[1059] Pferdeschau [Arash, Giada]

[Giada Salvaza Rossi]

Still hatte Giada das Schauspiel betrachtet. Sie hatte der Melodie des Gangrel nachgelauscht und auch der Ruhe, die sie brachte. Nein, sie konnte nicht ganz verstehen, was er tat. Und doch konnte sie bezeugen, wie seine Taten in der Wirklichkeit widerhallten.
Zu seinen Worten nickte sie und fragte dann: “Wird das Tier mir folgen, wenn ich es führe? Es sollte über den Tag hinweg nicht hier bleiben, wo jeder Strauchdieb es stehlen kann.”

[Arash]

"In dieser Nacht wird es euch folgen. Ich würde aber noch nicht versuchen darauf zu reiten." Sein Blick glitt einmal hinüber zum Pferd, welches nun ruhig und nur ab und an schnuabend in der Nacht stand. "Wenn ihr wünscht begleite ich euch bis in die Stadt." Seine Augen glitten erneut über Giadas Erscheinung. War da Interesse in seinem Blick? Begehren? Jagdinstinkt. Schwer zu sagen.

Vielleicht wollte die Geißel auch nur sicher gehen, dass sie sicher nach Hause kam.

[Giada Salvaza Rossi]

“Ich bin kein zerbrechliches Edelfräulein, welches für jeden Schritt Begleitung braucht”, versetzte Giada ruhig. Doch seltsamerweise klang es nicht schroff, nur ernst, wie um einen Punkt deutlich zu machen.
“Jedoch wäre mir Eure Begleitung eine Ehre. Ihr kennt dies Land hier und ich lerne gern von jenen, die wissen.”

Sie nahm das Pferd am Halfter, langsam und wie um es nicht zu erschrecken. Es wirkte durchaus vertraut wie bei einer, die nicht zum ersten Mal mit einem Pferd umging. Kurz prüfte sie das Seil, mit dem das Tier zuvor von den Wächtern festgebunden gewesen war und war dann bereit. Sie sah zu Arash hin, mit einer einladenden Geste dazu, sie zu begleiten.

[Arash]

Der Gangrel war der Lasombra nicht direkt bis zum Pferd gefolgt, schmunzelte aber, als sie sagte, dass sie nicht zerbrechlich war. Auf Ihre einladende Geste hin, äher er sich allerdings wieder und begann neben ihr her zu gehen. Lautlos, geschmeidig, wie ein Raubtier auf der Pirsch. Wobei er nicht den Eindruck machte besonders alamiert zu sein. Jemand mit einer gewissen Beobachtungsgabe konnter aber durchaus erkennen, dass seine Sinne die Umgeubung zu keiner Zeit ignorierten. Ohren zuckten, obwohl nichts zu hören war, die Augen suchten den Horizont und auch auch sonst jeden Meter zwischen Ihnen und diesem ab. Gerüche wurden aufgenommen.

"Ich sagte nicht, dass ihr Schutz braucht. Ich hatte lediglich vor unser Gespräch fortzusetzen. Ihr seit zu Lebzeiten geritten, nehme ich an und ihr macht nicht den Eindruck in einem goldenen Käfig aufgewachsen zu sein." fuhr er fort. Neugierig blickte er zur Seite. "Was wollt ihr lernen, werte Giada?"

[Giada Salvaza Rossi]

Während sie den Weg zurück nach Genua nahmen, antwortete Giada dann:
“Wir sind gestorben und neu geboren worden. Unsere Leiber sind zäher, stärker und besser als sie je zuvor im Leben waren. Unserem Verstand können sich die Geheimnisse der Welt auftun, wenn wir den Mut und die Kraft haben, sie zu ergründen.”

“Ich habe gelernt, dass das Land eine Macht besitzt, einen Fluss der Kräfte. Sie sind mit dem Leben verbunden und auch mit dem Tod. Diese Lehre hat mir die Augen geöffnet und den Winkel verändert, mit dem ich auf mich und die Welt sehe. Wisst Ihr, wovon ich spreche? Der Kraft, dem Wesen eines Landes?”

[Arash]

Auf Arashs Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. "Ihr kennt die Kraft des Landes? Wenige der hohen Clans machen sich überhaupt nur die Mühe diese zu suchen. Noch weniger finden sie." Im gehen blickte er zu seiner Gesprächspartnerin herüber. "Ich weiß wovon ihr redet. Die Kraft des Landes und der Natur sind ein eigener Fluss den nur weniger unserer Art noch spüren. Mein Clan tut dies. Aber ich lerne noch immer diese Kraft zu verstehen." er schmunzelte. Hatte er hier jemanden gefunden der ähnlich war wie die Rose, welche vor Jahren hier war? So viel näher der Natu, denn des Todes? Sein Interesse war geweckt und dies war in seinem Blick deutlich abzulesen.

[Giada Salvaza Rossi]

Giada nickte als hätte er eine lang gehegte Vermutung bestätigt. “Es fügt sich ineinander. Und Ihr habt recht. Einige Clans sind dem weit entrückt. Hoch oder nieder? Ich weiß nicht, ob es damit zu tun hat. Es soll weit, weit im Nordosten solche vom Clan des Drachen geben, die mit dem Land eins sind. Ob es dasselbe ist? Oder nur Gerüchte, um Reisende abzuschrecken?” Sie schwieg eine Weile und dachte nach. Die unbeschlagenen Hufe des Pferdes klangen lauter als die Schritte der beiden Kainiten.

“Doch dass Euer Clan dem nahe sein muss, das ergibt Sinn. So wie ich die Finsternis und Nacht in meinem Blut trage, tragt ihr einen Schlüssel zur Welt um uns her darin.” Sie neigte den Kopf ein wenig.
“Die Reliquie oder der Talisman, die ich Euch anbot, ist so gemacht, doch mit Blut bezahlt. Wir sind, was wir sind.”

[Arash]

Ein Kopfschütteln begleitete die Vermutung der Lasombra. "Ich stamme aus dem Landstrich den ihr meint und ic kann euch sagen, dass dies nicht nur eine Geschichte ist. Das Land dort, nahe der Domänen der Drachen ist wie sie. Кабриолет und Опасно.*" ein heben seines Mundwinkels unterbrach den Redefluss kurz. "Wir sind dem Land nicht nur nahe, wir sind eins mit ihm. Wir zahlen einen Preis dafür und doch kann kaum ein anderer Clan so unabhängig von den Menschen überleben wie wir."

Bei der Erwähnung der Taslismane und Reliquien wurde Arash erneut hellhörig. "Sind diese Talismane und Reliquien einem bestimmten Gott gewidmet? Dem Gott an den so viele Menschen glauben, oder ist es davon unabhängig?"

*Wandelbar und Gefährlich

[Giada Salvaza Rossi]

“Dies ist eine Frage, die sich nicht einfach beantworten lässt”, sinnierte Giada. “Die Kräfte sind, was sie sind. Das Land ist, was es ist. Doch der einfache Wunsch genügt nicht, um etwas daraus zu erwirken, zu rufen.”

Sie schwieg eine Weile und sah hinaus in die Dunkelheit der Nacht.
“Ich schöpfe Kraft aus dem Glauben. So war es im Leben, so ist es nun. Glaube ist eine der größten, stärksten Mächte, die in den Menschen wohnen. Er kann sie zum Äußersten bringen, lässt sie Unmögliches ermöglichen. Er ließ mich nie im Stich. Aus Ihm gewinne ich die Stärke, die ich benötige.”

“Ihr jedoch seid weitgereist. Ihr habt andere Länder kennen gelernt. Ihr sprecht fremde Zungen. Ihr seht anders auf die Dinge. Dies ist eine der Herausforderungen unseresgleichen: Wir überspannen Jahrhunderte und weite Länder und Meere. Ich spreche mit einem, der aus einem Land stammt, welches ich vielleicht niemals sehen werde. Doch auch dort wirken die Kräfte des Landes. Und auch dort gibt es solche, die sie rufen können.”

[Arash]

Nachdenklich wog Arash den Kopf nach links und rechts, während er Giadas Worten lauschte. "Und doch sind die Kraft des Landes und die des Glaubens nicht dieselben. Ihr findet Kraft in diesem Glauben, wie der Aschepriester der Domäne." ein leichtes Kopfschütteln begleitete seine nächsten Worte. "Ich finde Kraft in der Unbändigkeit der Wildnis. Im Überleben und in meinem Glauben an die Götter der Natur, die in meinem Dorf seit jeher verehrt wurden, bevor es ausgelöscht wurde."

Kurz schwieg der Gangrel, während fast nur das Klappern der Pferdehufe zu hören war. "Aber das bedeutet nicht, dass keine Kraft in anderen Glauben liegen kann. Glaubt ihr eure Reliquien und Talismane würden auch einen...Heiden oder Ketzer wie mich schützen?"