[1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

[Juli '21]
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

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Der Prinz hörte sich Benjamins Ausführungen und Schlussfolgerungen mit interessiert-nachdenklicher Miene an. Zum Ende hin zwirbelte Calistus seinen Bart an Kinn und lächelte schwach.

"Ihr werdet einen Sklaven erhalten der euren Ansprüchen und Interessen genügt, falls die Suche nach einem solchen länger dauert als euer Aufenthalt in Pisa, wohin in Genua soll die Ware geliefert werden?"

Seine Hand schien kurz ein unsichtbares Gewicht zu wiegen, nur um dann wieder auf der Lehne seines Stuhl liegen zu kommen. "Gern dürft ihr fortfahren, ihr scheint ein gewisses Talent zu haben für Geschichten, Schilderungen und Berichte. Etwas das in vielen Kulturen hohe Achtung erfährt. Unter euren Schlussfolgerungen finden sich allerdings gewagte, mitunter tödliche, Annahmen."
Mit ausschweifender Geste deutete der Lasombra Benjamin fortzufahren, ihm offenlassend ob er nachhaken wolle oder nicht. Ruhig lag der taxierende Blick Calistus auf ihm und man konnte sich des Gefühls kaum erwehren, dass hier eine Investition bewertet wurde.
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Benjamin
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

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Wieder nickte Benjamin kaum merklich um dann eine nahezu identische Geste in die bereits angedeutete der Ersten zu weben. Er fragte nicht weiter nach, er wusste sehr genau um welche Passagen es ging. Passagen die er nicht ausgesprochen hätte wenn nicht vorher gewisse Eckpunkte von Calistus selbst gesetzt worden wären. Passagen die in den falschen Händen gut und gerne als Verrat gewertet werden könnten. Dann schoss ihm ein Gedanke wie glühendes Eisen in den Kopf und für einen kurzen Moment ließ er die Fassade der Gelassenheit fallen und sein Blick fand zu dem vor ihm thronenden Ahnen. Natürlich...wie hatte er so blind sein können. So schnell die Veränderung gekommen war so schnell klang sie auch wieder ab und ihre Stelle trat wieder ein routinierter Gesichtsausdruck und das leichte freundliche Lächeln eines Geschichtenerzählers.

"Alles was Ich erzähle unterliegt natürlich meinem subjektiven Blickwinkel und kann aber muss natürlich nicht der Wahrheit entsprechen höchstverehrte Majestät. Ich werde mir eure Worte zu Herzen nehmen und das nächste mal entsprechende Vermutungen beiseite lassen." er verneigte sich ergeben wie ein Forscher der von seinem Mäzen die Aufgabe bekommen hatte seine Ergebnisse noch einmal genau zu überprüfen. "Bezüglich eures Großzügigen Geschenks. An die Saba, höchstverehrte Majestät, sollte diese nicht in Genua vor Anker liegen an das Passdorf Pontedecimo nordöstlich von Genua." er lächelte leicht. Man nannte ihn nicht umsonst den Händler und Sklavenkönig. Auch sein Subtext war Geschäft, einem Prinzen von seinem Kaliber eine Wegwerfzuflucht zu nennen wäre aber ein Spiel auf Messers Schneide und dieses Risiko wollte Benjamin gerade zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall eingehen. Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen dachte er sich und fokussierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.

"Habt ebenso Dank für eure Worte. Die Kardinalssünde eines Al-Halqa ist seine Zuhörer zu langweilen oder mit einfallslosen Worten von der Tatsache abzulenken, dass die Geschichte keine Substanz hat." sein Gesichtsausdruck machte klar dass er alles vorhatte außer Calistus zu langweilen.

"Kommen wir zum Tophet. Während diesem wurden vor allem jene bestraft die sich in den Nächten des Krieges der Brüche der Stille schuldig gemacht hatten. Davor machten sich jedoch Neuankömmlinge vorstellig und ersuchten um Gastrecht oder brachten Bitten vor. Dabei gab es wenig Berichtenswertes außer, dass ein Neugeborener vom Clan der Schlange aus Sardinien den Mund zu voll nahm als er sich als Repräsentant Sardiniens, der gesammten Vasallenschaft eurer höchst verehrten Majestät auf Sardinien, und als Gasandter des Clans Seth der vergessenen Insel inszinieren wollte. Auf eure höchst verehrte Majestät bezog er sich als er davon sprach dass eine Präsenz eurer Vasallenschaft in Genua die Förderung der Zusammenarbeit beider Teile Sardiniens fördern könnte, besonders heraus hob er dabei die Ergreifung der verehrten Zada al Kammash, dafür wurde er direkt von der weißen höchst verehrten Majestät auf die Knie geschickt und durfte sich zu den zu Bestrafenden gesellen. Man konnte hier bereits schon schon erkennen, habe Ich mir sagen lassen, dass sie an diesem Abend keine Geduld für Spielchen haben würde. Die Tatsache, dass Genua nun ein Teil der See war schien ihrer höchst verehrten Majestät ganz und gar nicht zu schmecken. Und der Allmächtige bewahre all jene die einmal zu viel den Zorn in ihren Augen aufblitzen gesehen haben." ein leichtes frösteln lief durch seinen Körper, ob natürlich oder um die Geschichte auszuschmücken war schwer zu erkennen.

"Im Anschluss erfolgte die Freisprechung des Kindes ihrer höchst verehrten Majestät. Iulia Cornelia, mittlerweile Neugeborene vom Clan des Szepters. Ihr wurde neben dem Aufsagen der Gebote Kains, dem ablehnen eines mit Blut gefüllten Schälchens ebenso aufgetragen mit einen Ahnen, einem Ancilla und einem Neugeborenen einen Gefallen auszutauschen um sich zu beweisen. Iulia Cornelia erklärte sie hätte sich bei ihrem ersten Treffen nicht vollständig vorgestellt und das sie diese Tatsache bedaure. Der sehr verehrte Seneschall entgegnete dass sie nun wohl etwas gut zu machen hätte und verlangte, dass sie zu jedem Namen ihrer Ahnenlinie doch einige Worte verlieren könne. Als der Name Geoffrey le Croise, welcher anscheinend auf Korsika den Endgültigen Tod gestorben war, an der Reihe war, konnte selbst ein Blinder den durchdringenden Blick spüren mit dem der sehr verehrte Seneschall die höchst verehrte Majestät bedachte, während die Augen ihrer Majestät auf einen Punkt an der gegenübergelegenen Wand fixiert schienen. Im Anschluss wurden Gefallen ausgetauscht. Eurer höchst verehrten Majestät mag bereits aufgefallen sein, dass die werte Iulia Cornelia sich dabei sehr genau an das höfische Protokoll hielt. Als sie sich sowohl vor und nachdem der Gefallen ausgetauscht war mit vollständiger Ahnenlinie vorgestellt hatte war es mit der Geduld des Seneschalls vorbei und er entgegnete „Ihr verschwendet mit euren protokollarischen Mühseligkeiten erneut meine Zeit. Hat euch niemand beigebracht, dass es bei den Etiketten darum geht den gegenüber möglichst nicht zu reizen? Ihr klebt so sehr am Wortlaut einer erlernten Definition, dass ihr in jeder tatsächlichen gesellschaftlichen Zusammenkunft maßgebliche Fehler macht. Aktuell interpretiert ihr den Willen des Ahnen, der euch seine Aufmerksamkeit gewährt, falsch und zwingt ihm eure Interpretation des Protokolls auf. Ich prophezeie das euch das den Kopf kosten wird.“ seine Lippen bewegten sich danach jedoch weiter, so als ob jedes Geräusch aus seiner Umgebung für einen kurzen Moment den Geist aufgegeben hätte. Getauscht wurden hierbei der Kontakt zu einem Ahn der Verborgenen, Ich denke es handelt sich hierbei um den sehr verehrten Godeoc, gegen den Kontakt zu einem Mitglied der See welches einem Handel nicht abgeneigt wäre im Falle einer Hungersnot Genua mit Nahrungsmitteln zu versorgen." Benjamin machte ein bewusst lange Pause, lies dem Prinzen die Zeit die Möglichkeiten durchzuspielen, was die Stummen Worte des Seneschalls wohl hätten sein können. Wie er mit der Frechheit umgehen wollte, dass ein Setit in seinem Namen gesprochen hatte und wie er den Tod von Geoffrey le Croise bewertete, sollte er davon bisher noch keine Kenntniss gehabt haben. Sein Stimmtonus war zwischen luftig leicht, um gewissen Passagen die Schärfe zu nehmen, besonders als es um die Beschreibung der beiden Ahnen ging, während das Kind erzählte dass ihr Ugroßvater gestorben war, und präzise und scharf gewechselt.

Anschließend setzte er wieder an. "Die restlichen beiden Gefallen waren... beinahe ebenso fordernd. Die werte Iulia Cornelia verabredete sich mit der verehrten Charda, Ancilla vom Clan der Gelehrten, Tochter und Gesandte der Tarratia von Utica, Meisterin der Protokolle in Marsala und Ahnin des Clans der Gelehrten zum gemeinsamen Geschichtenerzählen. Ebenso versprach sie ihrem Blutsbruder dem werten Liutprand, Neugeborener vom Clan des Szepters aus der Linie des höchst verehrten Mithras und seit dem Tophet Liktor ihrer höchst verehrten Majestät Aurore von Genua, die Stadt zu zeigen und ihn den Neugeborenen und Ancilla Genuas vorzustellen. Im Gegenzug werde er ihr auf ihrem Weg als junge Ventrue zur Seite stehen. Es kann also mit Fug und Recht gesagt werden, dass trotz der Blutsverwandschaft niemand mit Samthandschuhen angefasst wurde." ein sachtes Lächeln legte sich auf seine Züge und er verharrte erst einmal ob der Prinz bis hierher erneut Einwürfe hätte oder ob er fortfahren sollte, oder besser gesagt durfte.
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Nichts gegen Vermutungen, sie machen das Wissen um solche Dinge nur wertvoller." Wieder blitzte das Lächeln des gewieften Händlers auf und wollte auch nicht weichen als der Prinz von den Eskapaden dieser sardischen Schlange hörte. Scheinbar kaute er auf dieser Angelegenheit einen Moment herum um ihn dann mit einer beiläufigen Geste abzutun. Fast jedenfalls. "Man hätte ihm die Fänge ziehen und seine gespaltene Zunge herausreißen sollen. Dieser Setit, das muss man ihm lassen, hat Schneid. Wäre er damit durchgekommen und hätte auf Sardinien die Wogen darüber glätten können, dann hätte ihn dies in die Ränge der bedeutenderen Neugeborenen katapultiert. Vielleicht sogar bis in die Ränge der Ancilla. Aber die Schlange war wohl schlecht vorbereitet, hat improvisiert und hatte Pech." Calistus zuckte mit den Schultern als würde ihn das Schicksal des Setiten nicht groß kümmern, aber amüsieren. "Dieser Gedanke womöglich einen permanenten Botschafter Pisas in Genua zu unterhalten jedoch, vielleicht mit einem wechselseitigen Gegenpart hier, hat etwas. Gerade was Sardinien betrifft."

Iulias Werdegang lauschte der Prinz sehr interessiert, insbesondere der endgültige Tod des Ventrue Geoffrey le Croise auf Korsika und die Reaktion der beiden anwesenden Ahnen, stimmten ihn nachdenklich. Iulias protokollarische Fixiertheit und Lydiadas Verärgerung darüber ließen ihn hingegen gehässig lächeln und die Hände ineinanderlegen. "Solche Ventrue haben wir hier auch in Pisa, zwar immer korrekt aber umständlich im Umgang wenn es nicht angemessen ist. Dennoch wohl auch eine gute Wahl als Harpyie, insbesondere da das eigene Kind an einer solchen Position die Macht des Prinzen festigen kann.
Geoffrey le Croise hingegen ist schon länger vernichtet, zumindest lag und liegt das Nahe wenn man bedenkt wie wenig die Weiße Prinzessin von ihrem Erzeuger sprach, nicht wahr?. Wisst ihr wer, oder was, ihn vernichtete? Einen so alten Kainten mächtigen Blutes..."

Die beiden weiteren ausgetauschten Gefallen der jungen Ventrue nahm Calistus still zur Kenntnis, lediglich bei der Erwähnung Tarratias von Utica runzelte der Lasombra kurz die Stirn. Er deutete Benjamin fortzufahren, die Art wie der Assamit erzählte schien dem Sklavenprinzen zu gefallen.
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Benjamin
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nahm das leichte Runzeln zur Kenntnis und speicherte es ab. Er würde die entsprechenden interessanten Informationen in seine kommenden Worte einweben.

„Falls eure höchst verehrte Majestät wünscht könnte Ich eine Liste aussichtsreicher Kainiten erarbeiten die als Entscheidungsrefferenz dienen könnte wer für euch für eine Entsendung hierher als temporärer Botschafter Genuas am meisten Potential bieten könnte?“ dass Aurore natürlich in dieser Sache das letzte Wort haben würde brauchte er vor dem Pisanischen Prinzen wohl kaum extra erwähnen. Dennoch, die Ahnen war gerne informiert und vorbereitet.

„Ebenso kann Ich eurer höchst verehrten Majestät nur beipflichten. Eine Vertiefung genuesischer und pisanischer Zusammenarbeit bezüglich Sardischer Interessen könnte ebenso helfen, Vorurteile abzubauen und den Austausch von Gütern zu beflügeln. Was die Vernichtung des Geoffrey le Croise betrifft kann Ich selbst ebenso nur mutmaßen, aber Ich kann meine Ohren offenhalten und würde euch umgehend informieren sollte Ich belastbare Aussagen diesbezüglich mitbekommen.“ erklärte er in sanftem Tonus um dann nach einer möglichen Reaktion Calistus fortzufahren.

„Der Grund für die Beteiligung der verehrten Charda ist wohl die Vernichtung ihres Blutsbruders durch den verehrten Brimir. Ein Blutsbruder welcher ebenso ein Kind der sehr verehrten Tarratira von Utica war. Gerüchten zufolge wohl ihr liebster Abkömmling. Ein Paar Details dieser Geschichte ergaben aber von Anfang an nur teilweise Sinn. Denn es war die höchst verehrte Aurore die den Tod eben jenes Neugeborenen der Brujah anordnete, der Gangrel war damals nur die ausführende Gewalt in seiner Funktion als Blutsvogt. Mir scheint es viel mehr als würde die verehrte Charda in Anweisung der sehr verehrten Tarratira nach Informationen suchen von denen angenommen wird, dass sie in Brimirs Besitz seien. Ein Beobachtung hierzu die Ich nicht ganz einordnen kann ist die Tatsache, dass als Ich mit der verehrten Charda die Überreste der Siedlung des verehrten Brimirs und den umliegenden Wald durchsuchte sie für ungefähr zwei Stunden nahezu spurlos verschwand, um nach Ablauf der Zeit ebenso unbemerkt wieder aufzutauchen.“ er legte seine Hand an sein Kinn und wirkte für einen kurzen Moment nachdenklich.

„Aber schreiten wir weiter voran in den Geschehnissen des Abends. Die momentane Geißel, Arash, Neugeborener vom Clan des Tieres brachte die Bitte vor die Besitzverhältnisse über den Garten Giardino della rosa silenziosa und dessen Nutzung als Elysium zu klären. Er hatte sich hierbei grob die Gesetze der Nacht missachtend vor die anwesenden Ancilla gedrängt. Der Garten war in den Wirren des Krieges an den sehr verehrten Lydiadas gefallen und dieser hatte ihn dann an den verehrten Ilario Contarini weiter veräußert. Ilario bot an das amt des Hüters der Elysien zu übernehmen und ihm wurde dieser Wunsch von ihrer höchst verehrten Majestät Aurore bewilligt. Sowohl der verehrte Ilario und die verehrte Charda wießen die Geißel in ihren Schranken. Insbesondere die verehrte Charda tat ihrem Unmut kund. Anschließend äußerte sie die Bitte Teil der Blutjagd auf den verehrten ehemaligen Blutvogt sein zu dürfen. Diese Bitte wurde Ihr gewährt.“ ein Schalk trat in Benjamins Gesichtzüge. Und unter schmunzeln fuhr Benjamin fort. In gewisser Weise war doch ein Hofnarr, hier um den Prinzen zu informieren aber gleichzeitig auch zu unterhalten und er ging in dieser Rolle überraschend gut auf.

„Man könnte jetzt denken dass wären alle Frechheiten der niederen Clans gewesen was die Rangfolge und die sich daraus ergebende Abfolge der Bitten anginge doch mit dieser Annahme hätte man weit gefehlt. Die werte Achilla, Neugeborene vom Clan der Verborgenen ergriff im Anschluss das Wort bevor auch nur einer der anwesenden Neugeborenen der hohen Clans das Wort ergreifen konnte und erbat für sich selbst den Harpyienposten. Kurzum beorderte die höchst verehrte ihren Sprößling ebenfalls vor sich zu knien und ernannte im Anschluss beide zu neuen Harpyien.“ ein anerkennendes Nicken Benjamins folgte und man hatte das Gefühl das ein Geschichtenerzähler vor dem Panache einer seiner Figuren verneigte.

"Anschließend wurde mit dem Protokoll fortgefahren und der sehr verehrte Lydiadas begann die Erfolge des werten Salvador, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Toma, Neugeborener vom Clan der Wandler und meiner Wenigkeit hervorzuheben die wir gegen die Genua plagenden Egelgruppierungen errungen hatten hervorzuheben. Im Gleichen Atemzug bezichtigte er die Geißel und den Former Alain unter einem Blutsband zum verehrten Brimir zu stehen. Beide hatten wohl die Zuflucht des Seneschalls angegriffen in der Überzeugung es wäre die meinige gewesen.“ Benjamins lächelnder Blick glitt in Richtung Calistus und man konnte ein Funkeln erkennen. Er hielt sich eine Hand vor den Mund wie in einem Upps…

„Die beiden bezichtigten im Gegenzug mich und den werten Salvador sie hinterhältig angegriffen zu haben und weiterer Nichtigkeiten...“ hier legte Benjamin eine gewollte Kunstpause ein und blickte auf Calistus. Hatte dieser bis hierhin Einwände, Fragen, Wünsche?
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Calistus wirkte gut unterhalten und interessiert während er Benjamins Worten aufmerksam folgte. Dabei mochte man sich des Eindrucks nicht erwehren können, als würde er jedes einzelne davon bewerten und abwägen wie ein Kaufherr dies bei Ware uneindeutiger Herkunft täte. Schließlich wog er sein Haupt hin und her um daruf knapp abzuwinken. "Das wird nicht nötig sein, zu viel Aufwand. Setzen wir lieber später an, wenn feststeht ob und wen Genua als Gesandten nach Pisa schickt. Dann wäre ein ausführliches Dossier über jene Person sehr hilfreich. Das hätte ein wesentlich besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis." Vielleicht eine sehr abgeklärte Art die Welt zu betrachten, vielleicht auch nicht bei jemandem der weit über seine Domäne hinaus dafür bekannt war jegliche Art von menschlicher Ware zu beschaffen.

Die Erwähung des Angriffs auf die Zuflucht des Lydiadas zauberte ein amüsiertes Lächeln auf die Gesichtszüge des Prinzen. Ein anerkennendes Nicken würde Benjamin zuteil.
"Sie haben die Zuflucht des vormaligen Cacciatore angegriffen weil sie sie für eure hielten? Hah! Ein geschickter Schachzug von euch. Wie habt ihr das angestellt? Die beiden werden sich, wenn sie nicht schon ihr Schicksal ereilt hat, in Zukunft sehr hüten müssen. Lydiadas vergisst nicht und vergibt nicht." Wieder lehnte sich der Lasombraprinz ein wenig zurück, strich sich durch den Bart und schien sich Gedanken zu machen über Alain und Arash. Einmal mehr wirkte er wie ein Kaufmann der überlegte ob sich hier eine Investition lohnte. Mit auffordernder Geste deutete er Benjamin wieder das Wort zu ergreifen.
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin neigte den Kopf dankbar ob der lobenden Worte Calistus. "Ich will mich nicht mit den Lorbeeren fremder Cäsaren schmücken. Es war eine Verkettung äußerer Umstände die zu diesem Missverständniß geführt haben muss, Ich habe den Denkfehler Alains nur niemals berichtigt. In den Nächten vor dem aschenen Pakt habe Ich die werte Livia vom Clan der Schlange ausgeschaltet und damit durch Ihre Blutsdiener gleichzeitig Zugriff auf zwei Ländereien auf menschlicher Ebene gehabt. Über die eine habe Ich selbst meine Kontrolle ausgeweitet. Die andere habe Ich für den sehr verehrten Lydiadas vorbereitet und ihm dann übergeben. Alain konnte sich in seiner Gier wohl einfach nicht vorstellen, dass Ich mir nicht beides nehmen würde. Einen Fehler den er bereits mit dem Leben bezahlt hat. Er wurde dem Tophet übergeben und hat seinen Weg durch mich bereits zu den Gestaden der Insel gefunden. Er war eines von vier Tributen der höchst verehrten an die Alten meines Blutes, in Gestalt des höchst verehrten Sängers von Manzil Alqame." Calistus war ein Kenner, Kenner von Ware, Connaisseur von Menschen und Untoten. Sicherlich würde ihm die Dualität in Benjamins Haltung und Wort auffallen, als er den Namen des Alten seines Clans aussprach auffallen.

Schließlich begann Benjamin weiter zu erzählen. Er verwob die einzelnen Handlungsstränge, persönliche Triumphe und Tragödien zu einem dicken und saftigen Erzählstrang auch wenn er sich hier und da ein paar Ausschweifungen erlaubte. Er ließ die weiteren Anklagen einfließen. Erklärte wie er der Verantwortung für Salvador entkommen war die Ihm aufgepresst werden sollte. Und ebenso von den Tiraden des Hofgelehrten, der der erweiterte Arm eines Ketzers sei der die Anfänge der Christenheit erblickt habe.

Schließlich begann er vom Tophet zu berichten, wie die Angeklagten einer nach dem anderen in die Grube gestoßen wurden. Dem Aufbegehren der Salubri, dem von Raserei gebeutelten Körper von Salvador der einem Berserker gleich sein Unheil verrichten wollte, wären er und Liutprand nicht hinab in die Grube gesprungen. Er berichtete vom Stein Galenos der inmitten von all der Gewalt das zarte Gesicht der höchst verehrten Principessa Bianca getroffen hatte. Die dafür ausgesprochene Strafe. Und ebenso von der Auswahl der Tribute an die Insel und sein Blut.
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Il Cavaliere
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Der Prinz Pisas hatte Benjamins Bericht höchst aufmerksam zugehört und dessen Erläuterungen ebenso. Lediglich bei. Steinwurf Galenos hatte sich ein spöttisches Lächeln in die kaufmännische Miene geschlichen. Ob diese jedoch dem Akt des Werfens oder der in seinen Augen milden Strafe galt war schwer zu bestimmen. Schließlich, als Benjamin geendet hatte, nickte Calistus abschließend.

"Sehr gut werter Benjamin, meine Zeit war mit euch nicht verschwendet, euer Bericht war es wert gehört zu werden. Eurer gewünschten Sklaven werdet ihr erhalten, und noch mehr. Eine Gelegenheit wenn ihr so wollt. Ihr wisst, dass der werte Parastu in meinen Diensten steht und ich Geschäfte mit eurem Blut mache. Solltet ihr eure Dienste einmal mit anbieten wollen, so steht euch dies ebenso frei. Ob als zeitlich begrenztes Arrangement oder dauerhafte Anstellung."

Mit diesen Worten und einer begleitenden Geste entließ der Ahn der Schatten Benjamin. Offenbar wollte er jenes Angebot nicht hier und heute noch ausbreiten, sondern zeigte nur eine Möglichkeit auf für zukünftige Geschäfte.
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Benjamin
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Re: [1059] Mit klingender Münze [Benjamin, (SL)]

Beitrag von Benjamin »



Benjamin Ersuchen um eine Audienz bei Calistus von Pisa wird gewährt. Nachdem er dem Händlerprinzen Einblicke in die Abläufe vor, während und nach dem letzten Hoftag gewährt hat entlässt ihn Dieser, jedoch nicht ohne Benjamin vorher anzubieten für ihn zu arbeiten. Sowohl in kleineren Aufträgen als auch in einer permanenten Anstellung.
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