[Fluff] Der sterbende Jäger - Gefangen in Freiheit [Arash]

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Arash
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[Fluff] Der sterbende Jäger - Gefangen in Freiheit [Arash]

Beitrag von Arash »

Die Nächte zogen dahin. Erwachen, jagen, Sonnenaufgang, in der Erde versinken, oder in der Höhle übertagen. Kein Wort wurde zwischen Ihnen gewechselt. Selan sprach nicht mit ihm und er nicht mit ihr. Sie würde sprechen, wenn es soweit wäre, oder auch nicht. Sie beobachtete ihn, jagte selbst und er beobachtete sie. Es war kein dumpfes nebeneinander her existieren. Die Kommunikation zwischen Ihnen hätten nur die Meisten anderen Kainiten nicht verstanden. Die Art der Sprache war eine Ebene tiefer, als menschliche Sprache. Auch tiefer als die Art wie Tiere sich miteinander verständigten. Es war die Art der Sprache, die nur das Tier verstand.

Blicke reichten oft. In den Augen war das Tier abzulesen. Nicht umsonst sagte man die Augen wären das Fenster zur Seele. Sie beide wussten wie wahr diese Aussage war. Immer wieder folgte Selan ihm, oder er ihr. Manchmal jagten sie zusammen, nur begleitet von Cazimir, der nicht immer mit ihnen mithalten konnte. Aber der Otter fand ihn immr wieder, oder er fand ihn. Zwar verstand das Tier nicht was geschah, aber das war nicht wichtig. Cazimir war sein ltester Freund. Er war nun schon fast ein Jahrhundert bei ihm. Eine Lebensspanne die für seine Art deutlich zu lang war. Aber wer achtete schon auf einen Otter, der sich im Fluss tummelte, oder im Meer schwamm?

So verstrichen weitere Nächte, bis Selan kurz vor Sonnenaufgang plötzlich zu Arash sprach.

"Du bist verloren. Finde den Jäger. Vielleicht kann man dir helfen in der großen Wildnis nördlich deine neuen Heimat. Einst traf ich auf einem Thing einen Clansbruder aus den Appeninen, er sprach vom Kult. Von der Jagd. Geh dorthin Arash." Sie blickte ihn ein letztes Mal traurig an und in Arash kam untrügliche Gefühl auf, dass es zumindest für sie etwas Endgültiges hatte. Dann verblasste Selan, löste sich in nebligen Dunst auf, der im Unterholz verschwandt. Er würde sie nie wieder sehen. Er hatte sie enttäuscht. Er hatte den Weg verraten. Den für den Sie stand, weswegen sie ihn ausgewählt hatte.

Etwas zerbrach in ihm und Finsternis quoll aus dem Gefäß hervor. Absolute Finsternis, die ihn von innen heraus verschlang. In seinem Inneren breitete sich eine ungekannte Leere aus. Das letzte Mal als er sich ähnlich gefühlt hatte war lange her. Seine Erinnerungen kamen zu dem Tag zurück in dem er jeden Menschen in seinem Dorf tötete und ihr Blut trank. Damals hatte er sich genauso leer gefühlt wie jetzt. Sei Blick glitt in den Himmel an dem noch immer die Sterne funkelten. Soe friedlich, so fern und doch wünschte er sich in diesem Augenblick dort oben zu sein.

Sein Köroer krümmte sich unweigerlich, wie vor körperlichen Schmerzen, obwohl dieser unverletzt war. Die Wunde, die Selans Worte in seine Seele geschlagen hatte, würden nicht mehr verheilen. Nie mehr. Ein langgezogenes urtümliches Brüllen erhob sich aus seiner Kehle und er schrie all seine Verzweiflung, seine Wut, seinen Verlust und seinen Schmerz dem Himmel entgegen.

Cazimir erscheckte sich, weil er damit nicht gerechnet hatte und sprang zurück, bis der Schrei endete und er zitternd in die Knie sank. Er nahm den Otter kaum wahr. Immer noch zerfraß ihn die Leere, die nur mit Schmerz gefüllt zu sein schien. Wie lange er dort hockte, die Stirn auf den Boden geleg und zusammengekauert wie ein verwundetes Tier, konnte er nicht sagen. Die Versuche des Otters ihn aufzumuntern oder anzustupsen nahm er kaum wahr. Es war alles egal. Alles an was er geglaubt hatte und alles was er gelebt hatte lag nun in Trümmern. Zerschlagen von ihm selbst. Vernichtet von einer Ventrue und dem System, das seine Hand führte. Es war unverzeihlich und er würde dies kein zweites mal zulassen. Er würde Rache nehmen...an Ihr...an ihm...am System...irgendwann, wenn die Zeit dafür reif war. Aber nun...nun musste er erst einen neuen Weg finden.

Das zittern endete und langsam erhob er sich wieder. Cazimir fiepte fragend, aber auch darauf reagierte er nicht. Er spürte die Wärme seine Wangen hinab rinnen und wischte sich das Blut ab. Er musste geweint haben...blutige Tränen die seinen Verlust zementierten. Sein Blick scweifte über die ihn umgebenden Bäume. Immer noch versuchte Cazimir seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, aber das ging an ihm vorbei. Sein Körper reagierte eer instinktiv und schnellte in die Wildnis davon. Einen enttäuscht fiependen Otter zurück lassend, der mit seinem Tempo nicht mithalten konnte.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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Arash
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Re: [Fluff] Der sterbende Jäger - Gefangen in Freiheit [Arash]

Beitrag von Arash »

Die Nacht war dunkel, aber auf dem abgelegenen Hof war kaum noch jemand wach. Die meisten der Waldläufer hatten sich schlafen gelegt. Violetta aber konnte nicht wirklich schlafen. So nahm sie ihren eigens gebauten Bogen und einige Pfeile und trat leise hinaus. Hinter dem Haus erstreckte sich ein groß angelegter Garten in dem sie nebenher allerlei Gemüse und Kräuter zogen, um die Nahrung abwechslungsreich und schmackhaft zu halten. Das Leben hier draußen hatte sie erst abgeschreckt, aber inzwischen verstand sie Tia und Arash deutlich besser, die von der Stadt nichts hielten. Die Freiheit, die sie gewonnen hatte, war deutlich besser als die stinkende Stadt und ihre unerträglichen Bewohner. Diese Gemeinschaft in die sie geholt hatte kannte sie nicht. Hier gab es Niemanden der einen Verriet. Hier wurden Dinge geteilt und alle wurden bedacht. Wie hatte Arash es beschrieben? Sie waren ein Rudel Sein Rudel. Er war der Alpha. Tia uns sie fungierten als Beta in diesem Rudel und die Anderen akzeptierten das.
Abseits von Arash war Tia ohnehin die, die sie am meisten faszinierte. Sie hatte lange Gespräche mit ihr geführt. Über Arash und die gemeinsame Vergangenheit der Beiden. Sie kannten sich bereits über hundert Jahre lang und genauso lange begleitete sie ihn und trotz des Machtgefälles, welches Tia und sie selbst gegenüber Arash spürten behandelte er sie niemals schlecht. Im Falle von Tia war es sogar eher so, dass er auf sie hörte. Als wäre sie eine große Schwester. Tatsächlich war auch Tia die Ältere der Beiden aber Arash war nun mal der Kainit, der sie beide am Leben und jung hielt.

Sie hatte lange gebraucht, um den Weg den Arash für sie vorgesehen hatte zu verstehen und dann auch zu folgen, aber die Art der Jagd die er ihr beigebracht hatte und die Fähigkeiten zu überleben…dafür war sie ihm unendlich dankbar und liebte ihn dafür sogar. Auch, wenn er dies nicht offen zeigte, so konnte sie doch Zuneigung in seinem Blick sehen, jedes Mal, wenn sich ihre Blicke kreuzten. Oh er liebte sie und er liebte auch Tia. Wie Geschwister. Wie Rudelmitglieder. Wie…Familie.

Sie seufzte und schüttelte die Gedanken an sein Gesicht ab. Nahm einen Pfeil heraus und spannte den Bogen. Sie zielte auf eine der Zielscheiben, die in einiger Entfernung in der Dunkelheit standen. Sie konnte sie kaum ausmachen, aber sie wusste das sie dort waren. Da war der Schatten. Mit einem zischen lies sie den Pfeil von der Sehne. Nur Sekundenbruchteile später hörte sie den Pfeil splittern. Hatte sie verfehlt und einen der Findlinge getroffen? Dann glimmten plötzlich rote Augen dort auf, wo der Pfeil hingeflogen war. In der Dunkelheit hatte sie ihn nicht gesehen. Aber nun waren die lautlosen, geschmeidigen Bewegungen Arashs alles worauf sie sich konzentrieren konnte. Er Gangrel trug nur eine Hose und somit war sein Oberkörper absolut frei. Sie suchte nach der Stelle wo sie ihn getroffen hatte, aber da war nichts. Er war vollkommen unverletzt. Allerdings schien das wenig zu heißen. Seine Zähne waren gebleckt und der Gesichtsausdruck war gefroren. Unmöglich zu lesen. Sie wagte es nicht sich zu bewegen bis er sie erreicht hatte. Sie kannte seine Bewegungen. Sein Auftreten und seine Ausstrahlung genau. Sie hatte diese Dinge oft und lange studiert, während er sie ausgebildet hatte. Aber etwas war anders. Sie konnte nicht sofort sagen was es war aber…er wirkte gefährlicher. Zwar auch irgendwie ruhiger. Aber gleichzeitig sah man das, was sie gelernt hatte, „das Tier“ nannten, direkt unter seiner Haut. Es wütete nicht, wie in den Geschichten die Tia erzählt hatte, wenn er die Kontrolle verlor. Nein es tropfte aus jeder Pore seines Körpers. Es hatte nicht die Kontrolle. Er war damit verschmolzen. Ein wahrer Jäger. Ein perfekter Jäger und sie hatte auf ihn geschossen. Langsam wurde ihr klar, was sie getan hatte und sie ging langsam in die Knie. Legte den Bogen auf den Boden und wandte den Blick gen Boden, während sie darauf wartete das die Bestrafung kam. Seine nackten Füße kamen in ihr Blickfeld, als er vor ihr stehen blieb. Sie erwartete nun seine Raserei, allerdings geschah eine ganze Zeit lang nichts. Was hatte er vor? Kämpfte er mit sich? Versuchte er die Kontrolle zu behalten? Sie betete, dass es bald vorbei war, aber dann spürte sie, wie sich seine Hand auf ihren Kopf legte. Violetta erwartete, dass er sie nun hochreißen würde, aber es passierte nicht. Tatsächlich strich er nur über ihr Haar und dann hörte er seine Stimme. Knurrend, aber ruhig. Das Knurren war eher ein kehliger Unterton, der mitschwang. Wie etwas das einfach dazu gehörte. Es war beinahe, als hätte das immer gefehlt. Nicht, dass es seine Stimme verzerren würde. „Steht auf.“
Sie erhob sich, wagte ihm aber nicht in die Augen zu sehen. Sein Zeigefinger hob ihr Kinn an, damit sie nun aber doch in die Augen sehen musste. Das rote Glimmen war verschwunden. Aber dafür konnte sie durch seine grünen Augen das Tier sehen. Es saß dort. In ihm. In seiner Seele und blickte ihr direkt in Ihre. Sie konnte spüren wie das Tier sich in ihm bewegte. Es war als trüge es Arash als zweite Haut. Es war beinahe unheimlich wie ruhig er trotzdem war. „Dein Schuss war gut. Aber zu weit links.“ Schnurrte er beinahe in ihr Ohr, bevor er an ihr vorbei ging. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie langsam ihren Kopf drehte und langsam auch den Geruch von Moschus und Wildnis wahrnahm den er scheinbar noch extremer verströmte, als ohnehin schon. Arash verschwand in der Dunkelheit und sie nahm erst jetzt wieder einen tiefen Atemzug. Die Präsenz des Gangrels hatte sie noch nie so mitgenommen. Langsam sank sie wieder in die Knie und atmete. Sie wollte spüren, dass sie noch lebte. Ihr schlug immer noch wie wild und Schweißtropfen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet, die sie nicht einmal wahrnahm. Hätte er sie einfach getötet?

Während Violetta sich langsam erholte ging Arash weiter. Es hatte keinen Grund seine Ghule und Rudelmitglieder schlecht zu behandeln. Auch das Tier hatte das verstanden. Es war ohnehin Zeit für die Jagd. Erst die Rituale und dann würde er sich satt trinken. Seine Gedanken kreisten dabei nicht um Violetta, sondern rein um die Jagd die nun folgen würde. Bald würde er sich weiter emporheben. Aber noch war nicht die Zeit dazu.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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