[1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

[Juli '21]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Schaden ist ein sehr relativer Begriff." antwortete Toma. "Doch ja, uns ist nicht daran gelegen euch permanenten Schaden zuzufügen."
"Ein Schwur ist genauso viel Wert wie jedes andere Wort im Übrigen. Ihr müsst uns glauben oder nicht. Wenn ihr euch jedoch damit besser fühlt und dies schneller geht: Wir schwören euch keinen Schaden zuzufügen."
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Tankred Drengot
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred nickt schließlich und beginnt sich zu entkleiden.
Sich eines Kettenhemd zu entledigen, scheint keine leichte Prozedur zu sein. Es dauert etwas, bis er es leise klirrend ordentlich abehnt. Sorgsam entkleidet er sich vollends, bis er komplett enblöst vor dem Herold steht.
Sein Leib weist viel zu wenige Makel für einen Angehörigen des Blutes der Verborgenenauf. Tankred steht ohne jede Bewegung da. Keine Bewegung, kein Blinzeln der Augen, kein Brustkorb der sich hebt oder senkt.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma die in dieser Gestalt kleiner war als der Normanne, begann nach einer oberflächlichen Musterung um den Nosferatu herum zu gehen und berührte dabei mit ihren Fingern seine kalte Haut an Brust und Oberarm.

"Ihr seht gar nicht aus, wie jemand des Blutes der Verborgenen. Spielt ihr uns etwas vor?" Es war Achilla zu verdanken, dass sie wussten, dass es in der Macht ihres Blutes lag sich so zu verändern, wie sie selbst es konnten und dabei doch so viel leichter und schneller, aber auch eingeschränkter.

Sie suchten den nackten leib Tankreds mit den Augen und Fingern ab. Intensiv die weiche Beschaffenheit der Haut wahrnehmend und doch konnten sie nicht dahinter blicken wenn es denn eine Illusion war.

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Tankred Drengot
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Als die Herrschaften Tankreds Haut berührten, brach die Illusion zusammen. Eine monströse Gestalt stand vor Ihnen. Die Haut war grau und mit Ekzemen, Pusteln und Pocken übersäht. Unzählige Narben zierten darüber hinaus seinen Leib. Seine Fußnägel glichen Klauen, die außerdem in schwarz und blau "leuchteten". Die Hüfte schien deformiert, zumindest gab es an der rechten Seite einige Verwerfungen, die beim Laufen sicherlich hinderten. An einigen Stellen des Oberkörpers erschien der Leib des Kriegers ausgemergelt, an anderen übermuskulös. Seine Finger waren lang und dünn. Auch hier waren die Nägel blau und schwarz. Oberkörper und Kopf schienen fast ineinander überzugehen. Der Hals war derartig breit, dass es wirkte, als gäbe es selbigen kaum. Der Kopf selbst war grotesk. Die linke Gesichtshälfte war ein komplettes Trümmerfeld. Durch ein Loch in der Wange konnte man in den Mundraum blicken, der Kiefer lag frei und die Nase war nicht vorhanden. Die rechte Gesichtshälfte war mit Wucherungen überzogen, die Ohren leicht zugespitzt. Nur die Haare, die immer noch von Lederbändchen umschlossen waren, wirkten normal.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Überrascht zuckten sie zurück, als sich der Körper vor ihnen so unvermittelt veränderte. So schnell, so plötzlich mit einem Mal. Ohne Anstrengung, ohne Bewegung.
"Wie kann euch das möglich sein?" fragten sie da unvermittelt und klangen dabei empört.
Tankred konnte wieder die Hand Tomas auf seinem Körper fühlen. Für ihn hatte sich das auch nie anders angefühlt. Für Toma nun jedoch sehr. Wie konnte das sein, dass sie es nicht hatten fühlen können zuvor? Dass sie es nicht hatten sehen können?

Als sie wieder vor ihn traten nach ihrer Umrundung, schauten sie ihn kritisch an. "Nun sieh an. Das sieht in der Tat mehr aus wie man euer Blut kennt. Bedauerlich, dass ihr eure Ewigkeit so verbringen müsst. Sagt. Leidet ihr darunter?"

Vorsichtig tastend fühlten Tomas Finger über die Muskeln und den Übergang von Rumpf zu Kopf.

"Verursacht eine solche Gestalt euch Schmerzen?" Eine andere Frage auch wenn sie ähnlich klang zu der davor, doch war eine die Frage nach dem seelischen und die andere nach dem körperlichen Leid.
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Tankred Drengot
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Das erhabenere Scheinbild verflüchtigte sich in dem Moment, als die Herrschaften Tankreds Körper berührte.
Ohne das Wut in ihm hochkochte legte der Krieger den Kopf schief, nachdem der Drache seine Fragen gestellt hatte.
Der Normanne taxierte sein Gegenüber. Verhöhnte ihn der Bildhauer? Wollte er ihn provozieren, oder war dieser nur unbedarft. Letzteres verwarf Tankred. Mit Naivität kommt ein Blutsverwandter nicht in die Position, im der Toma sich befindet. (Results: 10 1 3)
Leichter Ärger keimt in Tankred auf und knackte mit dem Hals.

"Eitelkeit ist keine Eigenschaft, die Individuen meines Blutes voranbringt. Sicher gibt es Angehörige meines Blutes, die mit ihrem Schicksal hadern. Dann solltet ihr mit diesen allerdings vorsichtiger verfahren, könnte es ansonsten..." Tankred macht eine bedeutungsschwangere Pause. "abruptere Auswirkungen auf Euch haben."
Der Normanne starrt durchdringend. Er entschloss sich, seine Meinung kundzutun.

Mit etwas härterer Stimme fährt er fort.
"Mit der Euch gebührenden Verehrung. Bitte seht mir meine Direktheit nach. Meine Person empfindet diese Art der Fragen als wenig gebührlich. Sie erscheinen mir..."
wieder überlegt der Normanne.
"allzu provokant. Versucht Ihr meine Person hinsichtlich meiner Langmut zu prüfen?"
Es ist nicht deutlich, ob diese Frage rhetorischer Natur ist. Und fährt fort
"Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass Ihr..."
Tankred stockt und winkt leicht ab.
"Verzeiht Exzellenz. Es kommt mir nicht zu."
Der Krieger schaut nun zu Boden.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma zog überrascht beide Augenbrauen hoch.
„Oh, verzeiht. Es scheint wir haben euch beleidigt?“ Sie legten fragend den Kopf schief.
„Das lag nicht in unserem Sinn,. Hm doch eure Reaktion spricht mehr als eure Worte könnten.“ bemerkten sie. Wenn der Kainit so empört darauf reagierte, dass man ihm eine persönliche Frage gestellt hatte, so gefiel es ihm wohl nicht mit seiner Schwäche konfrontiert zu sein. Denn wenn es keine Schwäche wäre, wäre er ruhig geblieben.
Sie kannten dies ja von sich selbst auch.

„Wir fragten euch jedoch nicht nach Eitelkeit, doch ihr wollt offenbar nicht über euren Körper sprechen. Schämt euch also für ihn? Wir fragen dies nicht um eure Langmut zu testen, sondern weil uns eure Emotionen interessieren. Euer Leben.“ stellten sie sachlich dar und musterten den Nosferatu nun sehr intensiv und lang.

Auspex 2
Spoiler!
Results: 8 9 5 10 3 4. = 3 Erfolge – main color and patterns
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Tankred Drengot
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Die Aura des Krieges war etwas in Wallung. Unverständnis und Ärger waren dominante Gefühle. Doch was war genau der Auslöser, war es die Art, wie die Fragen gestellt wurden oder waren es die Fragen selbst. Unverständnis und Verunsicherung konnte Toma aus der Aura weiter herauslesen.
Der Normanne überlegte lange bis er antwortete.

"Die Frage zu beantworten ist nicht zu leicht. Es gilt zu viele Aspekte, die es bei einer Antwort zu berücksichtigen gilt. Auch ist es schwer für mich zu fassen, was Ihr unter "Leid" versteht."

Er wägt kurz ab, was er sagen konnte, war es wirklich schwer zu begreifen, dass der Herold ihn möglicherweise nicht verhöhnte. Aber wie konnte das sein, dass er so wenig reflektiert war. Zuerst erlitte er Wochen und Monate Höllenqualen, als sich sein Körper und Antlitz umgestaltete. Danach wurde ihm klar, dass er mit allem Brechen musste, was ihm lieb war. Er konnte zudem nur noch im Verborgenen existieren, immer vorsichtig sein. Letztlich schauten alle der neuen Gesellschaft auf ihn und seines Gleichen herab und versuchten ihn zu demütigen, wo es nur ging. Sie zeigten einem nur zu häufig, wo man selbst zu stehen hat.
Aber das hatte er noch nie erlebt. Empfand Toma Mitleid? Auch der Gedanke störte Tankred.

"Meine Gestalt macht eine Existenz allerdings in keinem Fall einfacher. Und der Weg, den ich gegangen bin, war bisher lang und steinig. Darüber hinaus lassen mich viele Angehörige unterschiedlichster Geblüter wissen, wie sie zu unserem Blut stehen. "

Tankred senkte die Augen. Er empfand unter den Augen des Drachen aus irgendeinen Grund Scham.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es war leider nur eine Farbe die Toma sah, anstatt das aufregende Wallen mehrerer Gefühle. Ein mattes Petrolblau. Das hatten sie selten bisher gesehen.
Sie schauten nachdenklich.
Als Tankred gesprcohen hatte, schauten sie hingegen wieder ganz interessier tund hoben einen Zeigefinger.
"Ah, eine ausgezeichente Frage. Was ist Leid? Wir verstehen darin ein starkes Unwohlsein. Dieses kann seelischer oder körperlicher Natur sein. Körperlich ist das bekannteste Gefühl das dem zufällt wohl Schmerz. Leid kann jedoch auch schwächer sein. Subtiler. Lasst uns also anders fragen. Fühlt ihr euch Unwohl so zu sein wie ihr seid? Und körperlich gesehen: Verspürt ihr körperliche Schmerzen?"
Falls Toma Mitleid empfand so zeigten sie es nicht. Stattdessen wirkten sie soagr etwas euphorisch ob dieser Diskussion.
Auch die Scham des anderen schienen sie nicht zu sehen oder sie bewusst zu ignorieren.
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Tankred Drengot
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Re: [1059] Kommen und Sehen [Toma, Tankred]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred hörte aufmerksam den Ausführungen Tomas zu. Er war sehr verwundert über die Aussagen seines Gegenübers. Wozu wollte der Steinmetz wissen, ob er Leid empfindet? War das eine Falle? Wartete der Herold dann nur darauf, die Informationen gegen ihn zu benutzen und ihn in der Öffentlichkeit bloßzustellen? Aus welchem Grund fragt er denn überhaupt? Toma musste doch denken können, dass dieses monströse Äußere und die Deformationen zu Unwohlsein führten. Worauf wollten die Herrschaften hinaus?
Tankred dachte nach und entgegnete.

"Es gibt Situationen, in denen ich auf Grund meines Äußeren Unwohlsein empfinde und es gibt Momente, in denen die Umformung meines Leibes stärker zu spüren sind und mit Unbehagen bereiten. Generell aber bin ich dankbar, dass mich mein Erzeuger als wert empfunden hat, die Gaben Kains zu empfangen und mir die Unsterblichkeit geschenkt und der ewigen Nacht zugefügt hat. Ich hadere nicht mit meinem Schicksal und gebe mein Möglichstes, meine Schuld, die ich durch das Benefizium meiner Erzeugung erworben habe, gegenüber der höchst verehrten Ältesten zu tilgen und unter Beweis zu stellen, dass ich diese verdient habe."

Tankred sprach ganz ruhig. Während der letzten Worte mischte sich so etwas wie Leidenschaft in das Gesprochene. Glaubte der Krieger, was er da sagte oder waren das einstudierte Phrasen, um die Höherstehenden milde zu stimmen?
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