[1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

[August '21]
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Tankred Drengot
Nosferatu
Beiträge: 263
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred war über die Milde der erneuten Worte der Lasombra überrascht. Ja diese waren weiterhin schneidend und bestimmt, doch verloren sie scheinbar den unwiderruflich-feindlichen Ton der vorherigen Rede. Sollte der Krieger enttäuscht ob des Einlenkens der Magistra sein? Was war nun mit der ausgesprochenen Feindschaft? Hatten die Devotion und das Eingeständnis Adamos selbige eindampfen lassen? Weswegen? Andererseits erschienen ihre Forderungen nicht gerade klein und der Hader war auch noch nicht zu Ende.
Außerdem sprach sei auch nicht von Vergebung.
Tankred blickte sich kurz im Raum und und schaute sich die Reaktionen der Übrigen an. Gab es Anwesende, die die Adamos Position unterstützen? Oder frohlockten die Blutsverwandten bei der Vorstellung, dass die Rose gepflückt würde.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Adamo Manacres
Toreador
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Adamo Manacres »

Adamo nickte, erhob sich dann vom Boden seines Hauses. Sein Gesicht war ernst, aber nicht unfreundlich. Ihm schien die Situation in die er sich begeben hatte, durchaus bewusst zu sein. Er wusste, was dies bedeutete, aber nichts in seinem Handeln geschah ohne das Bedenken seiner Handlungen. Nichts war zufällig geschehen und würde es auch in Zukunft nicht geschehen.

" So soll es geschehen. Ich werde baldigst alle Vorkehrungen treffen und mich nach Syrakus aufmachen."

Dann strich er sich seine Kleidung glatt, es sah aus, als wolle er den Staub der Straße von seiner Kleidung wischen.

Dann sah er die Lasombra wieder an.

" Ich danke euch für die Gelegenheit, meine Verfehlung zu sühnen."
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada neigte knapp das Haupt. Es war eine sorgfältig neutrale Geste, ohne Überschwang, voller Beherrschtheit. Ja, es mochte einige geben, welche die Art und Weisen der Gesellschaft oder der Hohen Clans nicht verstanden, doch eine, wie sie es war, musste beidem genügen und noch mehr. Es wurde sichtbar in ihrer Förmlichkeit, in dem beherrschten Zorn, in der Rückkehr zu den von zuvor gewohnten Bahnen eines gesellschaftlichen Abends in dem Haus einer Rose.

Die Lasombra gab dieser Rückkehr einen Moment, um sich zu entfalten. Es wäre unhöflich gewesen, sich einfach vom Gastgeber abzuwenden und so tat sie es nicht. Doch sie machte zu Tankred hin eine auffordernde Geste. “Ich habe Eure Vorstellung Eurer selbst und des werten Baumeisters gehört.”
Nun sah sie auch zu jenem hin, zu Vergonzo. “Dessen Name weithin durch die Jahrzehnte hallt - und länger wohl, denn was er errichtet, soll die Zeit überdauern. Der Abend sollte dem Kennenlernen dienen und so will ich diesem Wunsch des Gastgebers gern folgen.” Dies band erneut Adamo ein, baute die Brücke zurück zu den Gewohnten Bahnen, erkannte seinen Stand als Hausherr und Gastgeber an.
Doch ihr Interesse wendete sie nun den beiden Nosferatu zu. Und selbst das konnte man wohl auf zweierlei Weisen und mehr deuten, im Guten wie im Schlechten.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
Beiträge: 2987
Registriert: Mi 5. Okt 2016, 16:29

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Schambehaftet, grinsend und zu ihr hinauf schauend, wand sich der Nosferatu von seiner Sitzgelegenheit hinunter und blickte verlegen zu Giada hinauf.
Auch wenn er sich denken konnte, dass die so zu überschwänglich zur Schau gestellten Emotionen der Lasombra zuwider sein würde, konnte er nicht anders als verlegen zu reagieren. Völlig gleich ob diese echt oder gespielt waren.

"Oh ihr schmeichelt mir zu sehr werte Giada Salvaza Rossi, Neugeborene vom Clan der Schatten, Tochter im Blute Santa Noellinas, Ancilla vom Clan der Schatten und Tochter im Blute Totilas, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung." damit neigte er respektvoll sein Haupt, wie es üblich ist unter Neugeborenen oder gleichgestellten die man respektierte, wobei er den Blick auf sie gerichtet hielt. Seinen offiziellen Stand hatte er somit bereits offenbart. Doch es war eindeutig zu sehen, dass er ihrem Blut ehrliche Zuneigung erwies. Ein Bonus oder Vorschuss sozusagen.

"Es wäre eine Sünde diesen Mythos über mein tun zu beschmutzen, eben darum verrate ich euch, dass das Domus Medicorum zum Beispiel mehr als einmal von mir errichtet werden musste. Aber das bleibt unter uns, nicht wahr." er schmunzelte und kicherte glucksend leise aus.

Dann verneigte er sich ausladend und im Rücken knackend, als er sich vorstellte:"Entsprechend der Gepflogenheiten Genuas und diesem Anlasses möchte ich mich vorstellen. Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas vom Blute Nosferatu. Es ist mir eine ehrlich Freude euch an diesem Abend zu Gesicht zu bekommen und um ein paar Worte auszutauschen. Da der Etikette damit vermutlich nicht ausreichend genüge getan wurde, soll es mir dennoch reichen."
Damit beendete er vorerst seinen Redeschwall und legte die Hände vor dem Bauch ineinander und lächelte Giada freundlich an. Ihre Aufmerksamkeit, die sie den Nosferatu nun zugewandt hatte, schien für ihn alles andere als schlecht zu sein. Vielleicht war er sogar angezogen von ihrer düsteren Aura, Kälte und Härte.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada schien keinen Anstoß daran zu nehmen, dass ihr Gegenüber Gefühle zeigte. Sie wirkte nur selbst einfach ein wenig steif oder kantig - vielleicht eine Folge des Austauschs mit Adamo zuvor oder der Notwendigkeiten der Etikette, welchen sie strenger als viele andere unterworfen war. Vielleicht war es auch einfach ihre Art. So oder so, sie schnaubte einmal erheitert als Vergonzo vom Wiederaufbau des Medicorum sprach.

“Wohl gesprochen, sage ich”, entschied sie auch. “Am Ende sind wir hier nicht bei Hofe. Ich bin ebenso erfreut, Euch hier zu treffen. Der wohlwerte Herold Galeno und sein Clansbruder, der werte Livio di Ventimiglia, sprachen von Euch und Eurem Werk hier in Stadt. Ihr seid gerade in diesen Jahren an der Arbeit für die Mauern und den Hafen?”

Sie machte eine knappe erläuternde Geste, als sie dann noch hinzusetze: “Ich selbst will den Handelsweg nach Norden heraus, gen Mailand, ausbessern lassen. Und ich hatte jüngst mit Blick auf Eure Arbeiten für Genua noch ein paar Dutzend Leute nach Genua werben lassen. Keine gelernten Handwerker, aber doch wohl Leute, die anpacken wollen.” Sie tippte sich einmal ans Kinn.
“So trifft es sich wohl gut, wenn wir einmal direkt miteinander ins Gespräch kommen.”
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Jacques Benoît
Nosferatu
Beiträge: 215
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Jacques Benoît »

Jacques war inzwischen der Gruppe nähergekommen und gesellte sich beinahe zufällig dazu, unweit von Vergonzo. Er nickte seinen beiden Clansgeschwistern zu, sollte er im Vorbeigehen ihr Auge erhaschen und blieb mit seinem Blick beim Gastgeber hängen, den er noch keine Gelegenheit gehabt hatte zu begrüßen. Da er aber der hohen Dame ungern ins Wort würde fallen wollen, tat er das, was ohne Worte nötig und möglich war und schenkte dem Toreador ein langsames Nicken, mit einer kurzen Pause auf dem Tiefpunkt des Kopfes, lange genug um höflich zu sein, nicht lange genug um aufzufallen.

Offenbar genoss der Nosferatu eher das abseitige, diskrete und wortsparsame - oder zumindest war dies der Eindruck, den er für den Moment erwecken sollte.
Ich kann nicht, solange sie noch atmen.
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Tankred Drengot
Nosferatu
Beiträge: 263
Registriert: Mi 9. Jun 2021, 12:38

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Tankred Drengot »

Tankred nickte dem Fremden zu, der sich zu ihnen gesellte. Er blickte ihn gleichmütig an. War ihm dieser vertraut? Weswegen stellte er sich zu ihm und Vergonzo? Es schien keine unmittelbare Gefahr von diesem auszugehen, so entspannt wie dieser wirkte. Sicher wollte er auch Worte mit dem Baumeister wechseln. Im Gegensatz zu seinem ersten Eindruck, schien dieser nicht ohne Ansehen zu sein.
Er gemahnte sich an die Frage der Magistra, dem geäußertem Wunsch mit Vergonzo sprechen zu dürfen. Er blickte kurz von ihr zu seinem Clansbruder.
Er verbeugte sich sacht und hob an.

"Bitte verzeiht, wohlwerte Herrschaften." Er nickte und ging drei Schritte rückwärts, bevor sich abwendete und der Situation entzog. Ich schlank bleiben möchte.
Hält mich auch kein anderer beim Worte, so wird es um desto mehr Pflicht, dass ich mich selbst dabei halte.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo neigte dankend den deformierten Kopf und blickte wieder zu ihr hinauf.
"Gerne können wir ausgiebig über euer Vorhaben sprechen. Alles was Genua gut tut, erhält meine Unterstützung. Um so erfreuter bin ich, dass ihr euch einbringen wollt, obwohl ihr erst seid kurzem hier seid. In meinen Augen ehrt euch dies ebenso wie eure klare und tiefgründige Persönlichkeit, auch wenn dies wenig Gewicht hat, da es nicht von hohem Blute kommt."
Er sprach dies aus ohne sich darüber zu ärgern. Es war nunmal die Sicht vieler Kainiten, dass manche höher Standen als Andere nur durch ihr Blut, ob verdient oder nicht. Und auch wenn er auf Taten achtete, war es eben ein Teil der Gesellschaft in der er sich aufhielt. Um so erfreulicher war es zu sehen, wenn sich jemand nicht eben darauf ausruhte.

"Es freut mich zu hören dass ihr bereits Arbeiter mit gebracht habt. Der Bau der Mauer geht besser voran als zuvor gedacht. Bald werden wir sie fertig gestellt haben."
Bald....wer sich ein wenig mit dem Bau auskannte, konnte abschätzen, dass es noch einige Jahrzehnte dauern würde. Aber was war Zeit für die älteren Kinder der Nacht.
"Die Mauer hat Priorität bei unserer Höchst verehrter Herrscherin. Aber euer Bestreben ist gerne gesehen, da es uns auf Dauer schneller voran treiben wird. Und ich kann euch sicher dabei behilflich sein, so ihr bei den Straßen Langlebigkeit und Sicherheit vorzieht." er lächelte freundlich.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
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Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Die Lasombra nahm Vergonzos Worte ganz natürlich an, gehörten sie doch zur natürlichen Ordnung der Welt, ob nun bei Tage oder in der Nacht.
“Gewiss tue ich das und wohl jeder Handelsmann, der schwere Karren über die Bergpässe bringen muss, ebenso”, meinte Giada ernsthaft. “Allein, Handwerkskunst wie die Eure ist rar. Umso froher bin ich über Eure Worte. Es mag sein, dass ein Clan nieder ist, doch in der Gesellschaft der Nacht werden auch Fähigkeit und Können gesehen.” Giada hob ein wenig das Kinn. ‘Froh’ sah sie tatsächlich nicht unbedingt aus, doch Anerkennung hatte sie für den Baumeister offensichtlich.

“Ich bin dabei, in der Politik der Tagwelt zwischen Genua, Pavia und Mailand die Dinge in Bewegung zu setzen soweit dies gehen kann. Alle drei Städte können daran gewinnen, doch die Beziehungen bei Tage sind kompliziert, die in der Nacht noch weit mehr. Wir werden wohl sehen, wie dies den Beginn mit der Entscheidung des Senats in Genua nehmen wird.”

“Bis dahin sind die Straßen kaum mehr als Wege. Schlammig im Frühjahr und Herbst, staubig und verwachsen im Sommer. Im Winter oft hartgefroren - und die Bergpässe sind dann verschlossen. Dort oben kann an einigen Stellen sicher Eure Kunst auf lange Zeit vieles bewirken, dass die Schluchten weniger Opfer fordern. Was Euren Namen wohl verewigen könnte, wäre dann nördlich der Berge eine Brücke über den Po.” Ihr Blick und ihre Stimme wurden jedoch einen guten Deut düsterer, als sie darüber nun sprach. “...doch das wird sehr von Pavias Einfluss abhängen und wie dessen Prinz zu guten Handelswegen durch seine Domäne stehen mag.”
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1060] Noctem sibi conveniens loqui [Adamo, offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Baumeister lauschte den Worten der Lasombra und hielt ihren Blick mit seinem fest, wirkte neben der gebührenden Freundlichkeit aber auch interessiert an ihren Ausführungen.
An einigen Stellen nickte er zustimmend, wo er an anderen Stellen dankend die Augenlider nieder schlug.
"Gemeinsam erreicht man bei Tage wie auch bei Nacht sicher mehr. Gerne stelle ich meine Möglichkeiten diesbezüglich ebenfalls in dieses Vorhaben. Ich verfüge durchaus über das Wissen Straßen im alten Stil zu bauen. Diese alten Straßen sind nach Jahrhunderten bis heute in gutem Zustand."
Sprach er recht neutral feststellend ohne eine Spur von Prahlerei.

"Wenn unsere höchst verehrte Herrscherin mir die Erlaubnis gibt, ihre Domäne zu verlassen um in den Bergen und Schluchten, wie auch an der Brücke über den Po, zu arbeiten, wäre dies hilfreich. Neben ein wenig Überzeugungskraft an dieser Stelle könnte man sicher auch den höchst verehrten Prinzen Pavias davon überzeugen, dass ein vernünftiger Handelsweg zu jeder Zeit Vorteile bietet. Der höchst verehrte Adalbert von Schwaben, Ancilla des Clans der Könige, verfügt sicher über diese Weitsicht." er lächelte sanft.
Es schien, als würde ihm der Domänenarrest nichts auszumachen und so man davon nichts wusste, könnte man den Lob Giadas über den Baumeisters mit dem Arrest kombinieren und denken, dass die Herrscherin Genuas ihren besten Baumeister nicht gehen lassen will.
"Falls die Situation in Pavia sich heute anders darstellt, bin ich darüber nicht informiert."
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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