als Edelmann auf, sondern zumeist war er in der Stadt Totengräber oder etwas dieser Art. Anders vor Geschäftsleuten oder in Behausungen von Kainiten...doch das war hier nicht der Fall.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Cronista
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von La Cronista »

Es vergingen noch einige Minuten in denen die Gruppe an Männern sich johlend darüber lustig machten wie die anderen wie feige Hunde geflohen seien und wie blöd der nun dreinschaue.
Aus der Position in die sich Galeno zurückgezogen hatte konnte er nicht mehr sehen was sie auf dem Platz so trieben, doch es roch nach Blut, dies schwang für ihn so klar und kräftig in der Luft mit, dass er instinktiv danach roch.

Nun scharrten sich die Männer um einen armen Spielmann, der nicht schnell genug weggekommen war und wollten dass er für sie spielte, was er dann auch tat. Die freudige Musik gab der ganzen Szene noch einen groteskeren Ton als zuvor schon.

Kurz darauf spielte Katzengejammer mit hinein, das von weiterher herüber schallte und von dem Kater vor ihm beantwortet wurde.
Dieser reckte den Kopf in die Luft, die Ohren zuckten und dann setzte er sich wieder auf und lief davon.
Blieb einmal stehen, blickte zurück und trabte weiter.
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Nubis
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von Nubis »

Galeno beobachtete nur, griff nicht ein. Es waren ja doch nur Nichtigkeiten in einer Welt, die so viel grausamer sein konnte. Dennoch würde er dies im Hinterkopf behalten, um es vielleicht später zu malen.

Als die Katze sich dann auf machte, beschloss er ihr zu folgen. Auf irgendwas oder irgendwen hatte sie reagiert und er wollte nun wissen, ob er eingeladen war und wenn ja, von wem.
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La Cronista
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von La Cronista »

Die Katze stolziert durch einige Gassen, hüpft mal hier mal dahin und verschwand schließlich in einem alten Holzverschlag, in einer schmalen Gasse zwischen zwei baufälligen Häusern, der so aussah, als würde man hier nur notdürftig unterkommen können. Was länger lagern oder gar da wohnen sicher nicht.
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Nubis
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von Nubis »

Galeno seufzte innerlich. Ob das überhaupt Sinn machte? So ein alter Bretterverschlag? Wahrscheinlich machten sich auch gewisse Nosferaten gerade lustig über ihn. Aber ja, am Ende war man immer schlauer...also warum nicht ungewöhnliche Pfade gehen. Er hatte ohnehin grad sonst nichts besseres zu tun, als höchstens seinen Rückweg anzutreten. Für Achilla hatte er sich praktisch frei genommen, weil es eigentlich ohnehin länger hätte dauern können.

So versuchte er ebenfalls in diesen Verschlag zu kommen. Möglichst so unauffällig, wie möglich. Allerdings auch nicht ohne die Häuser anzusehen, die so baufällig schienen. Seit dem Feuer war hier einiges in marodem Zustand, wenn es das nicht sogar schon davor gewesen war. Clavicula war einfach kein schöner Ort.
Wenn ihn die Katze an der Nase herumgeführt hatte, war ihm das eine Lehre - und wenn er sie denn erwischen würde, ihr auch -...und doch könnte viel mehr hinter diesem Verhalten liegen.
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von La Cronista »

Als Galeno der Katze folgend sich in den Verschlag begab, fand er sich darin in völliger Dunkelheit wieder und nur die Augen der Katze schimmern kurz auf, reflektiert vom Mondlicht dass kurz durch die Öffnung fiel, bevor sein Körper es verdeckte. Sie schien auf etwas zu sitzen.
Dann höte Galeno plötzlich eine Stimme aus der Richtung.
Voluminös und einnehmend, als würde sie den ganzen Raum füllen.

"Gutn Abend, werter Herold. Hatte nich mit euch gerechnet, doch scheint ihr auch eher auf der Suche nach meiner lieben Schwester."

Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, meinte Galeno einen Umriss in den Schatten zu erkennen, der grotesker kaum sein dürfte. Eine Masse mit einem rundlichen Kopf füllt die gesamte hintere Wand des Schuppens aus und immer mehr Katzen tauchen hier und da auf, auch hinter ihm und tummelten sich miauend um den Koloss aus Fleisch.

Auch ohne gute Lichtverhältnisse war es für Galeno nicht schwer zu erkennen wen er da gefunden hatte. IlGhiotto.
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Nubis
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von Nubis »

Der Herold wandt sich um und nickte der Masse mit dem kleinen Kopf zu. Es wäre wohl so schon ein recht seltsam skuriler Anblick, wären da nicht noch die ganzen Katzen, die sich drumherum tummelten und aus dem Koloss an Fleisch einen Koloss aus Fell machten.

"Ich war auf der Suche nach eurer Schwester im Blute, doch letztlich bin ich tatsächlich der Katze gefolgt, um euch zu sehen. Wir hatten bisher noch nie wirklich Kontakt zueinander...doch vielleicht ist es an der Zeit?"
Er stand recht lässig da, aber keineswegs respektlos. Überrascht wirkte er tatsächlich nicht.
"Die Katze und somit sehr wahrscheinlich ihr, habt recht deutlich gemacht, dass Achilla wohl nicht mehr existiert. Oder aber der Katze machte es einfach Spass, auf einer Motte herumzuspringen und sie damit auf dem Weg breit zu treten, Stück für Stück...."
Bei letzteren hatte sich Galenos neutraler Gesprächston zu einem eher sarkastischen Unterton gewandelt, wechselte dann aber auch gleich wieder zurück zu eben jenem Ton, dem man Handelspartnern oder Diplomaten entgegen bringen würde.

"Mich würde natürlich schon der Umstand interessieren. Da sie jemand war, der Eindruck hinterlassen hatte. Doch ist dies nicht der wirkliche Grund, warum ich hier her kam, warum ich der Katze folgte. Ich hatte Fragen an sie und vielleicht ist es möglich, sie nun euch zu stellen? Ihr seid wahrscheinlich sogar in weit besserer Position, diese beantworten zu können. Doch natürlich will ich euch auch nicht eurer Zeit berauben, bin ich doch eher ...unerwartet... hier herangeplatzt."

Galeno stand Il Ghiotto gegenüber, wie jedem anderen Kainiten auch, der Respekt verdiente. Sicherlich schauten manche auf die Nosferaten herab, bei ihm war davon nichts zu sehen. Und er meinte es auch ernst, dass er sich nicht aufdrängen wollte. Es war des Nosferaten Haus und er war mehr oder minder hineingeplatzt...auch wenn er vielleicht doch hier her gelockt und gerufen worden war...Er griff lediglich auf die Worte Il Ghiottos zurück.
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Re: [1056] Geld liegt auf der Strasse, man muss nur wissen WO [Galeno, Achilla, (SL)]

Beitrag von La Cronista »

"Zeit haben wir unendlich." sagte der Koloss und lachte leicht etwas kehlig.

"Ich hab euch nicht umsonst hierher führen lassen. Also stellt ruhig eure Fragen. Tatsächlich haben wir uns nie gesprochen bisher. Nehme ich euch jedoch nicht übel." Er lachte wieder.

"Unsere Familien sind keine Freunde, doch wir wissen wie man handelt. Ihr auch, nicht wahr?"

"Zunächst. Achillas Verbleib ist unbekannt. In jedem Fall weilt sie nicht mehr in Genua. Dies könnt ihr dem Prinzen so berichten. Was ihr jedoch genau zugestoßen ist. War hässlich. Doch ob sie vernichtet wurde?"
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