[1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

[Juli '21]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Benjamin
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickte er nahm ihre Antworten so hin wie sie, sie meinte und würde nicht gegenargumentieren.

"Ja es gibt etwas mit dem ihr die Liktoren unterstutzen könntet. Jedoch würde Ich davon absehen euch in unnötige Kleinigkeiten miteinzubeziehen. Das würde euch einerseits nicht gerecht werden und andererseits auch mit der Zeit langweiligen. Ich dachte an etwas anderes..." Benjamin ging mit dem Ton seiner Stimme verschwörerisch nach unten. "Man könnte eure Talente anderweitig deutlich besser einsetzen. Von Zeit zu Zeit kann es sein, dass wir Liktoren eine Befragung durchführen müssen. Nicht immer sind daran alle Mitglieder beteiligt." er lenkte seinen Blick kurz von ihrem Weg auf den Boden.

"Ich weiß das euer Blut desöfteren die Fähigkeit besizt Individuuen dazu zu bringen Geheimnisse preiszugeben die sie ansonsten nicht offenbaren wollen würden. Ich habe bereits jemanden der mir bei solcherlei Dingen behilflich ist. Aber sollte dieser jemand gerade nicht zu erreichen sein, oder nehmen wir einmal an Ich wollte diese Person vor Wahrheiten bewahren die ihm schaden könnten, gäbe es in seinem solchen Fall die Möglichkeit dass Ich auf euch zurückkommen könnte? Ein angemessener Gefallen um eure Zeit zu entschädigen und freie Hand über das Wissen was Ihr durch die Befragung zweifellos erhalten werdet? Bei entsprechenden Notitia non grata die auf keinen Fall in die falschen Hände kommen dürfen würde der Gefallen natürlich nach oben hin angeglichen verstehst sich. Klingt das für euch interessant?" musternd fährt Benjamins Blick über die Magista vor ihm. Wie immer ging er davon aus, dass sie die Implikationen seiner Worte verstehen würde.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Etwas an diesen Worten Benjamins schien Giada wohl zu überraschen. Es war nicht der Vorschlag selbst, ihrer Reaktion nach. Es waren die Feinheiten darin.
“Ich verstehe”, sagte sie schlicht. “Und ich bin einverstanden.” Mehr auszusprechen, wäre zu viel und so blieb es bei diesen Worten. Doch sie war auch, wer sie war, und so schlug sie eine Brücke über den Abgrund hinweg:

“Habt Ihr bereits Erfahrungen damit gesammelt, wie sich solche Egel halten konnten? Selbst wenn sie die Stille brechen, so wird für gewöhnlich doch die Zeit selbst sie richten. Oder haben sie selten genug vom Blut gekostet - oder vielleicht niemals, jedoch wissen zuviel? Umreißt mir die Schwierigkeiten, welche Ihr bereits kennen gelernt habt.”
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Benjamin
Assamit
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin nickte bedeutungsschwanger. "Ja das habe Ich. Der Begriff des Bruches ist meiner Meinung nach auch nicht ganz korrekt. Die Stille wird nicht einmalig gebrochen und dann ist sie für immer entzweit. Es ist mehr wie ein Hobel der langsam und bestädig Schicht für Schicht abträgt. Bei den Egeln handelt und handelte es sich in ihrem Kern um ehemalige Ghule die durch den Tod ihres Herren oder ihrer Herrin in tiefe Verzweiflung stürzten und von wieder anderen vor ihnen gekommenen Ghulen in das System implementiert wurden. Wie so etwas passieren konnte ist außerhalb meiner Vorstellungskraft und geschah auch vor meiner Zeit in Genua. Durch diesen Mechanismus und wegen der Hybris einiger weniger, konnten so aber riesige Ghulnetzwerke entstehen die sich über die Jahre dann Zugang zu Kainiten verschafft haben. In Starre liegende arme Kreaturen die für ihren Blutvorrat gefüttert und gemelkt wurden. Gleichzeitig wurden diesen Netzwerken auch Informationen von unserer Art gegeben. Sie hatten angefangen Abwehrmaßnahmen zu installieren. Feuerschaalen in Gebäuden, Horden von gehaltenen Hunden, Fackeln im Kampf anstatt Schwerter um nur ein Paar von ihnen zu nennen. Wie ihr sicherlich bis hierher bemerkt habt reden wir also nicht einfach nur von Schwierigkeiten sondern einem tatsächlichen Krieg in den Schatten. Angefacht von Todesangst, Fanatismus, Überlebenswillen und der Tatsache dass sie dachten sie hätten jemals auch nur den Hauch einer Chance gehabt." bei seinen Worten sieht man für kurze Zeit eine leichte Melancholie in seinen Zügen, offenbar war er mit den Entwicklungen mehr als nur unzufrieden.

"All diese Egel, unzählige Leben mussten wegen der Unvorsichtigkeit und Selbstüberschätzung einiger vernichtet werden... ein unverzeihliches Vergehen wenn ihr mich fragt. Aus diesem Grund gibt es in Genua mittlerweile nun auch eine Obergrenze für die Anzahl der Ghule die ein jeder von Uns mit sich durch die Nacht führen darf." irgendetwas daran schien ihn abzustoßen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada runzelte die Stirn und zugleich schien sie fasziniert von seiner Beschreibung. “Viel Übles muss zusammenkommen, damit sich ein solcher Wust an Leid und Sünde ergibt”, meinte sie dann bedächtig.
“Ihr tut ein hässliches und ein hartes Werk, ein rechtschaffenes und ein notwendiges, wenn Ihr in diese Pestbeule schneidet. Gern will ich einmal mehr darüber hören, denn in solchem Treiben, wie Ihr es beschreibt, stecken vielerlei Lehren, die nicht ungehört sein sollten.”

“Doch in dieser Nacht haben wir beide bereits gehört und gelernt. Wollen wir unsere Zusammenkunft beenden, dass wir der nächsten entgegensehen können?”
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Benjamin
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

„Sicher, wir können von heute Nacht sicherlich durchaus etwas mitnehmen. Aber bevor wir uns verabschieden erlaubt mir die Frage über welches meiner Worte ihr so überrascht wart?“ er mustert sie bei seinen Worten genau.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Dazu nun neigte Giada den Kopf ein wenig. Man könnte fast meinen als sei sie amüsiert von dieser Nachfrage oder habe doch wenigstens eine Nuance von Humor darin gefunden. Es war nicht so, dass sie direkt lächelte, aber da waren diese Ansätze eines Lächelns in den Augenwinkeln.
“Niemand von uns gibt gern seine Überraschungen preis”, stellte sie trocken fest. Und dann führte sie ihre eigenen Worte ad absurdum, indem sie sagte: “Euer Vorschlag wirft ein gutes Licht auf Euch und Euren Ehrgeiz. Oder ein doch wenigstens klares Licht darauf, wie zwischen Euch und dem wohlwerten Herren Luitprand die Dinge stehen. Oder aber darauf, dass die Mittel der Liktoren, so wie Ihr es auch sagtet, manches Mal nützlich erweitert werden können, vielleicht müssen, damit sie ihr Werk recht tun.”

“Und so habt Ihr mich überrascht. Euer Zug war ambitioniert und klug, höflich und nützlich.” Man könnte dies wohl als Kompliment werten und, wenn man es so wenden wollte, wohl auch ebenso als das genaue Gegenteil davon. Doch tatsächlich klang es eher wie eine nüchterne Bewertung - und wie eine ernstliche Antwort auf seine Frage.
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Benjamin
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Benjamin »

Auch Benjamins Lächeln zeichnet seine Augenwinkel und lässt sie sympathisch kräuseln. „Eure Worte schmeicheln mir. Ich bedanke mich und hoffe auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.“ mit diesen Worten erhob er sich und reichte ihr die Hand galant sodass sie sich ohne größere Anstrengung erheben konnte.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Und ebenso elegant legte sie ihre Hand auf seine. Nein, jemand wie sie benötigte keine Unterstützung, um sich zu erheben. Selbst wenn sie gebunden und geschnürt wäre wie das herausstaffierteste Edelfräulein zum Maifest - Giadas toter Körper war durchdrungen von der kalten Macht der Schatten, die jede Schwäche austilgten.

Und doch konnte es von außen so wirken als ließe sie sich auf die Geste ein. Nur Benjamin merkte, dass die Berührung federleicht blieb. Durch die beherrschte Bewegung, vielleicht dank hundertfacher Übung in solcherlei Feinheiten und wahrscheinlich auch mit einem ganz bewussten Willen hinter der Geste gab sie dem eine eigene Bedeutung.

“Auf eine fruchtbare Zusammenarbeit”, bestätigte sie seine Worte einfach und nahm ihren Abschied von ihm.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1059] Unsere dunkelsten Orte [Benjamin, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »


Auf Benjamins Einladung hin treffen sich er und Giada auf seinem Schiff. Das Gespräch zwischen den beiden beginnt schwierig und überschattet von der Politik in Genua. Dennoch finden beide einen gemeinsamen Grund und schließen sogar eine Abmachung zum Nutzen der Liktoren.
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