[1059] Ein Gespräch unter Künstlern [Galeno, Adamo]

[Adamo Manacres]

"Ich denke, ich werde mch einfach zwingen müssen, die Finger von der Vergangenheit zu lassen und mich auf die Zukunft zu konzentrieren," sagte der Toreador dann.

" Es macht keinen Sinn, etwas ändern zu wollen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Dies kann niemand. Doch mit etwas Glück ist es uns vergönnt, die Zukunft zu gestalten. Apropos gestalten. Nun sitzt ihr das erste Mal seit der Premiere wieder im Theater. Habt ihr nicht Lust, Euch im Theater zu verwirklichen?"

[Nubis]

"Im Blick behalten, werter Adamo und dennoch gen Zukunft schauen." Er nickte zustimmend und liess den Blick noch einmal schweifen. Das Theater ausgestalten? Die Stirn legte sich in Falten.

"Im Moment habt ihr die Möglichkeit, euch jedes Mal auf eine Vorstellung besonders einstellen zu können. Würde dies dann nicht dadurch schwerer werden? Oder an welche Art der Verwirklichung habt ihr gedacht? Zudem...auch meine Zeit ist recht kostbar. Ich kann nicht allem meine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Hatte ich euch nicht gesagt, dass ihr euch an die Gilde wenden könntet? Oder erwartet ihr etwas Besonderes, dass die Gilde möglicherweise nicht liefern kann?"

[Adamo Manacres]

Adamo lächelte freundlich, als er die Frage des Kappadozianers vernahm.

" Nun ich bin ganz ehrlich. Ich dachte nicht an eine dauerhafte Verwirklichung sondern eher an verschiedene Stimmungswechsel. Wie sich die Jahreszeiten ändern hatte ich den Gedanken, dass sich auch die Dekoration des Theaters den jeweiligen Stücken anpassen könnte. Dementsprechend würden einige Eure Stücke beim einen Stück ausgestellt und bei einem anderen Stück wären sie eingelagert. Da die hohe Gesellschaft immer mehr ein und aus zu gehen scheint, könnte sich, sofern ihr keine Einwände habt, die Möglichkeit bieten, auch Stücke zu verkaufen. Aber dies ist nur ein Gedankengang und setzt immer die Zustimmung der Künstler voraus."

[Nubis]

"Oh. Einzelne Bilder meint ihr? Ungewöhnlich, aber warum nicht."

Er liess es sich leicht durch den Kopf gehen.
"Einige Arbeiten sind nicht sonderlich gut dafür geeignet, da sie eher unsere Geschichte schildern und nichts für menschliche Augen sind, nicht für die Dauer und schon gar nicht, sollte sie jemand erstehen wollen, aber ich besitze auch einige, die Genuas Geschichte an sich beschreibt. Das Volk, die Stadt selbst, in verschiedenen Ansichten und ja, auch Jahreszeiten. Tatsächlich auch nicht alle nur bei Nacht dargestellt, sondern auch im Schein der Sonne, sofern ich mich daran noch erinnern kann oder den Geschichten die nötigen Farben zuteilen kann.

Was das Bühnenbild unter anderem betrifft, so könntet ihr auch nachfragen, ob sich da die Lehrlinge der Gilde daran versuchen möchten. Dies würde möglicherweise auch günstiger werden, als einen Meister dafür anzustellen. Falls ihr so etwas auch ins Auge fassen würdet...versteht sich."

Er blickte sich um und erfassten die Wände mit seinen Augen, die Fläche....
"Wie viele Bilder würdet ihr denn als Dekoration hier unter bringen wollen? Nehmen wir nun einmal an, sie sind auf Holztafeln gemalt, die von Format her einen Canna in der Höhe betragen würden und in der Breite ungefähr drei Braccio*, wenn ich von einem Hochformat spreche. Und mit welchem Thema oder Stimmung würdet ihr denn beginnen wollen?"


*

Spoiler!

Ich meine so pi mal Daumen 2,20m x 1,60m

[Adamo Manacres]

" Nun, ich muss gestehen, dass ich was die bildliche Kunst angeht ein wenig unbedarft bin. Ich kann schwer einschätzen, wie viele Bilder ein Raum vertragen kann, ohne das er überladen wirkt", antwortete der Toreador.

Er strich sein Hemd glatt, als würde ihn dort eine Falte stören, ehe er fortfuhr.

" Ich würde diese Entscheidung gerne jemandem überlassen, der dies besser beurteilen kann. Einem Künstler aus euren Kreisen, beispielsweise. Des Weiteren würde das Theater somit nicht nur zu einem Ort der darstellenden Kunst sondern generell zu einem Ort der Kunst."

[Nubis]

"Ich werde einmal Luciano sich das anschauen lassen, am besten auch am Tage. Er wird da etwas zusammen stellen, was passen könnte." meinte Galeno freundlich und betrachtete dann Adamo etwas nachdenklich.

"Übrigens, um noch einmal auf Nervi zurück zu kommen... Ihr müsst in diesem Dorf wohl etwas vorsichtiger vorgehen. Irgendwie sind die Menschen dort verschrobener...mehr unter sich und mögen zu schnelle und zu starke Veränderungen nicht. Ich werde zudem mit Davide sprechen müssen, denn sein Umgang mit Menschen scheint zu wünschen übrig zu lassen und verstärkt böse Gerüchte, die wir nicht wollen. Die Stille soll gewahrt, nicht gefährdet werden."

Galeno war schnell zu einem Thema noch einmal zurück geschwenkt. Etwas hatte ihn, Nerfi betreffend, nicht losgelassen.
"Wie mir scheint, hat Alain dort ganz gute Arbeit darin geleistet, dass niemand sonst so schnell mit den Dörflern warm wird. Oder sie sind generell so. Der neue Pfarrer zum Beispiel hat auch seine Mühe, genau wie ihr sicherlich auch. Ich werde mich wohl auch ein wenig darum bemühen müssen, zumal die Menschen gegenüber Animo vielleicht etwas offener sind, da er nicht zu fremd ist. Auch wollte ich noch einem Gerücht nachgehen..irgendwas bei der Kirche...."

Er hätte es vorher schon ansprechen wollen, hatte aber die positiveren Nachrichten vorher nicht stören wollen, dem Gastgeber ein gutes Gefühl erst einmal zukommen lassen wollen. Doch es musste angesprochen werden und besser jetzt als später.
Er grübelte.
"Nicht dass das auch die Auswirkungen dieses Kultes sind, über den wir uns schon unterhalten hatten."
Doch dies sprach er mehr zu sich selbst, als direkt an seinen Gesprächspartner gewendet.
"Man hört dort Geräusche, aber sieht niemanden..."

[Adamo Manacres]

" Ja, ich habe auch schon aus Nervi diese Nachrichten gehört. Ich muss aber auch sagen, dass ich Davide lediglich gebeten hatte, abends in den Schenken mit Rat anwesend zu sein und die Leute auch nicht auf den Feldern anwesend zu sein. Er hat sich somit genau an meine Bitte gehalten, aber anscheinend sind die Dörfler genau das, was ihr schon beschrieben habt. "

Adamo überlegte ein wenig.

" Ich denke, ich werde mich ein wenig aus den DIngen in Nervi heraus halten und sich die Dinge einfach entwickeln lassen. Das einzige was ich noch ins Leben rufen werde ist ein Fuhrdienst, der zwischen den Märkten in Nervi und Genua hin und her fährt um den Bauern den Verkauf ein wenig zu erleichtern."

Dann wird seine MIene ernst.

"Ja, von dem Priester in Nervi habe ich schon gehört, jedoch nicht von den Geräuschen in der Kirche. Dieser Umstand ist mir neu"

[Nubis]

Kurz ging er in Gedanken durch, ob ein Fuhrdienst gut wäre, oder nicht, nickte dann aber.

"Ich denke, ihr fahrt damit ganz recht und mit Davide werde ich, wie gesagt, sehen, dass seine Ratschläge vielleicht andere werden. Bauern und Hirten zu sagen, dass sie Nachts auf ihre Felder und Weiden sollen, ist einfach nicht richtig, denn sie sollten dann schlafen und Kraft für den kommenden Tag gewinnen."

Wieder wurde er nachdenklich und grübelte etwas länger.
"So..das mit der Kirche ist euch also nicht zu Ohren gekommen. Mhhh. Ich halte es möglicherweise für eine gute Sache, dort ein paar Söldner, die dafür taugen, einzusetzen. Was meint ihr?"

[Adamo Manacres]

" Ich denke, es wird unabdingbar sein, an der Kirche unter diesen Umständen ein wenig mehr Präsenz zu zeigen."

Adamo nickte.

" Ich hoffe nur, dass es sich dabei mehr oder minder um eine natürliche Erklärung handelt und nicht,dass es sich dabei um den Kult oder was anderes handelt. Vielleicht hat sich ja aber auch einer der unsrigen in Nervi niedergelassen. Habt ihr Zugriff auf Söldner oder könntet ihr mir einen Kontakt empfehlen?"

Adamo scheint peinlich berührt.

" Durch die Hungersnot und die weiterhin andauernde Versorgung Nervis bin ich noch nicht dazu gekommen, mich um solcherlei Dinge wie Söldner zu kümmern."

[Nubis]

"Ja, ich habe Zugang zu Söldnern und wenn ich meine eigenen Wachleute dafür einsetzen müsste. Doch ich hoffe, ein paar zu finden, die sich besonders im leisen Beobachten und Nachverfolgen auskennen, statt blind draufloszustechen, weil sie nichts als Waffengewalt im Kopf haben."

Nachdenklich wog er den Kopf ein wenig zur Seite. "Mhh Kontakte? Nun, vielleicht sprecht ihr einmal mit Angelique? Sie wusste zumindest früher gut über Söldner bescheid, vermittelte diese sogar. Ich weiss allerdings nicht, ob sie dem noch nach geht. Es sind einige Jahre ins Land gezogen und einiges ist geschehen. Ansonsten gibt es Tavernen und Märkte, auf denen eure Ghule sicherlich ein paar Kontakte finden könnten, die Söldner vermitteln. Ich könnte mir auch den Hafen als eine gute Bezugsquelle vorstellen, besonders bei jenen, die mittels Schiff hier her reisen, um Arbeit zu finden. Da Genua immer interessanter für den Handel wird, könnte es auch Söldner mehr und mehr in die Stadt ziehen."

Es war fast so, als kam ihm gerade noch ein Einfall.
"Oh, wärt ihr übrigens so freundlich und würdet bei euren Handelsgeschäften nach ausserhalb hier und da einmal verlauten lassen, dass Genua tatkräftige Handwerker sucht? Besonders interessant wäre dies für Gesellen und Hilfsarbeiter. Genuas Bauprojekte könnten einiges an Arbeitskräften gebrauchen und in Zukunft wird mehr und mehr in diese Richtung geplant."