[1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

[August '21]
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Adamo Manacres
Toreador
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[1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Die Nacht war noch nicht lang herein gebrochen, als das Theater zum zweiten Mal seine Türen öffnete. Eine anmutig anzusehende schwarzhaarige Frau öffnete die Türen ging wieder in das Theater. Sterbliche, die aussen an dem Eingang entlang gingen, sahen keinen Unterschied zu einer normalen Vorstellung.

Innen jedoch, im eigentlichen Theatersaal, war das Bühnenbild abgebaut worden. Einige Tische nahmen nun den Platz ein. Klein, nicht zu wuchtig, mit passenden Stühlen und Hockern. Des Weiteren fanden sich kleinere Lampen an den Wänden und an der Decke, welche den Raum in ein angenehmes Licht tauchten und gut beleuteten. Des Weiteren waren 2 Räume hergerichtet worden, um ungestört von anderen miteinander zu sprechen. Einfache Räume mit 2 Sitzegelegenheiten und einem kleinen Tischchen, um DInge abzustellen oder zu legen.

Adamo, selber noch nicht für den Besucher sichtbar, hatte sich noch zurück gezogen und würde sicherlich bald hinzukommen, um die Gäste zu begrüßen.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

An den werten Herren Adamo,

Habt Dank für Eure großzügige Einladung und das Angebot an uns, die wir jüngst eingetroffen sind. Es sind solche Gelegenheiten, welche eine Gesellschaft ständig weiter formen.
Ich werde Eure Einladung annehmen.

Giada Salvaza Rossi
Diese schlichte Nachricht war eine Weile nach dem Aushang im Elysium an Adamo gesendet worden. Der Überbringer der Nachricht war ein gewöhnlicher und darum wohl auch unauffälliger Laufbursche - was vielleicht auch den sehr neutralen und der Stille gefälligen Ton der Botschaft erklären konnte.
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Tankred Drengot
Nosferatu
Beiträge: 263
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred war gespannt. Er hatte im Elysium von dem Ereignis im Theater gehört. Auch wenn dies kein Elysium darstellt, wollte er die Gelegenheit nutzen, um weitere Kainiten der Domäne kennenzulernen.

Im Elysium erbat sich Tankred sein Erscheinen dem Veranstalter ausrichten zu lassen. Er hoffte, dass die Nachricht Adamo Manacres erreichte.

Tankred musste einen guten Eindruck machen und bereitete sich entsprechend vor. Er zog seine besten Gewänder an, wusch sich, reinigte sich die Nägel und richtete seine Haare.
Tankred verbarg die Monstrosität seiner Erscheinung und Schritt in der Gestalt des Hünen zum Theater.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Jacques Benoît
Nosferatu
Beiträge: 215
Registriert: Mo 4. Feb 2019, 04:49

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques hatte sich für den Abend im Theater besonders fein herausgeputzt. Er hatte irgend einem halbwegs wohlgekleideten Lümmel, den er irgendwo abgepasst hatte einen hübschen Wams oder was das war gestohlen und ihm im Austausch dafür einige Beulen dagelassen. War das ein Wams? Das wusst' er nicht, es war ihm aber auch gleich - der Gedanke zählte! Die frisch gewaschenen Hosen, die jemand zum Trocknen hatte rausgehängt, hatten weit weniger Löcher als das was er sonst zu tragen gewohnt war und der Stoff roch nicht ganz so muffig wie seine sonstige Klamotte nach all den Jahren unter der Erde. Dazu trug er eine dieser modischen Kapuzen mit dem Schulterteil. Es kam ihm seltsam vor, daß ein Kleidungsstück wie der Gugel überhaupt existierte, immerhin schützte es vor Wetter, doch schränkte es die Sicht und das Gehör mehr ein als die weiten Kapuzen die er sonst gewohnt war. Ein Umstand, der dem ehemaligen Träger zum Verhängnis geworden war, ähnlich wie bei der Weste.

Die Maske die er trug, als er auf das Theater langsam zuhumpelte, wirkte auf den ersten Blick beinahe lebensecht. Der unbedarfte Beobachter würde sie aus einiger Entfernung möglicherweise noch nicht einmal als eine solche wahrnehmen. Das fein gearbeitete Stück war im Laufe des letzten Jahres von ihm vorsichtig gepflegt und wieder instand gesetzt worden, so wie er es von der Signora gezeigt bekommen hatte und hatte beinahe ihren alten Glanz wieder. Den Stock fest in der Hand, teils auf ihn gestützt, schritt er gemächlich in Richtung Eingang.
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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Adamo Manacres
Toreador
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Die schwarzhaarige junge Frau stand am Eingang und wartete geduldig auf die kommenden Gäste. Sie begrüßte diese ausgesprochen freundlich und mit einer angemessenen Verbeugung. Im Anschluss bot sie an, dass die Gäste unnötige Kleidung wie Umhänge gerne am Eingang belassen konnten oder sie selbstverständlich ebenfalls mit in den Saal tragen dürften. Sie geleitete diese in der Reihenfolge ihres Ankommens in den Saal und überließ den Gästen die Wahl der Plätze, erkundigte sich, ob sie bei weiterem behilflich sein dürfe und zog sich bei einer Verneinung dezent zurück, um weitere Gäste zu begrüßen.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Als die Lasombra in dieser Nacht endlich am Theater ankam, war das nicht eben etwas, das die Stimmung aufhellen musste. Zwei Wächter begleiteten sie, beide bleich und still und man konnte es ihnen wohl nicht ganz verdenken. Etwas in der Nähe ihrer Herrin kündete von Unheil.

Es war nicht so, dass Giada unhöflich war. Sie war fein gekleidet, in schwere und erlesene Stoffe, verziert mit Stickerei und prächtiger Borte, mit metallenen Schmuck an ihren Fingern und um die Arme, einer edlen Mantelfibel an der Schulter und einer sorgfältig festgesteckten Haube auf dem Haupt. An ihrer Seite trug sie einen verzierten Rosenkranz und an einem geflochtenen Lederband auch ein geschnitztes Heiligenbildchen. Ihre Worte des Grußes für jene Dienerin am Eingang waren förmlich und kurz, dazu übergab sie das Bündel, welches sie getragen hatte. Ein Gastgeschenk?

Was vielleicht alarmieren konnte, war ihr Blick. Die Lasombra war beherrscht, zumindest noch. Doch der darunterliegende Zorn war nicht allzu gut verborgen.


---
*Eerie Presence

**Das Bündel enthält ein feines und dicht besticktes Tuch so wie es manchmal zur Zier aufgehängt wird. Die Stickerei zeigt den (oder die) Heilige:n Pelagia (oder Pelagius) kniend in ihrer (oder seiner) Kammer, wohl kurz vor dem Tod in vollständiger Askese. Man erkennt im Hintergrund den heiligen Berg und die Pracht der Olivenbäume darüber.

Religiöse oder entsprechend Gebildete könnten Pelagia (oder Pelagius) als Schutzpatron:in für Schauspieler:innen, Kurtisanen und das Theater erkennen.
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Adamo Manacres
Toreador
Beiträge: 962
Registriert: Di 3. Nov 2020, 10:40

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Die gutaussehende Frau war durchaus verunsichert und verschüchtert. Dies zeigte sich in ihrer demütigen Haltung und darin, dass sie sich bemühte, das Bündel und diesen seltsam wirkenden Gast direkt zu Adamo zu bringen. In die tieferen Räume des Theaters noch unterhalb der Bühne.

Sie komplimentierte den Gast mit der Bitte ihr zu folgen und so betrat Giada ein kleines aber geschmackvoll eingerichtetes Zimmer, in welchem Adamo sich gerade von einer Liege erhob, auf welcher in einer Schrift gelesen zu haben schien. Er ist überrascht dass man einen Gast direkt zu ihm bringt, wirkt jedoch nicht verärgert.

"Werte Giada, kommt doch herein. Willkommen im Theater. Hattet ihr eine gute Anreise," fragte er die Lasombra freundlich.

Dann erkannte er die Anspannung im Gesicht seines Gastes.

"Stimmt etwas nicht?"
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

So wie beinahe immer, machte der Bucklige keine Anstalten sich sonderlich raus zu putzen oder zurecht zu machen.
Er kam wie er war. Der geflickte und abgenutzte dicke Mantel hatte mittlererweile farblich vom ehemligen Grün ins Grau gewechselt. Etwas steif, vermutlich vom Dreck der Gosse aber immernoch zu gut um ihn weg zu schmeißen.
Neben dem äußeren, welches eher danach aussah, als hätte er wochenlang in einer Kiste am Straßenrand gehaust, war auch der Duft des Nosferatu eher muffig und salzig, wie das Meer. Nicht zu penetrant aber eben wahrnehmbar in seiner Nähe.

Er kam hinkend zum Theater, den Kopf tief in der Kapuze verborgen, deutete mit der Hand eine Beghrüßung für die Bediensteten des Theaters an als diese ihm die Tür öffneten. Auf etwaige Fragen, ob er Kleidung ablegen wollte, winkte er ab und kicherte rasselnd.
Dann begab er sich ins Innere, wo er Adamo mit einer Fremden sprechen sah.
So blieb er in etwas Abstand geduldig und still stehen, musterte die Fremde und begann zu Grinsen.
Das würde interessant werden.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Tankred Drengot
Nosferatu
Beiträge: 263
Registriert: Mi 9. Jun 2021, 12:38

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred war überrascht Vergonzo auf dem Weg zum Theater zu sehen. Er ging im gebührendem Abstand hinterher, ohne sich in den Gassen der Stadt zu erkennen zu geben.
Er humpelte etws schneller über das Kopfsteinpflaster. Freundlich erwiderte er den Gruß der Bedienteten und ließ sich zu einem leeren Tisch bringen und setzte sich.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Jene gut aussehende Frau jedoch sah sich der Tatsache gegenüber, dass die Dame sich nicht dazu bewegen ließ, ihr zu folgen. Die Lasombra hörte sich vielleicht ein paar der Worte der Frau an, schnitt diese dann jedoch mit einer knappen Geste einfach ab und erklärte, dass sie nicht vorhabe, mit der Dienerin in abseitige Gänge des Theaters zu gehen. Sie dulde - oder vielleicht sagte sie auch erwarte? was genau die Dienerin ihrem Herren ausrichtete, war eben auch nur so wortgetreu wie sie es zustande brachte - keine solche abseitige Behandlung. Jedoch könne die Dienerin einen Platz für die beiden bewaffneten Begleiter der Herrin finden.
Die Dame selbst sei zuversichtlich, dass der Gastgeber sich nun, da offensichtlich einige Gäste eingetroffen seien, auch bald zeigen werde.

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Dieses Schauspiel aus erster Hand zu betrachten, war dann wohl auch das Privileg oder Unglück der übrigen Gäste. Die Lasombra sprach dabei nicht einmal laut, jedoch vollständig ungerührt von den Mühen der Dienerin. Stattdessen zeigte sie dieser dann, wenn sie nicht ohnehin selbst ging, die kalte Schulter und ging zu den übrigen Gästen herüber. Dort dann schien ihr Zorn auch deutlich abgeflaut oder jedenfalls galt er ganz eindeutig nicht ihnen. Vielleicht war ja einer von ihnen an einem Gespräch interessiert...?
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