[Diskussion] Entscheidungsfindung, ein wenig philosophiert: Die drei Blöcke

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Giada Salvaza Rossi
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[Diskussion] Entscheidungsfindung, ein wenig philosophiert: Die drei Blöcke

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Ich habe nun eine Weile an dem Thema der drei Blöcke (die Gemeinschaft, die Verdammten, die Bruderschaft (hier das Info-Posting der SL)) herumgedacht. Mir fiel auch einfach nicht ganz leicht, mich zu entscheiden und ich habe na klar auch viel überlegt, wie das Ganze im Spiel dann wohl funktionieren würde.

Dabei fiel mir auf, dass ein guter Teil meiner Schwierigkeiten beim Entscheiden daher rührte, dass die drei Blöcke nicht auf einer Ebene angesiedelt sind und da irgendwie Schwerpunkte bilden sondern dass es zwei Ebenen sind. Und als ich das verstanden hatte, war es dann auch leichter für mich. Also falls noch jemand daran herumüberlegt und vielleicht auch gern über solche Konzepte nachgrübelt, hier meine Theorie dazu. Das ist na klar nur ein Ansatz ^^:

Die Gemeinschaft und die Verdammten sind, so denke ich, Gegensätze auf einer Skala. Sehr grob gesagt: Die einen sind halt den Menschen, der Menschlichkeit und vielleicht auch eher "guten" Tugenden eher zugewandt. Die anderen haben sich davon abgewandt und dafür eher der Unsterblichkeit, den damit verbundenen, monströsen Zügen und oft einer individuellen, unmenschlichen Moral (meist verbunden mit dem jeweiligen Pfad?) zugewandt. Beides hat Vor- und Nachteile und beides kann sehr machtvoll sein. Das Spiel in beide Richtungen/Extreme kann sehr spannend sein, auch und gerade wegen der Gegensätze gegeneinander.

Und dann die Bruderschaft (als jemand mit Frauencharakter finde ich die Begriffswahl änderungswürdig ^^). Das ist eigentlich eine ganz andere Ebene. Das könnte sozusagen eine zweite Skala sein: Auf der einen Seite die, die sich eng mit der lebendigen Welt verbunden fühlen und mittendrin existieren. Mundane, im Jetzt verwurzelte Charaktere (mein alter Charakter Achilla wäre dafür ein gutes Beispiel gewesen, aber auch zum Beispiel so archetypische Bestien-Gangrel oder auf Handel oder weltliche Macht oder Kampf fokussierte Charakere?) sind das eine Ende der Skala. Am anderen Ende sind die, die nach den tieferen Mysterien suchen, nach abstraktem und obskuren Wissen, Vampirgeschichte, Blutskräften, kainitisch-theologischer Erleuchtung o.ä (Benedetto?).

Mit den Überlegungen wären das also eher zwei Skalen und nicht irgendwie ein Dreieck. Ein Charakter könnte monströs (die Verdammten) sein und zugleich irgendein sanguin-arkanes Wissen suchen. Oder der Charakter könnte aus tiefster Überzeugung die Prinzipien der Gemeinschaft vertreten und trotzdem eben dafür Wahrheiten und Mysterien aufdecken (vielleicht könnten so Golconda-Eiferer oder Carthago-"Idealisten" in so eine Kategorie fallen?).
Auch die anderen Kombinationen sind gut denkbar: Ein Charakter auf dem Pfad der Sünde, der einfach Reichtümer und Dekadenz um sich her anhäuft und dabei aber eher für und mit den Menschen wirkt als einfach über sie drüber zu bügeln (denn die Menschen sind ja ein Quell diverser Freuden und Unterhaltung), ebenso ein Charakter auf der Via Communis, der im Aufbau einer Gemeinschaft Erfüllung findet. Oder eben Charaktere, die die Bestie umarmen und sich wissentlich von der lebendigen Welt und den Menschen abgewendet haben, aber einen Dreck auf irgendwelche obskuren Philosophien geben solange die nicht jetzt gerade irgendeinen Vorteil bringen (Brimir wäre da vielleicht ein Beispiel? Godeoc?).
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Macario
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Re: [Diskussion] Entscheidungsfindung, ein wenig philosophiert: Die drei Blöcke

Beitrag von Macario »

Hm ja. Danke für Deinen Gedankenanstoß. Ich habe jetzt auch etwas drüber nachgedacht und möchte meinen Part beitragen. Mir erscheint vor allem eins wichtig: Die Welt ist nicht weiß oder schwarz, sondern bunt :P Will meinen das meiste spielt sich in Schattierungen dessen ab. Charaktere entwickeln sich. Ich kann mir vorstellen, dass man die Fraktion auch wechselt. Ich kann mir vorstellen, dass man erst in einer Fraktion startet, aber auch durch eine andere Fraktion abgeworben werden kann. Ich sehe das ganze Thema auch eher zweitrangig. Vorrangig ist doch mein egoistischer Vampircharakter. Wenn die Fraktion Nutzen anbietet, dann wird er das wohl machen. Die Fraktion ist dann vielleicht eher wie ein Fußballverein für einen Profispieler. Es gibt Spieler (Charaktere), die sind immer bei einem Club, aber es gibt auch Jene, die wechseln, wenn es nicht so läuft. Und eine Zeit lang kann man wohl auch vereinslos sein. Aber wer wirklich mitspielen will, der braucht nen Club oder hat soviel Kohle und kauft sich seinen eigenen Club 8-)
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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