[1059] Der ungepflegte Schüler [Tankred, Macario]

[Tankred Drengot]

Tankred lächelte schmal sein Gegenüber an. Vielen Gedanken hing er wohl gerade an und wusste nicht, womit er anfangen sollte.

"Wohlwerter Marcus" hob er gleichtönig an.
"Ich danke Euch für Eure Worte und Eure Absichten, obwohl ich mich gleichsam beleidigt fühlen sollte, äußert Ihr zum wiederholten Male Zweifel an meiner Erziehung. Ich schätze solcherlei Attacken, auf die Umsicht meines Erzeuger nicht. Alternativ wäre es natürlich auch möglich, dass ihr meine persönliche Integrität und Ehre nicht anerkennt.
Darüer hinaus kommt es Euch wohl zu, Euch auf Grund Eurer Zugehörigkeit zum hohen Blute Lasombras".. Tankred vollführt eine demütige Geste."....über meine Person zu stellen, doch glaubt bitte nicht, dass ich nicht in der Lage bin zu sehen...."
Tankred schaut etwas verkniffen drein und taxiert sein Gegenüber.
"Steine sind Steine" spricht er weiter. "manche stehen auf einem solidem Fundament, andere nicht. Ist das Fundament brüchig, stürzen manche in die Tiefe. Sollen andauernde Gebäude erbaut werden, braucht es genau das."
Tankred schaut sich auffällig in der Kirche um. Schließlich lächelt er.
"Seid Ihr sicher, auf starkem Fels gebaut zu haben?" Es ist auch hier nicht kar, wass gemeint ist. Der Ton Tankreds ist nicht hchfahrend, nicht belehrend, nicht gehässig und nicht drohend.

[Macario]

Macario sprach in einer leicht belehrtenden Art und Weise zu Tankred ohne aufzuschauen:
"Nun, versteht es doch lieber als Umsicht und Höflichkeit meinerseits und nicht als Beleidigung Eurer Herkunft, wenn ich Euch die Konsequenz unseres Handels aufzeige. Gerade, wo man sich erst kennenlernt und die Basis einer guten Beziehung erst entstehen mag, ist es doch notwendig, dass man sich nicht rein aufs ungesagte verlässt, sondern das, was hier Geltung erlangt, deutlich aufzeigt. Denkt Ihr nicht auch so?
So Ihr meine ehrlichen Worte Euch gegenüber allerdings als Beleidigung verstanden haben wollt, bedauere ich es und mein Mitgefühl sei Euch gewiss."

Er fragte interessiert nach:
"Was lässt Euch an diesem Fundament zweifeln? Seid Ihr gar ein Kundiger, der der heiligen Kirche einen wohlgemeinten Hinweis auf Gefahren geben mag? Der Herr möge Euch segnen."

Abschließend formulierte er eine Bitte an Tankred:
"Noch habt Ihr nichts zu Euren ureigenen Absichten und Intentionen offenbart... ich wünschte, dass auch ich Euch besser kennen dürfte in diesen Nächten."

[Tankred Drengot]

Der Nosferatu blickte abschätzig auf den Lasombra.

"Ihr wiederholt Eure Anmaßung werter Marcus." sagte Tankred mit schwerer Stimme. Der Schattenspieler versuchte seine Beleidigungen zu legitimieren und die Tragweite seiner Worte herunterzuspielen. War der Lasombra derart verblendet, dass er nicht verstand?
Darüber hinaus sprach er von ureigenen Absichten? Er kündete bislang davon, das Eigen der Nosferatu für die Magister und sich selbst zu gewinnen, um es im Ganzen zu behalten. Gleichzeitig wollte er sich der Unterstützung seines Geblütes bedienen. Das Ganze verlangte er, ohne eine Gegenleistung anzubieten, im Gegenteil, versuchte er die Übernahme als Benefizium zu verkaufen. Tankred lachte innerlich auf. Was dachte sich Marcus?
Darüber hinaus war sein Gegenüber nur ein Gast wie er auch. Er besaß hier keine Rechte.
Er durfte der Auffassung Tankred nach, solches Treiben nicht einmal begehen. Wusste sein Blut überhaupt von dessen Tun. Je länger Tankred darüber nachdachte, desto dreister kam ihm sein Gesprächspartner vor.
Ein weiterer Punkt drängte sich Tankred auf. Diese Kirche, die der Lasombra als sein Eigen betrachtete, stand auf dem Grund des Ahnherrn seines Blutes. Gab es hier eine Übereinkunft? So wie der Lasombra sich ausmalte das Blut der Verborgenen über den Tisch zu ziehen, erschien das dem Normannen fraglich.
Die Worte begannen, wie Hohn auf ihn zu wirken.
Tankred begann sich innerlich zu erregen.
Die Augenblicke vergingen. Tankred starrte sein Gegenüber weiterhin an. Jede Milde war mittlerweile aus seinem Gesicht verschwunden.

"Welche Ureigenen Absichten wollte Ihr Kund getan haben, dass Ihr entsprechendes verlangt, werter Herr? Was ich verstehe ist, dass Ihr Euch auf Kosten des Blutes Nosferatu bereichern wollt. Wenn Ihr mir tatsächlich Eure ureigene Absichten und Intensionen verraten wolltet, betrachte ich das als Eure Angelegenheit. Es ist allerdings nicht an Euch, selbiges von mir zu verlangen. "
Tankred wartete etwas ungeduldig auf eine Antwort.

[Macario]

Lag ein grobes Missverständnis vor? Der Nosferatu schien ernsthaft verstimmt. Hatte Macario etwas übersehen?

Macario antwortete mit Irritation in seiner Stimme:
"Hier mag ein ernstes Missverständnis in der Sache vorliegen. Sprecht offen. Welche Anmaßung steht also im Raume?"

Er sprach fast wehklagend:
"Auf Kosten Eures Blutes bereichern? Gütiger Gott. Hegt Ihr gar Zweifel an meinem Wort? So sprecht mit Vergonzo. Lasst Euch von anderer Seite die Urteile aus dem Jahre 1041 bestätigen."

Mit anklagender Stimme redete er sich in Rage:
"Bin nicht ich es, der Euch offen begegnet ist in Clavicula? Der sich Euch offenbarte? Der Euch freigiebig über Genua berichtete? Der Euch die Schrift lässt lehren? Woher Euer Argwohn?"

Er beruhigte sich und zog in dozierender Haltung ein durchaus einschüchterndes Fazit:
"Es ist Faktum, dass Clavicula durch das Recht des Prinzen neu geordnet ist! Ihr könnt dagegen rebellieren. Doch ist es das wert? Ich sage nein. Ich will Clavicula helfen. Was wollt Ihr also, Tankred? Wer werdet Ihr in Genuas Nächten sein?! Noch leckt sich niemand die Finger nach dem schmutzigen Clavicula... das wird sich aber alsbald ändern. Andere werden kommen. Andere, die Euch nicht die Hand reichen, wie ich es jetzt noch tue..." *

*

Spoiler!

Manipulation + Einschüchtern (Heute 22:11 Uhr) (7 Erfolge)

[Tankred Drengot]

Results: 6 6 2 4 2 9.

Das sind starke Worte! dachte sich der Verborgene. Er betrachtete den Blutsverwanden mit Verwunderung. Er kratzte sein geschundene Gesichtshälfte. Hatte er den Mann unterschätzt. Wahrlich, er kannte sich mit den Gepflogenheiten nicht aus, wusste zu wenig. Geschah die Usurpation der Kirche in Eiverständnis mit dem Ahnherrn? Wusste er hinsichtlich der Bedürfnisse der übrigen Strigoi mehr. Welche Intrigen wurden bereits gesponnen, um den Nosferatu den Grund zu nehmen. Bundesgenossen waren anscheinend in geringer Zahl vorhanden und wahrhaftig willkommen.
Vielleicht irrte sich Tankred aber auch in allem.
Schließlich nickte er.

"Werter Herr Marcus, falls ich Euch Unrecht tue, bedauere ich das. Ich danke Euch, mir die Möglichkeit nach Bildung zu gewähren. Gerne komme ich weiterhin darauf zurück. Selbstverständlich werde ich mich in entsprechender Form revanchieren."
Er blickte den Lasombra an.
"Zu einem möglichen Bund! Ich möchte an dieser Stelle nicht übereilt handeln, Euch aber auch keine Absage erteilen. Ich muss zunächst den Status Quo prüfen, dann können wir weitersprechen, doch möchte ich Euch darauf vorbereiten, dass ein Handel nicht derart einseitig beziehungsweise unscharf abgeschlossen werden wird.
Ich hoffe sehr, dass diese Aussage Euch zunächst ausreichen mag."

Tankred rang sich ein schmales Lächeln ab.

[Macario]

Macario nickte zustimmend und resümierte mit wohlwollender Stimme:
"Ihr werdet sehen, dass ich Euch weder bestehle noch belüge, sondern ganz im Gegenteil; Clavicula soll es gut gehen. Mein Tun ist gänzlich offenbart. Ihr werdet schon bald hören davon, dass meinen Worten Taten folgen. Ebenso wie diese Kirche hier entstanden ist. Gleiches wird gleich beglichen nach alter Sitte. Überdies sprecht mit Vergonzo. Auch ich sprach bereits mit ihm."

Nun blickte er auf und fixierte Tankred mit seinem Blick.

Er sprach direkt zum Nosferatu:
"Es ist klug von Euch hier nicht übereilt zu handeln. Es gereicht Euch zur Ehre."

Er ergänzte mit vertraulich väterlicher Stimme:
"Ich sehe, Ihr habt mit Euch gerungen, dem Zorn entsagt und beschreitet nun den rechten Pfad. Das will ich gutheißen und Euch den Segen aussprechen."

Macario betrachtete den Nosferatu nun geradeheraus und es mochte den Anschein haben, als dass er eine mögliche Antwort aus dessen Gesicht unausgesprochen erfahren könne...

[Tankred Drengot]

Tankred wusste nicht recht, was er sagen oder tun sollte. Ein besonders gläubiger Mann war er nie; allerdings auch kein gottloser Heide.
Wäre es unhöflich einen Segen auszuschlagen? Wer war dieser Mann? Hatter er überhaubt die entsprechenden Sakramente erhalten? Er wog ab.

"Glaubz Ihr wohlweter Marcus, dass Ihr als Strigoi noch in der Lage seid, den Segen Gottes zu spenden?"
Der krieger blickte aufrichtig interesiert.

[Macario]

"Nun, Eure Frage impliziert, dass Ihr selbst dies bezweifelt... seht Ihr Euch selbst als ein auf ewiglich Verdammter?

Ihr seid doch ein Christ?!

Was wäre unser Streben wert, wenn die Sünde unseres Blutes nicht Vergebung erfahren könne?

Was wäre das Werk ohne Gottes Segen?

Seht, Tankred, ich glaube, dass Gottes Gnade sich auch uns nicht verschließt."

So sprach Macario zu Tankred in ruhiger, wohlwollender Tonlage.

[Tankred Drengot]

"Sicher leugne ich nicht das Sein Gottes und seines Sohnes." eröffnete Tankred in nachdenklicher Manier.
"Und ob unsere, vampirische Existenz Segen oder Fluch darstellt weiß ich nicht. Ich mag den verehrten Herrschaften gerne glauben, dass wir eine Prüfung auferlegt bekommen haben und wir einst die Dunkelheit überwinden mögen. Doch wissen?
Meine Frage bezog sich auf Eure Weihen wohlwerter Bruder Markus. Ich zweifle an, dass die heilige Kirche Euren Zustand preist, wüsste sie von Eurer Wiedergeburt als Wesen der Nach wissen.
Meine Überlegung zielte darauf, dass mit Eurem Tod durch den Empfang der Umarmung Eures verehrten Herrn Erzeugers..." Tankred nickt demütig
"möglicherweise auch Eure Möglichkeit vergangen ist, Sakramente zu spenden." Oder seid Ihr neu geweiht worden. Und wenn ja von wem?
Verzeiht bitte, falls Euch diese Erwägungen und Fragen unbotmäßig erscheinen.
Tankred blickte weiter aufrichtig neugierig auf Marcus.

[Macario]

"Und warum sollte dies so sein?", so fragte Macario forsch den Anderen, anstatt eine Antwort zu geben.

Macario nahm Tankred erneut in Augenschein.
Wie tief konnte er in die Seele des Nosferatu blicken...

Es entstand eine deutliche Gesprächspause. So Tankred schwieg,
würde der Lasombra-Priester eine weitere Frage stellen,
die das Thema noch konkreter beschrieb:

"Ist es in Euren Augen die auferlegte immer wiederkehrende Sünde, derer ich immer wiederkehrend Buße tue, die uns entweiht?"