[1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

[Juli '21]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nicolo Trevisan
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Bevor der Diener mit dem Buch entschwand, deutete Nicolò noch einmal darauf.
"Es ist ein Geschenk für Euch, als Gegenleistung für das Wissen, was Ihr mir über die Wege gabt. Leider ist es mir noch nicht gelungen, die Schriften Rhazes ab zu schreiben. Ich hoffe in den nächsten Jahren dazu zu kommen. Oder ich könnte sie Euch zum kopieren einstweilen überlassen. Ich habe auch eine Quelle aufgetan, um noch mehr solcher Bücher und Schriften zu erstehen, jedoch fehlt es mir momentan am finanziellen. Solltet Ihr Wünsche haben, so kann ich für Euch aber vielleicht vermitteln."

Als Nicolò dann etwas abseits stand und Galenos Blick bemerkte, wanderten seine Augen von ihm auf Silvio, seinem Diener, in der Hoffnung das man ihn verstehen würde. Tatsächlich blieb er immer noch etwas im Hintergrund, kam aber doch näher heran.

"Ich stimme Euch zu, was das Schwein angeht. Ich habe selbst bereits mehrere Schweine untersucht, um so mehr über den menschen zu erfahren. Jedoch gibt es in einigen Dingen größere... Abweichungen, wie ich bereits an der Untersuchung eines toten Menschen feststellen musste.
Auchch muss gestehen, dass ich mit Waffen nicht vertraut bin. Jedoch die Wunden, die sie schlagen, behandelte ich bereits zur Genüge. Ich befürchte, dass es schwierig werden könnte, solange nicht jemand von uns den richtigen Umgang mit diesen Waffen kennt, das wahre Ausmaß und die wahren Auswirkungen dieser auf den Körper zu beurteilen. Es lässt Raum für Fehlinterpretationen. Dennoch muss man irgendwo beginnen und ich halte Euer Ansinnen für Klug und sinnvoll."
Nicolò sprach dabei mit einer tiefen, unaufdringlichen aber angenehmen Stimme. Er signalisierte Galeno mit einem Kopfnicken, dass er seinerseits für die Untersuchungen bereit sei.
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Livio di Ventimiglia
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Livio di Ventimiglia »

Livios Blicke huschten mit unverhohlener Neugierde zwischen den Anwesenden hin und her. Eine fürwahr illustre Runde hatte sich hier versammelt. Bekannt war ihm bis dahin nur Galeno; die anderen hingegen waren ein Buch mit sieben Siegeln, das es zu öffnen galt. Chancen. Möglichkeiten. Neue Wege.

Er schenkte der Harpyie sein galantestes, gleichsam spitzbübigstes und gerissenstes Schmunzeln. All dies konterkarierte zum jetzigen Zeitpunkt das Klischee vom Clan des Todes ungemein.
"Nun, es wäre mir eine endlos große Freude, euch dies zu einem anderen Zeitpunkt, vor...", er sah sich einmal kurz ostentativ um. "...einem anderen Hintergrund noch einmal en détail zu erläutern, wohlwerte Iulia Cornelia."; und obschon seine Stimme eine gewisse Süffisanz trug, schien im Kern des Timbres Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit mitzuschwingen.

Erst jetzt wandte er sich wieder vollends seinem Clansbruder und dessen Ausführungen zu. Interessiert neigte er sein Haupt um einen Deut und nickte mehrere Male bedeutungsschwanger.
"Das ist ohne Frage ein sehr interessantes Bestreben. Wir könnten damit viele Tode nach einem Schlüssel-Schloss-Prinzip aufklären und darüber hinaus für uns wertvolle anatomische Kenntnis erlangen.", erneut ein bekräftigendes Nicken.
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Augenbraue der Harpyie hatte sich leicht angehoben, als Livio unvermittelt ins Fränkische gewechselt war, jedoch sagte sie nichts weiter hierzu, sondern lächelte nur höflich und meinte: „Ich bin gespannt.“ Wie gespannt sie wirklich war, war in dem ebenmäßigem Erscheinungsbild der Ventrue nur schwer zu erahnen, doch teilte sie ihm weiterhin freundlich mit: „Ihr könnt eine Nachricht für mich am Leuchthaus zwischen Quinto und Genua hinterlassen, sobald ihr euch einen Möglichkeit eingerichtet habt, über die man euch künftig erreichen kann.“

Im Anschluss an die kurze Unterhaltung mit Livio wanderten ihre blaugrauen Augen zu Galeno, aufmerksam verfolgend, was er mit den mitgebrachten Gegenständen tat. Neugierig fragend lag ihr Blick dann auf dem Herold, als dieser sie entgegen der anderen Beiden mit ihrem Amt, anstelle ihres Namens angesprochen hatte. Womöglich war sie auch schlicht interessiert daran zu erfahren, wozu der Kappadozianer sie hier eigentlich eingeladen und sie diese Gegenstände hatte mitbringen lassen.

Ihr zartes Näschen war weiterhin sanft gekräuselt, während sie regelmäßig atmete und blinzelte. Es wirkte durchaus natürlich wie sie es tat, wenn auch für Jene, die sie länger kannten, gerade deshalb derart befremdlich. Ihr Kopf neigte sich leicht zur Seite, als der Kappadozianer von Leichen sprach, doch da er nicht weiter erwähnte, ob es sich hierbei um Tierkadaver oder sterbliche Überreste handelte, schien die Ventrue vorerst keine Bedenken zu haben.

Stattdessen hörte sie erst einmal zu, was die beiden anderen Kainiten zu diesem Thema meinten, bevor sie an Galeno gewandt schließlich sprach: „Nun wie ihr wisst, sind meine vorrangigen Interessen weit weniger tiefgehender als eher grundsätzlicher Natur. Weniger ob oder weshalb die Wunde ihre letztendliche todbringende Wirkung auf den Körper als solches entwickelte, als vielmehr welcher Gegenstand, welches Wundmuster verursacht. Ob und worin sie sich unterscheiden oder auch gleichen mögen, aber auch die Frage, ob sich daraus die Position des Angreifers zurückführen lässt. Womöglich sogar dessen Größe, Gewicht oder auch dessen Erfahrung im Umgang mit dieser Waffe.“ Ihre feingliedrige Hand hatte bei ihren letzten Worten sanft in Richtung Nicolò gedeutet, als sie dessen Überlegung mit aufgegriffen hatte.
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Nubis
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Nubis »

Der Herold betrachtete für einen Moment Iulia, legte seinen Blick dann wieder auf Nicolo, erkannte seinen Blick und grübelte.

"Vorweg, falls es Fragen bezüglich der Stille gibt...mein Diener," er deutete auf eben jenen Diener, der sich der Waffen kurz angenommen hatte, bevor Galeno übernommen hatte, "ist eingeweiht und seltsame Geräusche von hier unten dürften auch im Haus über uns keine Probleme bereiten, denn ich untersuche öfters Leichen und das wird ab und an auch etwas laut. Sargkisten lassen sich beispielsweise nicht tonlos verschliessen. Natürlich sollten wir stets nicht zu laut sprechen und ich denke auch nicht, dass wir hier etwas lautstark zertrümmern werden, sodass es wirklich seltsam anmuten mag. Schliesslich nutzt uns dies auch nicht sonderlich viel. Sollten wir solche Versuche einmal wagen wollen, empfehle ich dann einen anderen Ort dafür."

Er blickte abwechseln zu den drei Anwesenden und nickte.
"Gut. Ich möchte einmal sehen, wie sich dies hier entwickelt und ob wir so oder in anderer Konstellation, noch weitere solcher Versuche wagen könnten. Doch zuerst, und deswegen seid auch ihr geladen, werte Iulia, möchte ich eher oberflächliche Beobachtungen abhandeln, statt Details in der Tiefe. Ihr spracht etwas mir gegenüber an, dass mich hierdrauf brachte und an der Wahl eurer Waffen kann ich mir vorstellen, dass auch ihr dabei einen Gewinn herausziehen werdet.

Hier soll es tatsächlich auch erst einmal nicht um das Ob oder Wie eines tödlichen Schlages gehen, sondern darum, zu erkennen, was diesen Schlag verursacht hat, ob wir signifikante Muster erkennen können, oder nicht. Wenn ein Schlägel trifft, ist die Wunde gleich eines Stabes der trifft, da doch die Form ähnlich ist, oder unterscheiden sie sich und wenn ja, wieso und wie? Hat es dann etwas mit dem Winkel, dem Können, der Kraft zu tun? Oder daran, dass eine Kette den Flegel variablere Schläge ausführen lässt, statt eines Stabes, der statisch und fest ist?
Ich denke, dass ich damit euer Interesse ganz gut getroffen habe, werte Iulia?

Bezüglich der Kenntnisse. Ich kann durchaus mit einem Messer umgehen, also einer Klingenwaffe und auch einer meiner Diener ist zumindest in der Grundlage ausgebildet worden, um sich verteidigen zu können. Eher mit einem Stab oder Stock. Viele Vorfälle in Genua dürften in erster Linie von nicht gut ausgebildeten Menschen verursacht worden sein und ausgebildete werden eher selten sein. Dies wäre für mich daher zweite Priorität vor den Unausgebildeten. Somit dürfte unser Wissen zur Waffenhandhabung vorerst ausreichen.

Oder können wir noch andere Kenntnisse mit einfliessen lassen?"


Er wartete ab, ob sich noch jemand meldete, der zumindest etwas mit Waffen umgehen konnte und wenn ja, mit welchen. Und natürlich war er noch nicht fertig, gab aber dem Ganzen eine gute Pause, um auch nicht einen völlig ermüdenden Monolog zu halten.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Livio di Ventimiglia
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Livio di Ventimiglia »

Livio war noch nicht ganz klar, was für etwaige Konsequenzen seine Äußerungen der Harpyie gegenüber hatten; dies würde er wohl spätestens dann erfahren, wenn er tatsächlich eine Nachricht am Leuchthaus hinterließ. Tatsächlich konnte sie ihm eine große Hilfe dabei sein, seinen Status in Genua zu konstituieren; andererseits vermochte sie es aber auch, ihm sprichwörtlich - und vielleicht auch buchstäblich - den Boden unter den Füßen wegzureißen. Ein Treffen mit einer Harpyie glich seiner Erfahrung nach immer ein wenig dem Tanz mit dem Feuer. Wann musste flexibel sein. Vorhersehen. Antizipieren. Andernfalls… Nun ja… Er seufzte kurz geistesabwesend, ehe er sich wieder den anwesenden Kainskindern zuwandte und sich ihren Ausführungen hinsichtlich des eigentlichen Inhaltes dieser Zusammenkunft widmete.

Er verschränkte also die Arme vor der Brust und lehnte sich relativ leger an die steinernen Wände des Raumes.

„Nun, ich selbst verfüge tatsächlich über weniger als nur rudimentäres Wissen im Umgang mit Waffen; ganz so, wie es gewiss auch bei den Meisten zutrifft. Ich denke, dass wir unseren Blick vielleicht durchaus und auch wohlweislich zunächst auf die im Umgang mit den Waffen Ungebildeten und Unwissenden richten sollten. Also jene, die im Falle einer Auseinandersetzung, die sich mit Worten nicht mehr beilegen lässt…“, er hielt kurz inne und schnaubte verächtlich, ganz so als sei dies etwas gar Unvorstellbares.
„…ihre Argumentation entweder mit Fäusten oder - und hier sind wir am wohl zentralen Punkt angelangt - improvisierten Waffen zu untermauern versuchen. Was für Waffen können dies sein? Wohl hauptsächlich jene, die man gemeinhin als stumpfe Hiebwaffen bezeichnen würde. Besenstiele, Stäbe, Keulen… Sollten wir uns mit diesen hinreichend beschäftigt haben, sollten wir den Blick vielleicht auf Handwerksgegenstände richten, die sich relativ rasch als improvisierte Waffen nutzen lassen. Hämmer, Äxte, Beile, Beitel, Stößel und dergleichen mehr.“

Er hatte sich während seiner Ausführungen nicht von seinem Platz fortbewegt und stand nun also immer noch nonchalant am steinernen Mauerwerk und sah die anderen reichlich unbekümmert, ihrer Reaktion aber dennoch abwartend, an.
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Iulia Cornelia
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der Wechsel im Gebaren der Ventrue war geradezu fließend, als der Kappadozianer zu verstehen gegeben hatte, dass der Diener eingeweiht war. Ihre Atmung erstarb mit dem letzten falschen Atemzug und auch der zarte Augenaufschlag blieb nahezu umgehend aus, während jedoch die Kühle, welche sie vor einigen Jahren noch wie ein dunkler Schleier umwoben hatte, nicht länger in Erscheinung trat.

Stattdessen wirkte die Kainitin auf eine ganz natürliche Weise ungemein sympathisch, vor allem als sie lächelte und gegenüber Galeno bestätigte: „Ja, ich denke ihr habt damit mein Interesse ganz gut getroffen.“ Auf seine vorherige Frage nach anderen Kenntnissen hatte sie jedoch nur stumm sanft den Kopf geschüttelt. Wenig verwunderlich, war sie doch von den vier anwesenden Kainiten Diejenige, die in der Welt der Sterblichen noch immer als Frau gesehen wurde.

„Nun, es gibt wohl stets solche und solche.“, erklärte die Harpyie mit milder Stimme an Livio gewandt, bevor ihre Hände eine sanft öffnende Geste beschrieb, als sie ihm zu verstehen gab: „Euer einstiger Clansbruder Titus war beispielsweise eine überaus beeindruckende Erscheinung. Ein Kämpfer vor dem Herrn. In und auf mehr als nur einer Art und Weise.“ Ruhig wanderten ihre Augen für einen Moment auf Galeno, bevor sie erneut auf Livio und dann wieder in die Runde fanden.
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Nubis
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Nubis »

"Hmm ja, das war er..." bestätigte er Iulias Worte über Titus. Doch Titus war trotz seines Potentials im Kampfe dem Mob zum Opfer gefallen.

"Aber nun", griff er wieder zur eigentlichen Thematik zurück, "wer von uns besitzt genügend handwerkliche Kenntnisse, um die Wunden zu dokumentieren?" Er blickte tatsächlich auch zu Iulia, von der er ausging, dass zumindest ihre Schrift sauber lesbar sein würde.
"Wir haben dort einen Schweineschädel mit Haut, welcher dem Kopf eines Menschen in etwa entsprechen dürfte. Fangen wir doch mit Kopfwunden an. Wer möchte zuerst seine Schlagfertigkeit daran probieren? Jener wähle doch eine Waffe und natürlich auch eine Höhe, mit der er anfangen möchte. Danach verstellen wir das Ganze und sehen, was es ändert an Form und Tiefe der Wunden, sowohl im Fleische, wie am Knochen."

Er deutete auf ein paar Schemel und Kisten, mit denen man die Lage des Schädels manipulieren konnte und somit auch den Einschlagwinkel. Selbst nahm er erst einmal eine seiner Wachstafeln und legte sie sich zumindest bereit, um darauf zu dokumentieren.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Livio di Ventimiglia
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Livio di Ventimiglia »

Livio verschrenkte die Arme vor der Brust und betrachtete die mannigfachen Auslagen an verschiedensten Waffen und Werkzeugen.
Ohne viel Federlesen trat er einen Schritt zurück; dabei keinen Aufschluss darüber gebend, ob er einfach nicht den ersten Hieb setzen wollte, oder aber die Exponate mit einer gewissen Distanz mustern wollte.

"Ich möchte noch einmal kurz zu bedenken geben...", setzte er an, sah dabei mit durchaus freundlicher Miene von einem zum anderen.
"Dass wir uns im Vorfelder vielleicht eine gewisse Systematik bedienen, mit der wir an unsere Versuche herangehen. Vielleicht nach Waffengattungen unterschieden?", er neigte seinen Kopf etwas und besah erneut die Auslagen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò sah sichtlich erleichtert aus, dass der Diener wohl eingeweiht war und zog unmittelbar danach die Kapuze wieder herunter. Trotzdem atmete er normal weiter und sein Körper strahlte weiterhin eine gewisse Wärme aus - die Zeichen des Lebens waren weiterhin an ihm zu sehen.
Schließlich nickte er Galeno zu und hörte sich die Einwürfe der anderen zustimmend an, bevor er selbst sprach.


"Da ich keinerlei Erfahrung im Umgang mit Waffen habe und ich somit wenig zum Schlagen von Wunden beitragen kann, werde ich die Dokumentation des Vorgangs und der entstehenden Wunden übernehmen. Ich denke, damit kann ich mehr dienen, als selber zu zuschlagen."

Mit diesen Worten nahm er eine der Wachstafeln, welche Galeno und er für diese Zwecke hier aufbewahrten. Dann schärfte er seine Sinne und machte sich bereit Notizen zu machen.

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Iulia Cornelia
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Re: [1059] Investigazione criminale [Galeno, Livio, Nicolo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Blick wanderte ruhig zwischen den drei Kainiten hin und her, bevor sie an sie alle mit einer klaren Stimme gerichtet sprach: „Ich denke außerdem Jeder von uns sollte zuschlagen, einerlei ob nun erfahren oder nicht.“ Die Ventrue machte eine bewusste Sprechpause, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen, bevor sie ihn klarer weiter darstellte, als sie meinte: „Oder aber Keiner von uns.“ Ihre blaugrauen Augen wanderten auf den Diener des Kappadozianers, an dem diese Aufgabe dann unweigerlich hängen bleiben würde, bevor sie den anwesenden Kainiten zu verstehen gab: „Alles andere würde nur unnötiges Misstrauen zwischen uns schüren, sowie ein Ungleichgewicht der Dinge hervorrufen.“ Ihr Blick wanderte auf die beiden Kainiten hinter den Wachstäfelchen und den zurückgetretenen Kappadozianer mit den verschränken Armen, nachdem sie recht offen und direkt, die in ihren Augen bestehende Problematik angesprochen hatte.

Mit ruhigen Schritten und einem aufrechten Gang trat sie schließlich ihrerseits zu den Gegenständen vor, ihre eigene Bereitschaft damit signalisierend, während sie ihren Blick darüber gleiten ließ und das offenkundige kundtat: „Wir sind Kainiten. Es wird also keinem vom uns grundsätzlich an der reinen Kraft mangeln. Und wohl auch nicht an dem generellen Geschick. Es sollte also Keiner von uns körperlich schwächer sein als ein gewöhnlicher Mensch, weshalb wir uns in der heutigen Nacht auf die von Sterblichen ausgeführten Wunden konzentrieren können. Zumal die meisten Morde in Friedenszeiten wohl ohnehin nicht von erfahrenen Kämpfern verursacht werden, sondern vom gewöhnlichen Pöbel. Im Affekt oder in blanker Verzweiflung. Mit dem was sie zur Hand haben oder eben in der Not greifen können. Darin geübt oder nicht.“

Ihr Blick wanderte kurz auf Galeno, bevor sie eine öffnende Geste beschrieb und den Anwesenden zu verstehen gab: „Doch sollte der Bedarf an einem Vergleich zu erfahrenen Kämpfern bestehen, kann ich diese sicherlich auftun, sofern ich im Vorfeld hierüber Bescheid weiß.“ Dann fanden ihre blaugrauen Augen erneut auf die Gegenstände, die sie kurz nachdenklich überflog, bevor sie wieder zu Livio blickte. „Ich stimme euch zu.“, sprach sie an den einzigen ohne Wachstäfelchen gewandt. „Wir sollten bei dem Ganzen strukturiert vorgehen, weshalb auch Jeder von uns die Wunden dokumentieren sollte, um diese im Anschluss miteinander abgleichen, und so nötig, um Erkenntnisse ergänzen zu können. Womit würdet ihr anfangen, Livio?“, band die Ventrue den Kappadozianer mit ein. Und auch Galeno oder Nicolò konnten das dumpfe Gefühl nicht loswerden, dass es die Harpyie durchaus ernst damit gemeint hatte, als sie sagte, alle oder keiner. Sie würde offenkundig nicht zulassen, dass Jemand meinte, bei dem Ganzen hier nur als stummer Beobachter außenvorbleiben zu dürfen.
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