[1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

[Juli '21]
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma blinzelte einmal auf die Enthüllung die Galeno offenbarte.
"Was?" Sie runzelten verwirrt oder konzentriert die Stirn. Warum hatte der Prinz ihnen das nicht gesagt, warum wusste das Galeno und warum hatte er das bisher nicht gesagt?

Dann folgte er seinem Blick durch den Raum und verstand, dass sie diesmal nicht von der Asche beschützt wurden. Hatten sie ja auch nicht daran gedacht heute etwas verfängliches zu sagen und doch wäre es fast passiert.

Sie sagten einfach nichts weiter zu Benedetto und sich. Richteten den Fokus auf Calistus.
"Das ist überraschend und war uns nicht bekannt. Doch so wird es nicht gehen. Wir haben kein Interesse daran solch einen Handel mit dem höchstverehrten Calistus einzugehen. Wir hätten nie gedacht dass er so sehr involviert in die Geschicke Genuas ist oder sein möchte oder gar ein Problem mit eurem Ältesten hat."

"Kunst? Nun sie bringt einen immer recht gut zu jenen die sie schätzen und bezahlen können. Ihr seid auch Künstler...habt ihr in Pisa etwas verkauft?"
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

"Dachte ich mir. Dies sagte ich bereits auch ihm, doch ...nun... ihr wisst, wie so manche Prinzen sind, sie denken sicherlich, wir würden dennoch diesen Handel eingehen..irgendwann..."

Galeno seufzte.
"Dabei könnte man doch eigentlich so unbeschwert sein Leben einfach leben, beispielsweise als Künstler... und ja, in Pisa ziert eines meiner Werke das dortige Elysium....so, wie hier auch, nur ein ganz anderes Motiv und eine ganz andere Grösse..."

"Was Callistus angeht, so sind die Geschicke in Burgus grösstenteils wohl eher sein Verdienst. Ohne ihn, so denke ich, hätte Sofia damals nicht das getan, was sie getan hatte. Und ich wäre nicht in all das Chaos hineingezogen...hätte falsche Entscheidungen getroffen, nur um Stille und Clan zu schützen, was wiederum dazu führte, irgendwie auch den Clan preis zu geben..."

Er zuckte mit den Schultern.
"Jung und dumm... Doch es war nicht alles für nichts.. irgendwie... Hah.. ich bin praktisch Clanlos. Auch eine gute Sache..."
Das meinte Galeno nun aber wirklich nicht ernst und klang sehr bitter, fast schon, als würde er Alain nachspielen wollen...
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte. Sofia war Pisanerin. Es war nicht unwahrscheinlich, eher erwartbar, dass sie für Pisa spionierte oder agierte.

"Clanlos. Seht ihr das wirklich als etwas gutes an?" Sie hatten selbst kaum noch Kontakt zu ihrem Clan und jeden den sie hier bisher davon neu kennengelernt hatten, war nicht so wie sie gewesen. Ersetzbar und unwichtig und doch. Es würde sie freuen wenn sie andere Tzimisce wieder sehen könnten. Jene die ihre Arbeit und Kunst zu schätzen wussten. Deren Arbeit man bewundern konnte.

"Ein Kunstwerk in einem Elysium ist eine bedeutende Sache. Unsere Glückwünsche dazu." Solch eine Möglichkeit bekommen zu haben sagte einiges aus. Galeno war mehr in Pisa vernetzt als er es hier scheinen lassen wollte? Oder nutze Calistus schlicht alle Genuesen einmal aus? Beides nicht unwahrscheinlich.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

"Ja und nein..das Nein überwiegt allerdings tatsächlich. Ich würde zum Beispiel gern Neues lernen, doch ohne Unterstützung des Clans ist dies eher schwer oder gar nicht möglich. Gerade die Blutskräfte sind schliesslich ein hoch gehütetes Geheimnis, so wie eure Kunst zu Formen, wird die meine wenig bis gar nicht weiter gegeben und selbst im Clan mit hohen Wertigkeiten und somit immenser Gefallen gehandelt. Allerdings hat es auch etwas Gutes. Ich stehe nur indirekt unter dem Einfluss von Benedetto, als innert des Clans ungeliebt zu sein, kann ich wenigstens frei meinen eigenen Dingen nachgehen, als immer für ihn schuften zu müssen."

Er seufzte.
"Es hat alles sein Für und Wider. Ihr habt wenigstens noch den Vorteil, dass ihr keinen über euch hängen habt....und sicherlich auch noch zum Clan gehört, solltet ihr etwas von diesem wollen... Ich wage zu bezweifeln, dass ich diese Möglichkeit habe. Sicher hat Benedetto auch dafür gesorgt, dass ich zumindest bei seinen Verbündeten keine Möglichkeiten finden werde."

"Und Clanlos ist vielleicht ein falscher Ausdruck. Allein...trifft es wohl eher...was dem anderen allerdings recht nahe kommt. Denn ich selbst sehe mich nicht wirklich als clanlos an, teile meines Clans allerdings mich nicht mehr als den Ihren...."

Dann winkte er ab.
"Ja, mag sein, dass es etwas Grosses ist. Nur eingebracht hat es bisher nur eher Ärger, als Nutzen. Und es war auch nicht in Callistus Auftrag, sondern jemand anderes, der zumindest soweit dankbar war, dass es Hinweise gab, um nicht gänzlich am Hofe auf dünnem Eis zu wandeln.
Doch was die Kunst anbelangt, so scheint dies wenig hier oder andernorts zu interessieren, welche Wirkung sie wahrlich haben kann. Vielleicht sind die Herrscher aber auch noch nicht dazu bereit, dies zu erkennen...und kümmern sich lieber um ihre Fehden und Kriege und zerstören lieber, als aufzubauen."

Er schüttelte mit dem Kopf.
"Vergebene Liebesmüh .. und doch muss es einen Dummen geben, der es weiter verfolgt und sei es nur um seiner selbst willen, denn Kunst ist für mich mehr, als nur etwas schönes zu schaffen... Dahinter liegen viel wichtigere Werte, als Schönheit..."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte verstehend. Der Clan Kappadozius hatte anscheinend sehr gelitten oder zumindest Galeno. Nun hatte das jedoch tatsächlich etwas gutes. Für Galeno als auch für sie, dass sie ihn damit gegen Benedetto hatten.

"Erneuerung, Erfüllung, Schöpfung?" das war zumindest was sie mit Kunst verbanden.

"Nun, es wird wohl immer so sein, dass nicht jede Arbeit gewürdigt werden wird. Doch am Ende zählt ohnehin nur ob ihr damit Freude und SInn hattet."
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

Galeno überlegte und nickte knapp, aber nicht vollends überzeugt. War da nicht sogar ein Zögern zu erkennen? Möglich.

"Es ist nicht unbedingt das Schaffen von Neuem, sondern auch das Vermitteln von etwas. Eine Art etwas festzuhalten, was festgehalten werden muss, sei es nun, weil das eigene Gefühl daran hängt, oder es als so wichtig empfunden wird, dass es nicht für ein schnödes Schriftstück gedacht ist, sondern für etwas grösseres. Kunst spricht zudem andere an, als Worte oder Texte. Nicht jeder versteht, was darin verborgen liegt. Kunst gleicht manches Mal einem Ritus oder erfüllt sogar eben diesen Zweck. Sie begleitet uns schon so lange...ich denke, länger sogar, als die Schrift und das Pergament existiert. Kunst in Wort, Bewegung und Bild..."

Etwas grüblerisch schien er die letzten Worte Tomas zu bedenken.
Irgendwie schien es nicht zu passen..nicht ganz zumindest. Seine Mimik war dementsprechend unleserlich zwischen diversen Gefühlen liegend... Zweifel vielleicht, Zustimmung, Ratlosigkeit oder gar Verdruss?

"Hmm... Sinn schon eher. Freude...weniger. Wie ist es bei euch, wenn ihr etwas schafft? Empfindet ihr etwas dabei? Oder geschieht es ... einfach so? Freut ihr euch, wenn ihr etwas schafft? Währenddessen oder danach? Liebe zu dem Objekt, das geschaffen wird oder dem, welches vielleicht die Inspiration dazu war?

Meine Schwester im Blute merkte einmal etwas an, was ich damals für unmöglich hielt, oder nicht für mich passend zu dieser Zeit. Sie sagte, dass die Farben irgendwann immer blasser und grauer werden und sie sich nicht mehr erinnern könne, wie strahlend sie doch einst im Sonnenlicht waren.

Jedoch nun...An die Farben kann ich mich noch erinnern...doch wie ist es mit den Gefühlen? Und was bedeutet dies für das eigene Schaffen? Wird irgendwann alles nur noch eintönig sein, weil das Gefühl dafür fehlt? Stumpfen wir ab und funktionieren wir irgendwann nur noch? Verlernen wir irgendwann sogar das Wertschätzen von dem, welches wir jetzt für überaus wichtig empfinden?"

Er schüttelte sacht mit dem Kopf. Es waren sicher auch zu philosophische Fragen und vermutlich war Toma dafür auch nicht der richtige Gesprächspartner. oder vielleicht doch? Auch er war weit entfernt von seiner ehemals menschlichen Seite.

"Vieles, bei dem ich gern hätte, dass es wertgeschätzt wird, entsteht, weil es notwendig oder sinnvoll ist. Nicht aber, weil ich am Schaffen Freude habe. Ganz im Gegenteil. Vieles davon ist nervenaufreibend, zeitraubend und verhindert andere, viel spannendere Projekte. Dabei zählt die Freude nicht, aber eben der Sinn, wobei dieser geschmälert wird, wenn er nicht gänzlich erfüllt wird. Denn wenn ich Anerkennung erhoffe, liegt diese doch auch im Sinn mit verborgen und bleibt diese aus, so entfällt die wirkliche Erfüllung.

Meine Bilder dagegen..sie stehen in einem ganz anderen Kontext. Erfüllen ganz andere Kriterien. Sie entstehen, weil sie entstehen müssen, doch nicht, weil ich eine Notwendigkeit darin sehe. Es ist eher, als wollen sie durch mich geschaffen werden, als lenke eine fremde Hand durch mich den Pinsel und als wählte sie die Farben. Oft ist es so, dass ich mich vor eine Wand setze und mich nicht einmal frage, was ich darauf verewigen möchte. Ich blicke sie an, blinzle und einen weiteren Wimpernschlag später findet sich darauf ein Bild. Fertig und sich selbst präsentierend. Als wollten Geschehnisse, die ich sah, in Bildern festgehalten werden. Als würden sich Bedeutungen selbst in Symbole wandeln und von anderen später wieder aus dem Bild heraus ausgelesen werden wollen.
Manches mal finde ich mich vor einem Gemälde wieder, bei dem ich mich nicht erinnere, überhaupt den Pinsel in die Farbe getaucht zu haben und doch ist klar mein Stil erkennbar, meine Art des Farbauftrages.

Doch Gefühle? Ich kann euch nicht sagen, ob ich Freude dabei empfand. Oder was überhaupt."

Sein Blick hatte sich an Toma geheftet, fragen, neugierig.
"Habt ihr ähnliche Erfahrungen?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Liebe?"
Sie schauten einen Moment nachdenklich.
„Wenn man es Liebe nennen kann, die eigene Schöpfung zu schätzen und stolz auf jene zu sein?“
Sie waren sich nicht mal sicher wie sie Liebe definieren würden, nur dass sie dieses Gefühl kaum gehabt hatten und vielleicht nie wieder haben würden.

„Wir empfinden in jedem Fall Freude, ja. Uns gefällt unsere Arbeit, sofern sie einen Sinn hat.“

„Dass dieses Gefühl einmal vergeht...hm“
sie dachten darüber nach.
„Vermutlich wenn wir immer dasselbe tun würden.“ Ja das kannten sie gut genug.
„Wir müssen uns immer wieder neu finden und neues ausprobieren, sonst wird die Welt schal und grau, ja.“

„Wenn ihr etwas aus Nutzen schafft, weniger aus Freude, bekommt ihr keine Anerkennung dafür? Woher kommt dann der Druck, der euch so empfinden lässt, dass es zeitraubend und nervenaufreibend sei? Warum tut ihr es wenn es euch keinen Sinn gibt?“

„Wir kommen kaum in die Situation, dass wir vor einem Material sitzen und nicht wissen was wir damit wollen. Dass es...einfach aus uns herausfließt, wie bei euch.
Es wäre eine Verschwendung. Wir ruinieren ungern nutzbares Material.“

Auch wenn sie es durchaus schon getan haben, wie sie selbst wissen, doch aus Rage heraus.

„Wir haben immer etwas im Sinn damit. Unser Streben ist es Sinn in lebloses oder ungestaltetes Material zu bringen. Also anders als euch ist uns Sinn und Nutzen sehr wichtig.“
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

"Ich denke, es gibt da einen feinen Unterschied zwischen dem Zweck, den etwas haben soll und dem Sinn, den es einem selbst gibt?"
Nachdenklich ging er Tomas Worte durch.
"Manches ist Mittel zum Zweck, versteht ihr...etwas, das getan werden muss, dabei aber nicht Freude oder etwas herrscht. Ja, es erfüllt einen Zweck und es hat einen Sinn, doch erfüllt es aus? Füllt es eine Leere, gibt es dem eigenen Dasein einen Sinn....reizt es die eigenen Sinne und hinterlässt es stets ein Gefühl, dass man grosses oder gutes erreicht hat?"

Er starrte Toma ernst an. "Wenn ihr etwas schafft, das in erster Linie für euch Sinn macht, sei es zum Beispiel eine Auftragsarbeit und der Auftraggeber würde dies zerstören oder nicht würdigen....seht ihr dann noch einen Sinn darin oder das dann doch als eine Zeitverschwendung an?"

Er setzte ab und schien noch einmal nachzudenken.
"Ich würde sagen, meine Arbeit und arbeiten erfüllen alle einen Zweck. Sonst würde ich mich nicht damit beschäftigen. Auf manches bin ich auch stolz...doch ich kann eben nicht sagen, ob ich Freude dabei empfinde... Und ich unterscheide wahrlich zwischen den Gefühlen. Stolz ist keine Freude und auch keine Liebe. Der Sinn und der Zweck ist eine Nützlichkeit, kann aber doch auch ohne jegliches Gefühl funktionieren. Zeigt sich die Freude vielleicht genau dann, wenn etwas, das geschaffen wurde, zerstört oder nicht gewürdigt wird? Eine gute Fragestellung, die ihr anbringt..."

Noch ein Absatz....

"Ihr probiert gern Neues aus und was ist, wenn ihr jedes Material bearbeitet und ihm jegliche Form gegeben habt? Habt ihr euch dies schon einmal gefragt? Angeblich gehört uns die Unendlichkeit und so vieles ist doch endlich."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Hm...vieles mag endlich sein, wie das Leben der Sterblichen und Pflanzen und Tiere...doch die Vorstellungskraft ist es nicht. Solange wir uns etwas erdenken können, kann es geschaffen werden. Das ist mitunter das größte Geschenk Gottes nicht wahr? Der freie Wille und die vielen Möglichkeiten die dieser mit sich bringt. Auch wenn dieser manchesmal seine Grenzen hat, wie wir wissen, doch kann man viele dieser Grenzen auch überwinden." antwortete Toma.

"Stolz mag keine Freude sein, aber führt er nicht zu Freude? Für sie schon oder gingen beide miteinander her."
Vielleicht war es auch nur bei ihnen so.
"Wir glauben aber nicht dass Freude sich bei Zerstörung zeigt, außer man begeht sie selbst, und sie hatte den Sinn das ungeliebte Objekt zu vernichten, so kann das Gefühl danach Freude oder Erleichterung sein. Doch wenn andere es zerstören würden? Das wäre Respektlosigkeit und geradezu ein Angriff auf uns selbst. Wir hätten schließlich Zeit und Arbeit, Visionen und auch Gefühle hineingesetzt und das wäre alles zu Nichte gemacht worden. Nicht gewürdigt worden. Einen Sinn hätte es dennoch vorher gehabt, doch es würde seinen Sinn nicht "weiterleben" können...eine Verschwendung." erklärten sie weiter und seufzten.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1059] Eine Hand wäscht die andere [Galeno, Toma]

Beitrag von Nubis »

Toma wurde nun tatsächlich mit einem seltsamen Blick bedacht. Irgendwas schien hier nicht ins Welt- oder Glaubensbild Galenos zu passen. Dieses Starren hielt allerdings nicht an, war nur ein Moment.

"Ich meinte nicht, dass sich die Freude beim Zerstören zeigt, also nicht die Freude am Zerstören, sondern dass der Schmerz des Verlustes möglicherweise die Freude, die man beim Schaffen hatte, widerspiegelt. War das nicht in etwa, was ihr zuvor meinted...wenn Anerkennung fehlt?... Zrstörung ist das Extrem des Mangels an Anerkennung. Vielleicht ist es nicht wichtig zu wissen, was im Moment des Schaffens uns ergriffen hat... vielleicht ist es umso wichtiger zu wissen, dass es uns in Rage bringt, sollte es nicht geachtet, gar zerstört werden."

Er nickte, mehr eine Bestätigung zu sich selbst.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Antworten

Zurück zu „1059“