[1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

[Juli '21]
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Die Embriaci? Nun, wenn solch eine Familie geschlossen hinter diesem Anliegen stehen würde, würde es zumindest Zeichen setzen, ja. Und dass Händler und Handwerker darum bemüht sind, sollte es ebenfalls. Schliesslich sind ihre Karren oder ihre Rohstoffe stets auf diesen Wegen unterwegs und Engpässe auf Grund schlechter Strassen wirklich nicht wünschenswert."

Etwas nachdenklich strich er sich über das Kinn.
"Somit besitzt ihr Einfluss innert dieser Familie?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Naturgemäß. Sie sind Mailänder.” So, wie Giada das sagte, klang es wie eine einfache Feststellung. “Mit jenen hier? Kaum. Habt Ihr mit ihnen zu schaffen, durch Eure Geschäfte und Euer Wirken?”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Unter anderem", bestätigte er. "Mit ihnen oder anderen lassen sich Geschäfte tätigen und ab und an festigen sich die Beziehungen, sodass sie auch gewissen Vorschlägen sicher nicht abgeneigt gegenüber stehen. Sollte also ein Antrag im Senat bezüglich der Strassen eingereicht werden, würden die Embriaci höchstwahrscheinlich dem zustimmen. Wenn ihr dies für Mailand sichern könnt, so haben wir in dieser Beziehung schon einiges erreicht. Und andere ziehen vielleicht noch nach."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“So ist mein Vorhaben”, bestätigte Giada schlicht. “Für Pavia indes muss dies wohl zunächst allein in der Welt der Sterblichen geschehen. Wir werden wohl sehen müssen, ob sich dort Handelspartner und Verbündete nicht beteiligen wollen. Pavia hängt von jenen Handelswegen ab und es mag sich durchaus ein Weg finden lassen. Wir werden wohl sehen.”

“Was die Straßen angeht: Vielleicht könnten wir den Baumeister hier um Rat fragen. Der Weg gen Mailand ist miserabel, oft kaum mehr als zwei ausgefahrene Karrenspuren und ein Tritt für die Ochsen oder Karrengäule. Oben in den Bergen schlägt das Wetter zu. Im Winter kann der Bergpass verschlossen sein, doch in jedem Falle schadet es wohl nicht, ein paar Wegestationen zu befestigen, dass dort oben nicht ohne Not und Unglück Waren, Tiere und Menschen verloren gehen.”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Gut.." er nickte die Sache mit den Familien ab und kam zu dem Baumeister.

"Vergonzo Faro, der Baumeister, weiss sicherlich darüber bescheid, wie er die Strasse befestigen kann und wie man Tier und Mensch vor gefährlichen Stürzen und dergleichen bewahren kann. Wir sollten ihn dementsprechend kontaktieren, sobald wir genau wissen, dass der Bau beginnen kann. Er ist schon darauf hingewiesen worden, dass die Strassen demnächst in Angriff genommen werden und er seinen Teil dazu zu leisten hat. Somit ist alles schon recht gut vorbereitet."

Er setzte ab und lächelte leicht. "Ergänzend dazu sollten wir im Übrigen unseren Händlern ein Gerücht mit auf den Weg geben, oder besser, eine Nachricht, die ja doch der Wahrheit entspricht. Genua biete Platz und Möglichkeiten für Handwerker, die sich verwirklichen wollen, denn dann könnten wir für die künftigen Bauvorhaben einige neue Arbeitskräfte gewinnen."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das will ich ihnen wohl mit auf den Weg geben, doch die Hungersnot hat Lücken geschlagen, die sich erst langsam wieder füllen werden. Doch vielleicht kommt uns dies auch zugute: Wo junge Leute ihre Zukunft zusammenbrechen sahen, mögen sie eine neue suchen und finden. In jedem Falle ist es wohl eine Wahrheit, dass hier Arbeit und Brot zu finden sind. Genua hat nicht die Größe noch das Alter meiner Heimat, doch es will blühen und gedeihen.” Sie machte eine knappe Geste zu den Zeugnissen von Kunst und Handwerk im Raum.

“Eure Rede klang danach, dass es bereits Bemühungen gab, die Wege wieder auszubessern und dass dies scheiterte? Könnt Ihr sagen, was zu jener Zeit wohl das Hindernis war?”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Auch hierbei nickte er wieder und verfolgte ihre Geste kurz mit den Augen.

Zurück bei der Strasse und den Problemen, seufzte er leicht.
"Weniger gute Beziehungen, Streitereien untereinander, Händler, die sich gegenseitig nichts gönnen wollen? Möglicherweise auch eine Schwächung der Wege aus ganz gewissen Gründen...um Mailand zum Beispiel keinen Vorteil zu verschaffen..."

Ein Räuspern entwich seiner Kehle.
"Ich denke bis heute hat sich dahingehend einiges am Einfluss geändert und manch störende Kraft mag nicht mehr unter uns weilen..."

Er wusste es sicherlich selbst nicht, aber seine Vermutungen gingen in Richtungen, die wiederum auf Erfahrungen beruhten, auf Erlebten oder zumindest Gesehenem... Doch er brach damit auch nicht gänzlich hervor.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ha”, machte Giada. Es klang trotzdem eher humorlos und trocken. “Nun, dann werden wir es wohl sehen müssen, wer sich sträubt und auf welche Weise. Und selbst das ist ein Wissen, das seinen Platz und Wert hat.” Und erst diese letzten Worte ließen sie lächeln.

“Wenden wir uns also an den Baumeister und ich sehe, wie gut das Wirken in der Stadtpolitik hier wie dort gedeiht. Wollen wir damit vielleicht diese Dinge abschließen? Ich hätte da eine andere Sache, über die ich gern mit einem gelehrten Geist spräche, welcher nicht vor den herkömmlichen Grenzen der sterblichen Welt zurückschreckt.”
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Nubis »

"Nun ja, mir scheint, wir sind auf gutem Wege und ja, schliessen wir dies für heute ab. Ich werde den Baumeister informieren, sodass er um unser Bemühen weiss und ich bin gespannt, ob ihr in der Politik Erfolge erzielen werdet."

Galeno überliess diesen Part gerne jemandem, der sich sicherlich mehr damit auskennen würde. Auch wenn er selbst politisch einen gewissen Grundstock aufgebaut hatte, so sollte doch jeder bei solch einem Bemühen das tun, was er am besten beherrschte und da lag seine Expertise ein wenig anders gewichtet.

Mit einer hochgezogenen Braue verfolgte er den Themenwechsel und nickte knapp dazu. Zudem vollführte seine Hand eine einladende Geste.
"Um welche Sache handelt es sich dabei?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1059] Fernab des Amtes [Giada, Galeno]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Seht, ich war in Brescia für lange Jahre beschäftigt. Ich erzählte Euch, dass ich dort war, bevor ich nach Genua kam?” Das letzte war nur eine rhetorische Frage. Auf eine seltsame Weise wirkte Giadas Sprechweise mit einem Male weniger förmlich und dafür direkter, natürlich. Interessierter?
“Die Stadt ist alt, tausendfünfhundert Jahre oder mehr. In der Gegend lebten bereits Menschen - und mit ihnen unsereins - lange bevor das Reich der Römer sich dort festigte.”

“Dennoch ist die Stadt nicht gewaltig groß, nicht zu vergleichen mit den heutigen Ruinen Roms, mit der Größe Mailands oder der Blüte der Küstenstädte. Ich war im Umland unterwegs, habe die Provinz bereist.”

“Bei einer solchen Reise, als wir einen Unterschlupf für den Tag suchten, stießen wir in einer lichtlosen Schlucht im Gebirge auf Zeichen im Fels. Dort waren Bilder von Tieren und Menschen und ...anderen Dingen.”
Sie sah Galeno direkt an, wollte sehen, wie er auf diese Worte reagierte.

“Ich habe einige wenige dieser Zeichen auf feinem Tuch kopiert, doch viele konnte ich nur studieren. Doch nachdem ich einmal wusste, wonach ich zu suchen hatte, fand ich mehr und mehr. Sie sind dort in der Gegend überall in den Felsen, hunderte und tausende und abertausende Zeichen.”

“Doch wenn ich die Waldbauern und Jäger in der Gegend befragen ließ, gab es nur scheele Blicke und keine Antworten. Die meisten kennen solche Bilder wohl, einige konnten sogar ein paar weitere Felsen mit ihnen nennen. Doch keiner konnte sagen, was es damit auf sich hat.”

“Eines der Zeichen habe ich seither mit mir genommen. Es war eines, das öfter auftauchte und das an das Christuskreuz erinnert. Doch ich will es Euch gern zeigen und Euch fragen, ob Ihr derlei in Euren Studien schon einmal gesehen habt oder was Ihr dazu meint. Denn auch wenn ich unwissend bin, glaube ich wohl, dass Macht in jenen Zeichen liegt.”
Gesperrt

Zurück zu „1059“