[1060] Elysischer Friede [Tankred, Ilario]

[Ilario]

"Stabilität, Härte, Gerechtigkeit... der Prinzenhof Palermos scheint mir ein guter Ort zu sein. Teilt ihr jene Werte?" Fragte der Lasombra unvermittelt, sah zum Schatten des Nosferatu und dann in dessen Augen.

"Für meinen Teil hoffe ich, dass Genua sich auch zu einem solchen Ort entwickeln mag. Sagt, werter Tankred, sind dies auch Ideale denen ihr auf eurem Weg durch die Nacht folgt?"

[Tankred Drengot]

Tankred fühlte sich ob der Frage etwas affrontiert. Welcher ehrenhafte Kainit sollte solchen Idealen widersprechen. Stabilität bedeutete in der Regel Struktur, Friede und Wohlstand. Wollte ihn der Ancilla testen oder in die Irre führen wollen. Er dachte kurz nach. Wollte der Hüter bei Tankred hinsichtlich der Fehde der Herrschaften vorfühlen?
Er sollte sich hier klar positionieren, keinen Interpretationen Spiel lassen. Sollte diese Frage eine Posse darstellen, sollte Ilario ruhig wissen, wie der Nosferatu hier stand.

"Verehrter Herr Contarini; das Wohl. Mein Wirken hat von je her der Stabilität gedient. Denn diese bedeutet ein Beneficium für unsere Art."

Tankred erwartete eine Erwiderung seines Gegenübers.

[Ilario]

"Das höre ich gern, vor allem wenn es mit solcher Überzeugung vorgetragen wird. Langfristige Stabilität, Bande, Verpflichtungen und Eide die alles zusammenhalten... nur so kann eine Domäne Bestand haben und florieren.
Auch wenn man dies an den Höfen der See eher für eine Seltenheit halten mag, so findet ihr in mir einen Schatten der auf der Via Regalis wandelt."

Keine Posse sondern Interesse und vor allem Möglichkeiten die der Hüter hier ausloten wollte. Der Weg der Könige war selten genug in Genua und sollte dieser Nosferatu die Wahrheit gesprochen haben war das doch ein erbaulicher Umstand.

[Tankred Drengot]

Tankred Aufmerksamkeit lag ungeteilt auf seinem Gegenüber. Er war angetan einen Bruder im Geiste getroffen zu haben. Gleichzeitig mischte sich etwas Verwunderung in das Gemüt des Kriegers." der Weg des Kriegers war selten" sagte er fragend zu sich selbst. Wer oder was sorgte für die nötige Stabilität der Domäne, wenn nicht tradierte Normen, Eide, Ehrenhaftigkeit und Aufopferungen.
Er schlug sich mit der Faust auf die Brust und nickte dem verehrtem Ancilla aufrichtig ehrergiebig zu.

[Ilario]

"Nun ich bin kein Krieger wie ihr, eher ein Gelehrter. Dennoch freut es mich einen weiteren Wandler auf jenem Weg in Genua zu wissen. Der Weg der Könige hat eine lange Tradition in der Domäne, auch wenn die letzten Dekaden uns einiges gekostet haben. Was uns eint ist, dass auf unser Wort Verlass ist. Selbst unter Rivalen ein Wert an sich. Das ist etwas das andere Kainiten niemals vollumfänglich verstehen werden."

So führte der Hüter seine Sichtweise knapp aus und forderte den Gast mit einer Geste auf seine zu äußern. Wenn er denn mochte.

[Tankred Drengot]

Die Augen des Kriegers strahlten. Es war eine Wohltat von jemanden gefunden worden zu sein, der ähnliche Ansichten vertrat. Sicher, der Nordmann ging nicht direkt den Weg der Könige, vielmehr den des ehrenhaften Kriegers. Dieser Umstand sollte einer grundlegenden Übereinstimmung aber nicht im Wege stehen.

"Eine Person dessen Wort nichts wert ist, besitzt letzlich keinen Wert für sich und andere."

antwortete er knapp und nickte dem Ancill zu.

"Es freut mich aufrichtig, Euch kennenzulernen sehr verehrter Ilario Contarini."

Er wartet einen Augenblick; scheinar drängten sich dem Nordmann Fragen auf, doch war zu respektvoll, den Ancilla und Hüter der Elysien mit diesen zu überschütten.

[Ilario]

Einen Moment lang schien es als wolle der Hüter etwas auf jenen Leitsatz der Könige erwidern oder etwas bemerken, doch schwieg er und lächelte sacht. Nur um dann jedoch mit gerunzelter Stirn den Kopf zu schütteln. "Nein nein... verehrt, nicht sehr verehrt. Davon bin ich noch einige Jahrhunderte entfernt. Verehrt, werter Tankred, ist die korrekte Anrede für einen Ancilla. Sehr verehrt für einen Ahnen und höchst verehrt für einen Prinzen.
Ich gehe von einem Fauxpas eurerseits aus und von nichts Schlimmerem, denn ihr wandelt auf dem ehrenwertesten aller Wege. Merkt euch jedoch die Lektion, andere mögen nicht so nachsichtig sein. Beispielsweise die Harpyie oder andere Ältere."

[Tankred Drengot]

Tankred war netroffen. Es lag nicht in seiner Absicht, jemanden heranzuwürdigen oder zu beleidigigen.
Die Anpassung an die hiesigen Gepflogenheiten fiel ihm bisweilen etwas schwer. Natürlich hatte Ilario Recht.

"Ich bitte um Vezeihung verehrter Herr Contarini. Ich bedanke mich für Eure Lektion und werde mich gemahnen."
gab er mit seiner rasselenden Stimme von sich.

"Gibt es eine Geminschaft unseres Weges in Genua?"

Tankred war neuguerig. Er hoffte außerdem auf ein anderes Thema lenken zu können. Sein Faux Pas bedauerte er sehr.

[Ilario]

"Noch nicht, nicht mehr. Es gab eine Gemeinschaft, sie ist zerstoben. Doch sie wird erneut auferstehen, da bin ich sicher. Derzeit sind der Unseren nur wenige hier, vielleicht den unschönen Umständen des politischen Wechsels damals geschuldet als Genua sich der See der Schatten anschloss..."

Neugierig sah er den Nosferatukrieger an, jemadn der dem Weg der Könige folgte und aus den Gefilden der See selbst kam hatte vielleicht gänzlich andere Ansichten.

"Sagt, wer lehrte euch unseren Weg durch die ewige Nacht?"

[Tankred Drengot]

Voller Stolz blickte Tankred sein gegenüber an.

"Der verehrte Priester der Asche Sinead di Havre, Ancilla des Clans der Gelehrten, Schwertbundführer der vertriebenen Gesellschaft."

Der Normanne verbeugte sich sacht, beim Sprechen des Namens und schlug sich mit der Faust leicht auf das Herz.