[1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

[Juli '21]
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

[1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Recht zu Beginn des Jahres 1059 war für Giada im Elysium eine Nachricht der Herolds hinterlegt worden, in dem er, nicht unbedingt seines Amtes wegen, um ein erneutes Gespräch ersuchte.
Er erwähnte dabei, dass bei ihrer Ankunft lediglich ein Gespräch bezüglich ihres Gaststatus möglich war, doch nichts, was fernab davon liegen würde. Diese Möglichkeit wolle er ihr und sich nun schaffen, indem er sie zu sich in seine Werkstatt einladen würde.
Der Brief selbst war allerdings aufs Nötigste beschränkt, nicht unfreundlich, aber eben auch nicht mit unnötigen Worten versehen.

Und zu eben jener Zeit, zu der sie sich schlussendlich verabredet hatten, waren die Wachen informiert worden und bereit einen Gast zu empfangen. Bei ihnen stand geduldig ein Diener, ein junger Mann mit blondem Haar und aufgewecktem Blick. Seine Kleidung war durchaus von edlem Leinen und mit Zierde versehen, wenn sie nicht durch einen warmen Umhang grösstenteils verdeckt wurde.
Er blickte immer mal wieder die Strasse entlang, die hinter der stachligen Hecke lag. Die eine Richtung führte nach Maddalena, die andere nach Burgus und zum Friedhof.
Er selbst stand auf einem gemauerten Podest, welches der Wache einen Blick über die Hecke verschaffte und wartete auf eben jenen angekündigten Gast.
Würde jener in Erscheinung treten, so wäre er bereit hinab zu springen und ihr den Weg zu zeigen.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Eben jener Gast kam mit einem Wachmann als Begleitung außerhalb der Stadt. Der hagere Mann war bleich und nervös, doch die Lasombra schenkte dem wenig Beachtung. In der Hand trug der Mann eine Laterne, die den Weg in einem kleinen Lichtkreis gerade genug erhellte, dass man den Weg nicht aus den Augen verlor.

Als der Junge vom Podest herunter sprang, hielt auch Giada an, um ihn sich anzusehen. Sie selbst trug einen Mantel oder Überwurf ganz ähnlich wie seinen, als Schutz gegen Wind, Wetter und allzu neugierige Blicke.
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Der junge Mann war vom Podest herunter gesprungen und dann durchs Tor gekommen. Er grüsste die Herrschaft mit einer guten Verbeugung.
"Seid gegrüsst zu solch später Stunde!" meinte er offenherzig und freundlich. Er gab sich allerdings auch nicht vollends als ein Diener
"Bitte folgt mir in mein bescheidenes Heim," meinte er, doch war es für Giada sehr wahrscheinlich zu erkennen, dass er eine Art Schauspiel vor den Wachen vollführte.
"Euer Begleiter kann sich im Wachhaus ein wenig aufwärmen und auch ein wenig stärken, wenn er möchte."

Auf diese Worte hin liess man dann auch Giada ein und einer der Wachleute würde ihren Begleiter zum Haus direkt neben der Hecke und dem Tor begleiten und wohl auch für dessen Wohl sorgen.

"Bitte folgt mir hinauf!" sagte der junge Mann und führte Giada über ein Grundstück und einen Hügel hinauf, hoch zu einem wunderschonen Herrenhaus, einer alten römischen Villa, die vergrössert worden war und an die links noch ein Anbau angegliedert wurde. Werkstätten wohl. Auch jetzt in der noch etwas kargen Zeit, konnte man erahnen, dass viel Grün die Wege zierte und generell die Wege schon zum flanieren angelegt waren. Stufen unterstützten den Aufstieg zum Herrenhaus hinauf aber auch Karren konnten hier hinauf gezogen werden.

Das Herrenhaus selbst war wie ein U angelegt, in dessen Mitte eine Art Kreuzgang mit Kräutergarten angelegt schien. Im Kräutergarten selbst waren medizinische Pflanzen aber vor allem auch Giftpflanzen zu sehen, die aktuell aber nur durch die Schildermarkierungen erkennbar waren. Abgetrennt von Aussen war dieser Bereich durch ein Tor aus Eisen. Doch dort hindurch ging es nicht, sondern zu dem Anbau an der Seite. Hier fand sich ein kleiner Vorhof, bei dem Bottiche draussen standen zum Trocknen. Auch waren Stangen, zu denen man Leinen spannen konnte, zu sehen. Mehrere Türen führten in wohl unterschiedliche Räume, jener Raum, der am nächsten zum Haupthaus lag, wurde Giada hinein geführt.

Von Aussen hatten schon einige Fresken den Besucher erwartet, hier drin waren alle Wände bemalt mit Szenen aus Genua, mit Musen der Malerei und mit Materialien, die zu Farben und dergleichen veredelt werden konnten. Auf dem Boden standen an die Wand gelehnt mehrere Holzplatten mit unterschiedlichen Motiven, ein Lager von Gemälden, die unterschiedliche Zeiten und Ansichten von Genua und seinem Volke zeigte. Dazu ein Werkplatz mit Farben, Pinseln und einer Halterung für eben jene Holztafeln. Dann war da noch ein Tisch, ein paar Stühle und der eigentliche Herr des Hauses, Galeno Fiore. Er trug keine Kleidung, als wolle er hier heute arbeiten, sondern trug seinem Gast entsprechend angemessene, edle Tracht, dazu Ringe an zwei Fingern und als die Tür aufgegangen war, hatte er sich ihr direkt zugewandt.

"Seid willkommen in meiner Werkstätte, werte Giada von Clan der Schatten," begrüsste er sie und nickte ihr zu.
Dem Diener gab er einen Wink, dass er warten solle.
"Kann ich euch etwas anbieten?"
Er wenn sie zustimmen würde, würde der Jüngling losspurten, wohl die Getränke besorgen...
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Während der Wachmann nur zu gern und auch erleichtert das Angebot annahm, sich aufzuwärmen, folgte Giada dem jungen Mann. Mit beiläufigem Interesse glitt ihr Blick über den Bau so wie er sich ihr zeigte, den Kräutergarten und gewiss auch die feine Kunst im Inneren.

Für das Willkommen des Hausherren neigte sie das Haupt, denn dies hatte Gewicht und Bedeutung. “Habt Dank für Euer Willkommen”, sagte sie. Es klang ein wenig förmlich, vielleicht einfach weil es ihr damit so ernst war.
“Gern will ich Euer Angebot annehmen.” Es war eine höfliche Antwort. Auch dies hatte Bedeutung.

“Ich will Euch derweil ein kleines Gastgeschenk anbieten.” Sie löste ruhig ihren Mantel und griff dann in eine lederne Tasche an ihrer Seite, um ein ebenfalls ledernes Bündel daraus hervor zu holen. Sie legte es bedächtig auf den Tisch und schlug es so auf, dass Galeno das Innere erkennen konnte.

Auf diese Weise konnte er einige papierene Seiten sehen, die einigermaßen neu und säuberlich beschrieben - vielleicht eigens für den Anlass abgeschrieben? - worden waren. Dazwischen gab es auch einige einfache Abbildungen. Eine davon zeigte eine weiß verschleierte Frau, die vor dem Hintergrund einer weißen Scheibe kniete. Um sie her war ein Gotteshaus, erkennbar durch die hohen Mauern und das Kreuz auf seinem Dach. Die Unterschrift jener Zeichnung lautete: ‘Die Sibylle der Lombardei in Erleuchteter Erkenntnis’

“Ich erinnerte mich an Eure bitteren Worte ob verschlossener Tore”, erläuterte Giada. “Dies ist ein Reisebericht so wie ihn ein Neugeborener vom Clan der Rose einst schrieb, der wie so viele andere nach Mailand pilgerte, um die Sibylle zu besuchen. Als einen Preis für seinen Aufenthalt ließ er einen Bericht über seine lange Reise zurück und dies ist eine Abschrift eines Teiles von eben jener.”

Sie sah Galeno direkt an. “Die Tore meiner Heimat stehen Pilgern wie ihm offen. Für solche, die ohne üblen Willen und nicht mit schlechtem Leumund reisen, sollen sie auch nicht verschlossen werden. Vielleicht vermag dies, jene Bitterkeit aus Euren Worten zu mildern.”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Der Herold wirkte interessiert, nicht aber neugierig, als Giada etwas von einem Gastgeschenk sprach und dann weiteres dazu ausführte.

"Nunja, dann reise ich wohl leider mit schlechtem Leumund," meinte er und wieder lag etwas Bitteres in der Stimme.
"Und wahrscheinlich wird sich dies auch in Zukunft wenig ändern."
Er würdigte die Seiten, indem er mit der Kenntnis eines Schriftgelehrten diese fasste und betrachtete und ebenso behutsam auch zur Seite legte, sobald er es für angebracht hielt. Jede Art von Schrift hatte seinen Wert, Berichte dieser Art gaben Einblicke, die man kaum anderweitig erlangen konnte. Jeder machte andere Erfahrungen während einer Reise. Jeder reiste auch anders.

"Doch gut zu wissen, dass andere wohl dennoch nach Mailand reisen können."

Er betrachtete die Frau auf der Zeichnung eine Weile...er liess Giadas Worte und die anderer noch einmal Revue passieren.
"Mir wurde einst gesagt, es gäbe jemanden in Mailand, die mit Visionen gesegnet sei. Ist es eben jene? Ich war leider nie in den Umstand gekommen, mich einmal selbst gen Mailand in dieser Angelegenheit zu wenden, auch weil ich ohnehin stets fürchten musste, als Feind schon von Anbeginn zu gelten. Ähnlich mag es euch jetzt hier ergehen? Hattet ihr bereits Schwierigkeiten oder lief bisher alles in guten Bahnen?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Galenos Bitterkeit schlug wohl eine Saite in Giada an. Herausfordernd wirkte es, als sie dagegen ihr Kinn anhob und meinte: “Was einem einst den Weg versperrte, das mag ein Hindernis sein. Und zugleich ist es auch eine Herausforderung, die gemeistert werden kann.”
Sie nahm sich dann jedoch ein wenig zurück und antwortete ein wenig milder:

“Die Sibylle der Lombardei ist ein weithin berühmtes Orakel. Sie und der Ketzer selbst sind vom Clan des Mondes.” So, wie sie den “Ketzer” ausgesprochen hatte, klang es nicht wie ein Schimpfwort sondern eher wie eine Respektsbekundung oder eine Art Titel oder Beinamen. Vielleicht hatte Galeno diesen auch schon einmal gehört.

“Bislang habe ich keine offene Feindschaft hier in Genua erfahren. Doch wenn Anfeindungen ihre hässlichen Fratzen zeigen, wird dies mir und anderen viel sagen.” Es klang hart, so wie sie das sagte. Nicht nach einem “ob” von solchen Feindschaften sondern nur nach einem “wann”.
“Sagt mir, weshalb solltet Ihr als ein Feind gesehen werden? Weshalb, so glaubt Ihr, wurden Euch die Tore Mailands verschlossen?”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Er schüttelte mit dem Kopf. Wieder sachte, nicht überhastet.
"Ich denke, diese Herausforderung wird sich erst lösen lassen, wenn andere Umstände geschaffen wurden und das dürfte noch eine gute Weile dauern. Kainiten können doch sehr nachtragend sein."
Ob dieser Schwermut, der mitklang, nun wirklich nur auf Mailand bezogen war? Vielleicht auch auf anderes. Schliesslich waren die Netze der Diplomatie überall gewebt worden.

"Ah dann ist es sehr wahrscheinlich jene, die einst ein Mitglied des Clan des Mondes von Genua mir gegenüber erwähnte. Die einen werden verehrt für ihre Visionen, die anderen geächtet." Er zuckte mit den Schultern. "Aber womöglich liegt es auch daran, dass man dem Clan des Mondes ohnehin eine gewisse Sicht nachsagt, dem Clan des Todes beispielsweise eher weniger. Und jene Beobachter davon zu überzeugen, ist ein schwieriges Unterfangen und wahrscheinlich die Mühe nicht wert."
Bei dem Begriff Ketzer war kein Erkennen zu sehen, keine Regung in seiner Mimik. Entweder verbarg er es gut, oder er kannte den Namen nicht wirklich.

Sein Ausdruck hellte sich auf, als sie davon sprach, dass ihr zumindest keine direkte Feindschaft offen gezeigt worden war. Immerhin. Gerade bei Genuas Gesellschaft war das schliesslich nicht auszuschliessen.
So nickte er bestätigend auf jene Worte und hob dann leicht eine Braue ob ihrer Frage.
"ich bin mir unsicher, ob ich euch darüber in Kenntnis setzen sollte...oder ob das Wissen darum nicht vieles nur mehr und mehr verkompliziert."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Der Seneschall Mailands ist ein Mann, den ich ehre und schätze”, antwortete Giada darauf. “Ich habe in all der Zeit gelernt, dass er nicht willkürlich handelt und die Dinge mit einer Sorgfalt und Tiefe betrachten kann, die andere niemals erreichen.”
Sie hob die rechte Augenbraue ein wenig an. “Womöglich kann ich Euch helfen. Doch nicht blindlings. In jedem Falle aber wird ein Hindernis nicht besiegt, indem es fortgeschoben und hingezögert wird. Für einen vom Blute, noch dazu aus einem der hohen Clans, sind der eigene Ruf, der Stand und das ungebrochene Wort von Wert. Sie überdauern die Zeit, in der sich sonst alles wandeln kann. Zweifel an diesen dreien stehen und schwären zu lassen, scheint mir keine gute Wahl zu sein.”

“Doch Ihr wirkt wie ein aufrechter und ehrenhafter Mann. Ich habe Eure Pflichttreue gesehen. Wie soll ich also diese beiden Seiten, meine Wertschätzung für den hochverehrten Seneschall Mailands und Eure Abweisung dort zueinander bringen? Darum habe ich Euch gefragt, um Euer Wort dazu zu hören.”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Galano nickte leicht, als sie sprach und verfolgte die Worte mit einem rechten Interesse. Zumindest beliess er die Aufmerksamkeit vollkommen bei ihr und schien sich auch seine Gedanken dazu zu machen. Er nahm wohl dieses Gespräch hier nicht auf die Leichte Schulter. Und das sollte er auch nicht.

"Könnt ihr mich aufklären, wer der Senechall von Mailand ist? Mein Wissen mag in die Jahre gekommen sein und zudem war die Präsenz des höchst verehrten Prinzen Mailands doch so eindrücklich, dass sie den Rest seines Hofstaates wahrlich über..."

Er hätte jetzt überschattet nutzen können, etwas, was sogar der Wirklichkeit entsprach, aber sicher auch negative Werte zum Ausdruck bringen konnte. Überstrahlt war aber eigentlich auch nicht das rechte, was er ausdrücken wollte...
Überströmen war allerdings passend.. ein Strom war stark und reissend und das passte auf den Prinzen doch recht genau.

"....strömte. Genauer gesagt, hatte ich viel mehr Begegnungen mit ihm, als mit jenem, von dem ihr sprecht und ich denke, dass die Abneigung mir gegenüber auch eher daraus hervor geht, als von anderer Seite. So denke ich."

Er räusperte sich leicht.

"Aber gut .. ich werde offen sein und hoffe, dass dies möglicherweise etwas Gutes bringen möge. Ich hoffe, dass meine Worte, nicht wie sonst, auf Ohren treffen, die auch zuhören und sich nicht bei den ersten Worten sogleich versiegeln und die Gründe gar nicht wissen wollen."

Er musterte Giada einen Moment lang und wartete dann doch noch ihre Antwort dazu ab.

In der Zwischenzeit hatte er auch zu den Stühlen die Hand leicht bewegt, eine einladende Geste, sich doch zu setzen und der Diener kam in eben jener Pause herbei geeilt und stellte zwei Kelche mit dem noch warmen, roten Lebenssaft auf den Tisch, sich Giada und Galeno gegenüber abermals verbeugend und dann flink und ohne weiter zu stören, wieder das Weite suchend.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada folgte der Geste des Gastgebers und setzte sich. Leise raschelte der schwere Stoff ihrer Gewänder.
“Ich will meine Ohren nicht versiegeln. Und erst recht will ich dies nicht tun, wenn ich es war, die die Frage stellte. Gleich zweifach töricht sind solche, die eine Frage stellen und zugleich doch die Antwort nicht ertragen können.”

Ihre Miene war ernst geblieben während Galeno um die rechten Worte gerungen hatte. Dies war nichts, das ihr gänzlich neu war: Totila von Mailand konnte diese Wirkung haben.

“Der, von dem ich sprach und nach welchem Ihr nun fragtet, ist der hochgeachtete Himerius, Siniscalco da Milano, Ahn vom Clan der Nacht. Er hat einen Blick auf jene, welche Einlass in die Domäne begehren.”
Sie sah sich Galeno mit Interesse an.
“Wenn es jedoch, wie Ihr fürchtet, der Herr der Lombardei selbst wäre, der Euch den Zutritt verwehrt, so könnte niemand in Mailand daran rütteln. Doch die Geschichte, wie es dazu gekommen ist, wäre auch wahrhaftig wert, gehört zu werden.”
Gesperrt

Zurück zu „1059“