[1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

[Juli '21]
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Il Cavaliere
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[1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Benjamin wurde von seinem Clansbruder Parastu am Hafen in Empfang genommen. Jener führte ihn zu einer düsteren, mit gewissem Prunk versehenen, aber nicht überbordenden Stadtvilla.
Die drei Meter hohe Ummauerung aus weißem Marmor, mit einem massiven, eisenverstärkten Tor und grimmig dreinblickenden Wächtern davor, wirkte nicht gerade einladend. Die Gebäude rechts und links waren noch etwas pompöser, daher fiel es nicht so stark auf wie es könnte, trotzdem hatte es eine interessante Ausstrahlung. Im üppigen, grünen Außenhof zwischen Mauer und Gebäude standen allerlei Platanen die auch für einen großen Sichtschutz sorgten und deren Blätter im Wind und im Mondschein ein wirres Schattenspiel auf den Boden warfen. Sogar wimmelnder als die Blätter selbst.

Viel Zeit blieb aber nicht, denn Benjamin wurde ins Gebäude geführt und hier direkt an einigen weiteren Wachen vorbei zu einer Tür, die sich offenbar gerade erst geschlossen hatte. Vielleicht war unmittelbar zuvor bereits ein Treffen abgehalten worden. Jedoch war außer sich entfernenden Schritten nichts hören, das darauf schließen ließe wer oder was dort herausgekommen war.

Der Prinz Pisas, in teuerste dunkle Seide gehüllt, war von einem Pulk Diener umgeben. Zwei wedelten ihm mit orientalischen Palmblättern, die erstaunlich grün waren, kühle Luft zu, einer polierte seine Stiefel, zwei weitere hielten seine Ärmel fest. Diese waren weit und auslandend geschnitten und liefen stets Gefahr in die Tinte des kleinen Schreibtisches neben sich, in die wohlriechende Kräuterschale vor sich, von der ein wenig Rauch aufstieg, oder in eines der Gefäße um ihn herum getunkt zu werden die ohne Zweifel Blut enthielten - wie die feine Nase Benjamins sofort erriet. Ein weiterer Mann stand als Assistenz neben dem kleinen Schreibtisch neben dem eher römisch anmutenden Stuhl auf dem der Ahn saß - keinesfalls ein Thron. Es wirkte eher wie ein Geldverleiher aus dem platealongischen als wie ein fürstlicher Herrscher.

Calistus gab Benjamin einen Wink näherzutreten und dem üblichen Protokoll zu folgen. Außer ihm und nun dem Assamiten war kein anderer Kainit im Raume, zumindest nicht erkennbar. Parastu war vor den Türen zurück geblieben.
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Benjamin
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, SL]

Beitrag von Benjamin »

Bevor er ins Geschäftszimmer eingetreten war hatte Benjamin seinem Clansbruder noch einmal zugenickt und war durch die Tür geschritten. Am heutigen Abend war er die Kleidung eines arabischen Händlers gekleidet. Feine Stoffe, doch in ihrer Farbwahl schlicht. Eine weit geschnittene beige Hose, feine halbhohe Sandalen, ein in sattem grün gehaltenes Tuch welches eng um die Taille geschlungen war und ein weißes Hemd mit weiten Ärmeln. Wer sein Handwerk verstand der konnte schnell den Wert der Kleidung einschätzen, doch auf den ersten Blick wirkte sie keineswegs so pompös als das der Gastgeber denken könnte ihm wollte hier jemand den Rang ablaufen.

Nachdem der Prinz ihm mit seinem Wink zu verstehen gegeben hatte das er näher treten durfte, ging Benjamin mit gewählten Schritten und gesenktem Haupt bis zu dem Punkt an dem Calistus seine Stimme nicht erheben musste um mit ihm zu sprechen, jedoch weit genug entfern um trotzdem zu zeigen, dass er wusste wo sein Platz war. Mit flüssigen Bewegungen kniete er sich hin ohne den Blick zu heben und schwebte mit seiner Stirn knapp über dem Boden. In dieser Pose verharrte er bis der Pisanische Prinz ihn ansprechen würde und ihm die Erlaubnis erteilte sich aufzurichten.*


*+WK
/roll 5d10 RollButler BOT (Charimsa+ Etikette)
— gestern um 22:48 Uhr
@🩸 Benjamin (Adrian) I rolled 5d10 for you which resulted in 37.
Results: 8 2 10 8 9.
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, SL]

Beitrag von Il Cavaliere »

Einige Augenblicke betrachtete der Prinz den Knienden, schien mit dem Prozedere durchweg zufrieden, und erlaubte Benjamin mit einer wohlwollenden Geste der Rechten sich zu erheben. Calistus lächelte, doch es war ein kaltes geschäftsmäßiges Lächeln, einstudiert in hunderten Jahren und vor langer Zeit schon übergegangen in sein Blut. Sein Tonfall aber trug einen Hauch Interesse in sich.

"Mein Leibwächter berichtete mir zwar schon, aber ich will euch nicht um die Gelegenheit bringen euch und eure Herkunft angemessen vorzustellen."


Eine einladende, raumgreifende Geste folgte, die seinen Gast zugleich erlaubte ein wenig näher zutreten. Während er auf Benjamins Worte wartete und diesen folgte, legte der Sklavenprinz eine Hand an sein Kinn und fuhr nachdenklich über seinen Bart.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Aus dem Augenwinkel konnte Benjamin die Gesichtszüge des Ahnen erkennen und er erhaschte ebenfalls den subtilen Tonfall von Interesse in dessen Stimme. Da ihm der Ahn noch nicht gewährt hatte sich und sein Haupt zu erheben rutschte er mit einer fließenden Bewegung etwas näher an den Schreibtisch heran ohne jedoch den Blick vom Boden zu lösen.

"Eure höchst verehrte Majestät, habt Dank dass ihr mir diese Audienz gewährt. Ich bin Benjamin, Neugeborener der Banu Haqim, Sohn des Rasin, Ancilla der Banu Haqim, freigesprochen von ihrer höchst verehrten Majestät Akis di Catania auf der Insel der Schatten. Liktor ihrer höchst verehrten Majestät Aurore von Genua. Vor dieser neuen Aufgabe bereiste Ich das Mittelmeer im Dienste des sehr verehrten Lydiadas, in dessen Gefolge Ich auch nach Genua kam." wieder aus dem Augenwinkel versucht Benjamin erneut abzuschätzen wie der Ahn auf diese Aufzählung von Prinzen reagieren würde. Ebenso hält er Ausschau nach Zeichen dass er sich erheben dürfe.
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Eine sachte, hebende Geste der beringten Hand des Sklavenprinzen deutete Benjamin sich zu erheben. Die Aufzählung zweier Prinzen und eines weiteren Ahnen schien Calistus gewogener zu stimmen oder zumindest verärgerte ihn keiner der genannten Namen merklich. Der Lasombra beugte sich ein wenig vor und lächelte ein geschäftsmäßiges Lächeln, so berechnend, als können man die Münzen klingen hören die er im Geiste hin und her schob.

"Nun denn werter Benjamin von den Banu Haqim, was führt euch hierher? Zwar hörte ich schon die Worte Parastus, doch euer Anliegen solltet ihr selbst vortragen. Um Missverständnissen vorzubeugen und auch falls es nicht nur diese eine ist was euch in diese meine Stadt geführt hat."

Calistus fuhr sich erneut mit der Hand über den dunklen Bart und deutete Benjamin dann zu sprechen.
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Benjamin
Assamit
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Auf die Geste des Prinzen hin richtet Benjamin sich auf und lächelt ebenfalls. Man mochte Zeichen von etwas wie Erleichterung an seiner Art bemerken, aber er scheint routiniert genug zu sein um sich davon kaum etwas anmerken zu lassen.

"Ihr habt Recht eure höchst verehrte Majestät, es ist mein Wunsch für länger in der Stadt, eurer Stadt, Pisa verweilen zu dürfen, um von meinem werten Blutsbruder Unterricht zu erhalten. Gleichzeitig habe Ich jedoch noch ein weiteres Anliegen dass mir ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist. Im Vergleich zu eurer Größe bin Ich nichts als ein Tropfen im Ozean, doch Ich habe über die Zeit seit meiner Wandlung eine kleine aber agile Flotte an Sklavenschiffen aufgebaut. Seit meiner Ankunft in Genua war es mein Wunsch euch diesbezüglich meine Aufwartung zu machen und mich eurer Hoheit über den Markt zu unterwerfen. Es war und ist nicht meine Absicht ohne eure Zustimmung in eurem Gebiet zu agieren wie ein Wilderer im Wald des Grafen. Die Entwicklungen Genuas der jüngsten Zeit und meine Pflichten hielten mich jedoch mehr als nur beschäftigt. Um zu untermauern dass meine Worte nicht bloß hohle Phrasen sind, und weil ich mir nicht anmaßen wollte die Vorlieben eurer höchst verehrten Majestät zu kennen, erlaubt mir die bekannte Welt nach einem Sethskind, nach euren Wünschen zu durchkämmen eure höchst verehrte Majestät!" als er fertig gesprochen hatte neigte er ergeben den Kopf und führte die Faust an die Brust.
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Die schmeichelnden, blumigen Worte schienen den Sklavenprinzen nicht zu stören, eher im Gegenteil. Er nahm sie als eine Selbstverständlichkeit entgegen die mit seinem Status einherging. Ein tausendmal geübtes Lächeln, gleich einer Maske die auch seiner wahren Natur entsprach und diese dennoch verbarg, erschien auf Calistus Gesicht.

"Interessant, sowohl euer Geschenk als auch euer Metier. Ihr befürchtet, dass ihr ab einem bestimmten Grad des Erfolges und des Wachstums eurer Unternehmung von mir, oder jemandem der vielleicht ein paar Stufen über euch aber unter mir steht, zerschlagen oder aufgekauft und übernommen zu werden. Eine übliche Praxis, die Großen fressen die Kleinen, es sei denn man gehört zum Schwarm eines noch größeren Fischs. Nichts desto Trotz haben alle Haie scharfe Zähne...
Nun, ihr dürft hierbleiben und von Parastu lernen. Auch sei euch gestattet in Pisa Handel mit Sklaven zu betreiben und den Hafwn anzulaufen. Eurer vorübergehendes Aufenthalts- und Jagdrecht in Persona ist auf den pisanischen Hafen beschränkt.
Im Laufe eurer Lehrstunden werde ich euch über euren Clansbruder wissen lassen welche Art von Mensch ihr mir beschaffen sollt."
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Benjamin
Assamit
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Benjamins Körper war nun auch deutlich ruhiger und einem Wachsmantel gleich legte sich eine sympathische Gleichgültigkeit um seine Züge.

"Habt Dank eure höchst verehrte Majestät. Ihr sprecht wahr, genau das waren neben anderen Dingen, meine Gedanken die mich unausweichlich zu diesem Schritt hier in eure Hallen geleitet haben. Das sind alle Dinge die von meiner Seite von Dringlichkeit waren. Hat eure höchst verehrte Majestät ihrerseits noch weitere Fragen die Ich beantworten könnte? Neuigkeiten aus Genua, der Ablauf des Tophet mit dem jene bestraft wurden die die Genuesische Krone in Verruf gebracht hatten beispielsweise?" fragte er lächelnd nach, wohlwissend dass er sich als Beispiel eine der pikanteren, aber auch interessantesten, Gegenbenheiten der letzten Jahre ausgesucht hatte. Handeln und feilschen war nicht sein Metier, dafür fehlte ihm die detailverliebheit. Aber den Appetit seines Gegenübers anregen war an einem Sklavenhändler bei Gott keine verschwendete Gabe.
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Ein verächtliches Schmunzeln zierte die Lippen Calistus, als er auf Benjamins Worte antwortete. "In Verruf gebracht... nun das hat sie ganz gut allein geschafft. Wie dem auch sei, ich bin recht gut im Bilde was dieses Tophet betriffe, dennoch wäre ich interessiert an einer Schilderung desselben aus eurer Sicht. Es wird euer Schaden nicht sein." Mit ausladender Geste der bringten Hand lud der Sklavenprinz seinen Gast ein zu erzählen, fügte jedoch noch fast beiläufig an: "Ihr seid Sklavenhändler, nach welcher Art von Sklaven verlangt es euch selbst?" Offenbar schien Calistus bereits ein Gegengeschenk zu erwägen für die Neuigkeiten aus Genua. Genau das war es schließlich was im gesamten Mittelmeerraum unter den Älteren bekannt war, sein Ruf gegen angemessene Gegenleistung jedweden Wunsch nach Leibdiener, Sklaven und sonstiger menschlicher Ware befriedigen zu können.
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Benjamin
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Benjamins Gesicht zierte ein Lächeln welches einen minimal zu süffisanten Eindruck machte wenn man ganz genau hin sah. Ebenso dass in seine Bewegungen einfließende Nicken konnten Hinweise darauf sein, dass er zu etwas Zustimmung äußerte dass der Ahn gesagt hatte. Doch die Anzeichen waren subtil, kleinste Regungen die für jemanden der weiter weg gewesen wäre als der Prinz selbst, nur schwerlich entzifferbar waren.

„Sehr gerne. Lasst mich zuerst eure Frage beantworten und dann zu meiner Erzählung kommen. Ich persönlich habe tatsächlich nur geringes Interesse an Sklaven außer als Mittel zum Zweck. Das weitverzweigte dafür nötige Netzwerk gibt mir die Möglichkeit auf eigenen Schiffen zu reisen, Informationen von Übersee einzuholen und Botendienste für weit wichtigere als mich durchzuführen. All das ohne mich mit Gefallen um Gefallen bei anderen in Unkosten stürzen zu müssen.“ sein Tonus ist dabei im Gegensatz zu gerade eben sehr neutral.

„Dass das Gewerbe zusätzlich noch lukrativ ist, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Für mich zählt aber vor allem was es mir ermöglicht und dass es mir einen umfassenden Handlungsspielraum gibt." beendet er mit einer darbietenden Geste den ersten Teil seiner Antwort, doch der Ahn hatte ihm eine Frage gestellt und er würde diese nicht deflektieren, das käme einer Ablehnung gleich. Und er konnte sich wenig dümmere Einfälle vorstellen als das Angebot eines Ahnen, gerade einer von Callistus Format, abzulehnen.

"Verlangen spüre Ich jedoch bei Sklaven aus anderen Kulturen. Die Mohren aus dem Süden Lybias. Die Nordmannen aus den Regionen über Britania. Slawen aus den düsteren Weiten der Walachei. Sie sind Wissen welches in den Ländern des Mittelmeers vielleicht schon seit Jahrhunderten in Vergessenheit geraten ist. Wissen was einem widerrum andere Türen öffnen kann." abermals neigt er leicht den Kopf, nicht kriecherisch, aber dennoch kann man in die Geste hineininterpretieren, dass Benjamin sicher ist, dass Calistus sich dessen sicherlich bewusst war.

Er ließ eine Pause, falls der prinz hierzu noch Rückfragen hatte und fuhr dann mit flüssigem Tempo fort. Er wollte nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen als ihm zustand. "Um gewisse Einschätzungen meinerseits nicht aus dem Kontext gerissen wirken zu lassen gibt es zwei Vorkommnisse die wichtig sind bevor Ich zum eigentlichen Tophet komme. Vorkommnis Nummer Eins ist die Zerschlagung von Egelgruppierungen innerhalb Genuas durch mich und andere Kainiten. Diese Egelgruppen hatten sich durch herrenlose ehemalige Blutsdiener gebildet, welche durch geschicktes manövrieren in den Besitz von sich in Starre befindlichen Kainiten gekommen waren. Unter ihnen die ehemalige Geißel Genua, Cynolycus, Neugeborener vom Clan des Tieres. In der anschließenden Befragung kamen einige interessante Dinge zu Tage. Cynolycus beschuldigte den verehrten ehemaligen Blutsvogt Brimir Böggvisson im Genuesisch-Mailändischen Krieg, die Kommunikation der Genuesischen Armee absichtlich falsch geleitet zu haben um so einen Mailändischen Sieg zu garantieren. Dies sei in enger Abstimmung mit der verehrten Acacia della Velanera, ehemals Ancilla des Blutes Lasombras, geschehen und es waren anscheinend noch andere Genuesische Kainskinder, vergangene oder noch gegenwärtige - dazu wage Ich kein Urteil.“ wieder eine kleine Pause zum einhaken.

„Vorkommnis Nummer zwei. Während den Nächten in denen Die jetzt in Einigkeit verbundenen Parteien Genuas stritten kam es zu einer Reihe von Stillebrüchen mit deren Auswirkungen Ich selbst zu diesem Zeitpunkt noch beschäftigt bin. Kainiten die ihre Blutskräfte offen zur Schau stellten und Sethskinder die gezielt Jagd auf sie machten. Diese Aktionen der Menschen gehen zum Teil auf die Egelgruppierungen zurück und zum Teil auf eine ominöse Gestalt eines Predigers, der, die Worte Gottes auf der Zunge den Mob lenkte. Im Zuge dessen wurden vom Mob durch Verbrennungen, heilige Gesänge und einfache Mistgabeln folgende Kainiten vernichtet. Die verehrte Acacia della Velanera, der verehrte Mattia Bragadin, die werte Seinfrieda Gunnhildsdottir vom Clan Kappadozius und möglicherweise der Werte Gasparo vom Clan des Szepters sowie der Werte Titus vom Clan Kappadozius.“ eine dieses Mal etwas längere Pause zeigte an, dass er nun zum Tophet übergehen würde.

„Ich habe mir länger die Frage gestellt warum die Bestrafungen überhaupt im Tophet stattgefunden haben. Anfangs dachte Ich, dass dies möglicherweise durch die Einwirkungen des neuen sehr verehrten Seneschalls geschehen sei. Ist es doch ein Relikt der Insel und selbst dort wird es immer seltener genutzt. Es ist ein archaisches Machtinstrument und auch bei schwindender Geduld nicht wirklich die Handschrift der Höchst verehrten Aurore. Mittlerweile weiß Ich jedoch warum der Tophet ausgewählt wurde. Warum die Bestrafung im Kollektiv ausgeführt wurde und warum der sehr verehrte Seneschall den Großteil der Zeremonie überwachte bis es Zeit für die Entscheidungen war.“ Benjamin fokussierte seinen Blick und man konnte ein Funkeln darin sehen. „Die höchstverehrte Majestät kann ihrer Herde kein Leid zufügen. Ihr Weg verbietet es ihr. Und anscheinend verbietet er nur die Durchführung nicht aber die Anordnung.“

Um diese Wahrheit reicher und den Blick immer noch auf Calistus gerichtet. „Haben eure höchstverehrte Majestät bis hierhin Fragen oder soll Ich fortfahren? Wenn euch meine Worte die Zeit stehlen oder Ich mich auf wenige Stichworte beschränken soll, so bitte Ich eure Höchst verehrte Majestät mir dies mitzuteilen dann werde Ich euren Wünschen entsprechend nachkommen.“ ein Blick nach unten und ein ergebenes Nicken folgten.
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