[1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

[Juni '21]
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

" Ich glaube, dass es eine Gier ist, die niemals befriedigt werden kann. Ich denke es ist auch nicht unsere Aufgabe sie zu befriedigen", führte Adamo aus.

" Ich denke dass es vielmehr eine Aufgabe ist, unsere Gier in Bahnen zu lenken und sie zu kontrollieren. Es ist sinnvoller mit dem zufrieden zu sein, was man hat, und in kleinen Schritten über eine Erweiterung oder Vermehrung nachzudenken, als mit der Ramme voran auf der Gier zu reiten und alles an sich zu raffen, was man bekommen kann."

Adamos Blick lag interessiert auf der Lasombra, beobachtete sie aufmerksam - ihr Gestalt, ihre Finger,ihr Gesicht. Suchte er etwas darin oder beobachtete er sie nur?
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Wo wir die Kontrolle aufgeben, haben wir sie auch verloren. Sie zurück zu erlangen, ist hässlich und oft genug ein Kampf, den wir auf Knien ausfechten, weil andere unsere Schwäche nutzen.” Sie winkte ab, mit abfälliger Miene für alle, die einmal mehr in jene Lage zurückgeworfen wurden.
“Ist es der Profit, der Euch reizt? Der Reichtum? Oder das Ringen darum selbst, der Wettstreit mit anderen, sterblich oder unsterblich, die Gier und Schläue, Wissen und Verbindungen besitzen?”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

" Ich denke nicht, dass es der Profit ist, der mich reizt. Es ist der Handel selber. Das stehen zu seinem Wort. Das Einhalten von Absprachen sind es die mich an den Sachen reizen. Selbstverständlich nehme ich einen Profit gerne mit."

Adamo strich sein Hemd einen Moment zurecht bevor er fortfuhr.

"Schläue, Wissen und Verbindungen sind hilfreich, doch einige von uns sind anscheinend auch in der Lage, ohne diese Dinge eine zufriedene Existenz zu haben. Ich jedoch würde sie nicht missen wollen. Doch sie sollten nicht zu einem Schutzschild werden, hinter welchem man sich verbirgt."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ohne sie? Keiner von uns. Selbst die Zurückgezogensten, solange sie noch wandeln und nicht längst schon ruhen, haben Verbindungen, Beziehungen, Verflechtungen, Feindschaften und Allianzen - wie sonst könnten sie sich die Freiheit erkämpfen, sich zurück zu ziehen? Fragt einmal die vom Clan der Bestie und die vom Clan der Wanderer, wie teuer so kostbare Güter bezahlt sind.” Giadas trockene Art deutete eine Art von Zynismus an wie er mit den Jahren reifte, wenn man solche Preise nur oft genug sah und erkannte.

“Und ein Schild? Niemals. Es wäre so als würde man einen wütenden Berglöwen oder eine giftige Schlange als einen Schild vor sich halten, mit bloßen Händen noch dazu.” Sie hob die rechte Augenbraue. “Wer sich einer dieser beiden Träumereien hingibt, schwächt sich nur selbst. Doch Ihr? Ihr folgt keiner Täuschung. Euch gefällt das Zusammenspiel dieser Dinge?”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

"Ich mag all dies. Ich mag das Geflecht und die Verflechtung von Dingen. Ich mag es, wenn man sich auf andere verlassen kann und Absprachen eingehalten werden. Das ist teil meiner Überzeugung und meines Weges. "

Adamo antwortete begeistert und mit Überzeugung auf die trockene Art von Giada.

" Dieses Spiel ist interessant und teilweise auch genauso berauschend wie es ein guter Wein oder die Liebe unter Sterblichen sein kann. Aber genauso bietet sie auch Fallen, gar einen Pfuhl aus Enttäuschung, Hinterhalt und Verrat. Nicht nur auf der einen Seite, sondern auf der anderen Seite. Aber das ist ein Risiko, was diejenigen eingehen müssen, die es in diesem Spiel zu etwas bringen wollen, sich einen Namen machen wollen, und die einfach nur das Spiel um des Spielens willen voranbringen wollen. Täuschung gehört dazu, und ich kann nicht ausschließen, dass ich Täuschungen aufsitze, aber auch das gehört zum Spiel."

Er grinste die Lasombra freundlich und interessiert an.

" Wie ist es bei Euch? Mögt ihr das Zusammenspiel der Dinge oder sucht ihr mehr Klarheit und Wissen?"
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Eure Worte sind schön”, meinte Giada darauf. Es klang durchaus wertschätzend, nur eben präzise knapp, direkt und ohne weiteres Beiwerk. “Doch es ist nicht meines, darin habt Ihr Recht. Ich kenne und ich achte den Wert eines Wortes, der unverbrüchlichen Grenzen, die in unserer Gesellschaft bestehen müssen, wenn nicht alles wertlos werden soll. Darin sind wir vielleicht gleich.”

“Wissen und Klarheit? Darunter lässt sich so viel fassen. Die kristallklare Entrückung derer vom Clan des Mondes? Die grabesschweren Studien derer vom Clan des Todes? Das blutige Ringen der Gelehrten um hehre Ziele und Prinzipien, die den Jahrhunderten auch standhalten können? Die tödlichen, geflüsterten Geheimnisse der Verborgenen? Die urtümliche Macht die beinahe wie ein lebendiger Herzschlag in den Adern derer vom Clan des Tieres pulsiert? Ah, einmal habe ich einen Eures Blutes gesehen und ihm gelauscht wie er von der Schönheit der Zahlen, mathēmatikē téchnē sprach, welche die Welt zu beschreiben vermögen wie sie wahrhaftig ist. Und mit seinen Gedanken, seinen Erkenntnissen vermochte er, Dinge zu erkennen, welche sonst keinem bestimmt waren. Ich könnte Euch wohl noch lange weiter solche Beispiele nennen. Ich habe hohe Achtung für sie alle. Ob ich nach etwas davon strebe? Nein.”

“Ich bin eine Tochter meiner Linie und ich kenne meinen Weg. Ob ich stark genug bin, ihn zu gehen? Das werde ich beweisen müssen. Doch auf diesem Weg erfreut und ehrt es mich, mit einem wie Euch - mit Euch - zu sprechen. Ich will dies in der kommenden Zeit gern wiederholen, denn Gespräche wie dieses schenken Inspiration für lange Nächte.”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

" Ausgesprochen interessant. Ich selber hatte bisher lediglich am Rande die Möglichkeit, mich mit der mathematike techne zu beschäftigten aber selbstverständlich ist einem hierüber etwas geläufig."

Adamo hatte ihr weiter zugehört, ihrer kurzen Ansicht auf die einzelnen Clans aber auch ihrer nüchternen Aussage über den Weg und ihre Linie.

" Ich finde euch interessant, werte Giada. Ihr seid eine vortreffliche Gesprächspartnerin und ein Gespräch mit Euch erscheint mir kurzweilig und informativ. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, und eure Zeit für die heutige Nacht nicht noch weiter in Anspruch nehmen. Es ist viel schöner, wenn man sich angenehme Dinge für später aufhebt, auch wenn die Gier einen weitertreiben möchte. Wenn es euch Recht ist, würde ich mich für heute auf den Heimweg machen um mich noch ein wenig künstlerisch zu betätigen."

Adamo fand die aufregend und faszinierend. Eine kühle und nüchterne Betrachtungsweise der Dinge war das wundervolle Gegenteil zu seiner teilweise emotionalen Sicht auf manche Dinge. Sie war geschäftsorientiert, gewieft und wusste sich verbal als auch körperlich zu behaupten. Damit war sie neben Lydiadas was erste wirklich ernstzunehmende Mitglied des Clans der Lasombra in der Domäne. Ein absoluter Gewinn in jedweder Hinsicht.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Damit erhob sich Giada dann um ihn zu entlassen und zu verabschieden. “Ich wünsche Euch eine Nacht voll blühender Gedanken.”
Oh, sie war fasziniert von dem Gedanken, was er wohl in den kommenden Stunden schaffen würde, doch ähnlich wie er es gesagt hatte, zügelte sie diese Art der Neugier. Dies war für später, mit der Zeit und wie sich die Dinge entfalten würden.

“Bis wir uns wiedersehen.”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Somit erhob sich auch Adamo, strich sich seine Kleidung glatt und adrett, nickte der Lasombra zu und machte sich auf den Weg nach draußen.

" Ich wünsche euch eine angenehme und erfolgversprechende Nacht, werte Giada. Es war mir ein Quell der Freude, mit euch einige Stunden zu verbringen. Auf das wir uns bald wiedersehen."

Dann verließ er das Haus, um sich auf seinen Weg zu machen.



Adamo und Giada treffen zufällig im Hafen aufeinander. Nachdem sie einander vorgestellt hatten, wurde deutlich, dass die Themen schnell in eine gewisse Tiefe gingen. Somit lud Giada Adamo in ihre temporäre Unterkunft ein, um einander besser kennen zu lernen. Hier zeigte sich, dass beide ähnliche bzw. vergleichbare Interessen in der Stadt haben und beide auf viele Vorgänge eine ähnliche Sicht. Adamo schilderte ihr seine Sicht auf die Domäne, berichtete aber auch von Vorkomnissen, welche ihn gerade beschäftigten. Erste Grundlagen einer Zusammenarbeit scheinen sich anzubahnen, werden aber mit Sicherheit bei einem weiteren Treffen thematisiert.
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