[1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

[Juni '21]
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo nickte, als sie sein Wort aufgriff.

" Die derzeitige Situation ist meines Erachtens nach, unbefriedigend. Kaum passiert etwas in oder um Genua herum, wird meistens sofort mit gezückten Waffen danach gerufen, dass etwas passieren muss. Viele wollen ihre Belange mit Waffen verteidigen. Gut, das kann man machen, jedoch sind die vielen die Neugeborenen wie wir es sind. Einige betreiben Kriegstreiberei, andere sind neutral oder sogar still und einige halten sich aus der Sache raus. Es ist eine Blutjagd ausgerufen worden, welche nun seit Jahrzehnten besteht, jedoch bisher nur die Geißel Arash ernsthaft gesucht zu haben scheint, so ist zumindest mein Eindruck, der sich ebenfalls im Rahmen der Möglichkeiten als Toreador einbringt."

Er beugte sich vor, deutete auf die Karten.

" All diese Karten sind nichts wert, wenn man nicht weiss, wie man etwas macht. Es ist nicht die Zeit für impulsives Handeln. Es ist die Zeit um zu planen und sein Vorgehen nochmals zu überdenken. Die Ahnen und Ancillae in der Domäne machen genau das. Lassen uns zusammen sitzen, Informationen sammeln und zuarbeiten, das ist auch richtig, jedoch lenkt es den Enthusiasmus, oder auch die Gier" Adamo grinste ein wenig, " nicht in die rechten Bahnen wie ich finde. Aus meiner Sicht muss ein Vorgehen geplant und einwandfrei sein, das heisst, ich habe mich auch damit beschäftigt, was passiert oder passieren könnte wenn etwas nicht klappt, beispielsweise ein Handel nicht zu Stande kommt, oder ganz einfach, wenn Pavia keine Durchreise zwischen Mailand, Nervi und Genua gestattet."

Dann zeigte sich ein böses Lächeln in seinem Gesicht.

" Grenzen sind nicht starr in dieser Zeit, Grenzen sind fließend wie Wasser und immer noch eine Frage der Betrachtung. Ob dies nun Landesgrenzen, Domänengrenzen oder gesellschaftliche sind. Diese Grenzen werden von Leuten als solche angesehen und erst wenn alle sich einig sind, zu festen Grenzen. Aber diese kann man aufweichen, wenn man die richtigen Mittel und Wege kennt. So ist zumindest meine Erfahrung."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“All dies sind Gesetze des Krieges. Gibt es jemals Frieden, der nicht bereits zum nächsten Krieg hinführt?” Giadas Frage war keine philosophische sondern eine handfeste, wie sich am Tonfall heraushören ließ. Es wurde auch deutlich, als sie dann fortfuhrt:
“Lasst mich Euch also fragen, wer also in diesem Krieg kämpft, hier in Genua? Auf wessen Schlachtfeld trete ich, die neu angereist ist?”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

"Schlachtfelder sind hier überall zu finden. Grundlegend wie in jeder Domäne. Dazu kann man jedoch auch noch einen anderen Eindruck gewinnen."

Adamo dachte einen Moment darüber nach, was er als nächstes formulierte. Dann, nach einer gewissen Zeit fuhr er fort.

" Vor nicht allzu langer Zeit gab es einen Krieg in der Stadt. Der jetzige hochverehrte Seneschall Lydiadas, Ahnsherr vom Clan der Lasombra, kam in die Domäne um von der höchstverehrten Aurore den Prinzenthron zu fordern. Es muss in den darauf folgenden 5 Nächten zu vielen Kämpfen untereinander gekommen sein und so wie man mir schilderte hat sich in diesen Tagen noch eine weitere Kluft gebildet. Auf der einen Seite stehen die Ventrue, dazu zählen die höchstverehrte Aurore, der wohlwerte Liutprand, Neugeborener vom Clan Ventrue und Liktor der Stadt; und die wohlwerte Iulia Cornelia, Kind von Aurore und vor weniger als 20 Jahren freigesprochene Neugeborene, Harpye der Domäne.

Ihr gegenüber steht wie gesagt der hochverehrte Lydiadas, des weiteren Ilario Contarini, Ancilla vom Clan Lasombra und Hüter des Elysiums, dazu Macario, Neugeborener Lasombra.

Dies sind die Fraktionen weiss und schwarz, welche oberflächlich freundlich miteinander umgehen, die GEspräche jedoch gespickt sind mit Spitzen. Die anderen Bürger der Domäne beobachten und sind teilweise auf der einen oder auf der anderen Seite. "
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Die Lasombra hatte eine Art, wie sie das Kinn reckte, wenn sie über solche Fragen von Macht und Krieg nachdachte.
“Ich danke Euch für diese Offenheit”, erklärte sie zunächst.

“Weiß und Schwarz. Es klingt töricht, wenn man es hört und nur ein wenig mehr über die Art der Gesellschaft in der Nacht weiß. Wer an solche Dinge glaubt, wird blind für die Messer aus dem grauen Zwielicht in den Schattierungen dazwischen.”

Sie nickte Adamo einmal zu. “Und dennoch: Wenn es solche gibt, die so einfältigen Bildern nachhängen, dann ist mein Stand darin wohl unverrückbar eingezeichnet. Der Eure auch, mit Eurer Herkunft und Euren Wurzeln?”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamos Aussage auf die Frage der Lasombra war so einfach, wie eindeutig.

" Ich bin ein Mann der See. Ich verdiene mein Geld mit der See, ich wurde erschaffen durch die See und somit diene ich der See," sagte er grinsend.

Manchmal waren die Dinge so einfach zu klären.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Die Lasombra nickte. “Ein Mann, der mit sich im Reinen ist, der weiß, wer er ist und wo er steht - der hat darin Wert.”
Und nun gestattete sie sich ein schmales Lächeln. “Doch für einen Mann der See ist der starre Grund zulande oft ungewohnt und tückisch. Hier am Hafen sehe ich nicht selten einen, der sich erst eingewöhnen muss. Wie ergeht es Euch damit? Wie schroff sind die Küsten Genuas?”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

" Nun, eingewöhnen muss ich mich nicht gerade" antwortete der Toreador.

" Ich mag den Hafen. Ich mag das Treiben dort. Dort ist Leben und dort geschieht etwas. Das Leben dort hat einem immer etwas zu erzählen und es wird nicht langweilig. Und das ist etwas, dass für einen Toreador unabdingbar ist. Ich hatte mehrere Gelegenheiten in die Stadt zu ziehen, in einen Palast sogar, doch ich mag dieses Leben wie es hier geschieht. Es schmeckt nach Ferne, Weite und Abwechslung."

Dann kicherte er ein wenig.

" Die Küste ist nicht sehr schroff, wenn man sich zu benehmen weiss. Will man mit allen gut Freund sein, so geht dies mit Sicherheit. Will man nicht unter die Hufe geraten, so muss man sich in Acht nehmen. Aber, und das ist das Wichtige: man bekommt die Zeit um sich einzugewöhnen und einzubringen und noch viel wichtiger ist die Tatsache, dass man sich aus vielen Meinungen und Haltungen seine eigene Meinung bilden muss. Das sorgt für eine gewissen Würze"
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das wird nicht für mich gelten. Und doch klingt es wohl für all jene, die hier anlanden.” Wer nichts erwartete, wurde wohl auch nicht enttäuscht. Giada schien keine Freundlichkeit zu erwarten.

“Würdet Ihr mich wissen lassen, wenn Ihr oder andere Schiffe, welche Genua anlaufen sollten, Schwierigkeiten aus Savona bekommen? Es mag wohl sein, dass diese Schwierigkeiten nicht einmal unter deren Flagge fahren, doch früher oder später wird von dort her ein Vorstoß kommen.”
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Adamo Manacres
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Adamo Manacres »

" WIes sollte dies nicht für Euch gelten? Ist euer Stand in der Stadt ein so schlechter ?"

" Ich bin gerne gewillt, auf den Hafen ein waches Auge zu haben und meine Matrosen hören immer aufmerksam zu wenn etwas vor sich geht. Wieso rechnet ihr dort mit Problemen," fragte der Toreador interessiert.

Es schien ihn ein wenig zu beunruhigen, dass die Lasombra von dieser Seite aus Kriegstreiberei erwartete.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1058] Zwischen Unrat und Matrosen [Giada, Adamo]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Weil Savona den Tedesci zufiel und weil sie von dortaus mit ansehen, wie Schiffe des Reichtums und Schiffe des Eisens von Süden her heraufkommen. Eure und andere, selbst die der Venezianer.” Sie beobachtete Adamo bei diesen Worten genau.
“Wie lange also werden sie bloß zusehen?”
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